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Wissenschaftstheorie und Interpretationen der Physik Runder Tisch für Physiker, Erkenntnis- und Wissenschaftstheoretiker

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  #21  
Alt 07.10.09, 10:39
Benutzerbild von Bauhof
Bauhof Bauhof ist offline
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Standard AW: Physik und Philosophie bei A. EINSTEIN

Zitat:
Zitat von criptically Beitrag anzeigen
Und wenn man plötzlich von der Wirklichkeit überrannt wird (A. Einstein 1949):
"Sie stellen es sich so vor, daß ich mit stiller Befriedigung auf ein Lebenswerk zurückschaue. Aber es ist ganz anders von der Nähe gesehen. Da ist kein einziger Begriff, von dem ich überzeugt wäre, daß er standhalten wird und ich fühle mich unsicher, ob ich überhaupt auf dem rechten Wege bin ...
Hallo criptically,

dem steht ein anderer Ausspruch von Einstein entgegen:

Zitat:
Die Thermodynamik ist die einzige physikalische Theorie
allgemeinen Inhalts, von der ich überzeugt bin, daß sie
im Rahmen der Anwendbarkeit ihrer Grundbegriffe
niemals umgestoßen werden wird.
(zur besonderen Beachtung der grundsätzlichen Skeptiker).
Albert Einstein
Du scheinst einer dieser grundsätzlichen Skeptiker zu sein, die alles in Frage stellen.

M.f.G. Eugen Bauhof
__________________
Ach der Einstein, der schwänzte immer die Vorlesungen –
ihm hatte ich das gar nicht zugetraut!

Hermann Minkowski
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  #22  
Alt 07.10.09, 11:50
möbius möbius ist offline
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Standard AW: Physik und Philosophie bei A. EINSTEIN

Wer grundsätzlich alles in Frage stellt, müsste ab einem gewissen Punkt auch seine eigene Skepsis in Frage stellen, oder
Gruß, möbius
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  #23  
Alt 09.10.09, 23:41
Uli Uli ist offline
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Zitat:
Zitat von criptically Beitrag anzeigen
Und wenn man plötzlich von der Wirklichkeit überrannt wird (A. Einstein 1949):

"Sie stellen es sich so vor, daß ich mit stiller Befriedigung auf ein Lebenswerk zurückschaue. Aber es ist ganz anders von der Nähe gesehen. Da ist kein einziger Begriff, von dem ich überzeugt wäre, daß er standhalten wird und ich fühle mich unsicher, ob ich überhaupt auf dem rechten Wege bin ...


Gruß
Nun ja, die ersten 100 Jahre hat es ja nun doch schon standgehalten.

Einsteins Einstellung ist eben die eines Theoretikers: man schaut immer gespannt auf die Experimente - wissend, dass es jederzeit einen Widerspruch geben kann.

Ich weiß, solche Zweifel sind einem RT-Kritiker wie dir fremd.

Gruß,
Uli
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  #24  
Alt 10.10.09, 07:09
möbius möbius ist offline
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Nochmal zur Erinnerung:
"Der wahre Wissenschaftler darf an seine Theorie nicht glauben."
Meister P(r)OPPER....
Meister EINSTEIN war halt ein "wahrer Wissenschaftler"!
Gruß, möbius
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  #25  
Alt 12.10.09, 02:50
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Ich meine nicht das einen modernen Wisseschafler die Meinung eines Karl Popper interessiert.
Wobei ich manche seiner Aussagen teile. Er hat diese aber leider frei erfunden und leitet diese nicht aus einem mathematischen Modell ab.
Zitat:
Popper schlägt stattdessen vor, dass Theorien (abstrakt betrachtet) frei erfunden werden dürfen.
Das muss er wohl aufgrund seiner eigenen Theorien vorschlagen :-)
Zitat:
Sein eigenes Beispiel ist die Erfindung der Zahlen, und das darauf folgende, „ungeplante“ Auffinden der Primzahlen, die schon existierten, bevor sich Menschen darüber Gedanken machten. Somit kommt den Primzahlen eine Existenz zu, die ohne den Menschen definiert ist, so wie die Existenz des Mount Everest seiner Entdeckung vorausliegt.[
Frei nach Heim oder Goedel :-) Selbst Goedel konnte diese Annahme aber nicht beweisen.
Zitat:
* Welt 1, das ist die physikalische Welt
* Welt 2, die Welt der individuellen Wahrnehmung und des Bewusstseins
* Welt 3, die Welt der geistigen und kulturellen Gehalte, die vom Einzelbewusstsein unabhängig existieren können z. B. die Inhalte von Büchern, Theorien (auch falsche) und Ideen.

