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Quantenmechanik, Relativitätstheorie und der ganze Rest. Wenn Sie Themen diskutieren wollen, die mehr als Schulkenntnisse voraussetzen, sind Sie hier richtig. Keine Angst, ein Physikstudium ist nicht Voraussetzung, aber man sollte sich schon eingehender mit Physik beschäftigt haben.

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  #81  
Alt 17.12.08, 20:43
Lambert Lambert ist offline
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Standard AW: Die QM könnte durchaus lokal realistisch sein

vorausgesetzt, dass das kontemporäre physikalische Zeitbild standhält.

Gruß,
Lambert

PS. was ich jedoch für sehr unwahrscheinlich halte
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  #82  
Alt 17.12.08, 21:11
kawa kawa ist offline
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Registriert seit: 06.12.2008
Beitr?ge: 108
Standard AW: Die QM könnte durchaus lokal realistisch sein

Zitat:
Zitat von JGC Beitrag anzeigen
Wie sollten sonst all die Wechselwirkungen untereinander instantan verlaufen??
Wenn das Universum lokal ist, würde einfach jede 'Zelle' einen einzelnen Rechner darstellen, der immer nur die Nebenzellen sieht. Analog zu einem zellularen Automat (nur mit komplexeren Regeln). Statistik würde nur etwas bringen, wenn das Universum nichtlokal auf der Basis von Zustandsgrößen rechnet (also eben nicht jedes einzelne Atom berücksichtigt). Aber das müßte man eigentlich irgendwie merken.

Zitat:
Zitat von JGC Beitrag anzeigen
Statistik ist eine "Rechenbeschleunigung" die dafür sorgt, das nich jedes einzelne Prozederes in einem unheimlich komlexen Algorythmus abgearbeitet werden muss, was in keinem Verhältnis zur benötigten Zeit stehen würde..
Algorithmus, bitte (bin normalerweise kein Rechtschreibfetischist, aber bei dem Fehler kräuseln sich mir immer die Fußnägel).

Wie gesagt, wenn man das Univerum als zellularen Automat betrachtet, dann wäre der Algorithmus ziemlich simpel und ließe sich perfekt parallelisieren. Statistik wäre sogar schlechter pralellelisierbar und damit eher komplizierter massiv zu berechnen. Andererseits: Wenn das Universum ein Computer ist, wie ist dann die Hardware implementiert?

Zitat:
Zitat von JGC Beitrag anzeigen
Ohne diese Prozeduren-Zusammenfassungen, würde sich das Gehirn und das Universum "tot-rechnen", bis es da zu einer vernünftigen kausalen Wechselwirkung käme..
Beim Gehirn ist ja inzwischen bekannt, das es einfach massiv parallel rechnet. Und zwar auf einem Level, gegen den bisher noch kein Computer ankommt. Und wenn man bedenkt, das das Universum bisher insgesamt recht lokal erscheint (mal von der hier ja gerade diskutierten Thematik abgsehen), dann wäre das ja gerade ein Argument für die These, das das Univerum ein zellularer Automat ist.

Zitat:
Zitat von JGC Beitrag anzeigen
Du wirst selber sehen, das alte, einfache Rechenroutinen sich nächtelang durch den Prozzy kämpfen, wärend neue, auf die jeweiligen Prozessortypen angepasste Software diese Arbeit in eine zehntel bis hunderstel der Zeit erledigen..
Das liegt aber vor allem an der viel schnelleren Hardware. Die Algorithmen sind heute deutlich komplexer als die früheren.

Zitat:
Zitat von JGC Beitrag anzeigen
Würde das Universum mit DOS 5.0 arbeiten, dann würden wir wohl über die ersten 5 Minuten des Universums bisher nicht hinausgekommen sein..
Im Gegenteil: Dos ist sehr viel einfacher (und damit schneller) also z.B. Windows XP.

