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Quantenmechanik, Relativitätstheorie und der ganze Rest. Wenn Sie Themen diskutieren wollen, die mehr als Schulkenntnisse voraussetzen, sind Sie hier richtig. Keine Angst, ein Physikstudium ist nicht Voraussetzung, aber man sollte sich schon eingehender mit Physik beschäftigt haben.

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  #31  
Alt 09.11.10, 03:13
Benutzerbild von richy
richy richy ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
Ort: karlsruhe
Beitr?ge: 4.170
Standard AW: am Doppelspalt wird doch immer gemessen?!

Der Wellenkollaps scheint mit der Dekohaerenz ja hinfaellig (Wobei ich das noch nicht so ganz glaube)
Eine Frage haette ich noch (an alle, die die KI nicht den Positivismus ! vertreten) :
Wie kann denn eine Wechselwirkung zwischen dem mathematischen, abstrakten und dimensionslosen Begriff der Wahrscheinlichkeit und der Masse und Temperatur zustande kommen ?
Zitat:
Physikalische Wirklichkeit (Physikalitaet) und (abstrakte) Information sind dasselbe?

Ge?ndert von richy (09.11.10 um 15:54 Uhr)
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  #32  
Alt 11.11.10, 17:10
future06 future06 ist offline
Profi-Benutzer
 
Registriert seit: 11.01.2010
Beitr?ge: 131
Standard AW: am Doppelspalt wird doch immer gemessen?!

Hallo Gandalf,

Zitat:
Zitat von Gandalf Beitrag anzeigen
Vergl. hier das Beispiel das D. Deutsch angeführt hat:
- Zunächst 'ein' Doppelspalt: (scheinbar) klares Interferenzmuster
- 3 Spalte offen: Photon schlägt "plötzlich" 'nicht mehr' an Stellen auf, in denen es aufschlagen würde, wenn nur zwei Spalten offen sind

- 4 Spalte: dto.
- 5 Spalte: dto.
..
- 46 Spalte: Das Interfenzmuster, das - 'zweifellos weiterhin vorhanden sein muss' (es gibt ja keinen physikalischen Grund, der das irgendwie verhindern können sollte) - wird langsam aber sicher zu einem "diffusen Fleck"
..
- 10 hoch x viele Spalte (offen):
= (nahezu unendlich) viele Spalte offen
= man kann eigentlich gar nicht mehr von Spalten sprechen, da die Stege dementsprechend unendlich dünn werden..
= zusammengefasst: ein einziger "Superspalt"
= kein Spalt
= die Versuchsanordnung die Du beschrieben hast, wenn nicht mehr feststellbar ist welcher Weg (durch welche der unendlich "vielen Spalten") genommen wurde

Und daher wird aus der Aussage:

"Ein Interferenzbild entsteht nur, wenn auf Grund der Messung am ersten Photon keinerlei Information mehr darüber vorhanden ist, welchen Weg das Bruderphoton durch den Doppelspalt genommen hat"

die Aussage:

Ein (eindeutiges) Interferenzbild entsteht nur, wenn auf Grund der Messung am ersten Photon es physikalisch nicht mehr unterscheidbar ist, welchen Weg das Bruderphoton durch den Doppelspalt genommen hat


Meine Meinung: Diese seit Jahrzehnten ständig 'gepflegte Nachlässigkeit' in der Beschreibung der (Nicht-)Interferenz beim Doppelspaltexperiment hat ganze Generationen von "naturwissenschaftlich interessierten Profis und Laien" auf Abwegen und in Sackgassen geführt, die das jeweils unhinterfragt übernommen haben.
ich verstehe jetzt nicht, wie Du das meinst.

In dem von mir beschriebenen Versuch (aus SdW 11/08, "Die Wirklichkeit der Quanten", A. Zeilinger) ist vor dem Detektor D2 ja immer ein normaler Doppelspalt. Am Kristall werden verschränkte Photonen erzeugt, die in unterschiedliche Richtungen austreten (nach oben zum Detektor D1, unten zu D2). An D2 wird keine Interferenz gemessen, außer wenn die Photonen oben über eine Linse zu D1 projiziert werden, die die Ortsinformationen prinzipiell unbestimmbar macht. Und zwar - so wie ich den Versuchsaufbau verstehe - Interferenz nur von denjenigen Photonenpaaren, die diese Bedingung erfüllen. Deswegen der Koinzidenzzähler.
Eien interessante Frage ist jetzt aber, was passieren würde, wenn die Linse und D1 weggelassen wird und statt D2 ein normaler Schirm stehen würde. Hätte man dann Interferenzstreifen?

Viele Grüße!
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  #33  
Alt 13.11.10, 16:00
Benutzerbild von Gandalf
Gandalf Gandalf ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
Beitr?ge: 1.080
Standard AW: am Doppelspalt wird doch immer gemessen?!

Hi future06!
Zitat:
Zitat von future06 Beitrag anzeigen
Hallo Gandalf,
ich verstehe jetzt nicht, wie Du das meinst.
...

