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Theorien jenseits der Standardphysik Sie haben Ihre eigene physikalische Theorie entwickelt? Oder Sie kritisieren bestehende Standardtheorien? Dann sind Sie hier richtig.

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  #101  
Alt 21.04.09, 18:55
Kai Kai ist offline
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Registriert seit: 27.10.2008
Beitr?ge: 163
Standard AW: Die Frage nach dem Wesen der Dinge

Guten Abend!
Zitat:
Wenn er der Rätsellöser ist und er sich als Teil des Rätsels begreift, könnte ja er selbst jener Teil sein, dessen "Enträtselung" alles andere entscheidet.
Der Mensch ist nicht das einzige Lebewesen im Universum, verstehst Du?
Man mag vielleicht das Rätsel des eigenen Seins lösen können, doch wie soll mit dieser Erkenntnis das Sein von allem anderen gelöst werden. Dazu müsstest Du dieses etwas (z.B.ein Tier) sein; oder seine Gedanken lesen können.
Zusätzlich denke ich kaum, dass alles nur von einem Bewusstsein abhängt.
Das dachten die Leute im Mittelalter auch, als es noch "Zauberer und Magier" gab, die das "Rätsel der Welt" bereits kannten (siehe Vincent Raven...der lebt noch im Mittelalter).
Ebenfalls bezweifle ich, dass ein Mensch mit seinem irrationalen Verstand (in Hinsicht auf das Universum) jemals dazu in der Lage wäre, etwas so derartiges, wie dieses Rätsel lösen zu können.
Gruß Kai

P.S.: Damit derjenige sein Rätsel lösen kann, muss er erstmal das Rätsel kennen, sonst liegt die Wahrscheinlichkeit bei 1 zu fast unendlich (blöd geschrieben-ich weiß...), dass er mit seiner Vermutung richtig liegt.
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  #102  
Alt 21.04.09, 19:19
möbius möbius ist offline
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Registriert seit: 23.07.2007
Beitr?ge: 1.507
Standard AW: Die Frage nach dem Wesen der Dinge

Zitat:
Zitat von Adama42 Beitrag anzeigen
1. Mich stimmt das ganze recht hoffnungsfroh, weil ich spüre, dass wir eines Tages ganz dahinter blicken können. D.h. wenn ich in meinem Tod meine "Sinne"sgrenzen hinter mir lassen kann und Bewusstsein Bewusstsein erkennt - ohne Vermittlung, ohne Schleier. Ich bin einfach viel zu neugierig und zu optimistisch, als dass der Tod noch einen Schrecken haben könnte.

2. Viele Menschen vor uns mussten sich mit weit weniger Wissen als wir begnügen - als ihre direkten Sinne auch zugleich noch die Grenzen ihrer Welt waren. Sie werden gerechtfertigt und entschädigt. Es wird ausgeglichen, so dass keiner dem anderen etwas an Erkenntnis voraus hat.




3. ... weil es oft eine Frage der Definition ist. Der Mensch definiert.
Ich denke mir, dass sich sogar darin so etwas wie eine Abbildhaftigkeit des Menschen gegenüber dem UB liegt: Der Mensch legt einfach manches fest, und darauf baut er ein System auf. So stelle ich mir die Erschaffung der Welt durch das UB vor.

Grüße
Adama42
Hallo Adama42!
Zu 1.:
Aber "hinter was" willst Du blicken
Ich möchte nochmal an GOETHE erinnern:
"Die Natur hat kein Geheimnis, was sie nicht irgendwo dem aufmerksamen Beobachter nackt vor die Augen stellt."
In bestimmten Formen der Meditation erkennt Bewusstsein sich selbst als Bewusstsein - eine SEHEN ohne Sehenden und ohne Gesehenes - eine "coincidentia oppositorum" von Subjekt und Objekt des Erkennens ...
Und zum Tod möchte ich an den Satz von Gerhart HAUPTMANN erinnern, der aus meiner Perspektive das Gesülze von Theologen, die mit irgendwelchen Kirchen identifiziert sind, überflüssig werden lässt:
"Der Tod ist die mildeste Form des Lebens, der ewigen Liebe Meisterstück."

