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Quantenmechanik, Relativitätstheorie und der ganze Rest. Wenn Sie Themen diskutieren wollen, die mehr als Schulkenntnisse voraussetzen, sind Sie hier richtig. Keine Angst, ein Physikstudium ist nicht Voraussetzung, aber man sollte sich schon eingehender mit Physik beschäftigt haben. |
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#51
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Für mich ist die QM fremdartig, so wie für jeden. Aber ich kann sie zunächst akzeptieren, weil sie eben mikroskopische Quantensysteme betrifft, die mir sowieso anschaulich nicht zugänglich sind (das betrifft insbs. auch die Nicht-Lokalität a la EPR / Bell / Aspect, die mich dar nicht so sehr stört). Was für mich wesentlich schlimmer ist, dass man von einem "ich versteh's nicht, aber ich kann's berechnen" zu einem "ich will's nicht verstehen, deswegen behaupte ich, man kann's nicht verstehen" wechselt. Ersteres ist pragmatisch, letzteres ist ... Konkret: die Dekohärenz löst einen Teil der der Probleme, die von Neumann et al. damals nicht mal ansatzweise verstehen konnten; trotzdem flüchtet man sich heute noch in die selben agnostischen Ausreden wie damals. Was mich an Zeilinger stört ist nicht, dass er eine pragmatische Haltung vetritt, sondern dass er meint, diese pragmatische = agnostische Haltung sei die bessere, und alles jenseits davon sei müßig. Wenn man Bohr, Heisenberg, Schrödinger, Weizsäcker et al. liest, dann spürt man, wie sie um die QM gerungen haben; bei Zeilinger lese ich dagegen so eine Art "tröstliche Denkunnotwendigkeit" heraus. Ich habe mich in den letzten Jahren in Richtung Everett orientiert (das war nicht einfach, und es gibt da diverse offene Fragestellungen). Es gibt andere Interpretationen, die wenigstens dazu animieren, ein tieferes Verständnis anzustreben, und dabei ggf. zu scheitern. Zeilinger (u.v.a.m.) tritt dagegen eher für Stillstand ein, und das ist für mich inakzeptabel. In der Physik gibt es kein Ignorabimus! (Frei nach Hilbert - und Gödel und Cohen hätten die Unvollständigkeit nie bewiesen, hätte sie Hilbert nicht angetrieben, die Vollständigkeit zu beweisen)
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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago. Ge?ndert von TomS (28.09.15 um 21:41 Uhr) |
#52
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@JoAx zu "@Uli":
Mit dem zweiten Teil des Kastens habe ich ein Problem. Zum einen löst die Einführung der Dichtematrix kein Problem; es ist ausreichend und m.E. sogar vorteilhaft, die Dekohärenz ohne Dichtematrix zu betrachten. Zum anderen ist der zweite Teil streng genommen falsch! Es findet gerade kein Übergang in einen gemischten Zustand statt; der Zustand bleibt rein, alles andere widerspräche der unitären Zeitentwicklung der QM. Was die Dekohärenz lediglich besagt ist, dass wenn man eine partielle Dichtematrix unter Ausspuren der unbeobachteten Umgebungsfreiheitsgrade berechnet, diese in extrem guter Näherung wie ein statistisches Gemisch aussieht. Im Kern liegt jedoch weiterhin ein hochgradig verschränkter, reiner Zustand vor.
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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago. |
#53
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Ich gehe davon aus (ohne ganz sicher zu sein), daß Zeilinger den infolge der Messung entstandenen Zustand als rein makroskopisch im Sinne von Null Überlagerung ansieht. Zitat:
Ich denke ein Disput mit Zeilinger wäre hochinteressant. Schreib' doch mal Deine Fragen an sein Institut.
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Der Verstand schafft die Wahrheit nicht, sondern er findet sie vor - Aurelius Augustinus |
#54
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Die Dekohärenz löst zwei von drei Problemen im Rahmen des Messprozesses 1) die Auszeichnung einer bestimmten Basis aufgrund der Messung einer bestimmten Observablen; dies beantwortet die Frage, warum die reduzierte Dichtematrix in einer bestimmten Basis (näherungsweise) diagonal ist 2) die Tatsache, dass die reduzierte Dichtematrix überhaupt in einer Basis (näherungsweise) diagonal ist; dies beantwortet die Frage, warum wir eine klassische Welt (ohne Superpositionen, nicht-lokale Zustände, Verschränkungen usw.) wahrnehmen. Die Dekohärenz löst nicht das dritte Problem, 3) warum wir von den gemäß (2) resultierenden klasssischen Welten genau eine wahrnehmen - und was mit den anderen passiert. D.h. genau dafür benötigen wir doch weiterhin den Kollaps, die Viele-Welten-Interpretation o.ä.
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#55
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http://arxiv.org/abs/quant-ph/0306072
Decoherence and the transition from quantum to classical -- REVISITED Authors: Wojciech H. Zurek (Submitted on 10 Jun 2003) Abstract: The environment surrounding a quantum system can, in effect, monitor some of the systems observables. As a result, the eigenstates of these observables continuously decohere and can behave like classical states. http://arxiv.org/abs/0712.0149 The Quantum Measurement Problem: State of Play Authors: David Wallace (Submitted on 3 Dec 2007) Abstract: This is a preliminary version of an article to appear in the forthcoming Ashgate Companion to the New Philosophy of Physics. I don't advocate any particular approach to the measurement problem (not here, at any rate!) but I do focus on the importance of decoherence theory to modern attempts to solve the measurement problem, and I am fairly sharply critical of some aspects of the "traditional" formulation.
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#57
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==> bei EPR gibt es keine kontinuierliche Dekohärenz. |
#59
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Nehmen wir zwei Teilchen mit zwei Zuständen |a> und |b>. Der zunächst präparierte Zustand des Quantensystems wäre |a>|b> + |b>|a> Das Gesamtsystem inklusive Messgerät (zur Messung am ersten Teilchen) und Umgebung sähe wie folgt aus (|a>|b> + |b>|a>) |0> |E> Nach Messung am ersten Teilchen plus Verschränkung mit der Umgebung liegt ein Zustand der Form |a>|b>|A>|E'> + |b>|a>|B>|E''> + ... vor. D.h. das Messgerät weist einen Zeigerzustand |A> für den Zustand |a> des ersten Teilchens auf, oder eine Zustand |B> für den Zustand |b> des ersten Teilchens. Wichtig ist das "..." Darin stecken die nicht-diagonalen Terme, in denen weiterhin |a>|b>|B> vorkommt, d.h. Teilchen 1 ist im Zustand |a>, das Messgerät zeigt jedoch das Ergebnis |B> für die Messung an diesem ersten Teilchen an. Dieser "Zweig" ist gemäß der unitären Zeitentwicklung zwingend vorhanden, jedoch aufgrund der Dekohärenz extrem stark unterdrückt. Ich weiß jetzt nicht, ob das eine Antwort auf deine Frage ist ...
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#60
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Solange weder eine Wechselwirkung mit der Umgebung noch eine Messung vorliegt, bleibt es bei einem verschränkten EPR-Zustand. Was ist das Problem dabei?
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