Gruß, Karsten.
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  #83  
Alt 17.12.08, 21:30
Sino Sino ist offline
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Standard AW: Die QM könnte durchaus lokal realistisch sein

Zitat:
Zitat von Lambert Beitrag anzeigen
vorausgesetzt, dass das kontemporäre physikalische Zeitbild standhält.
Wenn ich von Zeit rede, meine ich immer das, was man misst. Genauso beim Raum. Die Frage, was der fundamentale Grund ist, warum wir Zeit, Raum und Naturgesetze haben, kann ich nicht beantworten. (edit: Da kann ich auch nur sagen, wir müssen sie wohl haben, sonst wären wir als intelligente Wesen nicht möglich.)

Von Weizäcker sagt z.b. soetwas wie, dass der Zeitpfeil des Universums im Grunde das Wachstum potentieller Information darstellt.
Die Vergangenheit des Menschen ist über die aktuelle/faktische Information festgelegt, in seiner Zukunft liegt die potentielle Information. Das war im Zusammenhang mit der Urtheorie, die die gesamte Information des Universum durch Ure (eine Art quantenbit) gespeichert sieht. Er rechnet dann auch so, dass die Erzeugung und Lokalisierung eines Teilchens im Raum soundsoviel Ure benötigt etc. Er kommt dann auf ca. 10e+120 Ure, die das Universum derzeit hat. ( Hoffe, ich hab das richtig wiedergegeben.)

Ge?ndert von Sino (17.12.08 um 21:44 Uhr)
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  #84  
Alt 17.12.08, 21:46
kawa kawa ist offline
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Standard AW: Die QM könnte durchaus lokal realistisch sein

Zitat:
Zitat von Gandalf Beitrag anzeigen
Die 'Falle der Selbstbezüglichkeit' lauert an jeder Ecke.
Und ich denke, das das eher eine Frage der Sichtweise ist. In die QM wird sehr viel reingemutmaßt, was nicht unbedingt nötig ist und dann zur Überinterpretation führt. Natürlich gibt es auch noch ein paar Lücken die wir momentan nicht komplett verstehen (wie den Meßprozess), aber ich denke, das da nur noch ein kleines Teil des Puzzles fehlt.

Gerade die Sache mit der Selbstbezüglichkeit lauert bei der QM nicht mehr als in anderen Bereichen der Physik. Allerdings hat damals die Kopenhagener Interpretation den Quatsch da hineingebracht und jetzt wird man ihn einfach nicht mehr los bis die Sache irgendwann richtig geklärt ist.

Zitat:
Zitat von Gandalf Beitrag anzeigen
Ich gehe sogar so weit zu sagen, dass die Naturwissenschaften selbst bereits in eine dieser Fallen getappt sind. (Die Quantenpyhsik vielleicht weniger, - jedoch die Naturwissenschaften außerhalb der Physik sowieso) Um das zu verstehen geht es mir u.a. immer wieder darum zu 'sensibilisieren' und grundsätzliche Fragen zu stellen. Ein Verweis auf "Statistiken" vernebelt nur den Blick auf ein gewaltiges Problem, das die Naturwissenschaft in Relation zur Quantenphysik hat: Das 'Induktionsproblem'
Du übersiehst da allerdings die Möglichkeit, das die QM evtl. nur auf Basis von Vielteilchensystemen funktioniert oder das die Wellenfunktion tatsächlich Ausdruck einer stoachastischen Struktur des Universums ist. Wenn man dann Statistik ausschließt würde das bedeuten, das man nie eine korrekte Beschreibung der Wirklichkeit findet.

Evtl sind ja die 'Seltsamkeiten' der QM eben genau das: Emergente Eigenschaften einer fundamental stochastischen Welt. Das würde ja sofort erklären, warum man es dauernd mit Wahrscheinlichkeiten zu tun hat und evtl. auch Klarheit in den Meßprozess bringen (oder auch nicht - aber da wir das heute nicht wissen, wäre es fatal irgendwas nur aufgrund von 'Vorlieben' grundlegend abzulehnen).

Zitat:
Zitat von Gandalf Beitrag anzeigen
Es könnte vieles, von dem was wir meinen (naturwissenschaftlich gesichert) zu wissen, - ganz anders sein. Um das zu überdenken müssen wir erst noch einmal - wohl sehr weit - zurück. Und vorschnell erfolgte statistische Zusammenfassungen lenken - imo - von dieser elementaren Forderung folgenschwer ab.
Hm, ich denke, das der Grund eher in falschen Vorstellungen Deinerseits bzgl. der Funktionsweise von 'Statistik' liegt.