Popper argumentiert, dass alle drei Welten real seien, da kausale Wechselwirkungen beobachtet werdn könnten, wobei Welt 2 als Mittler zwischen Welt 3 und Welt 1 auftritt.
Deckt sich ebenfalls mit Heim.
Wobei ein zweiter Mittler die Quantenebene darstellt.
Leider liefert er keine geeignete physikalische Definition fuer "real", so dass er prinzipiell nicht weiter kommen kann.
Ebenso ist fuer eine kausale Wechselwirkung stest ein nicht realer Anteil notwendig. Dann wenn man die Vergangenheit als Nichtreal klassifiziert. Definiert er an einer Stelle wenigstens was physikalisch nicht real ist ?
Ansosten kann er die QM nicht interpretieren.

Ge?ndert von richy (12.10.09 um 03:36 Uhr)
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  #26  
Alt 12.10.09, 11:22
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Bauhof Bauhof ist offline
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Zitat:
Zitat von richy Beitrag anzeigen
Ich meine nicht das einen modernen Wisseschafler die Meinung eines Karl Popper interessiert.
Wobei ich manche seiner Aussagen teile. Er hat diese aber leider frei erfunden und leitet diese nicht aus einem mathematischen Modell ab.
Hallo Richy,

1. Ich meine schon, dass einen "modernen Wissenschaftler" die Meinung eines Karl Popper sehr wohl interessieren sollte. Die meisten Physiker tun dies auch (nach meinen bescheidenen Kenntnissen).

2. Seit wann besteht denn ein Zwang, dass alles aus mathematischen Modellen hergeleitet sein muss?

3. Ein Wissenschaftstheoretiker wie Karl Popper muss seine Aussagen nicht aus einem mathematischen Modell "ableiten". Er hat die Freiheit, neue Ideen zu "erfinden". Mathematik ist nur ein sehr gutes Werkzeug, um bereits bestehende physikalische (und andere) Ideen zu beschreiben. Mehr nicht. Das schließt nicht aus, dass auch ein Wissenschaftstheoretiker zu den Grundlagen der Mathematik etwas beitragen kann.

M.f.G. Eugen Bauhof
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ihm hatte ich das gar nicht zugetraut!

Hermann Minkowski

Ge?ndert von Bauhof (12.10.09 um 11:26 Uhr)
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  #27  
Alt 12.10.09, 13:50
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richy richy ist offline
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Hi Bauhof
Zitat:
1. Ich meine schon, dass einen "modernen Wissenschaftler" die Meinung eines Karl Popper sehr wohl interessieren sollte.
So sehr habe ich mich mit Popper noch nicht beschaeftigt. Oberflaechlich betrachtet erscheint mir seine Philosophie als ein Sammelsurium. Ich kann darin bisher keinen roten Faden finden. Und einiges kommt mir auch bekannt vor. Eine gute Nase hatte er sicherlich. Die Existenz der Zahlen hat wie erwaehnt schon Goedel versucht zu beweisen. Heims Modell macht diese plausibler, beweisen kann er sie auch nicht. Was nuetzt dann die Kenntnis, dass ein Popper ebenfalls der Meinung war, dass Zahlen existieren ? Ich bin auch dieser Meinung. Aber wen interessiert eine zusaetzliche Meinung ?

Sein Modell der drei Welten ist fuer mich plausibel. Ich meine fuer wen ist diese Einteilung nicht plausibel ? Aber jeder Physiker wird eben die Welten 2 und 3 leider aus seiner Arbeit ausklammern.
Im Grunde interessieren auch die Interpretationen der QM die meisten Physiker sicherlich nur am Rande. An praktischen Ergebnissen aendern diese ja nichts.
Und sein Argument der Realitaet aufgrund der Wechselwirkung. Das ist doch ueberhaupt keines.
Zitat:
2. Seit wann besteht denn ein Zwang, dass alles aus mathematischen Modellen hergeleitet sein muss?
Muss ich dir sicherlich nicht sagen, dass dies in der Physik die wissenschaftliche Vorgehensweise ist. In der Philosophie wahrscheinlich nicht. In der Philosophie ueber Physik oder deren Vorgehensweise kann ich mir aufgrund der Komplexitaet der modernen Physik nicht vorstellen, dass man hier noch irgendwelche Zufallstreffer landen koennte.
Bei Wiki ist Popper im Zusmmenhang mit dem Induktionsproblem erwaehnt. Falls das selbe Induktionsproblem wie das von Hume gemeint ist, haben sich beide Herren wahrscheinlich geirrt. Jedenfalls hat mir ein Mathematier versichert, dass das Induktionsproblem in der modernen Mathematik kein Problem mehr ist.
Wenn man ein philosophisches Problem auch qualitativ loesen kann,z.B. ueber die Mathematik so halte ich letztere Loesung fuer die bessere.

