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Alt 05.05.07, 11:40
Uli Uli ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
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Standard AW: Verzögerte Quantenwahl

Zitat:
Zitat von Quantenmechaniker Beitrag anzeigen
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Durch diese nüchterne Beschreibung im Wellenbild wird die Quantenmechanik doch um nichts uninteressanter. Wir haben noch immer das Rätsel einer Entität (einzelnes Photon), dass im Raum verteilt ist aber dennoch nur einen Detektor zur Reaktion anregen kann. Aber wir können auf die unsinnige Annahme verzichten, dass Photon müsse sich irgendwann entscheiden ob es Welle oder Teilchen sein möchte. Es ist immer beides.
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Hi Joachim,

soviel ich verstanden habe: durch die Art der Messung gibt es hier verschiedene Varianten der Reduktion der Wellenfunktion; die "Entscheidung" besteht in der Auswahl der konkreten Reduktion aufgrund der Messung. Es ist die "philosophische Erweiterung" der Quantenmechanik in Form der Kopenhagener Deutung mit ihrer nicht-lokalen Reduktion der Wellenfunktion, die hier (und nicht nur hier) etwas merkwürdig erscheint. Das Bild, das "man" so im Kopf hat (ich zumindest manchmal), ist: da haben wir zu Anfang eine Superposition; dann kommt die Messung, und die macht aus der Superposition auf geheimnisvolle und völlig unverstandene Weise - und zwar sogar rückwirkend - eine reduzierte Wellenfunktion. Ich denke, mit diesem Bild ist etwas "faul".

Die Standard-Quantenmechanik hat kein Problem mit diesem Experiment; es geht um den "metaphysikalischen Überbau". Everetts Viele-Welten-Bild sieht hier vielleicht überzeugender aus; ich mag es trotzdem nicht.

Man sollte sich vielleicht auf die Physik statt auf ihre Deutungen konzentrieren.

Gruss, Uli
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