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Wissenschaftstheorie und Interpretationen der Physik Runder Tisch für Physiker, Erkenntnis- und Wissenschaftstheoretiker |
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#1
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Bohmsche Mechanik - pro und kontra
Anlass dieses Themas sind Äusserungen zur Bohmschen Mechanik in anderen Themen, die diskussionswürdig sind, aber den dortigen Rahmen sprengen würden.
So z.B. die Frage, ob die Bohmschen Trajektorien "physikalisch" sind. http://www.quanten.de/forum/showpost...&postcount=133
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mit freundlichem Gruß aus Hannover Unendliche Genauigkeit ist eine Illusion |
#2
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AW: Bohmsche Mechanik - pro und kontra
Hallo richy,
Laut Digitalem Wörterbuch der deutschen Sprache bedeutet physikalisch a) die Physik betreffend und ihre Erkenntnisse anwendend b) durch die Gesetze der Physik bestimmt, entstanden In der Original-Interpretation von Bohm werden die Trajektorien durch das Quantenpotential, welches sich direkt aus der Wellenfunktion berechnen lässt, bestimmt. Siehe hierzu auch http://www.mikomma.de/fh/bohm/bohmw1.html Bohmsche Bahnen sind gekrümmt, weil zwar keine klassischen Feldkräfte, sehr wohl aber ein Quantenpotential vorhanden sind. Detlef Dürr ("Bohmsche Mechanik als Grundlage der Quantenmechanik", S.142)schreibt dazu: Sollten wir Bohmsche Bahnen .. ausrechnen. Grob gesagt:Nein! (..) Alles, was wir aus den Bahnen lernen können, ist ja nur, dass zu jeder Zeit t Teilchen vorhanden sind, deren Orte .. mit |Psi|² verteilt sind. Diese Aussage lässt sich mit einigem Aufwand überprüfen. Wiederholt man einen Versuch (z.B. Elektronen am Doppelspalt) hinreichend oft, wird man längs der Bohmenschen Bahnen mit der berechenbaren Wahrscheinlichkeit stets ein Teilchen detektieren; ausserhalb der Bahnen jedoch nie. Es gibt also keinen Grund, Bohmsche Bahnen als "unphysikalisch" zu bezeichnen.
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mit freundlichem Gruß aus Hannover Unendliche Genauigkeit ist eine Illusion |
#3
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AW: Bohmsche Mechanik - pro und kontra
Hi Roko
Meine Bewerkung war nicht als explizite Kritik gedacht sondern sollte zeigen, dass man in der QM die "Unverstaendlichkeiten" momentan lediglich umverlagern aber nicht beseitigen kann. Es stellt sich alleine schon die Frage ob unser klassischer Zeitbegriff dort ueberhaupt noch aufrecht erhalten werden kann. Ansonsten ist mir die BM etwas zu mechanisch. Und um den hochdimensionalen Konfigurationsraum kommt sie auch nicht herum. Der gefaellt mir auch bei der VWI nicht. Anscheinend vermeidet man damit aber eingerollte raeumliche Strings oder zeitartige Koordinaten. Rauscher oder Penrose spricht mich in dem Punkt persoenlich eher an. Gruesse |
#4
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AW: Bohmsche Mechanik - pro und kontra
Hallo RoKo!
Zitat:
Die Frage wäre, ob das IF-Muster dabei erhalten bleibt. ... Gruss, Johann |
#5
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AW: Bohmsche Mechanik - pro und kontra
Zitat:
Wenn man da jetzt Nebel in den abgeschirmten Kasten reinblaest ? Also ich weiss nicht :-) Ausserdem wird daraus doch gleich Schnee und der plotzt runter. Man koennte unter dem Doppelspalt eine Krippe aufstellen. An Weihnachten waere das dann sicherlich ein sehr schoenes Experiment. Ge?ndert von richy (16.08.10 um 23:59 Uhr) |
#6
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AW: Bohmsche Mechanik - pro und kontra
Hi richy!
Das überzeugt mich noch nicht ganz. Die Überlegung ist, dass sich der Einfluss des Nebels ausmittelt. Das Bild wäre sicherlich verschwommener, aber vlt. doch vorhanden? Man müsste natürlich einzelne Elektrone messen und nur die Schirmereignisse auftragen, die zuvor eine Spur erzeugt haben. So ist die Überlegung. Dabei wäre für mich haptsächlich nicht die Frage, durch welchen Spalt die Elektrone gegangen sind, sondern ob der Impuls, welcher ja auch eine Observable darstellt, vor der Messung am Schirm mehr oder weniger eindeutig ist. Wäre das Exp. in "meinem" Sinne erfolgreich, dann könnte niemand mehr behaupten, dass der Zufall erst am Schirm zu schlägt. Das ist die Intention dahinter. NACHTRAG: Es muss auch nicht eine Nebelkammer sein. Ein Computertomograph, der über den Spin "rangeht", könnte es vlt. auch richten. Sein Einfluss wäre vlt. sogar theoretisch berechenbar, und damit aus den Resultaten ausfilterbar. ??? Gruss, Johann Ge?ndert von JoAx (17.08.10 um 00:14 Uhr) |
#7
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AW: Bohmsche Mechanik - pro und kontra
Hallo zusammen,
Zitat:
Stell dir mal vor, man würde die Kriterien der KD auf die Elektrotechnik anwenden gemäß Wheelers Motto: Nur ein irreversibel registiertes Quantenphänomen ist ein physikalisches Phänomen. Dann darfst du über elektrischen Strom nur sprechen, wenn du ein Amperemeter in deinem Stromkreis hast. Aber wie er dahinkommt ist ein Wunder. Nochmals zu den Bohmschen Bahnen. Wenn man sie als Feldlinien des Führungsfeldes betrachtet, dann wird |Psi|² zur Führungsfelddichte. Zitat:
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mit freundlichem Gruß aus Hannover Unendliche Genauigkeit ist eine Illusion |
#8
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AW: Bohmsche Mechanik - pro und kontra
Hallo RoKo!
Zitat:
Zitat:
Sieht doch schön nach elektrostatischen Feldlinien aus, oder etwa nicht? Zitat:
Oder verstehe ich was nicht? Zitat:
Das behauptet z.B. auch eine VWI, wenn ich das recht verstehe. Auch wenn ich dir zustimmen will, so könnte man fragen - Was ist ein Elektron (oder was auch immer)? Und da könnten (theoretische) Definitionen sich unterscheiden. Je nachdem, ob man es klassisch oder qm-isch sieht. Gruss, Johann Ge?ndert von JoAx (17.08.10 um 13:12 Uhr) |
#9
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AW: Bohmsche Mechanik - pro und kontra
Zitat:
Darum geht es in diesem Kontext doch gar nicht. Ein elektrisches Feld ist natürlich - etwa im Gegensatz zur quantenmechanischen Zustandsfunktion - messbar oder physikalisch. Die quantenmechanische Zustandsfunktion dagegen ist nicht unmittelbar physikalisch, da sie eine komplexwertige Funktion ist, deren imaginäre Phase prinzipiell keinen Einfluss auf die Beobachtungen hat. |
#10
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AW: Bohmsche Mechanik - pro und kontra
Hallo JoAX
Zitat:
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