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Wissenschaftstheorie und Interpretationen der Physik Runder Tisch für Physiker, Erkenntnis- und Wissenschaftstheoretiker

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  #81  
Alt 16.03.15, 13:36
Timm Timm ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 26.03.2009
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Standard AW: Der Begriff Information

Zitat:
Zitat von ingeniosus Beitrag anzeigen
Damit kann ich leben.
Hoffentlich damit
Zitat:
Zitat von TomS Beitrag anzeigen
Zurück zum Thema?

In der klassischen Informationstheorie wird "Information" auf Basis von Bits definiert. Ein Bit trägt dabei die Info "0" oder "1".

In der QM ist die elementare Informationseinheit ein QBit. Realisierbar ist sie z.B. mittels eines Quantenpunktes, der zunächst genau zwei Zustände |0> und |1> annehmen kann, also in einem zwei-dim. Hilbertraum "lebt". Aufgrund des Superpositionsprinzips sind aber allgemeine Zustände a|0> + b|1> erlaubt. Letztlich ist die Menge der Zustände (zusammen mit der Normierungsbedingung) isomorph zu einem Kreis in der zwei-dim. Ebene; ein Zustand wird also durch einen Winkel entlang des Kreises beschrieben. Dieser Winkel ist eine reelle Zahl, die prinzipiell durch unendlich viele Bits codiert werden muss.

Ein QBit enthält also unendlich viel klassische Information.
auch.
__________________
Der Verstand schafft die Wahrheit nicht, sondern er findet sie vor - Aurelius Augustinus
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  #82  
Alt 18.03.15, 14:18
Benutzerbild von ingeniosus
ingeniosus ingeniosus ist offline
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Standard AW: Der Begriff Information

Zitat:
Zitat von TomS Beitrag anzeigen
Ein QBit enthält also unendlich viel klassische Information.
Wie soll man damit arbeiten? Ein Maschine wie etwa der Quanten Computer braucht eindeutige (entscheidbare) Zustände.

Die QuBit-Umgebung ist mir immer noch ein Rätsel, aber ich komme aus der gegenwärtigen Informatik - und das soll die Zukunft sein.

Ich werde noch viel mathematische Theorie lernen müssen. Die Frage ist nur, ob sich das auch lohnt?
__________________
ingeniosus
-------------------------------------------------------
Hat der menschliche Geist ein neues Naturgesetz bewiesen, ergeben sich mit Sicherheit (Wahrscheinlichkeit=1) sofort neue Fragen und Unklarheiten!
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  #83  
Alt 18.03.15, 22:30
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TomS TomS ist offline
Singularität
 
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Beitr?ge: 3.124
Standard AW: Der Begriff Information

Ich bin kein Spezialist in der Quanteninformatik und kann daher auch nur auf Wikipedia verweisen

http://de.wikipedia.org/wiki/Quantencomputer
http://de.wikipedia.org/wiki/Shor-Algorithmus
http://de.wikipedia.org/wiki/Grover-Algorithmus

Was ist den dein Problem? Die prinzipielle Entwicklung von Quantenalgorithmen? Oder die praktische Realisierung?

Rein praktisch verhält es sich doch so: klassisch bildest du eine reelle Zahl x auf eine (endliche) Bitfolge ab. Diese verknüpfst du mittels Schaltungen (Gattern ...) mit anderen Bitfolgen. In der QM kannst du jedoch in einem einzigen QBit prinzipiell unendlich viel Information unterbringen. Wenn du nun noch Schaltungen konstruierst, die QBits verarbeiten, dann kannst du unendlich viele Operationen in endlicher Zeit erledigen.
__________________
Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.

Ge?ndert von TomS (18.03.15 um 22:35 Uhr)
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  #84  
Alt 19.03.15, 11:32
RoKo RoKo ist offline
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Beitr?ge: 996
Standard AW: Der Begriff Information

Vor rund 40 Jahren gab es noch Analog-Rechner. Diese waren in bestimmten Fällen einem Digitalrechner überlegen. Baut man z.B. eine elektrische Schaltung, welche die Funktion Y= F(x) realisiert, dann erhält man für jedes x unmittelbar Y am Ausgang. Prinzipiell kann man mit einem Quanten-Analog-Rechner dabei auch komplexwertige Funktionen realisieren. Das nützt in vielen Fällen allerdings wenig, wenn das Ergebnis kein Eigenwert ist. Wie der Grover-Algorithmus zeigt, gibt es jedoch mindestens einen allgemeinen Anwendungsfall, wo man die Quanteneigenschaft (Zustand = komplexer Vektor) ausnutzen könnte, wenn man die technischen Schwierigkeiten überwindet.
__________________
mit freundlichem Gruß aus Hannover

Unendliche Genauigkeit ist eine Illusion
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  #85  
Alt 19.03.15, 11:51
Hawkwind Hawkwind ist offline
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Registriert seit: 22.07.2010
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Beitr?ge: 3.063
Standard AW: Der Begriff Information