Man kann Statistik mißbrauchen (und das wird ja z.B. von der Politik auch schon mal gern gemacht). Aber das liegt nicht an der Statistik, sondern an (auch absichtlich) falscher Anwendung und Interpretation. Mit Statistik im Rahmen der Physik hat das aber nichts zu tun. In der Physik geht man ja den Weg von fundamentalen Prozessen über Statistik Aussagen über das Gesamtsystem zu bekommen. Bei Sachen wie Umfragen, medizischen Studien, usw. ist es dagegen oft (aber auch nicht immer) umgekehrt.

Zitat:
Zitat von Gandalf Beitrag anzeigen
Seht wie ihr es wollt, - aber wundert Euch dann nicht, wenn nochmals 100 Jahre "Unverstehbarkeit" über die Quantenphysik hereinbrechen.
Was ebenfalls passieren kann, wenn man einem Idealbild hinterherjagt, welches in der Natur nicht realisiert ist. Wichtig ist, erst mal für alle Möglichkeiten offen zu sein und dann das Experiment entscheiden zu lassen.

Zitat:
Zitat von Gandalf Beitrag anzeigen
OK, - aber meines Wissens 'erklärt' die statistische Physik nicht, woher die Irreversibilität kommt, sondern 'benutzt' sie!?
Natürlich erklärt sie sie. Eben als 'Unumkehrbarkeit'. Oder im konkreten Fall aus dem, was man über ein bestimmtes System weiß.

Was nun der Grund für die Irreversibilität beim Meßprozess in der QM ist? Es ist die WW mit dem 'makroskopischen System', dessen Zustand man nicht im Detail kennt bzw. kennen kann. Da das resultierende System nach der Messung als Produktzustand zwischen dem ursprünglichen und dem messenden System entsteht (dessen Zusand man ja nicht kennt), kennt man auch nicht den resultierenden Zustand im Detail -> ergo Informationsverlust bzw. Irreversibilität.

Hat man dagegen ein Systen, dessen Mikrozustand bekannt ist, dann ist die WW mit diesem System reversibel und man kann der resultierenden Zustand exakt ermitteln.

Zitat:
Zitat von Gandalf Beitrag anzeigen
Ich sehe hier keine Widersprüche (siehe auch meine Antwort an Uranor)
...und natürlich gibt es im Multiversum der VWI "Beobachter" - Sind wir denn keine!? - QED
In der VWI ist davon nirgends die Rede (wobei es natürlich DIE VWI eh nicht gibt, es gibt halt die 'offizielle' nach Everett und dann zig Varianten, teils mit hohem Esoterik-Faktor). In der Everett-VWI ist nur die Rede von 'irreversibler WW' und nicht von einem Beobachter. Und das ist ja auch gut so, denn immerhin ist der primäre Grund für die VWI ja gerade, das man vom Problem 'Beobachter' wegkommt, mit dem sich die Kopenhagener Interpretation ja plagte. Wenn man das nun wieder in die VWI einführt, kann man auch gleich in Kopenhagen bleiben.

Zitat:
Zitat von Gandalf Beitrag anzeigen
(Zunächst nochmal grundsätzlich: Ich lasse mir nicht verbieten Themen nur deswegen nicht anzugehen, nur weil sie jemand meint dem Thema "Esoterik" belegen zu müssen.
Tut ja auch keiner. Allerdings haben andere natürlich ebenso das Recht, gewissen Theorien als 'Esoterik' zu bezeichnen,

