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Plauderecke Alles, was garantiert nichts mit Physik zu tun hat. Seid nett zueinander!

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  #11  
Alt 19.10.07, 19:48
MCD MCD ist offline
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Registriert seit: 01.05.2007
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Standard AW: Ein Plädoyer für die Physik

Zitat:
Zitat von rene Beitrag anzeigen
Die Physiker und Physikerinnen können in den unterschiedlichsten Berufszweigen eingesetzt werden, wo komplizierte Zusammenhänge analysiert und in eine enge Verbindung von Theorie und Praxis gebracht werden. Die Auswahl ist riesig um nur einige Beispiele zu nennen:

- Lehre und Forschung
- Rechenzentren, Software- und Internetfirmen
- Banken und Versicherungen
- staatliche und private Forschungsinstitute
- Unternehmensberatungen
- Maschinen-, Uhren-, Hightech-, Elektro- und Chemische Industrie
- Prüfungs-, Eich- und Patentämter
- Verkehrs-, Energie- und Sicherheitsfachleute
- Lehrkräfte an Gymnasien und Hochschulen
und außerdem:
- Rüstungs-/Pharmaindustrie
- Medizintechnik
- Raumfahrt
- Bauphysik
- Politik
- Rechtswissenschaften
- Erfinder/in
- Homöopathie
- Naturheilkunde
- Bastler/in
- Sammler/in
- Zen Guru
- Esospinner/in
- Leichenbestatter/in
- NPD-Gauleiter
- GOM-Sektenführer/in

Auf Arbeitslos machen geht nich

Gr.
MCD
__________________
Das bedeutet, Dinge werden unlogisch, quantenlogisch sagt man. Aber das ist für viele in Ordnung, für alle, die das Zwei-Spalt-Experiment ohne Nachdenken abgehakt und sich bereits dort innerlich von der Vernunft verabschiedet haben. [D.Dürr]
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  #12  
Alt 19.10.07, 20:03
Benutzerbild von rene
rene rene ist offline
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Beitr?ge: 716
Standard Vorsicht Satire:

Zitat:
Zitat von pauli
und das schlimmste: sie verteidigen die SRT bis aufs Blut, einfach so
Das liegt an der permanenten Indoktrination während der Studienzeit! Dies zu beurteilen sind die damit konfrontierten angehenden Physiker und Physikerinnen gar nicht fähig. Sie sind gefangen in der unumstösslichen Maxime des von oben herab diktierten Lehrplanes, den es einzuverleiben gilt um erfolgreich durch die Prüfungen zu kommen. Wer anders als Aussenstehende und von lästiger Lernpflicht befreiter "Ideologiker" könnten das "fachgerecht" beurteilen?

Grüsse, rene
__________________
Realität ist eine Frage der Wahrnehmung

Ge?ndert von rene (19.10.07 um 21:07 Uhr) Grund: Typo
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  #13  
Alt 19.10.07, 22:59
Benutzerbild von jonnymi
jonnymi jonnymi ist offline
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Standard AW: Ein Plädoyer für die Physik

Zitat:
Zitat von MCD Beitrag anzeigen
und außerdem:
Leichenbestatter/in ;
NPD-Gauleiter

was qualifiziert einen physiker zum leichenbestatter? oder schlimmer zum npd gauleiter, das würde ich nicht gern werden.... also lieber noch ersteres als das zweite!
__________________
"I'm still confused, but on a higher level." Enrico Fermi
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  #14  
Alt 20.10.07, 00:33
Benutzerbild von Hamilton
Hamilton Hamilton ist offline
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Standard AW: Ein Plädoyer für die Physik

Physiker können einfach ALLES, egal was.
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"Wissenschaft ist wie Sex. Manchmal kommt etwas Sinnvolles dabei raus, das ist aber nicht der Grund, warum wir es tun."
Richard P. Feynman
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  #15  
Alt 20.10.07, 13:33
MCD MCD ist offline
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Standard AW: Ein Plädoyer für die Physik

Zitat:
Zitat von jonnymi Beitrag anzeigen
was qualifiziert einen physiker zum leichenbestatter? oder schlimmer zum npd gauleiter, das würde ich nicht gern werden.... also lieber noch ersteres als das zweite!
Das ist auch gut so!
Nun, ich wollte damit nur noch einmal unterstreichen, dass man als Physiker, wie Hamilton schon sagte, so ziemlich für alles* qualifiziert ist -oder vergleichsweise relativ kurzfristig die Qualifikation zu erarbeiten in der Lage ist- quasi an der Spitze beruflicher Möglichkeiten steht. =>wer als Physiker/in keinen Job hat, will nicht arbeiten oder hat es nicht nötig.

