|
Wissenschaftstheorie und Interpretationen der Physik Runder Tisch für Physiker, Erkenntnis- und Wissenschaftstheoretiker |
|
Themen-Optionen | Ansicht |
#81
|
||||
|
||||
AW: Frage zu "Bertlmanns Socken und die Natur der Realität" (J.S. Bell, 1980)
Hi fossilium
Schon fertig ? :-) Es ist knapp 10 Jahre her, dass ich auf Heim gestossen bin. Aber in etwa kann ich mich erinnern, dass es mir damals aehnlich ergangen ist. Obwohl ich mathematisch recht interessiert bin habe ich knapp ein Jahr gebraucht um erstmal zu ueberblicken um was es eigentlich geht. Das ist aehnlich wie bei der Chaostheorie. Da muss man ebenfalls seine Denkweise erweitern. Das geht nicht von heute auf morgen. Bei Heim kommt erschwerend hinzu, dass er teilweise eine teilweise gewoehnungsbeduerftige mathematische Notation und Verfahren waehlt. Dazu eigene Kunstworte um diese Verfahren zu beschreiben. Solch eine unorthodoxe mathematische Denkweise findet man z.B. bei dem indischen Mathematiker S.Ramanujan : http://de.wikipedia.org/wiki/S._Ramanujan. Ramanujan dachte z.B. bevorzugt in Verkettungen wie Kettenwurzeln, Kettenbruechen und er lies ebenso wie Heim gerne Rechenschritte aus, die in diesen Denkweisen dann trivial sind. Aus den Schriften und Vortraegen die von Heim selbst verfasst sind geht fuer mich z.B aufgrund seiner Argumentationskette zu Evolutionstheorie hervor, dass er bevorzugt hoeherdimensional denkt. Stellt sich unsereins zu einer Problemloesung Funktionen und Ableitungen vor, so hat er gleich die mehrdimensionale Feldversion parat und deren Gradient Divergenz und Rotation um das Problem zu loesen. Und seine Loesung kommt dann ohne willkuerliche Annahmen aus. (Das Beispiel wuerde ich gerne man genauer unter die Lupe nehmen) Ich meine Heim traegt teilweise Zuege eines Savants.( Extremer als bei den meisten grossen Wissenschaftlern ) Zitat:
Die Stringtheorien ausgenommen Lisa Randall (Branen) verzichten zum Beispiel darauf. Lisa Randall : http://de.wikipedia.org/wiki/Lisa_Randall Vorschlag an Jogi : Es waere sicherlich kein Problem ein Branen Modell in euer bisher "einstein realistisches" offenes String Modell einzubauen. Randall Sunmdrum Modell : http://de.wikipedia.org/wiki/Randall-Sundrum-Modell Dann koennte man Lisa Randall viellleicht auch zum naechsten Grillfest einladen :-) Deutungsmoeglichkeitvon G4 (Dort wohnt trotz G kein Gott) G4 ist abstrakt. Allerdings erklaert Heim G4 nicht weiter, da der Raum letzendlich nicht relevant ist. Aber es ist klar, dass z.B. dein oder mein G4 ein Ausschnitt von G4 darstellt. Wisssen plus Emotionen. Und wenn du Beethoven hoerst fuehrt dein Gehoer eine Fouriertrsanformation durch, so dass der geistige Gesamtinhalt Beethovens der in G4 enthalten ist direkt in deinem kleinen Teilausschnitt von G4 landet. Wirkungskette : Zitat:
(Wie erwaehnt. Solche Moeglichkeiten koennen auch als Angriffspunkte dienen. Daher haelt sich auch Zeilinger immer etwas zuerueck) Ein grosser Fehler von Heim ist jedoch , dass er keine Vergleiche zu anderen Theorien angibt. Das muss man alles selber erraten. Z.B. Protosimplex=Quark, Metronen im 3D Raum sind identisch mit dem Spinnetzwerk der LQG. Wobei der Heim Leser wohl automatisch die Drichlet statt Voronoi Anschauung verwendet. (Beides sind duale Strukturen, voellig gleichen geometrischen Inhalts). Heim erweitert die Maxwellgleichungen und interpretiert damit die Gravitation. Er klassifiziert alle Geometrien der Elementarteilchen ... In der aspektbezogenen Logik klassifiziert es numerisch alle Stufen von Komplexitaet. von Physis ueber Bios bis hin zu psychisch mental in mehreren Stufen. Inklusive den abstrakt physikalischen Funktionsablauefen die dazu fuehren. .. u.s.w. Man kriegt bei Heim