Zitat:
Zitat von Gandalf Beitrag anzeigen
Zumal diese Philosophie in ihrer ursprünglichen Bedeutung nicht für das herhalten kann, für was sie in pervertierter Form von vielen (sich selbst als "wissenschaftlich Bezeichnenden") als "Kampfbegriff" mißbraucht wird. Kleingewerbetreibende die Ihre Geschäfte mit "Esoterik" machen, machen sie regelmäßig auch mit "(Pseudo_)Wissenschaft". Wobei die richtigen Pseudowissenschaflter sich nicht mir 'Klein-'Gewerbe begnügen, sondern sich in der Pharmaindustrie mit Milliarden "satt machen". Mittlerweile bin ich fast so weit "System dahinter" zu vermuten: "Prügelt die esoterischen Handaufleger" (die ihren Klienten für geringes Entgelt ein gutes Gefühl vermitteln) - damit wir weiter unverfroren unsere "wissenschafltich gesicherten" Therapien (die aber nicht das Papier wert sind, auf dem sie stehen) zu Gunsten unserer Kapitalgeber unter's Volk bringen können. - Das schlimmste dabei: 'Die Wissenschaft' spielt scheinbar mit! - Zumindest schreitet sie nicht ein)
Ja ja, die üblichen Verschwörungstheorien. Sowas hab ich schon oft genug diskutiert um zu wissen, das es Aussichtslos ist. Also werd ich hier nicht darauf eingehen.

Zitat:
Zitat von Gandalf Beitrag anzeigen
Zum Thema: - ich sehe das so:
Quantencomputer zeigen immer nur für den 'jeweils Fragenden' ein exaktes Ergebnis. Bei großen QC's (so sie denn jemals gebaut werden können) kann das Ergebnis bei gleicher Fragestellung aber für einen anderen Fragenden ganz anders aussehen...
Quantencomputer sind ja gerade so aufgebaut, das sie am Ende genau 'das' Ergebnis zeigen und eben nicht 'alle möglichen Ergebnisse'. Also im Rahmen der VWI betrachtet: Die Zwischenergebnisse können in verschiedenen Welten verschieden sein, das Endergebnis muß dann wieder in allen Welten dasselbe sein. Genau das ist das entscheidende Kriterium bei der Entwicklung von Algorithmen für Quantencomputer. Wäre es anders, wäre das ganze ja witzlos: Wenn man z.B. das Produkt zweier Primzahlen faktorisiert, gibt es eben nur ein Ergebnis.

Zitat:
Zitat von Gandalf Beitrag anzeigen
Bewusstsein hat was mit Wissen (also Information) zu tun: 'Wissen über das man weis - und das man das weis'. - Also eine 'Qualität' von Wissen, die über bloses "gespeichertes Wissen" hinausgeht. Wie kann aber Information - Information über sich selbst erlangen, - die "Gödel-Grenze" überwinden?
Kann es das denn? Ich denke nicht. Bzw. Menschen unterliegen mindestens denselben Beschränkungen bzgl. Berechenbarkeit wie Computer (in der Praxis unterliegen sie oft sogar noch größeren Beschränkungen).

Zitat:
Zitat von Gandalf Beitrag anzeigen
Nur wenn diese Information von 'außerhalb von sich selbst' erlangt werden kann. Dies sehe ich durch die "VWT" gegeben: Ein (für energetisch kausale Prozesse) geschlossenes Universum beobachtet ein (oder mehrere) anderes (energetisch kausal geschlossenes) Universum. Beide sind durch 'nicht-energetisch kausale Gesetzmäßigkeiten' miteinander verbunden (Interferieren)
Aber damit das Bewustsein das ausnutzen kann, müßte es mehreren Universen gleichzeitig wahrnehmen. Und dafür sehe ich keinerlei Anhaltspunkte. Ich habe ja ein Experiment vorgeschlagen um das direkt zu testen. Würde das positiv ausgehen, lasse ich mich also gern des besseren belehren.

Zitat:
Zitat von Gandalf Beitrag anzeigen
Unter Savants gibt es immer wieder sogen "Primzahlenrechner", - ua. waren diese in den 60er Jahren den dort gebräuchlichen "Elektronengehirnen" in der Rechenleistung weit voraus. Man hätte erwartet, dass das Gehirn der Savants während dieser Berechnungen "glühen" müsste (bei "normalen" Personen, die man mit Rechenaufgaben belegt, ist immer eine erhöhte Hirntätigkeit nachweisbar). Das Gegenteil ist jedoch der Fall! Das Gehirn verbraucht 'weniger' Energie! Ich vermute ganz einfach mal, das hier diese 'nicht-energetisch' basierte Art der Berechnung abläuft. Schade, dass das nicht näher untersucht wird.
Natürlich wird das untersucht. Nur findet man da halt nicht das, was der Esoteriker gern sehen würde: Irgendeinen Hinweis auf 'metaphysiksche Fähigkeiten'.