(Ich zitiere deshalb gerne Philosophen, Dichter, Schrifsteller, weil ich der Auffassung bin, dass das "Rad" bereits erfunden worden ist - und daher nicht immer neu erfunden werden muss. Vielleicht muss es ab und zu mal wieder ein wenig angeschoben werden, damit es wieder rund läuft ...)
Zu 2.:
Ja - und was die Philosophie angeht, kann ich Alfred North WHITEHEAD nur zustimmen: "Die gesamte abendländische Philosophie besteht aus einer Reihe von Fußnoten zu Platon."
Im Bereich der Einzelwissenschaften (Physik, Medizin, Psychologie usw.) sind wir heute wahrscheinlich weiter als Platon, im Bereich der (philosophischen) Grundfragen des Menschen hatten die "Alten" bereits ein Niveau, das wir in unserer Zeit erst wieder erreichen müssten ...Und wahrscheinlich ist es auch kein Zufall, dass das 6./5. Jahrhundert vor Chr. in verschiedenen Kulturen eine
Art HOCH-Zeit war (Platon, Buddha, Laotse usw.)
Zu 3.:
Ja, Definieren heisst wohl auch: Grenz-Bestimmung ...Und jeder Mensch ist durch seinen (biologischen) Tod hinsichtlich seiner chronologischen Lebens-Zeit begrenzt ...
Vielleicht müsste man noch mal über die Relation "UB - endliches Bewusst-sein" nachdenken - und innerhalb der Philosophie gibt es durchaus bemerkenswerte Spekulationen zur Frage, warum sich das UB in die Zeitlichkeit/Endlichkeit auch des menschlichen Bewusst-seins evolviert?/emergiert?/emaniert? hat...
Und was ist eigentlich ZEIT? Im physikalischen Kontext? Im philosophischen Kontext?
Und wo ist möglicherweise die Grenze Deiner Analogie des Aufbaus eines Systems durch den Menschen und der Erschaffung der Welt, bei der es vielleicht Sinn macht, zwischen "creatio originans" und "creatio continuans" zu unterscheiden? (Diese Differenzierung verdanke ich übrigens einem der wenigen Philosophen, die etwas von Physik verstehen:
Bernulf KANITSCHEIDER, Kosmologie. Geschichte und Systematik in philosophischer Perspektive, 2. Aufl. 1991, S. 466 ff.)
Fragen über Fragen ...aber Philosophie scheint nicht anders zu gehen..
Allerdings ist das Ziel des Fragens, "der Fliege den Ausweg aus dem Fliegenglas zu zeigen", wie wiederum Ludwig WITTGENSTEIN so trefflich formuliert hatte...
Grüße, möbius
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  #103  
Alt 21.04.09, 19:39
möbius möbius ist offline
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Standard AW: Die Frage nach dem Wesen der Dinge

Zitat:
Zitat von Hermes Beitrag anzeigen
1. Niemand muß tatsächlich sterben, um diese Erfahrung zu machen:
http://www.quanten.de/forum/showpost...29&postcount=5
(Unterer Teil des Beitrags...)

Ein natürlicher Schutzwall (neben gesetzlichen Erschwernissen) ist der Unglaube, daß diese Methode tatsächlich zu authentischen Ergebnissen führt und es deshalb gar nicht erst zum Versuch kommt...
....

2. Was könnte man mit dem heutigen Wissen und vorhandenen Möglichkeiten bereits alles erreichen wenn nur die geistige Entwicklung der Menschheit/Gesellschaften nicht so hoffnungslos hinterher hinken würde.
(Blick in die Nachrichten...)
Hallo Hermes!
Zu 1.:
Ja, was heißt eigentlich "sterben"?
Möglicherweise ist das, was wir zu verlieren fürchten, wenn der Tod eintritt, diejenige Struktur, die das Denken als "Ich" aufgebaut hat
Wahrscheinlich hatte GOETHE recht, als er (sinngemäß) formulierte:
"Solange du das nicht hast, dieses 'Stirb' und werde', bist du nur ein trüber Gast auf der Erde." (oder so ähnlich ... ).
Zu 2.:
Ja, ich vermute, dass in vielen wissenschaftlichen Kontexten (Physik, Systemtheorie, Chaosforschung, Psychologie, Soziologie, Kommunikationswissenschaft usw.) ein noch nicht wirklich umgesetzter Wissens-Schatz ungehoben darauf wartet, endlich wahr-genommen und in Handlungsssystemen (Politik, Wirtschaft, Bildung und Erziehung usw.) relevant zu werden ...
Den Blick in die Nachrichten finde ich übrigens eher ermutigend:
Das Falsche, Undifferenzierte, Menschen-widrige fährt sich immer schneller an die Wand - Lügen/Tricksereien und Falsch-Spielereien in allen möglichen Teil-Systemen der verschiedenen Gesellschaften haben immer kürzere Beine ...Liegt darin nicht eine ungeheure Chance für die nächste Stufe der Menschheits-Entwicklung
"Schau' mer mol'!"
Grüße, möbius
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  #104  
Alt 22.04.09, 06:27
Adama42 Adama42 ist offline
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Standard AW: Die Frage nach dem Wesen der Dinge

Hallo Hermes

Zitat:
Zitat von Hermes Beitrag anzeigen
Niemand muß tatsächlich sterben, um diese Erfahrung zu machen...

