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Quantenmechanik, Relativitätstheorie und der ganze Rest. Wenn Sie Themen diskutieren wollen, die mehr als Schulkenntnisse voraussetzen, sind Sie hier richtig. Keine Angst, ein Physikstudium ist nicht Voraussetzung, aber man sollte sich schon eingehender mit Physik beschäftigt haben.

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  #11  
Alt 22.08.19, 17:51
W. Pauli W. Pauli ist offline
Newbie
 
Registriert seit: 21.08.2019
Beitr?ge: 7
Standard AW: Wurmlöcher

Ich möchte dazu noch folgendes ergänzen: Analogie zu einem Schwarzen Loch
Ein Schwarzes Loch krümmt die Raumzeit unendlich, sodass man von einer Singularität spricht. Aus Wikipedia: "Relativistische Effekte (allgemeine Relativitätstheorie) führen aber dazu, dass ein von einem zweiten, weit entfernten Beobachter betrachteter Körper aufgrund der Zeitdilatation unendlich lange braucht, um den Ereignishorizont zu erreichen..."

Nun wäre das bei einem Wurmloch zwar nicht exakt dasselbe, aber die starke (nicht unendliche) Raumzeitkrümmung würde hier ja nun ebenfalls zu einer derartigen Zeitdilatation führen. Der Unterschied wäre nur, dass dadurch, dass keine unendliche Krümmung besteht, der Reisende für einen Beobachtet nicht unendlich lange braucht, um das Wurmloch zu durchqueren, sondern eben nur sehr lange (einige Millionen Jahre). Daher würde kein Unterschied bestehen zu einer Überwindung der Distanz mit annähernd c. Gleicher Effekt der Zeitdilatation
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  #12  
Alt 22.08.19, 18:10
Bernhard Bernhard ist offline
Moderator
 
Registriert seit: 14.06.2017
Beitr?ge: 2.635
Standard AW: Wurmlöcher

Zitat:
Zitat von Bernhard Beitrag anzeigen
BTW: Um anschauliche Vorstellungen und Vermutungen auf ihren Realitätsgehalt hin zu untersuchen, müssen die zugehörigen mathematischen Modelle untersucht werden. Die daraus abgeleiteten Aussagen sind dann als abgesichert zu betrachten.
Ich referenziere dazu mal den Klassiker von Kip Thorne: Wormholes in space-time and their use for interstellar travel: A tool for teaching general relativity
In Abschnitt E, Punkt i wird die folgende Bedingung genannt:
Zitat:
the entire trip should require less than or of order 1 year as measured both by the traveler and by people who live in the stations
Es wird also vorausgesetzt, dass die Reisezeit durch das Gate auch für entfernte Beobachter unter einem Jahr bleibt. Natürlich sollen auch die Gezeitenkräfte für den Reisenden erträglich bleiben.

Inwieweit beide Bedingungen theoretisch erfüllt werden können erschließt sich mir aus der genannten Arbeit noch nicht vollständig, aber ich denke es würde in dem Paper zumindest erwähnt werden, wenn beide Bedingungen bereits theoretisch auszuschließen wären.
__________________
Freundliche Grüße, B.

Ge?ndert von Bernhard (22.08.19 um 18:13 Uhr)
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  #13  
Alt 22.08.19, 18:29
W. Pauli W. Pauli ist offline
Newbie
 
Registriert seit: 21.08.2019
Beitr?ge: 7
Standard AW: Wurmlöcher

Zitat:
Zitat von Bernhard Beitrag anzeigen
Inwieweit beide Bedingungen theoretisch erfüllt werden können erschließt sich mir aus der genannten Arbeit noch nicht vollständig, aber ich denke es würde in dem Paper zumindest erwähnt werden, wenn beide Bedingungen bereits theoretisch auszuschließen wären.
Super, danke. Nun sind wir genau bei meinem Verständnisproblem angekommen und haben die Arbeit eines Nobelpreisträgers zur Verfügung. Hier bräuchte ich jetzt Hilfe, weil ich kein Physiker bin. Falls jemand also die relevanten Teile hier herausholen könnte mit einer verständlichen Erklärung, wäre ich sehr dankbar. Natürlich versuche ich mich auch selbst daran.
Die bloße Existenz einer solchen Arbeit überzeugt mich noch nicht. Ist aber bereits ein Schritt dahin
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  #14  
Alt 22.08.19, 22:11
Bernhard Bernhard ist offline
Moderator
 
Registriert seit: 14.06.2017
Beitr?ge: 2.635
Standard AW: Wurmlöcher

Zitat:
Zitat von W. Pauli Beitrag anzeigen
Hier bräuchte ich jetzt Hilfe, weil ich kein Physiker bin.
Hilfreich könnte der Hinweis sein, dass man beim Studium von Wurmlöchern immer die einsteinschen Feldgleichungen verwendet. Diese Feldgleichungen geben den mathematischen Zusammenhang zwischen der Geometrie der Raumzeit und der Verteilung und Dynamik der Materie in dieser Raumzeit vor.

Man kann also a) entweder die Materieverteilung vorgeben (z.B. Vakuum) und dann die zugehörige Raumzeit berechnen oder b) umgekehrt die Raumzeit vorgeben und dann die zugehörige Materieverteilung berechnen.

a) ist mathematisch relativ anspruchsvoll und wurde z.B. von K. Schwarzschild und R. Kerr durchgeführt um die Raumzeit-Lösungen Schwarzer Löcher (als Vakuuumlösung) zu finden.
b) ist mathematisch etwas leichter und wird z.B. bei den Wurmlöchern verwendet. Man kam auf diesem Wege dann zu der Suche nach exotischer Materie.
__________________
Freundliche Grüße, B.
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