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Quantenmechanik, Relativitätstheorie und der ganze Rest. Wenn Sie Themen diskutieren wollen, die mehr als Schulkenntnisse voraussetzen, sind Sie hier richtig. Keine Angst, ein Physikstudium ist nicht Voraussetzung, aber man sollte sich schon eingehender mit Physik beschäftigt haben. |
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#1
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Verständnisproblem beim Längenparadoxon
Hallo Forum!
Ich habe eine Frage zum Längenparadoxon. Weil ich hier neu bin, gleich mal die klare Aussage, dass ich nicht die Absicht habe, die RT zu widerlegen oder Ähnliches. Ich verstehe nur gewisse Dinge nicht (s.u.). Folgendes Problem: Auf der Seite: https://physik.cosmos-indirekt.de/Ph...genkontraktion wird das Garage-Leiter-Paradoxon unter anderem so beschrieben, dass die Tore der Garage geschlossen werden (unter Variante 1a oder 1b), nachdem die Leiter aus Sicht des Bezugssystems "Garage" komplett drin ist. Dann wird die Leiter gleichzeitig gestoppt aus Sicht des Beobachters "Garage" und dehnt sich aus! Das klingt erst mal logisch. Allerdings ist mir völlig unklar, woher die Energie für die Ausdehnungsarbeit der Leiter kommen soll? Denn wo wurde die denn reingesteckt? Beim Abbremsen? Zum Stoppen der Leiter brauche ich eine bestimmte Energie, die aber allein von deren Geschwindigkeit und Ruhemasse abhängt (glaube ich). Aber das steht ja in keiner Korrelation zu irgendeiner Ausdehnungsarbeit, denn die ist zweifelsohne materialabhängig. Also kann ich die nicht beim Abbremsen reingesteckt haben müssen!? Oder doch? Wenn ja, dann nur aus Sicht des Beobachters im Leitersystem!? Das Problem ganz konkret an einem prinzipiell identischen Gedankenexperiment: Ich stelle mir zwei Körper gleicher Masse und Form vor, aber mit unterschiedlichem Kompressionsmodul (soll heißen, ich brauche unterschiedlich viel Energie, um die beiden Körper im gleichen Maße zu komprimieren). Mit diesen Körpern führe ich das gleiche Experiment durch mit dem Ergebnis, dass bei der Ausdehnung nach dem Stoppen unterschiedlich viel Energie frei wird. Das kann aber m.E. nicht sein, weil allein die Ruhemasse ausschlaggebend ist für die Energie, die ich benötige, um einen Körper auf eine bestimmte Geschwindigkeit zu beschleunigen bzw. (wie hier) zu stoppen...und die ist nun aber bei beiden Körpern gleich. Ich kann hier nicht erkennen, wo hier mein Denkfehler ist. Meiner Meinung nach kann ich diese "Ausdehnungsarbeit" weder beim Beschleunigen der Körper noch beim Abbremsen derer in der Garage reinstecken müssen, da ohnehin die Längenkontraktion meines Wissens nach nichts mit einer wahren Verformung (und damit "Verformungsarbeit") zu tun hat. Also: Woher kommt die Energie? (P.S.: Man könnte das jetzt noch weiter spinnen und sich fragen, was bei einem Körper der Fall wäre, dessen Beschleunigung auf eine relativistische Geschwindigkeit v eine bestimmte Energie x benötigt, dessen Kompression auf die dieser Geschwindigkeit entsprechenden Länge aber eine Energie größer x benötigt. Dann würde ich beim "gleichzeitigen" (aus Sicht der Garage) Abbremsen auf Null sogar noch Energie rausbekommen unterm Strich.) Vorab vielen Dank für Aufklärung! Gruß, OldB Ge?ndert von OldB (12.07.18 um 12:38 Uhr) |
#2
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AW: Verständnisproblem beim Längenparadoxon
Hallo OldB,
zuerst ein Willkommen im Forum. Ich hoffe du bringst zur Beantwortung deiner Fragen ausreichend Zeit mit. Wie sieht es denn generell mit der Lorentz-Transformation aus. Kennst du die? Kannst du damit umgehen? Wie sieht es mit der Relativität der Gleichzeitigkeit? Ist dir das geläufig? Du kannst dich über diese zwei Begriffe im WWW (z.B. Wikipedia) erst mal informieren. Vielleicht hilft das ja schon etwas weiter. Versteht man erst mal die direkten Effekte der speziellen Relativitätstheorie (SRT), tut man sich mit den zusammengesetzten Effekten leichter.
