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Quantenmechanik, Relativitätstheorie und der ganze Rest. Wenn Sie Themen diskutieren wollen, die mehr als Schulkenntnisse voraussetzen, sind Sie hier richtig. Keine Angst, ein Physikstudium ist nicht Voraussetzung, aber man sollte sich schon eingehender mit Physik beschäftigt haben. |
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#81
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AW: Nicht-Lokalität und Relativitätsprinzip; VWI
Der Text, den du zitiert hast, hat natürlich nichts mit Selbsimmunisierung zu tun. Diese steckt wo anders.
Zum einen kann die VWI die Idee eines Experimentes formulieren, demzufolge man prinzipiell entscheiden kann, ob die KI oder die VWI zutrifft. Die Antwort der KI (= der "Orthodoxie") ist, dass dies jedoch praktisch unmöglich sei. Zum anderen nimmt jedoch die KI in Anspruch, dass sie selbst rein praktisch solange die unitäre Dynamik anwendet, bis im Zuge der Messung ein Kollaps eintritt. Dies ist logisch zirkulär und selbstimmunisiend, denn man kann ja den Kollaps immer genau dann ansetzt, wenn es gerade praktisch erscheint. Man müsst umgekehrt den Kollaps prinzipiell an bestimmte Kriterien festmachen und dies experimentell überprüfen; man darf jedoch nicht nachträglich und beliebig diese Kriterien ändern, so dass der Kollaps immer gerade dort angenommen wird, wo die Präzision der Präparation oder Messung nicht mehr ausreicht. Indem die KI also behauptet, sie sei praktisch von der VWI nicht zu unterscheiden, legt sie gerade nicht zuerst objektive Unterscheidungskriterien fest und überprüft diese anschließend, sondern sie legt gerade die Grenze der praktische Überprüfung zugrunde, um die Unterscheidungskriterien in den Bereich zu verschieben, in dem diese Überprüfung scheitern muss. Das ist Selbsimmunisierung. Aus dieser Vorgehensweise folgt natürlich sofort die prinzipielle Ununterscheidbarkeit. Aber dies liegt an der Anwendung der Selbsimmunisierung der KI, nicht an der VWI. Wenn quantenmechanisches Verhalten vorliegt, kann die KI für sich behaupten, sie stimme mit der VWI exakt überein. Wenn dagegen klassisches Verhalten vorliegt, kann die KI für sich behaupten, sie stimme mit der VWI praktisch überein. Daraus leitet die KI ab, die VWI wäre unnötig. Fakt ist aber, dass die KI diese Grenze, also diesen Kollaps immer gerade dann heranzieht, wenn er praktisch zu sein scheint. Das Kriterium für die Anwendung des Kollapses ist nicht prinzipiell festgelegt, sondern wird immer gerade so gewählt, dass es der Beobachtung nicht widerspricht.
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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago. Ge?ndert von TomS (17.09.16 um 16:01 Uhr) |
#82
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AW: Nicht-Lokalität und Relativitätsprinzip; VWI
Mathematisch formal ist der Kollaps, dieses Projektionspostulat was dann der Bornschen Regel folgt, doch auch nicht mehr Standard-QM im Sinne der SGL, right?
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#83
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AW: Nicht-Lokalität und Relativitätsprinzip; VWI
Zitat:
Wegen dieses Widerspruchs muss die orthodoxen QM annehmen, dass es zweierlei Arten von Situationen gibt, nämlich "normale" sowie "Messungen". Es bleibt offen, wann und warum nun ein System eine "Messung" durchführt, und wann eine "normale Wechselwirkung". Dies wird so festgelegt, dass es eben praktisch funktioniert. Die Postulate werden leider nicht einheitlich formuliert. Oft wird die Bornsche Regel mit dem Projektionspostulat vermischt. Die VWI lehnt das Projektionspostulat ab. Der restliche mathematische Kern ist identisch.
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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago. Ge?ndert von TomS (17.09.16 um 16:53 Uhr) |
#84
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AW: Nicht-Lokalität und Relativitätsprinzip; VWI
BTW: Das ist das 'von Neumannsches Projektionspostulat', oder?
(Sorry, wenn ich oft doppelt nachfrage, aber muss da auf Nummer-Sicher gehen. ) Zitat:
Quasi, wenn die VWI "die Idee eines Experimentes formuliert, demzufolge man prinzipiell entscheiden kann, ob die KI oder die VWI zutrifft". Dann sagt die KI, dass dies jedoch praktisch unmöglich sei UND das mit dem Argument ihres eigenen Postulats (und damit mehr als nur SGL-QM), welches sie selbst aufgestellt hat. Ich finde auch, da steht die KI auf wackeligeren Beinen. Hmmmmmmm............. ist ne ausgebuffte Sache! |
#85
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AW: Nicht-Lokalität und Relativitätsprinzip; VWI
Zitat:
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#86
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AW: Nicht-Lokalität und Relativitätsprinzip; VWI
Aber das "von Neumannsche Projektionspostulat" gehört zumindest zu ihr! Und damit sagt sie: dass es zweierlei Arten von Situationen gibt, nämlich "normale" sowie "Messungen". - und der Rest ist somit impliziert, oder nicht?
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#87
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AW: Nicht-Lokalität und Relativitätsprinzip; VWI
Ja (zumindest sagen das die KI-Anhänger, die sich mit anderen I's befassen).
Zitat:
Ja.
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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago. |
#88
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AW: Nicht-Lokalität und Relativitätsprinzip; VWI
Was genau meinst du dann mit?
Zitat:
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#89
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AW: Nicht-Lokalität und Relativitätsprinzip; VWI
Ach, und JA, selbstverständlich sagt die KI man müsse das Projektionspostulat akzeptieren! Schließlich ist es ja der fundamentale Bestandteil dieser Interpretation, DER TEIL der sie von anderen unterscheidet, formal und prinzipiell!
Aber Logik ist auch nicht jedermanns Stärke! |
#90
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AW: Nicht-Lokalität und Relativitätsprinzip; VWI
Ein Experiment, bei dem die KI sich vorab festlegt, wann der Kollaps erfolgt, und bei dem man die gem. der VWI weiter existierenden Zweige anschließend zur Interferenz bringt um so deren Existenz nachzuweisen.
Sie sagt das nicht explizit. Aber die legt sich eben nicht vorab fest, wann der Kollaps erfolgt. Sie legt den Kollaps immer gerade so, dass keine Interferenz beobachtet wird. Und damit ist das Experiment gem. der KI unmöglich.
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