Zitat:
Zitat von RoKo Beitrag anzeigen
Vor rund 40 Jahren gab es noch Analog-Rechner. Diese waren in bestimmten Fällen einem Digitalrechner überlegen. Baut man z.B. eine elektrische Schaltung, welche die Funktion Y= F(x) realisiert, dann erhält man für jedes x unmittelbar Y am Ausgang. Prinzipiell kann man mit einem Quanten-Analog-Rechner dabei auch komplexwertige Funktionen realisieren. Das nützt in vielen Fällen allerdings wenig, wenn das Ergebnis kein Eigenwert ist. Wie der Grover-Algorithmus zeigt, gibt es jedoch mindestens einen allgemeinen Anwendungsfall, wo man die Quanteneigenschaft (Zustand = komplexer Vektor) ausnutzen könnte, wenn man die technischen Schwierigkeiten überwindet.
Was meinst du denn mit "Analog-Rechner"?
Den guten alten Rechenschieber?
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  #86  
Alt 20.03.15, 08:14
RoKo RoKo ist offline
Guru
 
Registriert seit: 12.11.2009
Beitr?ge: 996
Standard AW: Der Begriff Information

Zitat:
Zitat von Hawkwind Beitrag anzeigen
Was meinst du denn mit "Analog-Rechner"?
Den guten alten Rechenschieber?


Hallo Hawkwind,

ich dachte da an die etwas modernere elektronische Variante.
__________________
mit freundlichem Gruß aus Hannover

Unendliche Genauigkeit ist eine Illusion
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  #87  
Alt 20.03.15, 12:02
Hawkwind Hawkwind ist offline
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Registriert seit: 22.07.2010
Ort: Rabenstein, Niederösterreich
Beitr?ge: 3.063
Standard AW: Der Begriff Information

Zitat:
Zitat von RoKo Beitrag anzeigen


Hallo Hawkwind,

ich dachte da an die etwas modernere elektronische Variante.
Hi Roko,

ja, so etwas gab es tatsächlich. War meinem Alzheimer zum Opfer gefallen.


aus Wiki

Gruß,
Uli
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  #88  
Alt 20.03.15, 13:10
Benutzerbild von JoAx
JoAx JoAx ist offline
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Beitr?ge: 4.324
Standard AW: Der Begriff Information

Das sieht ja noch Heute sehr futuristisch aus.

Grüße
__________________
Gruß, Johann
------------------------------------------------------------
Eine korrekt gestellte Frage beinhaltet zu 2/3 die Antwort.
------------------------------------------------------------

E0 = mc²
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  #89  
Alt 20.03.15, 15:56
RoKo RoKo ist offline
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Registriert seit: 12.11.2009
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Standard AW: Der Begriff Information

So um 1976 herum habe ich an der Uni mal mit so einem Ding gearbeitet.
....

Worum es mir ging:

Analog-Computer nutzen die dynamischen Eigenschaften eines physikalischen Systems direkt. Quanten-Computer warden dies auch tun. Darin koennte ihr Geschwindigkeitsvorteil liegen. Ob sich das aber praktikabel realisieren laesst, ist eine offene Frage. Momentan dient das Gerede von Quanten-Computern hauptsaechlich der Aquisation von Forschungsgeldern. Ueber die Schwierigkeiten und Probleme liest man wenig.
__________________
mit freundlichem Gruß aus Hannover

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  #90  
Alt 20.03.15, 17:01
RoKo RoKo ist offline
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Beitr?ge: 996
Standard AW: Der Begriff Information

Zum Grover-Algorithmus:

Wenn man pruefen muss, ob und an welcher Stelle ein Wert W in einem Array mit N Werten steht, dann muss man mit einem konventionellen Computer schlimmstenfalls N-mal vergleichen. Grover hat einen Quanten-Algorithmus vorgelegt, der mit Wurzel(N) Operationen auskommt.

Hat man z.B. ein Array mit 10.000 Werten, dann sollte man mit Hilfe dieses Grover-Algorithmus nach spaetestens 100 Operationen den Wert gefunden haben.

Theoretische Informatiker, Physiker und leichtglaeubige Geldgeber mag so etwas begeistern. Mich begeistert das nicht - aus folgendem Grund:

Um den Grover-Algorithmus nutzen zu koennen, muss man in diesem Beispiel ein Quantensystem mit 10.000 verschiedenen Zustaenden praeparieren. Die Rechenzeit darf dabei nicht grosser sein als 10.000 konventionelle Speicherzugriffe, sonst ist der Geschwindigkeitsvorteil vorab verbraucht. Ausserdem muss die Genauigkeit der Praeparation mindestens 32Bit betragen, sonst ist der Quantencomputer praxisuntauglich. Gleiches gilt natuerlich auch fuer die Messung.

Die Tendenz bei konventionellen Computern geht im uebrigen zu 64-Bit-Systemen.

Last not least muss man das Kleingedruckte lesen: Nach der Messung befindet sich das System im gemessenen Zustand. Sprich - das Array ist zerstoert und muss fuer einen weiteren Suchvorgang neu praepariert werden. Damit ist der vorhergehende Geschwindigkeitsvorteil wieder verbraucht.
__________________
mit freundlichem Gruß aus Hannover

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