Dass einzige, was ich mir vorstellen kann, was innerweltlich - also vor-todlich funktioniert, ist Meditation und darin Vereinigung mit dem UB.
Allerdings auch nur als eine Ahnung, eine unaussprechliche Erfahrung von Einheit mit allem.

Ansonsten bitte ich uns um Geduld: Wir werden sterben, früher oder später - dann wissen wir es!
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  #105  
Alt 22.04.09, 06:46
Adama42 Adama42 ist offline
Aufsteiger
 
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Standard AW: Die Frage nach dem Wesen der Dinge

Zitat:
Zitat von möbius Beitrag anzeigen
Hallo Adama42!
Zu 1.:
Aber "hinter was" willst Du blicken
Ich möchte nochmal an GOETHE erinnern:
"Die Natur hat kein Geheimnis, was sie nicht irgendwo dem aufmerksamen Beobachter nackt vor die Augen stellt."
In bestimmten Formen der Meditation erkennt Bewusstsein sich selbst als Bewusstsein - eine SEHEN ohne Sehenden und ohne Gesehenes - eine "coincidentia oppositorum" von Subjekt und Objekt des Erkennens ...
Und zum Tod möchte ich an den Satz von Gerhart HAUPTMANN erinnern, der aus meiner Perspektive das Gesülze von Theologen, die mit irgendwelchen Kirchen identifiziert sind, überflüssig werden lässt:
"Der Tod ist die mildeste Form des Lebens, der ewigen Liebe Meisterstück."
Diese Ansicht teile ich nicht. Wir sind nun mal "Sinnes-Wesen" -sogar alle unsere gedanklichen Vollzüge entstehen aus Begriffen der äußeren Anschauung. Unser Körper ermöglicht uns die Kommunikation mit der Außenwelt, ist aber zugleich auch der "Käfig", aus dem das Bewusstsein - noch - nicht heraus kann, Goethe hin oder her.

Goethes schöner Spruch deckt sich nicht mit unserer Erfahrung - das ist das Problem.
Ich stimme zu, dass Meditation eine größere Ahnung des UB vermitteln kann, vielleicht gelingen auch Meistern auf diesem Gebiet richtige Ausflüge hinein in das UB - wenn das allerdings auf Dauer wäre, wäre ihr Körper auch tot - das Ergebnis wäre also dasselbe. Und außerdem ist es für diejenigen sehr schwer bis unmöglich, das Erfahrene in Worte zu fassen, weil es dafür keine menschlichen Worte gibt. Es wäre wohl nicht vermittelbar.

Zitat:
Und was ist eigentlich ZEIT? Im physikalischen Kontext? Im philosophischen Kontext?
Und wo ist möglicherweise die Grenze Deiner Analogie des Aufbaus eines Systems durch den Menschen und der Erschaffung der Welt, bei der es vielleicht Sinn macht, zwischen "creatio originans" und "creatio continuans" zu unterscheiden?
Nach meiner Vorstellung wird die Welt ständig erschaffen. Der jetzige Augenblick ist vom UB her identisch mit dem ersten Augenblick der Weltschöpfung. Ein einziger Schöpfungsakt. Das UB macht also nicht einen Anfang und zieht sich dann zurück - sondern er ist die Basis, der Grund, auf dem alles abläuft. Er ist das ewige Sein, auf dem das geschaffene Sein sich relativ autonom verwirklicht. Im UB gibt es also nur einen einzigen Schöpfungsakt, der alle Zeiten trägt.

Grüße
Adama42
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  #106  
Alt 22.04.09, 07:25
möbius möbius ist offline
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Standard AW: Die Frage nach dem Wesen der Dinge

Zitat:
Zitat von Adama42 Beitrag anzeigen
1. Diese Ansicht teile ich nicht. Wir sind nun mal "Sinnes-Wesen" -sogar alle unsere gedanklichen Vollzüge entstehen aus Begriffen der äußeren Anschauung. Unser Körper ermöglicht uns die Kommunikation mit der Außenwelt, ist aber zugleich auch der "Käfig", aus dem das Bewusstsein - noch - nicht heraus kann, Goethe hin oder her.

