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Alt 14.01.10, 00:27
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richy richy ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
Ort: karlsruhe
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Standard AW: Messung im Dopelspaltexpt...

Zitat:
Wie kann sie davon "wissen", wenn sie nicht wechselwirkt?
Darueber spekuliere ich nicht mehr.
Jede Wechselwirkung konnte man fuer eine Messung verwenden um zu bestimmen durch welchen Spalt das Elektron lief.
Wird nur ein Atom energetisch veraendert koennte man dies spaeter auslesen.
Dann ginge das Interferenzmuster verloren. Wie zttl schreibt. Das Elektron verhaelt sich dann wie ein Teilchen.
Man kann den Vorgang natuerlich wellenmechanisch beschreiben. Aber dabei sollte man nicht vergessen, dass eine Wahrscheinlichkeit keine physikalische Groesse ist. Die Welle geht keinerlei physikalische Wechselwirkung ein.

Die Wahrscheinlichkeitswelle ist nur eine Beschreibung, Der physikalische Gegenstand der Beschreibung ist Gegenstand der Interpretationen.
Kopenhagener Deutung: Keine Messung => keine Erklaerung
Doppeltspalt mit Interferenz => keine Messung => keine Erklaerung
Daran sollte man sich dann auch halten.

Die Bohmsche Mechanik waere eine klassische Teilcheninterpretation.
Die Information ueber den Spalt liegt in der Fuehrungswelle. Wie diese Zustande kommt, ueber deren Auswahl, ueber deren Physikalitaet im Raum gibt es keine Aussage.
Es bleiben dann noch zwei Moeglichkeiten :

Der Vorgang ist abstrakt/nicht physikalisch/geistiger Natur oder physikalisch nichtreal (VW).

geistige Welle :
Lesch ist ein Vertreter einer rein geistigen Welt ohne Messung.
Wobei Lesch in einem Video dennoch treffend aeussert ;
"Da ist ja nichts !" Das stimmt. Da ist fast nichts.
Zeilinger formuliert dies vorsichtiger :
Zitat:
Es stellt sich letztlich heraus, dass Information ein wesentlicher Grundbaustein der Welt ist.
Information ist auch die Kenntnis ueber die Spaltgeometrie.
Zitat:
Wir müssen uns wohl von dem naiven Realismus, nach dem die Welt an sich existiert, ohne unser Zutun und unabhängig von unserer Beobachtung, irgendwann verabschieden.“
Beobachtung muss keine bewusste Beobachtung sein.
In welcher Form die Welt ohne Beobachtung existiert, dazu aeussert sich Zeilinger nicht konkret, denn er vertritt die KD.
Zeilinger verhaelt sich diesbezueglich vorbildlich. Er redet nichts vom Tisch, sondern schildert auch was nicht bekannt ist.

physikalisch irreale Welle. (Penrose),Wheeler,Deutsch,Everett,Heim,Randall ...
Ist die Interpretation der VWT. Ein Realismus wie die Welt ohne Beobachtung existieren koennte. Konzepte kann man ueberall im www nachlesen.

Zufall:
Dass eine klassische Deutung scheitert zeigt die Tatsache, dass der Spaltversuch zeitumkehrbar ist.
Das Elektron hat nicht nur ohne jedliche physikalische Wechselwirkung Information ueber die Spaltgeometrie, sondern ihm ist intrininisch vorgegeben an welcher Stelle es auf dem Detektor landen soll.
Wird es am Spalt um den Winkel alpha0 abgelenkt und am Detektor geeignet reflektiert, so wird es auf dem Rueckweg wiederum um den Winkel alpha0 abgelenkt und landet wieder in der Quelle. (Nur letzteres laesst sich messen)
Ein anderes Elektron traegt dabei die Information alpha1 in sich e.t.c.
Die Information des Winkels alpha kann nicht physikalisch begruendet werden. Sie ist nichtkausal, objektiver Zufall.
Fuer mich ist dies der verblueffendste Teil des Versuchs.

Abgesehen von Zeilinger wird das Irreale des Spaltversuches von Vertreten der KD meist ueberspielt.
Sie haben per Definition der KD keine Erklaerung dafuer.
Wer die QM "nichtverstehen" moechte sollte sich also auch mal die Schilderung der einfachen Tatsachen seitens anerkannter Interpreten anschauen. (Es gibt dazu ein geeignetes Video)

Ge?ndert von richy (14.01.10 um 00:34 Uhr)
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