Gr.
MCD

*Nicht ganz sicher bin ich mir, was die schneidenden Gewerke (Chirurgen) oder auch Zuhälterei anbelangt
__________________
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  #16  
Alt 24.10.07, 22:42
zeitgenosse zeitgenosse ist offline
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Standard AW: Ein Plädoyer für die Physik

Zitat:
Zitat von MCD Beitrag anzeigen
Nun, ich wollte damit nur noch einmal unterstreichen, dass man als Physiker, wie Hamilton schon sagte, so ziemlich für alles* qualifiziert ist
In der Tat, ich pflichte Ihnen vollumfänglich bei!

Vom Radiobastler zum Physikingenieur:

Ich habe eine sog. "gebrochene Biografie" vorzuweisen. Ursprünglich wollte ich nach der Sekundar-Schule den Beruf des Radio- und Fernsehelektrikers erlernen. Später dann wäre die Meisterprüfung oder das Abendtechnikum angesagt gewesen. So in etwa stellte ich mir meine berufliche Laufbahn vor; doch es kam ganz anders, als ich dachte.

Bereits als Fünfzehnjähriger hatte ich mit Selbstbauradios (Detektor, Audion, Superhet) herumgespielt. Nachdem ich in einem Kleinbetrieb eine Lehrstelle gefunden hatte, brach ich diese aber nach bereits einem Jahr wegen unüberbrückbarer Differenzen mit dem Lehrmeister ab. Mehr oder weniger bestand meine Tätigkeit im Polieren der ausgestellten TV-Geräte (damals noch in edlem Holzgehäuse), dem Einbau von Autoradios (Blaupunkt) und der Montage von Empfangsantennen auf steilen Dächern. So aber hatte ich mir die Sache nicht vorgestellt; denn ich wollte Radios, Tonbandgeräte und Fernseher instandsetzen, Fehler suchen und Störungen beheben. Nach dem Lehrabbruch absolvierte ich spontan die Aufnahmeprüfung fürs Gymnasium (naturwissenschaftliche Richtung). Nach bestandener Maturitätsprüfung (adäquat zum Abitur) wollte ich mich aber praktisch betätigen und begann deshalb als bereits Zwanzigjähriger eine zweite Lehre als Physiklaborant. Unter den anwesenden Jünglingen kam ich mir bereits altweise und lebenserfahren vor (was ein paar Jährchen doch ausmachen) - ohne es allerdings zu sein. Doch zuvor musste ich in die Rekrutenschule, wo ich den Gerätemechanikern zugeteilt wurde. Davon konnte ich später in fachtechnischer Hinsicht (Sende- und Radaranlagen) viel profitieren und brachte es zum Fachoffizier, bevor ich wegen zunehmender gesundheitlicher Probleme (Gehör) ausgemustert wurde.

Im Verlauf der Ausbildung zum Physiklaboranten (mit Schwerpunkt Elektronik) kam ich erneut auf den Geschmack, so dass ich mich nach Abschluss der Lehrzeit an einer Univ. einschrieb, um zehn Semester Technische Physik zu studieren. Nach bestandenem Vordiplom kam es unglücklicherweise zum Eklat, weil ich einen Prof. im Plenum massiv kritisierte. Zu recht in meinen Augen, denn er erzählte allerlei Unsinn über die Telegrafengleichung. Gegenüber einer honorablen Autorität hatte das vorwitzige Studentlein jedoch keine Chance. Es musste beim Prorektor antraben und eine Strafpredigt über sich ergehen lassen. Dieser Vorfall verleidete mir das Studium dermassen, dass ich es in einer Anwandlung von Weltverdrossenheit abbrach.

In jener Zeit lernte ich zufälligerweise eine hübsche US-Amerikanerin kennen. So kam es, dass ich einer Einladung folgend für rund vier Jahre in die Nähe von Springfield (Missouri) zog. Die dortige Familie rekrutierte sich aus deutschen Imigranten, so dass die Sprache kein Problem war. In der heutigen Zeit und unter Bush würde man vermutlich nicht mehr so leicht eine Aufenthaltsbewilligung erhalten.