2. Goethes schöner Spruch deckt sich nicht mit unserer Erfahrung - das ist das Problem.
3. Ich stimme zu, dass Meditation eine größere Ahnung des UB vermitteln kann, vielleicht gelingen auch Meistern auf diesem Gebiet richtige Ausflüge hinein in das UB - wenn das allerdings auf Dauer wäre, wäre ihr Körper auch tot - das Ergebnis wäre also dasselbe. Und außerdem ist es für diejenigen sehr schwer bis unmöglich, das Erfahrene in Worte zu fassen, weil es dafür keine menschlichen Worte gibt. Es wäre wohl nicht vermittelbar.



4. Nach meiner Vorstellung wird die Welt ständig erschaffen. Der jetzige Augenblick ist vom UB her identisch mit dem ersten Augenblick der Weltschöpfung. Ein einziger Schöpfungsakt. Das UB macht also nicht einen Anfang und zieht sich dann zurück - sondern er ist die Basis, der Grund, auf dem alles abläuft. Er ist das ewige Sein, auf dem das geschaffene Sein sich relativ autonom verwirklicht. Im UB gibt es also nur einen einzigen Schöpfungsakt, der alle Zeiten trägt.

Grüße
Adama42
Hallo Adama42!
Zu 1.:
Ja, aber es gibt ja nicht nur das "aposteriori" (= sinnliche Anschauung/Erfahrung), sondern auch das "apriori" (= Anschauungsformen/Kategorien) - würde an dieser Stelle wahrscheinlich der "Königsberger Klops" anmerken ...
Zu 2.:
Er deckt sich nicht mit Deiner Erfahrung! Das ist aber Dein Problem, oder/oder auch nicht
Zu 3.:
Ja, es gibt sog. "Erfahrungen", die sprachlich nicht vermittelbar sind, was aber für diese "Erfahrungen" spricht ..., oder
Zu 4.:
Ja, "creatio continuans" - von Augen-Blick zu Augen-Blick ...
Das immer neue JETZT ...Albert EINSTEIN lässt grüßen ...
Grüße, möbius
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  #107  
Alt 22.04.09, 16:44
Adama42 Adama42 ist offline
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Standard AW: Die Frage nach dem Wesen der Dinge

Zitat:
Zitat von möbius Beitrag anzeigen
Ja, aber es gibt ja nicht nur das "aposteriori" (= sinnliche Anschauung/Erfahrung), sondern auch das "apriori" (= Anschauungsformen/Kategorien) - würde an dieser Stelle wahrscheinlich der "Königsberger Klops" anmerken ...
Kant sagt aber damit gerade auch, dass wir das "Ding an sich" nicht erkennen können. Die Anschauungswelt liefert uns dazu nichts - und apriori liegt zu dieser Frage genauso wenig Wissen vor. Wir sind in die Raumzeit eingesperrt - und damit ist einzig das Verlassen des Käfigs im Tod für mich die Chance, Tieferes zu erkennen: Stell dir vor: Du "siehst" das Elemantarteilchen in seinem Wesen! Du spielst mit den Quanten wie mit Murmeln - und die "Gravitation" kannst du spielend aus Raum und Zeit herleiten.

Jetzt erkenne ich unvollkommen, dann aber werde ich durch und durch erkennen - sagt Paulus.

Zitat:
Er deckt sich nicht mit Deiner Erfahrung! Das ist aber Dein Problem, oder/oder auch nicht
Na dann plauder doch mal aus dem Nähkästchen deiner Erfahrung! Bin gespannt!


Zitat:
Ja, es gibt sog. "Erfahrungen", die sprachlich nicht vermittelbar sind, was aber für diese "Erfahrungen" spricht ..., oder
Dass es die Möglichkeit tieferer Erfahrung gibt, bestreiten wir beide nicht - ich sag nur: Hallo, mit dem Tod öffnet sich nicht nur ein kleines Loch, sondern die Wand schiebt sich komplett zur Seite!

