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Wissenschaftstheorie und Interpretationen der Physik Runder Tisch für Physiker, Erkenntnis- und Wissenschaftstheoretiker

 
 
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  #11  
Alt 04.07.10, 20:45
Hermes Hermes ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 16.07.2007
Beitr?ge: 1.138
Standard AW: VWT/Parelleluniversen, David Deutsch

Mein lieber RoKo !

Zitat:
Zitat von RoKo
Ich unterstelle jetzt mal, dass wir möglicherweise aneinander vorbeigeredet haben und ich deine Bemerkungen missverstanden habe.
Ok.
Ich gehe mal davon aus, daß Du mir (mehr oder weniger) latent unterstellst, keine Ahnung zu haben was ich schreibe und deshalb vielleicht nicht versuchst hast Dir einen Reim darauf zu machen.

Zitat:
Zitat von RoKo
a.) Gibt es weitere relative Zweige des Universums, in denen dasselbe Experiment gleichzeitig durchgeführt wird?
b.) Oder gibt es doch ein 'aufsplitten' in zwei relative Zweige?
Die a.) erste Frage entspricht der globalen Sichtweise der VWI, deshalb: Ja!
Die b.) zweite ist aus Sicht bzw. Denkweise des Einzeluniversums gestellt, und aus dieser Sicht: Ja!
Das ist also eigentlich kein Entweder-oder von sich ausschließenden Möglichkeiten, sondern abhängig von der (gedanklichen) Perspektive des Betrachters, wie man das 'empfindet'. Korrekter ist denke ich a.).

Zur Relativitätstheorie Einsteins flüchte ich nicht, ich möchte nur die Analogien aufzeigen die das Konzept 'Raumzeit' mit dem Konzept 'Multiversum' verbindet:
Beide Vorstellungen haben gemeinsam, daß sie unser 'reales' Jetzt-Zeitfenster in einen dimensional erweiterten Kontext einbetten, den man an sich nicht beweisen kann, aber logisch überprüfen und mit dem Messmöglichkeiten die wir aus unserer eigenen Perspektive darin haben in Relation bringen kann.

Um Quantenverhalten verständlich zu machen, sieht die VWI diese Blockzeit aus einer um eine weitere Dimension erweiterten Perspektive als Multiversum - und wird oft als 'unhaltbar', 'fantastisch', 'unphysikalisch' ecta abgelehnt.
Obwohl es eigentlich nichts anderes und nichts komplizierteres ist als das erfolgreiche Prinzip der Raumzeit, unser Jetzt-Fenster in einem erweiterten dimensionalen Kontext zu betrachten fortzuführen.
Und auch nicht willkürlich am Spaß an vielen Dimensionen, sondern als schlüssige Erklärung für das ansonsten rätselhafte Quantenverhalten. Neue Terminologien sind an sich noch keine Erklärung!

Ein Wechselwirken der Universen würde auf Quantenebene stattfinden, in dem zuvor beschriebenen einfachen Versuch beispielsweise als "Interferieren mit sich selbst".
Ob das tatsächlich so ist, scheint wohl Geschmacksfrage zu sein, daß das logisch Sinn macht dagegen nicht.

Zitat:
Zitat von RoKo
Die Vorstellung vom Blockuniversum gibt es nicht her, dass es mehrere lokale, gleichzeitige Paralelluniversen gibt, die auch noch so dynamisch miteinander gekoppelt sind, dass ihn ihnen dasselbe passiert.
Man könnte analog auch sagen:
Die Vorstellung vom (3D)-Universum gibt es nicht her, daß es eine quasi unendliche Abfolge von Paralleluniversen gibt, die genauso miteinander gekoppelt sind, daß einen logischen Sinn (Ursache & Wirkung, zeitliche Abfolge) ergibt..

Wie schon beschrieben habe ich das Blockuniversum als Vergleich ins Spiel gebracht, aus der Vorstellung Blockuniversum allein ergibt sich kein Multiversum.
Meiner Meinung nach ist das Blockuniversum zwingend, wenn man von einer verzerrten Raumzeit ausgehen will. Wie anders als ontologisch existierend sollte man das sonst verstehen, wenn daraus meßbare physikalische Effekte abgeleitet werden?

Zitat:
Zitat von RoKo
Ich habe keine Schwierigkeiten, sondern ich bezweifele, dass die SRT zwingend zum Eternalismus führen muß. Da letzteres wiederum die Konsequenz einer vollständigen Determiniertheit bedeutet und der derzeitige Stand der philosophischen Debatte die Frage offen lässt, neige ich doch eher dem Presentismus zu.
Diese auch mir unangenehme Vorstellung einer vollständigen Determiniertheit ist zwar auch in einem 5-dimensionalen Multiversum gegeben, aber doch so relativiert, daß man aus unserer menschlichen Sicht sagen kann: Es ist völlig offen, was passiert, alles nur erdenkliche kann passieren. Streng 'global' gesehen ist schon alles determiniert.
Die VWI ist nicht die Antwort auf alle Fragen, sondern kann helfen, die nächsten Fragen richtig zu stellen...

Zitat:
Zitat von RoKo
Ich halte aber auch die Variante von Michael Esfeld ("der Inhalt des Blockuniversums sind Ereignisse und Prozesse") in "Naturphilosophie als Metaphysik der Natur" für eine sinnvolle Beschreibung.
Ich wüßte auch nicht, was mich an dieser Formulierung stören sollte.
Was das Blockuniversum aus Sicht eines 'Beobachters' beinhaltet, der tatsächlich "Anfang" und "Ende" vollständig über'blicken' könnte und selbst nicht einem Zeitverlauf wie wir ihn erleben unterworfen ist - dafür fehlen uns schlicht die Worte.

Gruß
Hermes
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