nicht alles fix und fertig vorgesetzt sondern muss schon etwas dafuer tun. Ein Vorteil dass das Universum wohl so ungemein Komplex ist und damit auch Heims Modell waere, dass die Esoterikszene an diesem kaum interesse hat. Dazu traegt ein weiterer Mangel von Heim bei : Ich habe mir die kleinen Schriften von Heim besorgt. Also direkt B.Heim als Autor. Er ist staendig bemueht zu erklaeren. Aber anscheinend ist er nicht in der Lage zu sehen, dass andere Menschen nicht so denken koennen wie er. Und dazu ab und zu kleine beispielhafte Beispiele benoetigen. Fuer mich hat dies authistische Zuege. Heim ist didaktisch eine Katastrophe. Seine Schriften sind logisch physikalische Gedankenketten denen man anfangs vielleicht gerade noch so folgen kann. Innerhalb eines oder weniger Saetze wird dies zunehend schwerer und mir persoenlich bereitet es schnell sogar geistige Schmerzen, so dass ich nach wenigen Saetzen aufgeben muss. .... /Teil1 Ge?ndert von richy (05.04.12 um 08:55 Uhr) |
#82
|
||||
|
||||
AW: Frage zu "Bertlmanns Socken und die Natur der Realität" (J.S. Bell, 1980)
... Teil 2
Wenn man nicht folgen kann, neigt man zu der Auffassung : "Das ist alles Quatsch." In der Mathematik nennt man so etwas dann Zahlen oder Formelspielerei, die von manchen Heim vorgeworfen wird. Dies laesst sich jedoch pruefen. Und dies war der Zweck der kleinen Berechnungen auf meiner Homepage, die z.B. die Herleitung von Heims Massenformel nachvollziehen : http://home.arcor.de/richardon/richy...im/heimalt.htm Diese Rechnung mal als Gegenargument fuer Formel und Zahlenspielerei : EINSCHUB OT 1) Startpunkt : Eine gewoehnliche Differentialgleichung Diese ist nicht von einem Typ fuer den ein Loesungsrezept existiert. Die allgemeine Loesung ist schon hohere Ingenieursmathematik, die Heim als selbstverstaendlich voraussetzt. 2) Die DGL ist nur implizit loesbar und explizit nur in Form einer Lambert-Weiherstrassfunktion formulierbar. Dazu recht umfangreich. Auch hier wird man ohne ein Algebraprogramm, sehr schnell resignieren. Wobei die gesuchten Realitaetsschranken auch implizit herleitbar sind. 3) Die Realitaetsschranken ergeben die Definitionsgrenzen des korrigierten Gravitationsgesetzes (auch die ART fuehrt auf ein solches). Diese ergeben sich aus einer recht einfachen quadratischen Gleichung mit zwei reellen Loesungen. Lsg1 : Die kleinste sinnvolle Laengeneinheit nennt Heim Letzteinheiten und liegt im Bereich der Planklaenge. Lsg2 : Kann man als Hubbleradius interpretieren. Die groesste moeglich Laenge. (Anm. Punkt 4 erklaert warum diese Loesungsform ungeeignet ist) BTW: Mir faellt gerade auf dass die Quantisierung somit von der Massenbelegung abhaengig ist. Dass koennte die geringere Expansionsrate innerhalb Galaxien erklaeren. Ich meine der schwedische Physiker auf meiner Seite arbeitet hier an Ergebnissen. 4) (Der fuer mich beeidruckendste) Alle bisherigen Punkte zeigen fuer mich bereits, dass eine vorsaetzliche Zahlen, Formelspielerei auszuschliessen ist, da die inverse Berechnung doch fast noch aufwaendiger waere. Und wer wuerde hier eine Weiherstrassfunktion als Ausgangsunkt verwenden ? Es kommt aber noch haerter. Heims Modell fuehrt auf eine quadratische Gleichung mit physikalischen Grundkonstanten, deren erste Loesung die kleinste im Universum moegliche Laengeneinheit angibt und deren Zweite Loesung die groesse moegliche Laenge. Diese will man natuerlich als Zahlenwerte gerne aus der Loesungsformel der quadratischen Gleichung berechnen. Das ist aber unmoeglich ! Denn der Hub der Groessenordnungen ist ja gigantisch. Aufgrund der Fehlergenauigkeit kann kein Rechner dieser Welt die Zahlenwerte korrekt ermitteln. Ich habe mehrere Tage gebraucht um hierzu eine