Zitat:
Das immer neue JETZT ...Albert EINSTEIN lässt grüßen ...
Die "Zeit" ist ein äußerst delikat Ding: Wir konstruieren die Vergangenheit und die Zukunft in unserem Kopf - allein das Nun ist real.
Wir erleben nicht das Vergehen von Zeit sondern wir erleben, dass sich Dinge verändern - und lesen daran das Vergehen von Zeit ab. Verändern kann sich nur etwas, dass im Raum existiert, denn es kann einen anderen Ort einnehmen, seinen Ort verändern. Doch nicht nur der Ort ändert sich sondern der "Zustand" der Dinge an ihrem Ort.
Es wird etwas, was noch nicht war - die Blume verdorrt. Wir wissen, dass sie gestern noch blühte. Sie hat sich verändert. Wir erkennen Veränderung - und schließen dadurch auf das Vergehen von Zeit.

Wir verändern uns. Ich kann es noch nicht fassen, aber mir scheint, als wäre "Zeit" nur eine Qualität, eine Eigenschaft des Raumes und des Dinges in ihm.

Wenn Energie im Raum wirkt, kann dadurch für das Bewusstsein die Illusion von "Zeit" entstehen - soweit meine Überlegungen.

Aber Möbius, falte doch deine Weisheiten ein bisschen weiter aus, damit ich etwas mehr Substanz zum Denken habe
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  #108  
Alt 23.04.09, 12:01
möbius möbius ist offline
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Standard AW: Die Frage nach dem Wesen der Dinge

Zitat:
Zitat von Adama42 Beitrag anzeigen
1. Kant sagt aber damit gerade auch, dass wir das "Ding an sich" nicht erkennen können. Die Anschauungswelt liefert uns dazu nichts -
2. und apriori liegt zu dieser Frage genauso wenig Wissen vor.
3. Wir sind in die Raumzeit eingesperrt - und damit ist einzig das Verlassen des Käfigs im Tod für mich die Chance, Tieferes zu erkennen:
4. Stell dir vor: Du "siehst" das Elemantarteilchen in seinem Wesen! Du spielst mit den Quanten wie mit Murmeln - und die "Gravitation" kannst du spielend aus Raum und Zeit herleiten.

5. Jetzt erkenne ich unvollkommen, dann aber werde ich durch und durch erkennen - sagt Paulus.


6. Na dann plauder doch mal aus dem Nähkästchen deiner Erfahrung! Bin gespannt!



7. Dass es die Möglichkeit tieferer Erfahrung gibt, bestreiten wir beide nicht - ich sag nur: Hallo, mit dem Tod öffnet sich nicht nur ein kleines Loch, sondern die Wand schiebt sich komplett zur Seite!



8. Die "Zeit" ist ein äußerst delikat Ding: Wir konstruieren die Vergangenheit und die Zukunft in unserem Kopf - allein das Nun ist real.
Wir erleben nicht das Vergehen von Zeit sondern wir erleben, dass sich Dinge verändern - und lesen daran das Vergehen von Zeit ab.
.....
9. Wir erkennen Veränderung - und schließen dadurch auf das Vergehen von Zeit.

10. Wir verändern uns. Ich kann es noch nicht fassen, aber mir scheint, als wäre "Zeit" nur eine Qualität, eine Eigenschaft des Raumes und des Dinges in ihm.

11. Wenn Energie im Raum wirkt, kann dadurch für das Bewusstsein die Illusion von "Zeit" entstehen - soweit meine Überlegungen.

