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Quantenmechanik, Relativitätstheorie und der ganze Rest. Wenn Sie Themen diskutieren wollen, die mehr als Schulkenntnisse voraussetzen, sind Sie hier richtig. Keine Angst, ein Physikstudium ist nicht Voraussetzung, aber man sollte sich schon eingehender mit Physik beschäftigt haben.

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  #111  
Alt 15.10.08, 21:09
Jogi Jogi ist offline
Moderator
 
Registriert seit: 02.05.2007
Beitr?ge: 1.880
Standard AW: Schwarze Löcher - ein paar Gedanken

Hi.

Bei solchen Riesenlöchern liegen ja der EH und der Gravitationshorizont ziemlich weit auseinander.

Das was wir als EH wahrnehmen, liegt noch weit ausserhalb des Schwarzschildradius, wo auch der Grav.-Horizont verläuft.
Und erst dort, am Grav.-Horizont sind die Gezeitenkräfte auch auf kurzen Distanzen so stark, dass die Materie instabil wird.

Ich denke auch, dass ein Photon den EH noch völlig unbeschadet überschreiten kann, es wird einfach vom "Raumzeitstrudel" mitgenommen, bzw. es fädelt sich da ein.
In der Ergosphäre herrscht dann aber schon ziemlich dichtes Gedränge, da könnte es schon zu heftigen WWs kommen, die dann sowohl Hawkingstrahlung als auch Penroseeffekt zur Folge haben könnten.
Die WW-Wahrscheinlichkeit ist hier imho auch deshalb so hoch, weil alles so ziemlich gleichschnell ist.


Gruß Jogi
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  #112  
Alt 15.10.08, 21:13
Sino Sino ist offline
Profi-Benutzer
 
Registriert seit: 17.09.2008
Beitr?ge: 423
Standard AW: Schwarze Löcher - ein paar Gedanken

Zitat:
Zitat von Uli Beitrag anzeigen
Ich meine, die einzige Chance heil durchzukommen, besteht, wenn es schnell genug geschieht. Der EH muss passiert werden, bevor die Molekülstruktur des Festkörpers aufgelöst ist.
Hmm, je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr verwirrt mich die Sache.

Wir wissen:
- Der Ereignishorizont ist eine objektive Eigenschaft des schwarzen Loches für jeden Beobachter, der sich ausserhalb befindet.
- Für den äusseren Beobachter fällt kein Teilchen innerhalb endlicher Zeit ins Schwarze Loch, es verschwindet nur aus den Augen durch Rotverschiebung. Das kommt daher, dass für jeden äusseren Beobachter am Ereignishorizont keine Zeit vergeht.

=> Ein Teilchen, das gemessen wird, kann nie ins Schwarze Loch fallen, bevor der Messende selber reinfällt.

Ist das des Rätsels Lösung ? Ein Molekül ausserhalb des Ereignishorizonts könnte nie messen/feststellen, dass eines seiner Atome den Ereignishorizont überschreitet, bevor es ihn selber durchschreitet. Also passiert ihm auch nichts (zumindest auf dieser Seite des Ereignishorizonts )

Ge?ndert von Sino (15.10.08 um 21:22 Uhr)
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  #113  
Alt 15.10.08, 21:53
Eyk van Bommel Eyk van Bommel ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 08.07.2007
Beitr?ge: 3.805
Standard AW: Schwarze Löcher - ein paar Gedanken

Zitat:
Das kommt daher, dass für jeden äusseren Beobachter am Ereignishorizont keine Zeit vergeht.
Das betrifft aber in erster Linie die Intensität und nicht die Frequenz! Aber auch bei einer Intensität von Null sehe ich nichts – abgesehen davon dass die Frequenz bis ins unendliche Rotverschoben wäre.

Gruß
EVB
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Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt. A.E
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  #114  
Alt 15.10.08, 22:30
Lorenzy Lorenzy ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
Beitr?ge: 1.494
Standard AW: Schwarze Löcher - ein paar Gedanken

Zitat:
Zitat von Jogi Beitrag anzeigen
Das was wir als EH wahrnehmen, liegt noch weit ausserhalb des Schwarzschildradius, wo auch der Grav.-Horizont verläuft.
Ich dachte der EH ist der Schwarzschildradius? Bzw. der Schwarzschildradius ist der Radius des EH´s.
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  #115  
Alt 15.10.08, 22:44
Sino Sino ist offline
Profi-Benutzer
 
Registriert seit: 17.09.2008
Beitr?ge: 423
Standard AW: Schwarze Löcher - ein paar Gedanken

Zitat:
Zitat von Eyk van Bommel Beitrag anzeigen
Das betrifft aber in erster Linie die Intensität und nicht die Frequenz! Aber auch bei einer Intensität von Null sehe ich nichts – abgesehen davon dass die Frequenz bis ins unendliche Rotverschoben wäre.
Jo, genau das meinte ich. Die Frequenz geht auf jeden Fall gegen Null, wenn die Zeit stillsteht.
Ein weiss angezogener Astronaut würde einem immer roter und roter erscheinen und irgendwann verschwindet er, weil man sein Spektrum mit den Augen nicht mehr wahrnimmt. Damit ist er aber ja noch nicht hinter dem Ereignishorizont.
Die Frequenz der elektromagnetischen Wellen, die beim Beobachter ankommen, konvergiert nur gegen Null je weiter die Zeit beim Beobachter voranschreitet, obwohl der Astronaut den Ereignishorizont aus der Sicht des Beobachters nie überquert.