Zunächst: Nur weil man z.B. bei einer 'Geschwindigkeitsangabe' hier auf der Erde stillschweigend voraussetzt, dass diese "relativ zu einer unbewegten Erdoberfläche" gemeint ist, wissen wird doch das es sich hier um einen 'Spezialfall', bzw. eine 'willkürliche Festlegung' handelt, die nicht ständig erwähnt werden muss.

Und so ist es bei der "Interferenz". Die Interferenz am DS ist nichts anderes als ein 'Spezialfall', bei dem regelmäßig 'nicht erwähnt' wird, dass die Interferenz nicht nur durch das Photon entsteht, das durch den DS hindurchgeschickt wird, sondern
>>> eine Interferenz aus "(Umwelt(Beobachter))*Photon)" ist!

Dieses Interferenz ist 'immer' gegeben (Letztlich sind es ja genau diese (starken) Interferenzen) die verhindern, dass ein Elektron in den Atomkern "stürzt")

Wenn nun davon gesprochen wird das (je nach Versuchskonstellation) "keine Intererenz mehr am DS feststellbar ist", dann heißt das nichts anderes das die Interferenz (also aus: (Umwelt(Beobachter))*Photon mit "bekannter welcher Weg-Information") - so komplex ist (weil 'sehr viele unterschiedliche Welten daran beteiligt sind), dass es 'erscheint als ob' keine Interferenz mehr vorhanden wäre..
= (Umwelt(sehr viele Beobachterkonstellationen))*Photon) <> (Umwelt(sehr viele Beobachterkonstellationen))*Photon)
Erhält man hingegen eine "offensichtliche Interenz" (weil "welcher Weg nicht feststellbar ist), dann beruht diese allein auf den 'Unterschied' zwischen:

(Umwelt(Beobachter*linker Spalt))*Photon) <> (Umwelt(Beobachter*rechter Spalt))*Photon)



Grüße
__________________

Warum soll sich die Natur um intellektuelle Wünsche kümmern, die "Objektivität" der Welt des Physikers zu retten? Wolfgang Pauli
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  #34  
Alt 03.02.11, 13:11
rupture rupture ist offline
Newbie
 
Registriert seit: 03.02.2011
Beitr?ge: 1
Standard AW: am Doppelspalt wird doch immer gemessen?!

Hallo!

Mich hat die Frage, was "beobachten" des Teilchens und der Unterschied zwischen "Information gelangt nach innen und außen" wirklich bedeutet dazu gebracht, mir mal die Diskussion hier anzuschauen.

Daraus ergibt sich für mich noch eine Frage: In einem Versuch, wo Detektoren feststellen können, welchen Spalt ein Teilchen genommen hat, würde ja das Inteferenzmuster verschwinden. Was passiert nun jedoch, wenn während des Experimentes kein menschlicher Beobachter anwesend wäre UND nach dem Experiment alle gesammelten Informationen automatisch gelöscht würden, sodass diejenigen, welche das Experiment durchführen im nachhinein nicht feststellen können, welchen Weg die Teilchen genommen haben. Sehen die Leute, welche nach dem Experiment den Raum wieder betreten und den Schirm betrachten ein Inteferenzmuster? Nach dem was ich gelesen habe: Nein, da die Weg-Informationen (wenn auch nur vorübergehend) nach außen gelangt sind. Stimmt das so? Hat das schon jemand mal getestet?
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  #35  
Alt 03.02.11, 14:49
Benutzerbild von Bauhof
Bauhof Bauhof ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 07.12.2008
Ort: Nürnberg
Beitr?ge: 2.105
Standard AW: am Doppelspalt wird doch immer gemessen?!

Zitat:
Zitat von rupture Beitrag anzeigen
Was passiert nun jedoch, wenn während des Experimentes kein menschlicher Beobachter anwesend wäre UND nach dem Experiment alle gesammelten Informationen automatisch gelöscht würden, sodass diejenigen, welche das Experiment durchführen im nachhinein nicht feststellen können, welchen Weg die Teilchen genommen haben. Sehen die Leute, welche nach dem Experiment den Raum wieder betreten und den Schirm betrachten ein Inteferenzmuster? Nach dem was ich gelesen habe: Nein, da die Weg-Informationen (wenn auch nur vorübergehend) nach außen gelangt sind. Stimmt das so? Hat das schon jemand mal getestet?
Hallo rupture,

es ist unerheblich, ob die gesammelten Informationen automatisch gelöscht wurden. Sofern die Versuchsanordnung so gestaltet ist, dass Weg-Informationen entstehen, ergibt sich kein Interferenzmuster.

Es ist also kein menschlicher (oder sonstiger) Beobachter nötig. Somit sehen die Leute nach dem Experiment kein Interferenzmuster.

Die Versuchsanordnung legt fest, ob ein Interferenzmuster ensteht oder nicht.

M.f.G. Eugen Bauhof
__________________
Ach der Einstein, der schwänzte immer die Vorlesungen –
ihm hatte ich das gar nicht zugetraut!

Hermann Minkowski
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