12. Aber Möbius, falte doch deine Weisheiten ein bisschen weiter aus, damit ich etwas mehr Substanz zum Denken habe
Hallo Adama42!
Zu 1.:
Ja!
Zu 2.:
Ja, aber ich möchte an dieser Stelle noch einmal an Albert EINSTEIN erinnern:
"Das eigentlich schöpferische Prinzip liegt aber in der Mathematik. In einem gewissen Sinn halte ich es also für wahr, dass dem reinen Denken das Erfassen des Wirklichen möglich sei, wie es die Alten geträumt haben."
("Zur Methodik der Theoretischen Physik")
Meine Fragen:
Sind für E. Mathematik und reines Denken identisch?
Aus philosophischer Perspektive hat E. möglicherweise mathematisches Denken und reines Denken identifiziert, was aber mehr Fragen als Antworten erzeugt ...
Zu 3.:
Das ist möglicherweise typisch dualistisches Denken: Leibe-Seele, Leib (Raumzeitbindung) als "Käfig" ...Wird hierdurch nicht die psycho-somatisch-geistige EINHEIT des Menschen irgendwie "gespalten" ???
Zu 4.:
Das "Elementarteilchen" in seinem Wesen kann deshalb nicht gesehen werden, weil es dieses als isoliertes Teilchen wahrscheinlich gar nicht gibt - und durch quantentheoretische Experimente wird es gerade nicht in seinem Wesen gesehen - sondern nur nach Maßgabe der experimentellen Anordnungen empirisch beobachtet ...bzw. bestimmte Aspekte werden auf Fotoplatten evtl. sichtbar (Doppelspalt-Experiment). Und Quanten sind eben gerade keine Murmeln, mit denen man spielen kann ...(Was gegen die Quanten spricht ... ). Und für die Murmeln, jedenfalls, solange man sich im Sandkasten befindet ...
Zu 5.:
Ja, PAULUS , der ehemalige SAULUS...Mit Verlaub: Bei allem Respekt vor seinen theologischen Reflexionen: Diese Jesus Christus-Fixierung geht mir auf den Geist ...und ich halte es hier wieder mal mit GOETHE:
"Paulus hat Dinge geschrieben, die die ganze christliche Kirche(...)bis auf den heutigen Tag nicht versteht." (Wobei mit "heutigem Tag" durchaus der 23.04.2009 gemeint sein könnte ...!?!?)
Zu 6.:
Da gibt es nichts zu plaudern - denn möbius weiss nichts ...
Zu 7.:
Ja, aber mit dem TOD muss nicht nur das Ende des individuellen Lebens in der chronologisch meßbaren Zeit gemeint sein ...mit Herzstillstand und anschließender Beerdigung usw. ...
Zu 8.:
Ja! Nur das immer neue JETZT ist wirklich ...
Bezüglich des Zeit-Verständnisses ist chronos als mit Uhren meßbare Zeit nur die "halbe Miete" ...
Zu 9.:
Ja, dabei vergeht nicht die Zeit - sondern nur wir ...(was für ein Glück!)
Zu 10.:
Ja, wahrscheinlich macht es Sinn, zwischen den quantitativen (= messbaren) und den qualitativen Aspekten der Zeit zu unterscheiden ...(chronos./.kairos) - oder so ähnlich ...!?
Zu 11.:
Ja, vor allem die Illusion einer Trennung der 3 modi von Zeit: Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft ...
Zu 12.:
Da ich, wie schon gesagt, im Grunde nichts weiss, kann ich auch keine "Weisheiten ausfalten", sondern lediglich im Dialog mit Dir Fragen stellen und Anmerkungen machen ...
Ein Dialog, der mir sehr viel Freude macht ..., da er ein wechselseitiges Geben und Nehmen ist ...
Herzliche Grüße,
möbius

Ge?ndert von möbius (23.04.09 um 12:04 Uhr)
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  #109  
Alt 25.04.09, 08:15
Adama42 Adama42 ist offline
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Beitr?ge: 55
Standard AW: Die Frage nach dem Wesen der Dinge

Zitat:
Zitat von möbius Beitrag anzeigen
Meine Fragen:
Sind für E. Mathematik und reines Denken identisch?
Aus philosophischer Perspektive hat E. möglicherweise mathematisches Denken und reines Denken identifiziert, was aber mehr Fragen als Antworten erzeugt ...
Aha, dachte ich es mir doch! Ist das also der Grund für deine Vision, dass man "jetzt" schon das "Wesen der Dinge" erkennen könnte, und nicht erst, nachdem man abgenibbelt ist?
Dass alleine Mathematik - als das reine Denken - den Dingen wirklich auf den Grund gehen kann? Du hast Goethe wohl auch in diesem Sinne ins Spiel gebracht. Aber dann: möbius weiß nichts! Du bist gegenüber dieser Theorie, die du anführst, selber doch recht skeptisch, lieber möbius


Zitat:
Das ist möglicherweise typisch dualistisches Denken: Leibe-Seele, Leib (Raumzeitbindung) als "Käfig" ...Wird hierdurch nicht die psycho-somatisch-geistige EINHEIT des Menschen irgendwie "gespalten" ???
Dualistisch kann man nur sein, wenn man zwei Dinge hat. Da aber Materie nichts ist, wie kann man dann noch von "Leib" als eigenständiges Prinzip sprechen? Außerdem wissen wir ja, dass sich die Zellen des Körpers alle paar Jahre komplett austauschen, also überhaupt keine "materielle" Identität da ist. Wir haben eine Identität im Wandel - höchst erstaunlich.
Nochmal das Bild vom Schiff: Wenn genügend Material vorhanden ist, kann ein Schiff während der Fahrt erneuert werden - Die Passagiere brauchen es, um ans sichere Ufer zu gelangen - und an Land ist das Schiff nicht mehr nötig.
Was ich meine: Das, was wir mit "Leib" bezeichnen, ist nichts. Wir sind von anderer Art. Und dieses andere, ich nennen es mal "geistige" ist eins, unteilbar. Es wird auch als ganzes nach dem Tod an Land gehen.
Denke ich da nun wirklich dualistisch?

