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AW: In-, nono-, para- ortho-determinismus
Hallo TomS,
ich beginne mit dem Ende deines Beitrags: Zitat:
Worin der Realismus der VWT bestehen soll, hat sich mir noch nicht erschlossen. Es ist für mich auch nicht erkennbar, dass die überwiegende Mehrheit der VWT-Verfechter etwas mit philosophischem Realismus zu tun haben.
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AW: In-, nono-, para- ortho-determinismus
Zitat:
Zitat:
Nun können jedoch die unitäre Zeitentwicklung sowie der Kollaps nicht gleichzeitig bzw. auf der selben Ebene objektiv existieren, da sich beide explizit widersprechen (der Kollaps ist gerade nicht unitär). Ohne nun die Axiome der QM modifizieren zu wollen (z.B. eine nicht-unitäre Kollapstheorie zu konstruieren) muss man sich entscheiden; und die meisten Interpretationen der QM entscheiden sich für die unitäre Zeitentwicklung. Wenn nun diese Zeitentwicklung als objektiv / real angesehn wird, dann muss zwingend der Kollaps abgelehnt warden in dem SAinne dass er nicht objektiv bzw. real sein kann. Genau das tut die VWI. Ein wesentliche Erkenntnis ist das sogenannte Maudlin-Trilemma. Maudlin zeigt, dass die folgenden drei Aussagen zusammengenommen inkonsistent sind: 1. Der Zustandsvektor beschreibt das System vollständig (keine verborgenen Variablen) 2. Der Zustandsvektor folgt immer einer linearen Zeitentwicklung (hier: Schrödingergleichung). 3. Messungen haben immer ein definiertes Ergebnis (im Sinne einer definierten Eigenschaft bzgl. einer Observablen) Unterschiedliche Streichungen einer der drei Aussagen führen zu unterschiedlichen Interpretationen. Die VWI hält an den beiden erstgenannten fest und lehnt die dritte (Kollapspostulat bzw. eigenvector-eigenvalue-link) ab. Damit bleibt die realistische Interpretation des nicht-kollabierten Zustandsvektors auch im Zuge einer Messung, die im Einklang mit der Schrödingergleichung lediglich eine spezielle, unitäre Zeitentwicklung eines wechselwirkenden Gesamtsystems (üblicherweise bestehend aus einem mikroskopischen System plus einem Messgerät usw.) darstellt. Zusammenfassend: Die VWI interpretiert den Quantenzustand beliebiger Systeme (mikroskopisch, makroskopisch) unabhängig von den Details der Dynamik (inkl. der Messung als spezielle Wechselwirkung) objektiv / realistisch. Sie nimmt an, dass der Quantenzustand einschließlich der aus der Dekohärenz folgenden Zweigstruktur die reale Welt korrekt repräsentiert. Zitat:
Zitat:
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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago. |
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AW: In-, nono-, para- ortho-determinismus
Hallo TomS,
dummerweise habe ich mir gerade 2 Stunden Arbeit gelöscht. Deshalb nur in Kürze zu deinem letzten Statement. Sorry TomS, dass ist frech 1) Mit der Annahme, dass Zustandsvektor und Zeitentwicklung objetiv existeren, ist längst nicht geklärt, worin der Realismus besteht; d.h. zu welcher Art Entität sie jeweils gehören. Sind es Objekte, Eigenschaften, Zustände, Prozesse, Gesetze usw.? 2) Die Mehrheit der VWT-Verfechter scheint mir philosophisch eher dem platonistischen Lager anzugehören. Definitiv (nachweisbar) sagen kann ich das jedoch nur für Max Tegmark.
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AW: In-, nono-, para- ortho-determinismus
Ja, da hast du wohl recht. Entschuldige bitte.
Zitat:
Eigenschaften im klassischen Sinn können es wohl eher nicht sein. Eigenschaften entsprächen z.B. Eigenwerten, und wir wissen, dass gemäß Bell Eigenschaften i.A. gerade nicht vorliegen können. Im Sinne von Maudlin (oben) ist das ebenfalls ausgeschlossen. Ich könnte hier auf den Strukturenrealismus verweisen, aber das wäre billig. Ich versuch's mit einem Gegenargument: im Rahmen der Physik wird der Realisms insbs. nach Entdeckung der QM kritisiert. Ich denke, das liegt daran, dass deren Entitäten für unsere Alltagsbegriffe nicht mehr fassbar sind. Demnach würde ich einen Realismus akzeptieren, der gerade diesen Entitäten ungefragt eine gewisse Realität zuerkennt. Kann ich nicht sagen. Hawking ist seinen eigenen Aussagen zu Folge Positivist, akzeptiert jedoch m.W.n. die VWI. Penrose ist Platonist, lehnt die VWI dagegen ab.
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AW: In-, nono-, para- ortho-determinismus
Guten Morgen TomS,
Zitat:
Dummerweise gibt es keine Messgeräte für die Eigenschaften von Quantenobjekten. Man kann jedoch ein klassisches Messgerät nehmen und ihnen Gewalt antun. Man zwingt dann die komplexwertige Eigenschaft, vorübergehend klassisch zu werden. Normalerweise entwickelt sich der Zustand eines Quantenobjektes zeitlich gemäß der SGL. Tut man dem Quantenobjekt Gewalt an, dann erzwingt man logischerweise eine andere Dynamik; den "Kollaps".
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AW: In-, nono-, para- ortho-determinismus
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Sorry für meine Einmischung. LG soon
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... , can you multiply triplets? |
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AW: In-, nono-, para- ortho-determinismus
Hallo soon,
Wir befinden uns hier in der Rubrik "Wissenschaftstheorie und Interpretationen der Physik"; da muss man mit Philosophie rechnen.
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AW: In-, nono-, para- ortho-determinismus
Zitat:
Zitat:
Ich verstehe deine Aussage realistisch, d.h. ich fasse das so auf, dass dies mit dem Quantenobjekt tatsächlich passiert, nicht, dass es lediglich so erscheint. Fakt ist (wie ich oben erklärt habe), dass diese beiden Dynamiken logisch / axiomatisch wechselweise inkonsistent sind, d.h. realistisch aufgefasst kann es nicht so sein, wie du sagst: es kann im Kontext der Standard-QM keinen realen Kollaps geben.
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AW: In-, nono-, para- ortho-determinismus
Hallo TomS,
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2) Das einzige, was Dekohärenz erklärt, ist das Verschwinden von Interferenztermen.
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#60
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AW: In-, nono-, para- ortho-determinismus
Hallo TomS,
Zitat:
Der Zustandsvektor eines energetisch unbeeinflussten QM-Systems entwickelt sich gemäß der SGL; vergleichbar mit der gleichbleibenden Bewegung eines Massepunktes. Im Falle einer Wechselwirkung mit Energieaustausch haben wir eine andere Situation und es gelten andere Gesetzmäßigkeiten. Wo ist da ein Problem? Es gibt keins.
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