Ein einizges menschliches Gehirn hat im übrigen eine Rechenleistung die größer ist als die Summe der Rechenleistungen aller Supercomputer in der Top-100 Liste. Wir sind also alle mit einer ziemlich leistungsfähigen Hardware ausgestattet, wenn die 'zweckentfremdet' benutzt wird, dann kann da schon erstaunliches bei herauskommen.

Gruß, Karsten.
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  #85  
Alt 17.12.08, 22:40
Hermes Hermes ist offline
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Standard AW: Die QM könnte durchaus lokal realistisch sein

Zitat:
Zitat von kawa
Und ich denke, das das eher eine Frage der Sichtweise ist. In die QM wird sehr viel reingemutmaßt, was nicht unbedingt nötig ist und dann zur Überinterpretation führt. Natürlich gibt es auch noch ein paar Lücken die wir momentan nicht komplett verstehen (wie den Meßprozess), aber ich denke, das da nur noch ein kleines Teil des Puzzles fehlt.
Vor der Formulierung der Quantenphysik dachte man auch, es gebe da "nur noch ein paar Lücken, die man momentan noch nicht ganz verstehe"...

Zitat:
Du übersiehst da allerdings die Möglichkeit, das die QM evtl. nur auf Basis von Vielteilchensystemen funktioniert oder das die Wellenfunktion tatsächlich Ausdruck einer stoachastischen Struktur des Universums ist.
[...]
Evtl sind ja die 'Seltsamkeiten' der QM eben genau das: Emergente Eigenschaften einer fundamental stochastischen Welt. Das würde ja sofort erklären, warum man es dauernd mit Wahrscheinlichkeiten zu tun hat und evtl. auch Klarheit in den Meßprozess bringen (oder auch nicht - aber da wir das heute nicht wissen, wäre es fatal irgendwas nur aufgrund von 'Vorlieben' grundlegend abzulehnen
Interessanter Gedanke. Was könnte eine statistische Struktur sein? (Wenn nicht ein Multiversum aus subjektiver Sicht?)

In der Tat bietet das Basisgerüst einer VWI dem 'nüchternen' Physiker tatsächlich erst einmal die Möglichkeit, Bewußtsein bzw Beobachter als Teil des Ereignisses auszuklammern. Ich glaube David Deutsch geht auch in diese Richtung..

Zitat:
Zitat von kawa
Nur findet man da halt nicht das, was der Esoteriker gern sehen würde: Irgendeinen Hinweis auf 'metaphysiksche Fähigkeiten'.
Das Bewußtsein an sich ist eine "metaphysische Fähigkeit".
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  #86  
Alt 17.12.08, 22:54
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Uranor Uranor ist offline
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Standard AW: Die QM könnte durchaus lokal realistisch sein

Zitat:
Zitat von kawa Beitrag anzeigen
Das sind erst mal nur Worte. Wo ist der Unterschied zur ganz normalen QFT?
Will hier überhaupt ein Unterschied sein? Nach dem wenigen, was ich kenne, konnten sich die QFT bereits best bewähren. Ich kann und will mir da keine *Extraexkisen* ausdenken. Hoffentlich hört sich diverses, was ich sage, nicht so an.

Zitat:
Doch, die Erinnerung liegt im Ort (bzw. in der Geschwindigkeit). Ein Pendel würde ja ohne Trägheit (also Impulserhaltung) ebensowenig funktionieren wie ohne Ort.
Die Daten wurden ja auch mit der Messung (u.a. Impulstausch) erfasst. Nun folgt nicht auf der Zeit sondern auf den Daten ein weiterer Prozess. Findet er statt, ist der vorangegangene Prozess nicht mehr scharf rekonstruierbar. Fazit: Vergangenheit und Zukunft sind unbestimmt.

