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Wissenschaftstheorie und Interpretationen der Physik Runder Tisch für Physiker, Erkenntnis- und Wissenschaftstheoretiker |
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#161
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AW: Längenkontraktion/Zeitdilatation der SRT real?
Hallo Ich,
Zitat:
Beispiel 1: Wir haben 100 Stäbe in 100 unterschiedlichen Inertialsystemen. Alle diese 100 Inertialsysteme können sich als das Ruhesystem betrachten. Es greift hier also das spezielle Relativitätsprinzip mit seiner Forminvarianz. Alle diese Inertialsysteme sind gleichberechtigt. Keines zeichnet sich vor dem anderen aus. Ich denke hier gibt es keine zwei Meinungen. Beispiel 2: Wir haben zwar auch 100 Inertialsysteme aber nur in einem befindet sich ein Stab. Dieses Ruhesystem zeichnet sich vor allen restlichen 99 Inertialsystemen aus, von denen aus dieser Stab beobachtet/gemessen wird. Das spezielle Relativitätsprinzip greift hier nicht. Bist du soweit einverstanden? Wenn ja. Bist du sicher, dass Beispiel 2 der offiziellen SRT-Definition entspräche? Gruss, Marco Polo |
#162
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AW: Längenkontraktion/Zeitdilatation der SRT real?
Zitat:
nein. Der Effekt ist unabhängig vom mathematischen Modell. Dieser Effekt wird so in der Natur beobachtet, wie er von der SRT vorausgesagt wird. Wenn ein anderes mathematisches Modell etwas anders voraussagt, als wie beobachtet wird, dann ist dieses mathematische Modell falsch. M.f.G. Eugen Bauhof
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Ach der Einstein, der schwänzte immer die Vorlesungen – ihm hatte ich das gar nicht zugetraut! Hermann Minkowski |
#163
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AW: Längenkontraktion/Zeitdilatation der SRT real?
Hi Marco,
ich will mal versuchen die Fragestellung der Diskussion anschaulich, so wie ich es verstehe, darzustellen: Wenn ein Körper sich selbst betrachtet/bemisst, aus welchem Beszugssystem heraus tut er dies? Natürlich aus dem eigenen, also aus seinem Ruhsystem. Zu seinem Ruhsystem gehören alle Objekte, die eine Relativgeschwindigkeit von v=0 aufweisen. Wenn dieser Körper B nun einen anderen Körper B' beobachtet/bemisst, zu dem er eine Relativgeschwindigkeit v>0 aufweist, so ist seine Betrachtung jeder anderen Betrachtung durch andere Körper, mit anderen Relativgeschwindigkeiten zum Körper B', gleichwertig, und hier ist natürlich keines bevorzugt. Es kommt also IMHO daruf an, ob man sich selbst betrachtet (bzw. Objekte mit v=0), oder einen anderen Körper (zu dem v>0 ist). Für den ersten Fall ist natürlich das eigene Ruhsystem ausgezeichnet und das einzig richtige, für den zweiten Fall sind alle Bezugsysteme gleichberechtigt. Vielleicht bin ich damit ja gar nicht allzu weit weg von der Wahrheit ... Viele Grüße, AMC Ge?ndert von amc (30.12.11 um 11:38 Uhr) |
#164
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AW: Längenkontraktion/Zeitdilatation der SRT real?
Man muss möglicherweise anders/genauer formulieren:
Wenn ein Beobachter einen Körper betrachtet/bemisst, so tut er dies sinnvollerweise prinzipiell aus dem eigenen Ruhsystem heraus. Er will ja schließlich ermitteln, welche Erscheinung/Merkmale/Auswirkung der Körper auf ihn/für ihn hat. Wenn nun der Sonderfall gegeben ist, dass sich der Körper selbst im Ruhsystem des Beobachters befindet, so ist dies eine ausgezeichnete/besondere Situation, da hier keine relativistischen Effekte (da v=0) zum tragen kommen. Das das Ruhsystem eines Körpers ein besonderes/ausgezeichnetes Bezugsystem darstellt (kleinste zu messende Masse, längste zu messende Länge), sollte, auch nach meiner Kenntnis/Beurteilung, nicht zu dem Schluss führen, dass man hier von einer "tatsächlichen oder einzig richtigen Masse" bzw. einer "tatsächlichen oder einzig richtigen Länge" sprechen sollte. Auch alle anderen Messergebnisse sind tatsächlich, real und richtig, da sie sich aus den Relativgeschwindigkeiten ergeben, welche sich wiederrum aus den erfolgten Energieaufträgen/abträgen ergeben. Die hierzu benötigten Energien kommen eben nicht aus dem Nirvana, und gehen nicht dorthin wieder zurück - es handelt sich nicht um "Scheinenergien", also nicht blos um etwas wie eine optische Täuschung, sondern um reale physikalische Gegebenheiten. Die gemessenen/gegeben Massen/Längen ergeben sich aus den Relativgeschwindigkeiten und sind real und tatsächlich. Wobei eben v=0 lediglich einen hervorzuhebenden Sonderfall darstellt. Ich weiß nicht wie viel Sinn/wie richtig meine Anmerkungen hier sind, aber vielleicht können Sie ja etws zur Diskussion und Klärung der Meinungsunterschiede beitragen. Grüße, AMC |
#165
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AW: Längenkontraktion/Zeitdilatation der SRT real?