Nachdem ich im Greene-County Hühner- und Schweineställe ausgemistet und nebenbei Zimmermanns- und Schlosserarbeiten (learning bei doing) verrichtet hatte, zog es mich wieder ins alte Europa zurück. Mein leiblicher Vater in Kiel (wo ich die früheste Jugend verbracht hatte) war nun bereits recht betagt und sprach als alter Seebar des öfteren dem Aquavit zu, so dass ich mich für ihn verantwortlich fühlte. Eigentlicher Beweggrund jedoch war: Die einst Angebetete hatte sich in einer unberechenbaren Laune der weiblichen Natur einem anderen zugewandt.

Zurück in Europa wollte ich nun das abgebrochene Physikstudium wieder aufnehmen. Die eigentlich wirklich guten Erinnerungen an diese Zwischenzeit waren die lehrreichen Vorlesungen von Prof. Fließbach über die Allgemeine Relativitätstheorie (die ich als Gasthörer besuchte). Dazu fuhr ich mit der Eisenbahn viele Kilometer zwischen Kiel und Siegen hin und her. In Deutschland lief es aber wiederum nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Der Alte soff ordentlich, wenn er nicht gerade seine Briefmarken- und Münzensammlung erweiterte (Modellsegelschiffe baute er schon lange keine mehr), und ich fühlte mich ordentlich einsam, so dass ich endlich wieder in die Schweiz zurückkehrte (wo ich die spätere Jugend verbracht hatte). Bei den Grosseltern meiner Mutter (die früh verstorben war) konnte ich ein hübsches Zimmerchen beziehen, so dass wenigstens für Kost und Logis gesorgt war.

Ach ja, geheiratet habe ich auch noch, doch das ist eine andere Geschichte. Besuchen Sie mich doch einmal in Zürich und ich erzähle Ihnen bei einem Glas Weißbier mehr darüber.

Nach meiner Rückkehr in die Heimat klopfte ich zunächst an der Univ. Zürich an und schrieb mich für die Experimentalphysik ein; aber irgendwie kam ich dort auch nicht zurecht. Allmählich wurde mir nun doch etwas Bange ums Gemüt, denn ich zählte bereits um die dreissig Lenze und hatte noch immer keinen ordentlichen Job (abgesehen von meiner Zeit in Missouri) geleistet. Aufgrund einer glücklichen Fügung geriet ich in der Folge an die ETH Lausanne (EPFL), wo damals ein vierjähriger Studiengang zum Physikingenieur (nicht zu verwechseln mit dem Ing. für Physikalische Technik FH) angeboten wurde:

Zum (heutzutage aussterbenden) Studiengang des Dipl.-Phys.Ing. siehe den informativen Beitrag von Thorsten Siebenborn:

http://www.magplot.de/About.php

Einige der Kommilitonen benötigten jedoch merklich länger als nur acht Semster; denn die Ausbildung war sehr kompakt organisiert. Um mithalten zu können, musste ich zudem mein Schulfranzösisch gehörig aufpolieren, weil viele Vorleseungen in französischer Sprache stattfanden, einige in englisch, einige wenige in deutsch.

Dieses Studium - eine Kombination von experimenteller und technischer Physik - war genau das, wonach ich insgeheim gesucht hatte. Quantenmechanik gehörte ebenfalls zum regulären Stoff, aber nicht so tief, wie für theoretische Physiker sonst üblich (dafür gab es Atom- und Kernphysik). Anstelle dessen lagen die Schwerpunkte nebst den obligaten Inhalten Mechanik, Optik und Thermodynamik auf Fächern wie technischer Informatik, Elektrotechnik und Festkörperphysik. Nun lief ich zu meinem eigenen Erstaunen zur Höchstform auf und erarbeitete mir nach zweieinhalb Jahren das Abschlussdiplom (adäquat Regelstudium II). Das war aber nur möglich, weil ich bereits ein Vordiplom vorweisen konnte. Um mich etwas in die theoretische Physik einzulesen, besuchte ich nebenbei auch Vorlesungen über Funktionentheorie, die Theorie der Distributionen u.a.m.