Zitat:
Und Quanten sind eben gerade keine Murmeln, mit denen man spielen kann ...(Was gegen die Quanten spricht ... Und für die Murmeln, jedenfalls, solange man sich im Sandkasten befindet .
Tatsächlich? Keine Murmeln?! Du hast gerade mein Weltbild zerstört
Ich meinte es ja auch eher so: Das Wesen der Dinge wird uns klar sein - sozusagen murmelklar

Zitat:
Da gibt es nichts zu plaudern - denn möbius weiss nichts ...
... wenn dieses Augenzwinkern nicht wäre und das nichts nicht so fett daher käme, wäre ich von deiner Tiefstapelei echt beeindruckt. Da für dich "nichts" wohl eher "alles" ist, hege ich so einen leisen Verdacht

Ansonsten denke ich zur Zeit über "Prozesse" nach. Es hängt ja alles zusammen: Unsere Welt, so wie sie heute ist, wurde so durch lange Entwicklungsräume hindurch. Zeit bewirkte, dass sich die Dinge komplexer ordneten. Raum-Zeit-Materie: Diese drei sind wohl so ineinander verwoben, dass sie als eins betrachtet werden müssen. Könnte es sein, dass jedes Teilchen "seine Raumzeit" mitbringt und sich mit den anderen zur globalen Raumzeit verbindet? Raumzeit als eine elementare Eigenschaft.
Oder stimmt eher der Dreisatz: Raum-Zeit-Energie? (Da ja Materie auf Energie zurückgeführt werden kann)

Die Erfahrung des leeren Raumes zwischen den Dingen!
Die Krümmung des Raumes durch "geronnene" Energie (Materie)
Die Relativität der Zeit

Alles hängt zusammen. Das eine löst sich durch das andere.
Ziehe mich nun zum Denken zurück .....


Grüße
Adama
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  #110  
Alt 25.04.09, 11:37
möbius möbius ist offline
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Standard AW: Die Frage nach dem Wesen der Dinge

Zitat:
Zitat von Adama42 Beitrag anzeigen
1. Aha, dachte ich es mir doch! Ist das also der Grund für deine Vision, dass man "jetzt" schon das "Wesen der Dinge" erkennen könnte, und nicht erst, nachdem man abgenibbelt ist?
2. Dass alleine Mathematik - als das reine Denken - den Dingen wirklich auf den Grund gehen kann? Du hast Goethe wohl auch in diesem Sinne ins Spiel gebracht. Aber dann: möbius weiß nichts! Du bist gegenüber dieser Theorie, die du anführst, selber doch recht skeptisch, lieber möbius



3. Dualistisch kann man nur sein, wenn man zwei Dinge hat. Da aber Materie nichts ist, wie kann man dann noch von "Leib" als eigenständiges Prinzip sprechen? Außerdem wissen wir ja, dass sich die Zellen des Körpers alle paar Jahre komplett austauschen, also überhaupt keine "materielle" Identität da ist.
4. Wir haben eine Identität im Wandel - höchst erstaunlich.
....
5. Was ich meine: Das, was wir mit "Leib" bezeichnen, ist nichts. Wir sind von anderer Art. Und dieses andere, ich nennen es mal "geistige" ist eins, unteilbar. Es wird auch als ganzes nach dem Tod an Land gehen.
6. Denke ich da nun wirklich dualistisch?



7. Tatsächlich? Keine Murmeln?! Du hast gerade mein Weltbild zerstört
Ich meinte es ja auch eher so: Das Wesen der Dinge wird uns klar sein - sozusagen murmelklar ...


8. ... wenn dieses Augenzwinkern nicht wäre und das nichts nicht so fett daher käme, wäre ich von deiner Tiefstapelei echt beeindruckt. Da für dich "nichts" wohl eher "alles" ist, hege ich so einen leisen Verdacht ...

