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Wissenschaftstheorie und Interpretationen der Physik Runder Tisch für Physiker, Erkenntnis- und Wissenschaftstheoretiker

 
 
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  #11  
Alt 08.07.10, 22:53
RoKo RoKo ist offline
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Registriert seit: 12.11.2009
Beitr?ge: 996
Ausrufezeichen AW: VWT/Parelleluniversen, David Deutsch

Hallo JoAx,

Zitat:
Zitat von JoAx Beitrag anzeigen
Wird's ein Bisschen deutlich, wo mein "Problem" liegt?
Ja.

Ich knabbere ja selbst an diesem Problem. Ich habe aber insbesondere durch die Debatten in diesem Forum viel gelernt - weil sie für mich der Anreiz waren, zu lesen und zu denken. Dadurch bin ich zu begründbaren Vermutungen gelangt, aus denen sich Fragen ergeben, denen vermutlich noch niemand nachgegangen ist.

Diese Vermutungen beruhen darauf, dass man mit Lichtquanten Quantenphänomene aufzeigen kann - obwohl bei Licht - verstanden als elektromagnetische Welle, mit einigem Nachdenken alles klassisch erklärbar ist. Und wenn ich dann die Quantenmechanik betrachte (genauer: "Bohmsche Mechanik als Grundlage der Quantenmechanik" von Detlef Dürr), dann drängt sich mir eine Analogie auf.

Das Problem ist (siehe EMI): Wenn wir etwas verstehen wollen, dann müssen wir uns ein anschauliches Modell schaffen. Modelle sind aber immer schon eine Abstraktion der Wirklichkeit gewesen.

A. Antworten für "Licht" und Lichtquanten bzw. EM-Wellen

Zitat:
Was sagt die Wellefunktion aus? Was entspricht der Wellenfunktion in der Natur?
Bei Licht ist die Sache klar - es handelt sich um eine elektromagnetische Welle.
Zitat:
Bei Wellen in Medien (klassisch) bestimmen die Teile, wie die Welle "aussieht".
Dieser Auffassung möchte ich nicht nur in Bezug auf EM-Wellen wiedersprechen. Es sind nicht die "Teile", welche die Welle erzeugen, sondern die Welle zwingt den Teilen ihr lokales Verhalten auf.

Eine EM-Welle "besteht" nun garnicht aus "Teilen" (Partialwellen sind etwas anderes), eine EM-Welle ist pure Veränderung.

(Jetz komme ich etwas ins "schwärmen"; aber das muß von verstanden haben!) Es gibt nichts vollkommeneres als eine Sinusfunktion - alle ihre Ableitungen, also die ihre zeitliche Änderung und deren zeitliche Änderung usw. ergeben stets die gleiche Form. Mit einer Überlagerung solcher Schingungen, mit variabler Frequenz, Amplitude und Phasenlage kann ich jede beliebige Form produzieren. Und das ist nicht nur Mathematik - mit EM-Wellen können wir es technisch machen, also kann die Natur es auch.

Zitat:
Die Welle ist .. nichtlokal im Sinne der QM .. .
Bei EM-Wellen ist das mit Sicherheit so. Und damit komme ich endlich Kern der Sache.

Die Experimente von Zeilinger u.a. mit verschränkten Lichtquanten sind ja mittlerweile allgemein bekannt. Wenn man da von Photonen redet und beim Zuhörer die Assoziation unabhänge Licht"teilchen" (was immer das auch sein soll) erzeugt, dann nur ehrfürchtiges Erstaunen und Verwirrung zugleich.

In der Realität, die inzwischen nicht nur Experiment sondern technische Anwendung ist, passiert dabei ungefähr folgendes: Ein geeignetes Atom wird so energetisch angeregt, dass eines seiner Elektronen zwei Energieniveaus überwindet und kurz danach in seine Ausgangslage zurückkehrt. Dies ist in Grunde ein elektrischer Vorgang, wie er in jeder Antenne vorkommt - nur auf mikroskopischem Niveau. Mit Sicherheit findet dabei auch kein Quantensprung statt. (Schrödinger hat dazu 1952 in "There are no quantum jumps" ausführlich argumentiert.) Vielmehr haben wir es mit dem Schwingen einer elekrischen Ladung zu tun, die ihrerseits eine EM-Welle induziert. Im betrachteten Fall entsteht damit eine EM-Welle mit zwei potentiellen Wirkungsschwerpunkten, mit zwei Lichtquanten.

Spätestens dann, wenn diese Lichtquanten in die Lichtleiter eingeleitet sind, dann haben wir es mit zwei lokalisierten Wellenpaketen zu tun. Die Welle (das Ganze) muß aber deutlich größer sein. Um ein begrenztes Wellenpaktet aufrecht zu erhalten (Dispersion), werden nach den Regeln der Fourieranalyse Frequenzanteile benötigt, die sich ausserhalb des Wellenpaketes durch destruktive Interferenz aufheben. Im vorliegenden Fall der verschränkten Lichtquanten haben wir es vermutlich mit einer deformierten spärischen, sich mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitenden Kugelwellenfront zu tun, die außerhalb der Lichtleiter zwar die Amplide =0 hat, aber nicht einfach weggelassen werden kann.

Da Licht normalerweise nicht polarisiert ist, gilt für das Ganze:
Polarisation = undefiniert
Für die beiden Lichtquanten hingegen gilt:
Polarisation A = Polarisation B
Wenn nun durch einen lokalen Eingriff einem der beiden Lichtquanten eine Polarisation aufgezwugen wird, dann wird das komplexe Zusammenspiel der Gesamtwelle und seinen beiden Partialwellenpaketen (Quanten) zerstört. Lokal wird ein definitiver Zustand erzwungen. Der "Rest" ist das, was übrig bleibt. Da wegen des Energieerhaltungssatzes das verbliebene Quantum aufrecht erhalten werden muß, nimmt nun dessen Gesamtwelle wegen der zuvor bestandenen Konditionalbeziehung die Polarisation der anderen Welle an.
Das ist keine Fernwirkung, sondern ein instantaner nicht-lokaler Effekt eines lokalen Eingriffs.

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Fortsetzung folgt - ich bin jetzt müde.
__________________
mit freundlichem Gruß aus Hannover

Unendliche Genauigkeit ist eine Illusion
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