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Freundliche Grüße, B. |
#3
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AW: Verständnisproblem beim Längenparadoxon
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Dass die Zeit bzw. die Uhren vorn an der Leiter oder was auch immer nachgehen aus Sicht des Garagensystems, ist mir klar, allerdings spielt dieser Umstand m.E. keine Rolle für die Durchführung des Gedankenexperiments. Ich will ja auch nur Wissen, woher die Energie für die Expansion der Leiter kommt. Sag's mir und ich verrate dir warum es falsch ist Gruß, OldB Ge?ndert von OldB (12.07.18 um 12:27 Uhr) |
#4
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AW: Verständnisproblem beim Längenparadoxon
Ich finde die Frage richtig gut. Muss noch drüber nachdenken.
Das Interessante ist, dass die Teilchen alle unabhängig voneinander angehalten werden, die beeinflussen sich bis zu diesem Zeitpunkt nicht gegenseitig. Das heißt, man hat in erster Näherung eine Punktewolke, und da ist es egal, in welcher Form man sie anhält. Ich habe noch keine Idee, wie ich da jetzt die Bindungskräfte vernünftig dazunehmen soll. Ge?ndert von Ich (12.07.18 um 12:26 Uhr) |
#5
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AW: Verständnisproblem beim Längenparadoxon
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Freundliche Grüße, B. |
#6
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AW: Verständnisproblem beim Längenparadoxon
Oh, ja, danke. Ich hab es oben auch schon korrigiert.
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#8
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AW: Verständnisproblem beim Längenparadoxon
Zitat:
Aus der Perspektive der Leiter erfolgt dieser Abbremsvorgang jedoch nicht gleichzeitig. Das vordere Ende wird eher gestoppt als das hintere und die Leiter somit gestaucht. Demnach kommt aus Leitersicht die Energie für die Stauchung (oder sagen wir vorsichtig die Energie, die später aus dem Ausdehnungsprozess gewonnen werden könnte) ganz klar aus dem Abbremsvorgang bzw. wird bei diesem reingesteckt. Gruß, OldB |
#9
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AW: Verständnisproblem beim Längenparadoxon
Hallo OldB,
am Verständnis zur Längenkontraktion liegt es also scheinbar schon mal nicht, weil die Frage über das Verständnis der SRT hinausgeht. Rein intuitiv vermute ich die Lösung bei Dichtewellen im Festkörper, die Energie transportieren. Dazu kommt dann noch die orts- und zeitabhängige kinetische Energie des Festkörpers. Man benötigt also voraussichtlich auch den https://de.wikipedia.org/wiki/Energie-Impuls-Tensor. Das wird in den Details natürlich kompliziert. Obige Frage, ob Geduld vorhanden ist, scheint immer wichtiger zu werden . Eine umfassende Beschreibung mit Lösung habe ich jedenfalls auch nicht auf Lager.
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Freundliche Grüße, B. |
#10
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AW: Verständnisproblem beim Längenparadoxon
Zitat:
Wobei natürlich bei instantaner Abbremsung kein Weg gemacht wird, mithin also auch nach Newtonscher Physik keine Arbeit geleistet wird. Da liegt der Hase auch im Pfeffer: Man muss berücksichtigen, dass die Abbremsung einen gewissen Weg braucht. Während dieses Weges stehen benachbarte Punkte in kausalem Kontakt miteinander. Es müssen dann zusätzliche Kompressionskräfte wirken, die von der Beschleunigung derart abhängen, dass im Limes unendlicher Beschleunigung und verschwindenden Wegs eine bestimmte Energie rauskommt. Ge?ndert von Ich (12.07.18 um 13:38 Uhr) |
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