Zitat:
3. Ein Wissenschaftstheoretiker wie Karl Popper muss seine Aussagen nicht aus einem mathematischen Modell "ableiten".
Er sollte vor allem aufpassen, dass seine Aussagen nicht aus mathematischen Modellen oder gar der Mathematik ableitbar sind und er dies uebersehen hat.

Ge?ndert von richy (12.10.09 um 20:15 Uhr)
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  #28  
Alt 17.10.09, 08:31
möbius möbius ist offline
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Zitat:
Zitat von Bauhof Beitrag anzeigen
....

1. Ich meine schon, dass einen "modernen Wissenschaftler" die Meinung eines Karl Popper sehr wohl interessieren sollte. Die meisten Physiker tun dies auch (nach meinen bescheidenen Kenntnissen).

2. Seit wann besteht denn ein Zwang, dass alles aus mathematischen Modellen hergeleitet sein muss?

3. Ein Wissenschaftstheoretiker wie Karl Popper muss seine Aussagen nicht aus einem mathematischen Modell "ableiten". Er hat die Freiheit, neue Ideen zu "erfinden". Mathematik ist nur ein sehr gutes Werkzeug, um bereits bestehende physikalische (und andere) Ideen zu beschreiben. Mehr nicht. Das schließt nicht aus, dass auch ein Wissenschaftstheoretiker zu den Grundlagen der Mathematik etwas beitragen kann.

M.f.G. Eugen Bauhof
Guten Tag, Eugen Bauhof!
Zu 1.:
Und wenn sie es nicht tun, sind sie in Gefahr, in Science fiction abzudriften, vermute ich ...Und ausserdem hatte POPPER seine "Spiel-Regeln"/Kriterien für Wissenschaftlichkeit auf "Augenhöhe" mit den physikalischen Theorien seiner Zeit (SRT, ART, QM) formuliert ...Seine "Logik der Forschung" erschien in den 30-iger Jahren des 20. Jahrhunderts!
Zu 2.:
So ist es! Zumal Physik nicht auf Mathematik reduziert werden kann...
Zu 3.:
Volle Zustimmmung!
Zumal POPPER auch GÖDELS "Unvollständigkeitstheorem" kannte ...
Gruß, möbius
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  #29  
Alt 14.11.09, 14:04
Lambert Lambert ist offline
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Hallo @alle

wer kennt das Buch "Die Physiker" von Friedrich Dürrenmatt oder hat die Komödie mal gesehen?

Ist Dürrenmatts Schöpfung von Bedeutung?

Gruß,
Lambert

PS. Frage hier platziert, weil einer der Hauptrollspieler AE darstellen soll.
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  #30  
Alt 14.11.09, 18:07
Timm Timm ist offline
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Zitat:
Zitat von Lambert Beitrag anzeigen
Hallo @alle

wer kennt das Buch "Die Physiker" von Friedrich Dürrenmatt oder hat die Komödie mal gesehen?

Ist Dürrenmatts Schöpfung von Bedeutung?

Gruß,
Lambert

PS. Frage hier platziert, weil einer der Hauptrollspieler AE darstellen soll.
Hallo Lambert,

es ist schon eine Weile her. Ich habe die Physiker gelesen und gesehen und fand es sehr witzig. Ich habe so ziemlich alles gelesen, was ich von Dürrenmatt kriegen konnte. Empfehlenswert ist auch "Der Auftrag oder Vom Beobachten des Beobachters der Beobachter". Ausgerechnet "Schöpfung" ist mir nicht bekannt,

Gruß, Timm
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Der Verstand schafft die Wahrheit nicht, sondern er findet sie vor - Aurelius Augustinus
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