Zitat:
Zitat von MCD
=> Überlichtschnelle Auswirkung von Ursachen widersprechen der Relativitätstheorie. [/B]
Gr.
MCD
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Ja, Signale schneller als c führen zu Kausalitätsverletzungen in der SRT.
Neutrinos sind sicherlich Signale; sie wechselwirken ja - wenn auch nur schwach. Die Information, dass ein Betazerfall stattgefunden hat, könnte in manchen Bezugssystemen in deren Vergangenheit reisen. Aber das scheinen nicht alle Physiker so zu sehen wie ich (s.u.), aber sicherlich die allermeisten.
Denn es gab schon immer theoretische Spielereien, dass es mit der SRT kompatible superluminale Teilchen geben könnte, sog. "Tachyonen" mit aberwitzigen Eigenschaften (imaginäre Masse, kinetische Energie fällt mit wachsender Geschwindigkeit, können sich nicht langsamer als c bewegen).
Tatsächlich beschäftigen sich schon länger einige Theoretiker mit der Möglichkeit, dass Neutrinos tachyonisch sein könnten. Ein Anlass war damals gewesen, es hatte einige Experimente gegeben, bei denen das Quadrat der Neutrinomasse mit negativem Vorzeichen gemessen wurde.
Ich denke, diese Geschichten haben spätestens mit Nachweis von Neutrinooszillationen an Relevanz verloren.
Wen es interessiert, einige Beispiele:
Chang et al., im Jahr 2000
An Explanation on Negative Mass-Square of Neutrinos
J Ciborowski, J Rembielinski in 1996
Experimental results and the hypothesis of tachyonic neutrinos
Chodos et al., 1986
"The neutrino as a tachyon", Physics Letters B150
Ni & Chang, 2001
Is Neutrino a Superluminal Particle?
Möglicherweise werden solche Spekulationen nun auch wieder etwas "Aufwind" bekommen; bislang haben sie kaum Beachtung gefunden. Exotisch genug sind Neutrinos allemal; ich komme schon immer wieder durcheinander, auch nur Neutrinooszillationen und deren Ausbreitung im Raum klar zu diskutieren (aber nicht nur ich). Ganz zu schweigen von tachyonischen Neutrinos.