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Alt 19.01.08, 12:58
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rene rene ist offline
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Standard AW: Raumfahrt, Fluchtgeschwindigkeit

Ob orca etwas richtig verstanden hat oder nicht, ist mir ehrlich gesagt immer noch lieber als das unentwegte Geplapper der meisten anderen Teilnehmer hier, die unter dem Deckmantel der Physik ihre ausschweifenden jedoch vorwiegend substanzlosen Phrasen zum Besten halten und sich wie in einer Kneipe einfach ein bisschen unterhalten wollen.

Quatschen.de gäbe wohl die Forumsaktivität besser wieder als es der tatsächliche Name den Anschein machte.

Wenn es eine absolute Geschwindigkeit gäbe, dann in Bezug auf was denn? Auf die mitgeführte rotationsfreie Erde im Raum? Oder auf die auf ihrer Bahn ruhende Erde um die Sonne? Oder auf den absolut unbewegten Zustand aller Himmelskörper eines völlig bewegungslosen Universums?

Für alle kosmischen Geschwindigkeiten (nicht nur die zweite) ist eine Anfangsgeschwindigkeit notwendig, um das Gravitationsfeld zu überwinden. Starte ich in Ostrichtung (mit der Erdrotation), kann ich ihre Umfangsgeschwindigkeit am Äquator relativ zu einer nichtrotierend angenommenen Erde mitnehmen, also eine um diesen Betrag (463m/s) verminderte Startgeschwindigtkeit; in Westrichtung muss ich die Umfangsgeschwindigkeit der rotierenden Erde zur Startgeschwindigkeit hinzunehmen.

Für die erste kosmische Geschwindigkeit (Kreisbahngeschwindigkeit) setzen wir die Gravitationskraft mit der Rotationskraft gleich und erhalten:

m*g = m*v²/r → v = sqrt(g*r) ~ 7900m/s

Starten wir an einem beliebigen Punkt (in Abhängigkeit zum Breitengrad) der Erde, so ergibt sich für die erste kosmische Geschwindigkeit folgende Situation in Ostrichtung:

v = sqrt(g*r) - cos(φ)*463m/s

und in Westrichtung ergibt sich:

v = sqrt(g*r) + cos(φ)*463m/s


Für die zweite kosmische Geschwindigkeit setzen wir die kinetische Energie mit der potentiellen Energie des Gravitationsfeldes gleich und erhalten:

m*v²/2 = G*M*m/r → v = sqrt(2*G*M/r)

Analog zur ersten kosmischen Geschwindigkeit verfahren wir mit der Umfangsgeschwindigkeit am Äquator:

v = sqrt(2*G*M/r) - cos(φ)*463m/s in Ostrichtung
v = sqrt(2*G*M/r) + cos(φ)*463m/s in Westrichtung


Für die dritte kosmische Geschwindigkeit (Fluchtgeschwindigkeit von unserer Sonne weg) und die vierte kosmischen Geschwindigkeit (Fluchtgeschwindigkeit von unserer Galaxie weg) gelten die analogen Bedingungen.

Im Übrigen bin ich nicht bereit, mich einer solchen Diskussion zu stellen, wo klassische elementare Physik unverstanden reflektiert wird. Meinetwegen können orca oder oben beschriebene Spezialisten seitenweise darüber debattieren - ohne mich!

Grüsse, rene
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