Für den Astronauten, der ins Loch fällt, siehts allerdings anders aus. Der befindet sich innerhalb endlicher Zeit im Schwarzen Loch und stirbt da auch innerhalb endlicher Zeit.

Wie der Verlauf der Intensität des Lichts nun ist, keine Ahnung.
Aber die Rotverschiebung gegen Frequenz Null ergibt sich meiner Meinung nach schon allein dadurch, dass die Uhr in der Nähe des Ereignishorizont im Vergleich zur Beobachteruhr immer langsamer geht.

Ge?ndert von Sino (16.10.08 um 10:58 Uhr) Grund: präziser formuliert
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  #116  
Alt 15.10.08, 23:03
Jogi Jogi ist offline
Moderator
 
Registriert seit: 02.05.2007
Beitr?ge: 1.880
Standard AW: Schwarze Löcher - ein paar Gedanken

Zitat:
Zitat von Lorenzy Beitrag anzeigen
Ich dachte der EH ist der Schwarzschildradius? Bzw. der Schwarzschildradius ist der Radius des EH´s.
Guckst du hier:
Zitat:
Zitat von wikipedia
Ist das Objekt elektrisch geladen oder verfügt es über einen Drehimpuls, so sind Schwarzschild-Radius und Gravitationsradius nicht mehr identisch.

[...]

Zwischen Schwarzschildradius und Gravitationsradius befindet sich um die Äquatorebene die Ergosphäre, in der die Raumzeit in zunehmendem Maße an der Rotation des Schwarzen Loches teilnimmt.
Gruß Jogi
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  #117  
Alt 15.10.08, 23:33
Centurio Centurio ist offline
Profi-Benutzer
 
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Beitr?ge: 196
Standard AW: Schwarze Löcher - ein paar Gedanken

Upps, ich seh grad, Jogi hat das schon verlinkt...

Zitat:
Zitat von Lorenzy
Ich dachte der EH ist der Schwarzschildradius? Bzw. der Schwarzschildradius ist der Radius des EH´s.
Bei der Schwarzschild-Lösung haben wir es nur mit einem EH zu tun, welcher mit dem SR identisch ist. R(S) = 2x GM/c^2

Bei der Kerr-Lösung unterscheidet man zwischen äußerem und innerem EH (Cauchy-Horizont). R(+-) = M+- Wurzel aus M^2- a^2 (wenn c=1)

Gruß,
Centurio
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einer trifft die Kugel nicht
und sie dreht sich doch
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  #118  
Alt 15.10.08, 23:38
Eyk van Bommel Eyk van Bommel ist offline
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Beitr?ge: 3.805
Standard AW: Schwarze Löcher - ein paar Gedanken

Zitat:
…dass die Uhr in der Nähe des Ereignishorizont im Vergleich zur Beobachteruhr immer langsamer geht.
Der ein sieht es so – der andere so (über das überwundene/durchquerte Potential). Ich sehe es so wie du
Zitat:
Wie der Verlauf der Intensität des Lichts nun ist, keine Ahnung.
Stelle dir einen Laser-Pointer vor der jede Sekunde ein Lichtquant aussendet und werfe ihn in ein SL. Was passiert? Die Zeit wird für dich beim Laser-Pointer immer stärker dilatiert = weniger Lichtquanten/Zeit (deine Zeit) = geringere Intensität!

Und was passiert z.B mit den Austauschteilchen? Können sie am EH trotz der hohen ZD noch entstehen?

Gruß
EVB
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  #119  
Alt 15.10.08, 23:38
Lorenzy Lorenzy ist offline
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Beitr?ge: 1.494
Standard AW: Schwarze Löcher - ein paar Gedanken

Zitat:
Zitat von Centurio Beitrag anzeigen
Upps, ich seh grad, Jogi hat das schon verlinkt...


Bei der Schwarzschild-Lösung haben wir es nur mit einem EH zu tun, welcher mit dem SR identisch ist. R(S) = 2x GM/c^2

Bei der Kerr-Lösung unterscheidet man zwischen äußerem und innerem EH (Cauchy-Horizont). R(+-) = M+- Wurzel aus M^2- a^2 (wenn c=1)

Gruß,
Centurio
Wieder was gelernt.
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  #120  
Alt 15.10.08, 23:53
Jogi Jogi ist offline
Moderator
 
Registriert seit: 02.05.2007
Beitr?ge: 1.880
Standard AW: Schwarze Löcher - ein paar Gedanken

Hi.

Zitat:
Zitat von Lorenzy Beitrag anzeigen
Wieder was gelernt.
Hehe, ging mir auch so.

Bis vor kurzem ging ich bei SLs auch immer von der Schwarzschildmetrik aus.
Die ist aber eine Idealisierung, wie sie in der Natur wohl kaum vorkommen wird
(ähnlich wie die Reissner-Nordström-Metrik).
In aller Regel wird man es mit Kerr-Löchern zu tun haben, und die bieten imho auch viel mehr Möglichkeiten, den vielen, vielen Hypothesen gerecht zu werden, die es dazu gibt.


Gruß Jogi
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