Zitat:
Doch, man sieht ja, das dem so ist. Die Frage ist also nur noch: Was hat die Symmetrie gebrochen?
Woran kann festgestellt werden, dass einst eine andere Symmetrie galt? Die Rückrechnung auf der 3K Strahlung kan jedenfalls gegenstandslos sein. Die Entsprechung ist die Horizontstrahlung.

Zitat:
Das hat mit Gravitation nichts zun tun, sondern ist Folge der SRT (genauer der relativistischen Formel für die Energie: E^2 = (mc^2)^2 + (p c)^2).

Ich kann nur noch mal betonen, SRT und ART nicht zu vermischen. Leider passiert das verdammt oft und führt dann zu Fehlvorstellungen.
Vor der ART beschrieb nichts die Konsequenzen aus Geschwindigkeit und Gravitation. Die Reduzierung auf die SRT stellt eine Abstrahierung dar. Ist es nicht?

Zitat:
Die SRT ist eine verdammt gut experimentell bestätigte Theorie, die direkt oder indirekt praktisch in allen modernen Theorien der Physik drinsteckt. Und die sich auch problemlos mit der QM verträgt (auch wenn sie die Sache nicht unbedingt einfacher macht).

Die ART ist dagegen eine nur einigermaßen experimentell bestätigte Theorie, welche mit der QM nicht zusammenpaßt und wahrscheinlich nur relativ beschränkt stimmt. Die Schwierigkeiten für die Prüfung liegen darin, das die Gravitation extrem schwach ist und man viele Dinge nur sher grob messen kann (schau dir mal an, wie schlecht die Genauigkeit der Gravitationskonstanten ist).
Hmmm. Liegt das Handicap an der Theorie, wenn die Messmöglichkeiten extrem erschwert sind?

Zitat:
Trotzdem ist die ART momentan die am besten funktionierende Theorie über die Gravitation und daher hat sie auch ihre Bedeutung (vor allem in der Astronomie). Aber ich würde sehr vorsichtig damit sein, fundamentale Frage auf Basis der ART anzugehen.
Man soll "sehen", was man betrachtet. Klar, ich argumentiere gern mit der ART, da sie mir nicht abstrahierend sondern komplett wirklichkeitseinbeziehend erscheint. Ich denke, das einzige Elektron wäre ohne die ART nicht wirklich beschreibar. Die Wirklichkeit ist ganz einfach nicht nur auf Geschwindigkeit incl. LK aufgebaut.

Zitat:
Was ist nun Zeit genau? Schwer zu sagen.
Zumindest ist es offenbar schwer, auszudrücken, was sie ist. Im letzter Konsequenz können wir das gar nicht wissen. Ich meine halt zu wissen, dass sie den "feinquantisierten" Unterschied vom vohergegangenen Zustand zum aktuellen Zustand beschreibt. Genau das. Viele Zeiten hintereinander ergeben einen zeitlichen Abstand.

Die Analogie wäre der Quasipunkt in der Raumgeometrie.

Ich finde, auf der Basis lässt sich die Zeit bestmöglich erfassen. Im Kontrast zum quantisierten Raum beschreibt sie die quantisierte Dynamik.

Deine Erklärung fand ich übrigens tatsächlich sehr anschaulich. Hab Dank.

Gruß Uranor
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  #87  
Alt 17.12.08, 22:54
Lambert Lambert ist offline
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Zitat:
Zitat von Sino Beitrag anzeigen
Wenn ich von Zeit rede, meine ich immer das, was man misst. Genauso beim Raum. Die Frage, was der fundamentale Grund ist, warum wir Zeit, Raum und Naturgesetze haben, kann ich nicht beantworten. (edit: Da kann ich auch nur sagen, wir müssen sie wohl haben, sonst wären wir als intelligente Wesen nicht möglich.)

Von Weizäcker sagt z.b. soetwas wie, dass der Zeitpfeil des Universums im Grunde das Wachstum potentieller Information darstellt.
Die Vergangenheit des Menschen ist über die aktuelle/faktische Information festgelegt, in seiner Zukunft liegt die potentielle Information. Das war im Zusammenhang mit der Urtheorie, die die gesamte Information des Universum durch Ure (eine Art quantenbit) gespeichert sieht. Er rechnet dann auch so, dass die Erzeugung und Lokalisierung eines Teilchens im Raum soundsoviel Ure benötigt etc. Er kommt dann auf ca. 10e+120 Ure, die das Universum derzeit hat. ( Hoffe, ich hab das richtig wiedergegeben.)
Die Frage, die sich stellt, ist welche Eigenschaft eine Ure wohl minimal haben muss.

