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Quantenmechanik, Relativitätstheorie und der ganze Rest. Wenn Sie Themen diskutieren wollen, die mehr als Schulkenntnisse voraussetzen, sind Sie hier richtig. Keine Angst, ein Physikstudium ist nicht Voraussetzung, aber man sollte sich schon eingehender mit Physik beschäftigt haben. |
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#38
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AW: Fragen zum "Beobachter" und zur "Verschränkung"
Zitat:
Wir beherrschen heute imho durchaus Techniken, wo der Einfluss der Umgebung auf System und Messgerät vollständig bekannt ist. Dort gibt es keine Wechselwirkungen mit unbekannten Umgebungsvariablen. Wenn du für ein solches System konkrete Berechnungen über mögliche Messergebnisse machen willst, brauchst du die bornsche Regel! Die bornsche Regel ist aus der VWI auch mit Hilfe der Dekohärenz nicht ersetzbar, wenn du konkrete Modellergebnisse berechnen willst. Einzelfälle. Serien von möglichen Einzelfällen. Die VWI definiert einfach nur alle Möglichkeiten, aber keinen Einzelfall, das gibt diese, zumindest derzeit nicht her. Das Problem mit dem Bruch der Zeitsymmetrie durch den Kollaps kann man auch umrunden, indem man den Zeitpfeil in beide Richtungen laufen lässt, vom Sender zum Empfänger, und vom Empfänger zum Sender. Dann "wirken" aufeinander der "Sender" und der "Empfänger" und quittieren das mit einer in der Zeit vorwärts und rückwärts laufenden "Teilchenwelle". Dann verändert die Zukunft die Vergangenheit, gleich wie die Vergangenheit die Zukunft verändert. Siehe: http://scienceblogs.de/diaxs-rake/20...quantenphysik/ Rückwärts in der Zeit Machen wir doch ein Quanten-Experiment: Irgendwo müssen wir ja anfangen, und als gewissenhafte Experimentatoren stellen wir das System mit viel Sorgfalt ein. Wir wissen genau, wie es am Anfang aussieht. Man könnte sagen, wie haben ein Ensemble (eine Gruppe an Bausteinen die das Quantensystem bilden) vorselektiert. Jetzt lassen wir das System mal eine Zeit lang in Ruhe (messtechnisch). Was auch immer das System so treibt, wir können nur noch Wahrscheinlichkeiten angeben wo es hintreiben kann – aber die können wir auch wirklich und wahrhaftig angeben. Sollten wir uns fragen, wie wahrscheinlich es ist, in einen gewissen Endzustand zu treiben, müssen wir alle möglichen Zwischenzustände beachten. Nochmal, weil es wichtig ist: Die Zwischenzustände können wir nicht direkt (oder stark) messen, weil wir dann das System stören. Der Endzustand ist wieder stark gemessen. Aharonov aber hatte eine einfache und doch beunruhigende Idee: Wir können doch aber auch den Endzustand wieder nachselektieren, also wieder nur eine Untergruppe möglicher Endzustände auswählen, und dann postulieren dass nicht nur die vorselektierten, sondern die Kombination aus vorselektierten und nachselektierten Ensembles die Basis für die Beschreibung des Systems wird. Das ist zunächst tatsächlich so trivial wie es klingt: Ich weiß, wie mein System am Anfang aussieht, wähle mir dann aus dem Katalog der möglichen Zustandsberichte am Ende einen interessanten aus und benenne das als Quantensystem. Mathematisch interessant wird das als Rechenmethode, die einfacher ist als die üblichen Rechnungen aus Richtung der Vergangenheit. Beunruhigend wird das, weil das bedeutet dass die neue Komponente Rechnungen aus der Zukunft rückwärts in der Zeit werden. Atemberaubend werden die Folgerungen, die man daraus über die Zustände zwischen den Messungen ziehen kann (Dinge wie negative Wahrscheinlichkeiten), und der Hammer wird es, dass man dank der schwachen Messung diese Dinge tatsächlich messen kann. lg Theo |
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