Loesung zu finden. Man darf nicht stur die quadratische Loesungsformel anwenden sondern muss die Gleichung mittels dem Satz von Vieta loesen ! Nur so erhaelt man Plancklaenge und Hubbleradius aus einer einzigen quadratischen Gleichung. /EINSCHUB OT Was ich dir noch anbieten kann waere Prof: E Rauscher. In einem Paper das ich im Forum vorstellte beschraenkt sie sich auf QM und Dekohaerenz ohne informatorischen Aspekte und dem gewohnetnen etwas einfacheren mathematischen Formalismus. http://www.quanten.de/forum/showthre...light=Rauscher (2009 wa ich mir noch unsicher ob die BM nichtlokal ist. Sie ist es aufgrund des Konfigurationsraumes, der Seitens deren Verttreter meist nicht besonders erwaehnt wird. 2009 gab es eine Falschmeldung seitens Wiki dass die BM dem Free Will Theorem zu Opfer gefallen sei :-) ) Im Paper verwendet Rauscher wie Heim weitere zeitartige Dimensionen, allerdings aehnelt das ganze mehr den Twistoren von Penrose. Der zentrale Punkt sind bei ihr Solitonenloesungen, die durchaus Gegenstand der aktuellen Forschung sind. Aehnlich wie bei Lisa Randall. Solitonen sind Wellen mit Teilchencharaker aufgrund der Nichtlinearitat bei gewissen speziellen Werten der Dispersion. Uebersicht zu Papers / Buecher von Rauscher http://www.worldsci.org/php/index.ph...Display&id=894 Leider hat sie viele Papers vom Netz genommen. Aktuell beschaeftigt sie sich ganz brav mit den M Theorien. Zitat:
Tipp : Man sollte sich nicht darin wie in eine Socke verbeissen das Univesum komplett verstehen zu koennen, denn wir leben nicht in einem 3-D Schuhkarton, einer Augsburger Puppenkiste. Das waere doch auch uninteressant. Gruesse Ge?ndert von richy (04.04.12 um 18:42 Uhr) |
#83
|
||||
|
||||
AW: Frage zu "Bertlmanns Socken und die Natur der Realität" (J.S. Bell, 1980)
Zur meiner aktuellen Signatur (Etymologie) :
http://www.dwds.de/?kompakt=1&qu=achten Man beachte: Die Haeufigkeit der deutschen Ziffernwoerter in der deutschen Sprache richtet sich tatsaechlich nach dem Zipschen Gesetzt. Ausnahme : Die Acht. Zum Bild : Mir gefaellt das Bild sehr gut, weil der kleine Kerl Experimentalphysik betreibt und irgendwie nachdenklich wirkt. Beobachtet. "Ist die Banane schon leer, Warum ?" Und sind Bananen nun weiss oder gelb ? "Hmm ... steht nicht auf der Verpackung" Ge?ndert von richy (05.04.12 um 09:02 Uhr) |
#84
|
|||
|
|||
AW: Frage zu "Bertlmanns Socken und die Natur der Realität" (J.S. Bell, 1980)
Hy Richy,
Ich glaube, Du siehst die Welt mit ganz anderen Augen als ich. Aber das kann ich nicht auf die Schnelle beschreiben, will mir aber einige Mühe geben. Das hast Du ja auch gemacht. Es geht darum aufzuzeigen, warum die Welt nicht in ihrem Inneren kompliziert sein kann. Ich denke, ich komm über Ostern dazu. Schau also nach Ostern ab und zu wieder auf dieses Thema. Irgendwann steht da die Antwort. Grüsse Fossilium |
#85
|
||||
|
||||
AW: Frage zu "Bertlmanns Socken und die Natur der Realität" (J.S. Bell, 1980)
Hier noch kurz die Herleitung fuer die erwaehnte etwas ungewoehnliche kontinuierliche Funktion, die infinitesimal mehrdeutig und chaotisch ist :
http://www.quanten.de/forum/showpost...5&postcount=90 http://www.quanten.de/forum/showpost...8&postcount=91 Man kann die Funktion als Differentialgleichung erster Ordnung formulieren. Das chaotische Verhalten bezieht die Funktion aus der Mehrdeutigkeit der arccos Funktion. Yoh. Damit haette ich eine Annahme der Mathematik widerlegt, dass im Gegensatz zu Differenzengleichungen nur Differentialgleichungen der Ordnung groesser eins chaotisches Verhalten aufweisen koennen. Ich muss das ganze nur noch mathematisch etwas aufbereiten. Das koennte noch schief gehen. Insbesonders muss man die DGL suchen. Gruesse Ge?ndert von richy (05.04.12 um 03:18 Uhr) |