Nach der mathematischen Physik langt t,m,m²,m³. Mehr ist nicht notwendig. Nach dem minimalistischen Prinzip ist das Minimum ausreichend und deswegen korrekt.

Das ist ein Ding... alles gar nicht so schwer, wie mancher denkt...

Gruß,
Lambertt

Ge?ndert von Lambert (17.12.08 um 23:15 Uhr)
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  #88  
Alt 17.12.08, 23:37
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Uranor Uranor ist offline
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moin Gandalf,
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Stimmt schon: es ist erstmal ein 'vages Vortasten'. (U.a. vielleicht auch deshalb, weil die VWT aus Voreingenommenheit nicht recht Ernst genommen wird und es Vorschläge 'zur Widerlegung' nicht gibt, - was für Wissenschaftler naturgemäß immer ein "Graus" ist)
Voreingenommenheit muss keineswegs einseitig sein. Betrachte mich als p****trotteliges Beispiel. : Stellt mir jemand den Komplex aus Schrödingergleichug, KpI und VwI als Aufspannung der überlagernden Möglichkeitenpalette vor, muss ich die Ohren spitzen, lauschen, nicken. Deutet das jemand als hypothetische Welten, muss ich den Kopf schütteln. Hypothetisch transparent gemachte Möglichkeiten-Palette oh ja. Die völlig eigenständige Darstellung je Möglichkeit in Hilberräumen leutet mir vom Sinn her sofort ein. Stellt sich aber jemand die Möglichkeiten als Realitäten vor, muss ich indignieren, den Kopf schütteln, zurückweisen.

Eine Durchkreuzung aller Möglichkeiten zu allen möglichen Wirklichkeiten zeigt sich mir bereits nach den Erhaltungssätzen als ganz bestimmt nicht realisiert. Denn jede Situation beinhaltet n Lösungsmöglichkeiten. Und n ist keineswegs const (konstant).

Also zunächst mal liegt die Aufgabenstellung bei den Vertretern der Varianten. Auch Kopenhagen hatte eine geschichtliche Phase, die ich im sublektiven Sinne esoterisch nennen muss. Wenn ein Mensch hinschaut, zeigt sich kein Interferenzmuster. Pustfrau und Hase stören die Interferenz indes nicht.

Es wird also immer entscheidend sein, was man im Verhältnis zum belegbaren dann tatsächlich darstellt. Oder anders gasagt. Bringt ein Witz den Hörer zum Lachen, sollen nicht der Hörer geprangert werden sondern der Witz.

Gruß Uranor
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  #89  
Alt 18.12.08, 00:44
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Zitat von Sino Beitrag anzeigen
Das Universum "rechnet" massiv parallel und muss nicht schnell fertig werden. Wir definieren unser Zeitmass nach der Veränderung im Universum und so nehmen wir auch Zeit wahr.

Ob etwas schnell oder langsam abläuft ist relativ. Wenn alles doppelt so lange dauern würde was wir beobachten und die Vorgänge in unseren Zellen ebenfalls, dann würde es keinen erkennbaren Unterschied geben.

Die Frage danach, wie lange etwa dauert macht nur Sinn, wenn man es mit etwas anderem vergleichen kann. Also wenn das gesamte Universum halb so schnell laufen würde wie im Moment, würde es genauso schnell laufen wie im Moment.

edit: "rechnet" in Anführungsstrichen, weil das Universum eigentlich einfach nur ist und macht. Es scheint dabei Regeln zu folgen, die mittels Mathematik formuliert werden können.
Hallo Sino..


Ich gebe zu, da unterscheiden sich unsere Ansichten...

