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Wissenschaftstheorie und Interpretationen der Physik Runder Tisch für Physiker, Erkenntnis- und Wissenschaftstheoretiker

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  #291  
Alt 08.08.10, 18:55
RoKo RoKo ist offline
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Hallo Bauhof, hallo Timm

ich könnte mir vorstellen, dass es doch irgendwann gelingt, "messartige" Wechselwirkungen näher zu analysieren. Der Quanten-Zeno-Effekt ist ein Indiz, dass da etwas nicht-unitäres passiert.

Schrödinger selbst hat das m.E. vermutet - so interpretiere ich seinen Aufsatz von 1935 in Verbindung mit seinem Aufsatz "Are there Quantum Jumps" von 1952. In letzterem bezeichnet er solche Wechselwirkungen als Resonanz-Effekt.

Mir fällt dazu immer eine Analogie zum Empfang von Radiowellen ein. Radiowellen führen zur Resonanz in der Antenne. In unmittelbarer Umgebung der Antenne müsste das verursachende EM-Feld synchronisiert werden. D.h.es erfährt eine Rückwirkung durch die Antenne.
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mit freundlichem Gruß aus Hannover

Unendliche Genauigkeit ist eine Illusion
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  #292  
Alt 08.08.10, 19:23
RoKo RoKo ist offline
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Nachtrag:

Im o.a. Vorlesungsskript von Prof. Suter http://e3.physik.uni-dortmund.de/~su..._Messungen.pdf
werden ab S.44 sogenannte QND-Messungen diskutiert. Dort heisst es bezüglich der Messung von Intensitäten eines Laserstrahls:
Zitat:
Man kann aber hier auch einfach zeigen, dass dabei die Phase des Signals gestört wird: Eine gute Messung der Intensität des Signalstrahls wird nur dann möglich wenn die Phase des Meterstrahls perfekt detektiert werden kann. Dies setzt eine hohe Intensität des Meterstrahls voraus um die resultierende Intensitätsänderung empfindlich detektieren zu können. Damit muss auch der Einfluss des Meterfeldes auf die Phase des Signalfeldes berücksichtigt werden, welche die gleiche Kreuz-Phasenmodulation
zeigt wie beim Meterfeld. Im Grenzfall einer perfekten Messung der Signalamplitude wird der Meterstrahl unendlich intensiv und die Phase des Signalfeldes beliebig ungenau. Dies wirkt sich aber nicht auf die Intensität aus, so dass wiederholte präzise Messungen möglich sind.
(Hervorhebung von mir.) Dies stützt meine Vermutung.
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  #293  
Alt 08.08.10, 19:41
Timm Timm ist offline
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Zitat:
Zitat von RoKo Beitrag anzeigen
Mir fällt dazu immer eine Analogie zum Empfang von Radiowellen ein. Radiowellen führen zur Resonanz in der Antenne. In unmittelbarer Umgebung der Antenne müsste das verursachende EM-Feld synchronisiert werden. D.h.es erfährt eine Rückwirkung durch die Antenne.
So einfach ist es nicht, Roko.

Zwischen den Welten der VWI gibt es keine kausale Wechselwirkung, sie sind orthogonal voneinander getrennt (Zeh).

Gruß, Timm
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  #294  
Alt 08.08.10, 20:59
future06 future06 ist offline
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Hallo Timm,

Zitat:
Zitat von Timm
Tegmark behauptet, daß es in den unendlich vielen Universen von jedem von uns unendlich viele Doppelgänger gibt, die alle in einer dreidimensionalen Welt leben. Denkansatz: Jedes Universum ist ein winziger Teil eines Multiversums.

Hingegen postuliert die VWI die deterministische Verzweigung der Wellenfunktion des Universums in einem unendlichdimensionalen Konfigurationsraum. Alle Welten befinden sich in einer Superposition.
Hier findest Du einen Artikel von Tegmark mit einer Zusammenfassung der unterschiedlichen Arten von Parallelwelten (kosmologische bzw. quantenmechanische Deutungen):

http://space.mit.edu/home/tegmark/PD...erse_sciam.pdf

Viele Grüße!
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  #295  
Alt 08.08.10, 21:37
Timm Timm ist offline
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Zitat:
Zitat von future06 Beitrag anzeigen
Hallo Timm,



Hier findest Du einen Artikel von Tegmark mit einer Zusammenfassung der unterschiedlichen Arten von Parallelwelten (kosmologische bzw. quantenmechanische Deutungen):

http://space.mit.edu/home/tegmark/PD...erse_sciam.pdf

Viele Grüße!
Hallo future06,

vielen Dank; auf diesen Artikel, der im Spektrum in deutscher Sprache erschien, hatte Eugen bereits aufmerksam gemacht.

Gruß, Timm
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Ge?ndert von Timm (09.08.10 um 09:06 Uhr) Grund: Anrede berichtigt
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  #296  
Alt 09.08.10, 00:35
RoKo RoKo ist offline
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Hallo Timm,
Zitat:
Zitat von Timm Beitrag anzeigen
So einfach ist es nicht, Roko.