#86
|
||||
|
||||
AW: Frage zu "Bertlmanns Socken und die Natur der Realität" (J.S. Bell, 1980)
Hi Fossilium
Zitat:
Dass ich B.Heim anfangs ueberhaupt nicht verstand kann ich jetzt kaum mehr nachvollziehen. Die Loesung der logistischen Abbildung eroeffnet eine neue Welt. u.s.w. Oder mein kaputter Ruecken. Zitat:
Zitat:
"Sobald man alle Fragen bezueglich der Sinn des Lebens und des Universums geklaert hast, wird sofort ein neues weitaus komplexeres Universum entstehen." Z.B. eines mit einer Quantenmechanik oder Relativitaetstheorie konsistent zur Beobachtung. Einem stimme ich dir zu. So manche Erscheinungen, die auf den ersten Blick unheimlich kompliziert erscheinen lassen sich oft auf einfache Grundprinzipien zurueckfuehren, die dann aehnlich in Variationen von der Natur realisiert werden. Es gibt hierzu sehr schon Bilder von den Grundprinzipien der aehnlichen Erscheinungsform fast aller Lebewesen. Um diese Grundprinzipien zu erkennen benoetigt es der Abstraktion. Und das ist eine mathematische Technik die du ja eher ablehnst. Daher frage ich mich schon wie du die Welt im Inneren ohne Mathematik als einfach erkennen kannst. Weiterhin : Die Welt ist im Innern hoeherdimensional. Das folgt geradezu zwingend aus dem EPR Experiment. Ohne mathematisches Hilfsmittel und Analogien koennte ich hierueber mir keinerlei persoenliche Vorstellung aufbauen. Aber vielleicht gehst du hier anders vor und ich lasse mich gerne ueberraschen. BTW: Die emotionale Weltansicht kenne ich als Musiker natuerlich auch recht gut. Aber das ist zumindestens fuer mich, mein Universum nicht alles. Gruesse Ge?ndert von richy (05.04.12 um 09:11 Uhr) |
#87
|
||||
|
||||
AW: Frage zu "Bertlmanns Socken und die Natur der Realität" (J.S. Bell, 1980)
Hi richy (&all!).
Erst mal sorry für meine spärliche Präsenz hier, ich bin momentan anderweitig ziemlich beschäftigt. Zitat:
Netter Versuch, unbestreitbar sehr reizvoll. Aber leider, leider, keine Chance... Weder für (physikalische) Branen im Open String Modell, noch für Lisas Teilnahme am nächsten Forumsgrillen. Wobei das Eine kein Ausschlusskriterium für das Andere sein muss... Zitat:
Die könnten bei uns bestenfalls abstrakte, rein mathematische Räume sein, ohne physikalische Entsprechung. Mathematische "Tools", sozusagen. Zitat:
Zitat:
Mag ja sein, dass man Heims Metronen in die LQG, resp. deren Spinnetz integrieren kann. Aber bei uns ist Gravitation nicht mit dem Spin verknüpft. Metronen wären hier lediglich die kürzestmöglichen Einzelabschnitte eines Strings, woraus sich irgendwo eine Maximalzahl an Metronen als Bausteine eines einzelnen Gravitons ergibt. Grüße an Alle! Jogi
__________________
Die Geschichte wiederholt sich, bis wir aus ihr gelernt haben. |
#88
|
|||
|
|||
AW: Frage zu "Bertlmanns Socken und die Natur der Realität" (J.S. Bell, 1980)
Hi Richy,
ich hoffe aufrichtig, dass es Dir wieder besser geht ! Ich hoffe, ich kann Dir meine Anteilnahme an Deinem Ungemach dadurch ausdrücken, dass ich mir in der Antwort auf Deinen Beitrag besondere Mühe gebe. Ich nehme es mir vor. Warum kann ich mit Heim nichts anfangen ? Als Kepler am Hand seiner Messungen die Planetenbewegungen erklären wollte, repräsentierte er die Abstände der Planeten durch ein System platonischer Körper, die um die Sonne herum ineinander geschachtelt sind. Dafür konstruierte er Dodekaeder, Würfel und Tetraeder um die Erdbahn herum und innerhalb der Erdbahn. Mit genialem Geist näherte er sich so schrittweise dem Erklärungserfolg - mit vielleicht etwas komplizierten Gleichungen, aber letzendlich mit guten Nährungen an die Beobachtungsdaten. Wenn nicht genauere Messungen des Tycho Brahe ihn auf eine einfachere