Ich gehe davon aus, das im Mikrokosmos die dort anzutreffenden Geschwindigkeiten, (deren jeweiligen wirksamen Winkelausrichtungen und deren jeweils möglichen Wechselwirkungen untereinander) erst unsere (bzw. den makrokosmischen Raum) seine dort vorzufindenden Geschwindigkeiten, Winkel-Ausrichtungen und entsprechende Stärken-Verteilungen sowie deren jeweils untereinander stattfindenden möglichen Wechselwirkungen erlauben.....


Das also der Mikrokosmos durch seine hohen "Taktraten" die langsamen und "gemächlichen" Bewegungen des Makrokosmos vorbestimmt und es daher wesentlich mehr Sinn machen würde, wenn man statt aus dem Makrokosmos(mit Gewalt) heraus zu operieren, den Mikrokosmos statt dessen verändert(überredet) das er sich so verhält, wie wir es gerne hätten...

JGC
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  #90  
Alt 18.12.08, 10:40
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Uranor Uranor ist offline
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moin Gandalf!
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Welche Welt Speicher ist, ist leicht zu beantworten: 'Meine' (oder Deine) - Die Welt "des Beobachters" (eines dekohärenten Quantensystems) Diese löst sich jedoch schon in der nächsten Mikrosekunde wieder auf, - in dem Augenblick in dem einzelne Subsysteme alternative Möglichkeiten einschlagen ("berechnen"). Im gewissen Sinn "entstehen" dabei aber immer gewisse (und große) Gruppen, die sich über einen langen Zeitraum 'ähnlich bleiben' (das ist auch der Grund , warum Quantensysteme regelmäßig stabiler sind, als klassische Systeme, die extrem von ihren Anfangsbedingungen abhängen)
Das setzt bereits vieles als gegeben voraus. In der Zeit der reinen Hypothese gibt es die viele Realwelten, und es gibt sie nicht. Beide Möglichkeiten überlagern sich zur resultierenden völigen Unkenntnis, im Konstraqst zu beidem als gültig. Das ist wie Schrödingers Katze. Es überlagern nicht 2 Katzen, da ja nur eine in die Kiste gepackt wurde. Es überlagern die Zustandsmöglichkeiten. Das ist ein gewaltiger Unterschied, der Unterschied schlechthin.

Zitat:
Zitat von Gandalf
Zitat:
Zitat von Gandalf
Die 'Irreversibilität' ist dabei auf Grund des Speichervorganges in verschiedenen Universen nur scheinbar (für die jeweiligen Beobachtergruppen) gegeben.
Zitat:
Zitat von Uranor
Hmmm. Eine solche Behauptung fordert den Messnachweis bzw. eine Notwendigkeit als fundierte Forderung. Hier wäre noch richtig handfest viel Grundlagenarbeit nötig.
Die Forderung: 'Erkläre' den Widerspruch dass das Universum in einem Zustand niedriger Energie beginnen konnte, wo doch alles hoher Entropie zustrebt?
Hier erkenne ich keinen Zusammenhang. Ohnehin ist die Erklärung falsch. Denn die Energie ist eine Erhaltungsgröße, ändert sich also im Gesamtbetrag nicht. Die Entropie indes ist die Folge der Ausgleichsbestrebung von Potentialunterschieden. Deine Erklärung solltest du also noch mal überprüfen.

Zitat:
(Ein Tipp: Vielleicht muss man auch hier nicht unbedingt "Neues" einführen, um es erklären zu können, sondern - wie in der VWI gehabt - nur sattsam Bekanntes widerspruchsfrei neu (ein)ordnen)
Ich kenne nichts "sattsam Bekanntes". Die Schrödingergleichung wird aufgelöst. Können wir die Messung als solche beschreiben? Wir erhalten nur die Daten. Und genau jene kenen wir nur für eine einzige Welt.

Also ich scheine mit KpI/VwI keine Probleme zu haben. Es ist statistische Betrachtung, nicht mehr, nicht weniger. Weiteres wäre IMHO herzuleiten, zu postulieren, dann als Arbeitshypothese zu untersuchen.

Ein solider Schritt schein t mir die Auflösung nach Hilberträmen zu sein. Aber bereits hier bestehen ja alternierende Ansichten.

Die Thematik ist also ganz gewiss nicht einfach, wenn man sie denn tatsächlich angehen will.

Gruß Uranor
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