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Zitat von JGC
Hi Waverider..
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Mathematik ist nur ein Hilfsmittel um Beobachtungen quantifizieren zu können und keinesfalls das " fundamentalste Gerüst des Daseins" an sich.
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Genau DAS denke ich nicht!
Ich sehe das so, das die Mathematik in Wahrheit die Eigenschaften eines jeweiligen Sachverhaltes darstellen, da die Eigenschaften erst ermöglichen, bestimmte Prozedere-Reihenfolgen von statten gehen zu lassen oder auch nicht...
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Das wäre absolut richtig, wenn die aus z.B. physikal. Experimenten gewonnenen Eingangswerte, die du in ein mathematisches Prozedere einsetzt, unendlich genau wären. Solange man es mit halbwegs linearen Verhältnissen zu tun hat, spielt diese Genauigkeit nur eine untergeordnete Rolle, z.B. bei deinen angesprochenen Materialfestigkeiten, wenn die Querschnitte regelmäßige, einfache Formen haben, die entsprechende Statik nach 1. Ordnung berechenbar ist.
Bei komplizierteren Querschnitten und/oder statischen Systemen, die man zwingend nach zweiter Ordnung (unter Berücksichtigung der Verformung) berechnen muss, sieht die Sache schon anders aus. Hier sollte man wegen der höheren Unsicherheit entspr. den Vorschriften auch mit höheren Sicherheiten rechnen, dyn. Beanspruchungen in Kombination verschiedener Lastfälle berücksichtigen.
Selbstverständlich gelten auch hier (theoretisch) die Gesetze der Festigkeitslehre, nur würden sich hier z.B. kleinste Materialinhomogenitäten praktisch ganz anders auswirken, als dies die Berechnung unter Annahme absolut homogener Bedingungen ergibt.
Um es kurz zu machen:
Die Mathematik würde uns die absolute Wahrheit nur dann zugänglich machen, wenn wir alle möglichen Einflüsse mit unendlicher Genauigkeit berücksichtigen könnten. Da dies nicht der Fall ist, sollte man sich tunlichst davor hüten, vor allem nichtlineare Systeme wie String-Modelle bis zum Urknall zurückzurechnen.
Waverider