Lösung gebracht hätten (elliptische Bahnen), wäre seine komplizierte Theorie vielleicht sehr lange massgeblich gewesen. Es war also schon immer möglich, die Natur mit mathematischen Modellen zu erklären, die sehr kompliziert waren, aber genaue Vorhersagen zuliessen – eben bis eine „bessere“ Theorie aufgestellt wurde. Die Übereinstimmung mit den Beobachtungen spricht für eine Theorie, aber entscheidet nicht über Ihre Qualität. Eine gute Theorie muss, nach meiner Ansicht, eine einfache Struktur haben. Warum ? Weil auch die kompliziertesten Prozesse sich immer aus sehr einfachen Regeln entwickeln. Sehr richtig, und die lassen sich auch ohne Mathematik beschreiben. Die einfachsten Regeln lauten: Ursache (im Sinne einer Kraft) erzeugt Wirkung, Wirkung ändert den Zustand von Etwas, eine Folge solchermassen veränderter Zustände definiert einen Zeitablauf, mit ablaufender Zeit geht das Etwas in einen Zustand minimaler Energie über (Dissipation). Warum es Ursachen (Kräfte) mit einer Wirkung gibt und warum beim Durchlaufen von Wirkungsketten allem Geordneten ein Drang nach Dissipation aufgeprägt ist – das ist das grösste methaphysiche Rätsel überhaupt (die Mutter aller Fragen). Aber diese wenigen Regeln sind für die Vielfalt aller Geschehnisse, die gesamte ungeheure Entfaltung des ganzen Universums, verantwortlich (Zufall ist übrigends nicht dabei, aber Unvorhersagbarkeit). Es sieht nur so aus, dass bei zunehmend komplexer werdenden Systemen neue Qualitäten emergieren. In Wirklichkeit ändern sich bei Systemen mit vielen Milliarden x Milliarden Einzelteilen nur die Perspektiven und Begriffe zur Beschreibung und Erklärung. Wie mit neuen Begriffen auch grosse Vielteichensysteme sehr einfach beschrieben und erklärt werden können, hat die Thermodynamik gezeigt, oder auch die Perkolationstheorie oder die SOK-Theorie bei komplexen Systemen. Ich bin der festen Überzeugung, dass letzendlich alle Phänomene reduzierbar sind. Das heisst nicht, dass ich die Chemie oder Biologie allein auf physikalische Vorgänge zurückführen will. Es heisst nur, dass innerhalb der Einzelwissenschaften wieder eigene Begriffe, Gesetzmässigkeiten und Erklärungsmodelle gefunden werden, die selbst wieder eine einfache Struktur haben. Reduktion innerhalb der jeweiligen Perspektiven. Zitat:
Aber evident ist: Wir Menschen können nichtlineare Vorgänge so gut wie nicht erfassen (von Ausnahmen abgesehen), unser Geist ist dafür nicht gemacht, also müssen wir diese auf lineare zurückführen, wenn wir sie erklären wollen. Daher führt an der Reduktion kein Weg vorbei. So wird auch die komplizierte Quantenfeldtheorie, bei der zur Erzeugung von linearen Zusammenhängen alle möglichen Tricks angewendet werden, nicht auf ewig Bestand haben. Und die Heimsche Theorie – so bewunderswert und umfassend die Theorie auch entwickelt ist – sie wird keinen Bestand haben. Das ist alles sehr aus der Intuition gesprochen. Aber auch da ist Wissen gespeichert (s. Spiegel-Artikel von vergangener Woche). Diese Intuition flüstert mir: Hüte Dich vor komplizierten Erklärungen, denn sie lassen sich nicht durchschauen und bieten dem Irrtum ein gutes Versteck. Die Wahrheit aber ist rein und schön und bar von jedem Geschnörkel.Grüsse Fossilium |
#89
|
||||
|
||||
AW: Frage zu "Bertlmanns Socken und die Natur der Realität" (J.S. Bell, 1980)
Zitat:
Heim's sogenannte "Masseformel" ist/liefert Quakus. Darüber hinaus sind seine Tensorrechnungen schlicht falsch. Gruß EMI
__________________
Sollen sich auch alle schämen, die gedankenlos sich der Wunder der Wissenschaft und Technik bedienen, und nicht mehr davon geistig erfasst haben als die Kuh von der Botanik der Pflanzen, die sie mit Wohlbehagen frisst. |
Lesezeichen |
|
|