9. Ansonsten denke ich zur Zeit über "Prozesse" nach. Es hängt ja alles zusammen: Unsere Welt, so wie sie heute ist, wurde so durch lange Entwicklungsräume hindurch. Zeit bewirkte, dass sich die Dinge komplexer ordneten. Raum-Zeit-Materie: Diese drei sind wohl so ineinander verwoben, dass sie als eins betrachtet werden müssen. Könnte es sein, dass jedes Teilchen "seine Raumzeit" mitbringt und sich mit den anderen zur globalen Raumzeit verbindet? Raumzeit als eine elementare Eigenschaft.
Oder stimmt eher der Dreisatz: Raum-Zeit-Energie? (Da ja Materie auf Energie zurückgeführt werden kann)

10. Die Erfahrung des leeren Raumes zwischen den Dingen!
Die Krümmung des Raumes durch "geronnene" Energie (Materie)
11. Die Relativität der Zeit

12. Alles hängt zusammen. Das eine löst sich durch das andere.
13. Ziehe mich nun zum Denken zurück .....


Grüße
Adama
Hallo Adama42!
Zu 1.:
Ich habe keine Vision!
Stattdessen vermute ich, dass das JETZT (verstanden als immer neuer schöpferischer Augen-Blick) das sog. "Wesen der Dinge" i s t ...
Zu 2.:
Ich bin gegenüber jedweder THEORIE skeptisch...egal, ob es sich um eine physikalische oder philosophische (oder gar politische oder ökonomische ... ) Theorie handelt ...
Mit "reinem Denken" läßt sich aus philosophischer Perspektive nicht in erster Linie die Mathematik, sondern die [B]"intellektuale bzw. intellektuelle [/B]Anschauung" im Sinne Kants, Fichtes, Schellings und Goethes assoziieren ...
Zu 3.:
Ja, der "Leib" ("die Materie") ist kein eigenständiges Prinzip. Oder, wie Meister WITTGENSTEIN sagen würde (bzw. gesagt hat!): "Der menschliche Körper ist das Bild der menschlichen Seele."
Zu 4.:
Ja, was Meister HEGEL wohl als "Identität von Identität und Nicht-Identität" bezeichnet hat....Meister CUSANUS und seine "coincidentia ..." lassen grüßen ...
Zu 5.:
Okay!
Zu 6.:
Wahrscheinlich nicht! Aber diese Metapher vom "Käfig", in den was eingesperrt sein soll, kam mir so vor ...Da gefällt mir die Metapher von Raupe, Kokon und Schmetterling besser ...
Zu 7.:
Sollte ich Dein Welt-Bild zerstört haben, spricht dies gegen Dein Welt-Bild... - und für meine Zerstörungs-Kraft ...
Zu 8.:
Ja, aus meiner unmaßgeblichen Perspektive sind das "absolute nichts" und "Alles" identisch ...Du weisst schon, Meister CUSANUS ...
Zu 9.:
Ja, Prozesse - "panta rhei" (auf hessisch:
"Alles gehd de Bach enunner..."...
Ja, Materie kann auf Energie zurückgeführt werden...und aus physikalischer (quantentheoretischer?) Perspektive handelt es sich hierbei um Prozesse, bei denen ZEIT (Veränderung) eine Rolle spielt...Aber was ist Zeit? Was ist die Bedingung der Möglichkeit für a) Beobachtungs- und Mess-Prozesse? b) für das Verhältnis zwischen Subjekt und Objekt bei diesen Prozessen?
Gibt es eine letzte Einheit, ein letztes Prinzip, auf das diese Prozesse zurückgeführt werden können - das aber selbst irreduzibel ist?
Ja, und alle Prozesse hängen mit allen Prozesse irgendwie zusammen:
"Natur ist Beziehung." (T. Görnitz).
Zu 10.:
"Leerer Raum"? Gibt es den aus physikalisch-quantentheoretisch-kosmologischer Perspektive überhaupt?
Zu 11.:
Relativität der Zeit = Relationalität der Zeit ...EINSTEIN wollte seine Relativitätstheorie ursprünglich einmal "Absolutheitstheorie"
nennen ...
Zu 12.:
Ja! Lösungen und Verbindungen ...(wie bei Eheschließungen und Scheidungen...) - oder andersrum...
Zu 13.:
Denk' nicht so viel! Ernsthaftes Denken führt zu n i c h t s ...und die Farbe des Himmels ist blau...(wenn keine Wolken davor sind...)
Grüße zurück!
möbius

Ge?ndert von möbius (25.04.09 um 11:40 Uhr)
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