Zitat:
Zitat:
"Das spezielle Relativitätsprinzip greift hier nicht." gilt dann auch in dem Sinne, dass zwar natürlich prinzipiell alle physikalischen Gesetze in all diesen Systemen dieselbe Form haben. Wenn sie sich aber mit dem genannten Stab beschäftigen, können sie aber im Ruhesystem nochmal erheblich einfacher formuliert werden. Zitat:
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#166
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AW: Längenkontraktion/Zeitdilatation der SRT real?
Zitat:
Zu den Längen: Ein Kreis sieht, wenn man die Zeitdimension dazunimmt, aus wie ein Rohr. Den Kreis in verschiedenen IS zu betrachten heißt nichts weiter, als das Rohr unter verschiedenen Winkeln zu betrachten. Der gemessene "Kreis" ist dann jeweils der Schnitt durch das Rohr unter dem entsprechenden Winkel. Die so entstandene Ellipse hat - ganz real, natürlich - jeweils unterschiedliche Durchmesser, auch noch von der Richtung abhängig. Trotzdem ist der Durchmesser des Rohres - das Objekt ist in Wirklichkeit ein Rohr, kein Kreis! - eine intrinsische Eigenschaft desselben. Zu messen senkrecht zur Rohrachse, egal wie das Rohr liegt. Entsprechend dem Durchmesser des Kreises , der sich durch senkrechten Schnitt ergibt. "Senkrechter Schnitt" heißt "im Ruhesystem". Daher kommt die Signifikanz des Ruhesystems. Das ist nicht ein beliebiges unter vielen, sondern es ist dasjenige, in dem der wahre Durchmesser der Rohres sichtbar wird. Wobei ich den "wahren Durchmesser" des Rohres deshalb "wahr" nenne, weil er 1) dem üblichen Verständnis und der üblichen Definition entspricht und 2) bei Verwendung dieses Durchmessers alle Formeln zur Berechnung von Eigenschaften des Rohres oder der verschiedenen Ellipsen ihre einfachste Form annehmen. Ge?ndert von Ich (30.12.11 um 22:59 Uhr) |
#167
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AW: Längenkontraktion/Zeitdilatation der SRT real?
Hallo Benjamin!
Zitat:
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Ist dieses experimentell aufzufinden? - Nein. Sehe ich nicht ein. Mit LET bezeichne ich jede Theorie, die irgendeine Art "wahres" BS explizit oder implizit beinhaltet. Und dieses "wahre" BS ist nicht damit ad acta gelegt, indem man Zusammenhänge postuliert, die dieses "wahre" BS für alle Zeiten und Experimente verbergen. Und das hast du (und Eyk) selbst gezeigt: Zitat:
Zitat:
1. "echte" - zwischen dem "wahren" BS und dem "tatsächlich" bewegten. 2. "lokale" - zwischen den "tatsächlich" bewegten. Die mögen mathematisch formal identisch sein, aber physikalisch sind sie unterschiedlich. Und damit können sie gar nicht physikalisch identisch mit denen der SRT sein. Gruß, Johann |
#168
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AW: Längenkontraktion/Zeitdilatation der SRT real?
Zitat:
Die Eigenschaft des Ruhesystems, die "wahre Länge" als Alleinstellungsmerkmal aufzuweisen, kollidiert aber mit dem o.a. Postulat, dass sich kein Inertialsystem durch irgendeine Eigenschaft vor allen anderen Inertialsystemen auszeichnen soll. Deswegen habe ich immer noch das Problem dir zustimmen zu können, obwohl ich es gerne täte, da mir deine Schlussfolgerungen logisch erscheinen. Wir bekommen wir das jetzt überein? Besonders einleuchtend fand ich deine Ausführungen zur Ruheenergie. Die Ruheenergie als intrinsisch zu betrachten, drängt sich geradezu auf. Sie ist die Masse bzw. entspricht dieser. Wenn die Ruheenergie eine intrinsische Eigenschaft ist, warum sollte es dann die Eigenlänge nicht sein? Hmm... Grüsse, Marco Polo |
#169
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AW: Längenkontraktion/Zeitdilatation der SRT real?
Hallo Marc!
Zitat:
Man legt fest, dass diese baugleich sein sollen. Was heißt - baugleich? Impliziert das nicht, dass es bestimmte intrinsische Eigenschaften geben muss, die in Ruhesystemen "von Hause aus" gegeben sind, wenn man bsw. nur durch die Angabe - eine Sekunde entspricht einer gewissen Anzahl an Schwingungen eines bestimmten Atoms - die Baugleichheit sicherstellt? Gruß, Johann Ge?ndert von JoAx (03.01.12 um 19:46 Uhr) |
#170
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AW: Längenkontraktion/Zeitdilatation der SRT real?
Hi Johann,
Zitat:
Sich selbst überlassene Körper folgen also dem Trägheitsprinzip und es gilt somit das 1. Newtonsche Axiom. Diese Baugleichheit hat imho weniger mit intrinsischen Eigenschaften zu tun, da sich diese stets auf Objekte beziehen. Meine Meinung ist aber, dass Inertialsysteme auch ohne Objekte Inertialsysteme sind. Das Inertialsystem stellt mit seinen speziellen Voraussetzungen also erst die Bühne für Objekte, die sich dann entsprechend den dortigen Voraussetzungen verhalten und damit dem o.a. Trägheitsprinzip folgen. p.s. nicht die intrinsischen Eigenschaften von Objekten, sondern die Forminvarianz ist es, die diese "Baugleichheit" sicherstellt. Grüsse, Marco Polo Ge?ndert von Marco Polo (03.01.12 um 20:20 Uhr) Grund: p.s. eingefügt |
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