Zwischen den Welten der VWI gibt es keine kausale Wechselwirkung, sie sind orthogonal voneinander getrennt (Zeh).

Gruß, Timm
Da kann ich jetzt den Bezug zu meinen Ausführungen nicht herstellen.
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  #297  
Alt 09.08.10, 09:28
Timm Timm ist offline
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Zitat:
Zitat von RoKo Beitrag anzeigen
Hallo Timm,


Zitat:
Zitat von Timm
So einfach ist es nicht, Roko.

Zwischen den Welten der VWI gibt es keine kausale Wechselwirkung, sie sind orthogonal voneinander getrennt (Zeh).
Da kann ich jetzt den Bezug zu meinen Ausführungen nicht herstellen.
Hallo Roko,

als ehemaliger aktiver Funkamateur fände ich es ausgesprochen reizvoll, mit parallelen Universen Kontakt aufzunehmen, aber ok, Du hast das als Analogie verstanden. Immerhin läßt Deine Erwähnung "messartiger" Wechselwirkungen vermuten, dass Du kausale Wechselwirkungen zwischen Universen für möglich hältst. Wenn nicht, was sonst ist damit gemeint?

Gruß, Timm
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  #298  
Alt 09.08.10, 13:41
RoKo RoKo ist offline
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Hallo Timm,

Zitat:
Zitat von Timm Beitrag anzeigen
.. Wenn nicht, was sonst ist damit gemeint?
Da hast du mich völlig mißverstanden. Möglicherweise habe ich mich auch viel zu kurz ausgedrückt.

Ausgangspunkt war der Quanten-Zeno-Effekt.

M.E. zeigt der Quanten-Zeno-Effekt, dass "messartige" Wechselwirkungen nicht durch die Schrödingergleichung beschrieben werden können. Der Quanten-Zeno-Effekt ist also ein Indiz, dass da etwas nicht-unitäres passiert.

Schrödinger selbst hat m.E. vermutet, dass bei "messartigen" Wechselwirkungen etwas nicht-unitäres passiert - so interpretiere ich seinen Aufsatz von 1935 in Verbindung mit seinem Aufsatz "Are there Quantum Jumps" von 1952. In letzterem bezeichnet er solche "messartigen" Wechselwirkungen als Resonanz-Effekt.

Mir fällt dazu (zum Thema Resonanz) immer eine Analogie zum Empfang von Radiowellen ein. Radiowellen führen zur Resonanz in der Antenne. In unmittelbarer Umgebung der Antenne müsste das verursachende EM-Feld synchronisiert werden. D.h.es erfährt eine Rückwirkung durch die Antenne.
(d.h. ich versuche, durch Analogiebildung mir zu erklären, wie es beim Messprozess zu nicht-unitärer Entwicklung kommen könnte.)

Mit dem Thema VWI hat das nur indirekt zu tun. Wenn man durch Analyse der genauen Vorgänge bei "messartigen" Wechselwirkungen bestätigen könnte, dass dabei eine nicht-unitäre Dynamik vorliegt, dann wäre eine wesentliche Annahme der VWI erschüttert.
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  #299  
Alt 09.08.10, 16:50
Timm Timm ist offline
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Zitat:
Zitat von RoKo Beitrag anzeigen
Mit dem Thema VWI hat das nur indirekt zu tun. Wenn man durch Analyse der genauen Vorgänge bei "messartigen" Wechselwirkungen bestätigen könnte, dass dabei eine nicht-unitäre Dynamik vorliegt, dann wäre eine wesentliche Annahme der VWI erschüttert.
Leider stehe ich noch immer auf dem Schlauch, roko.

Beim Quanten-Zeno-Effekt wird die Beimischung "zerfallen" der Superposition durch den Akt der Beobachtung (Messung) wieder auf Null gesetzt. Nochmal die Frage, wo ist der indirekte Zusammehang mit der VWI? Und welchen physikalischen Prozess verstehst Du unter "nicht-unitärer" Dynamik?

Gruß, Timm
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  #300  
Alt 09.08.10, 18:33
RoKo RoKo ist offline
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Hallo Timm,

Zitat:
Zitat von Timm Beitrag anzeigen
Beim Quanten-Zeno-Effekt wird die Beimischung "zerfallen" der Superposition durch den Akt der Beobachtung (Messung) wieder auf Null gesetzt.
Aber genau das ist doch etwas abruptes, unstetiges. Und daher ein Indiz, dass es doch soetwas wie einen "Kollaps der Wellenfunktion", der nicht durch die Schrödinger-Dynamik erklärt werden kann, doch geben könnte.

Zitat:
Nochmal die Frage, wo ist der indirekte Zusammehang mit der VWI?
Der Grundgedanke der VWI ist doch, alles durch die Schrödinger-Dynamik erklären zu können. In der VWI gibt es keinen Kollaps.
Zitat:
Und welchen physikalischen Prozess verstehst Du unter "nicht-unitärer" Dynamik?
Alle irreversiblen Prozesse.
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