Nach erfolgreich beendigtem Studium (eine wissenschaftliche Karriere mit Doktorierung hatte ich aufgrund meines vorgerückten Alters und einschlägiger Erlebnisse mit Autoritäten verworfen) war ich zunächst in verschiedenen Industrieunternehmungen tätig (Vakuumanlagen, Farbregelungen und Mittelfrequenzumrichter). Später kam ich ans PSI, wo sich die schweizerische Synchrotronquelle befindet. Gesucht wurde ein Physiker oder Ingenieur mit physikalischem Background für die Instandhaltung der Strahlrohrsysteme (Undulatoren, Wiggler, Klystrons etc.). Diese Tätigkeit bestand aus einer glücklichen Kombination physikalisch-technischer Fachbereiche. Mit dieser Anstellung verbunden waren aber auch lange Nachtschichten, so dass ich nach einigen Jahren (inzwischen zum Gruppenleiter befördert) einen neuen Job suchte.

In einem kurz "Institut" genannten Sektor eines internationalen Forschungszentrums - inzwischen etwas ergraut - bin ich noch immer tätig als Leiter der Versuchswerkstatt (Gerätebau) und bilde dazu auch Physiklaboranten aus. Zum sekundären Tagesgeschäft zählt ferner die Verwaltung der technischen Bibliothek, so dass ich mich über einen Mangel an Fachbüchern wahrlich nicht beklagen kann. Nebenamtlich verbringe ich zudem einen Teil meiner Zeit in einer FH, wo ich im Laborunterricht (Regelungstechnik) mein Erfahrungswissen an die Studenten weitergebe.

In Summe ist ein Physiker somit für viele Berufe zu gebrauchen, wenn er nicht gerade ein absoluter Theoretiker ist (auch diese gibt es bekanntlich). Ich bin mir zudem ziemlich sicher, dass ich auch als Taxichauffeur oder Alphirt durchkäme, sollte dies eines Tages erforderlich sein.

p.s. Was wäre geschehen, wenn ich mich damals nicht mit dem Prof. überworfen hätte? Nun, ich weiss es ehrlich gesagt auch nicht.

Gr. zg
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  #17  
Alt 25.10.07, 00:49
Benutzerbild von Marco Polo
Marco Polo Marco Polo ist offline
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Standard AW: Ein Plädoyer für die Physik

Zitat:
Zitat von zeitgenosse Beitrag anzeigen
p.s. Was wäre geschehen, wenn ich mich damals nicht mit dem Prof. überworfen hätte? Nun, ich weiss es ehrlich gesagt auch nicht.
Wahrscheinlich hättest du ihn irgendwann abgelöst.

Sehr interessanter und symphatischer Lebenslauf übrigens.

Grüssle,

Marco Polo
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  #18  
Alt 25.10.07, 21:45
M_Hammer_Kruse M_Hammer_Kruse ist offline
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Hallo zg,

wie sympathisch, zu erfahren, daß Du auch Beziehungen in den Norden Deutschlands hast...

Hast Du hier noch weitere Verwandschaft? Immerhin gehörte einer der besseren Gasthöfe am Rande der Landeshauptstadt bis vor wenigen Jahren jemandem, der Deinen putativen Nachnamen trägt.

Gruß, mike
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  #19  
Alt 25.10.07, 22:39
MCD MCD ist offline
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Standard AW: Ein Plädoyer für die Physik

Zitat:
Zitat von zeitgenosse Beitrag anzeigen
In Summe ist ein Physiker somit für viele Berufe zu gebrauchen, wenn er nicht gerade ein absoluter Theoretiker ist (auch diese gibt es bekanntlich). Ich bin mir zudem ziemlich sicher, dass ich auch als Taxichauffeur oder Alphirt durchkäme, sollte dies eines Tages erforderlich sein.

Gr. zg
Hallo Herr Zeitgenosse,

ich muss schon sagen, in der Tat ein bewegtes Leben und Ihre Schilderungen lassen keinen Zweifel, Sie hätten auch noch das Zeug zu einem erstklassigen Schriftsteller -wie sagt man in Neudeutsch "maximum respect"

Gr.
MCD

PS: Wer weiß was das Leben noch für Überraschungen parat hält, warum nicht irgendwann auch ein Weißbier in der Schweiz –besten Dank!
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  #20  
Alt 26.10.07, 02:56
zeitgenosse zeitgenosse ist offline
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Beitr?ge: 529
Standard AW: lmu vs. tum

Zitat:
Zitat von M_Hammer_Kruse Beitrag anzeigen
Hast Du hier noch weitere Verwandschaft?
Ich war noch klein, als ich die erfrischende Brise der Ostsee kostete. Ein schwarzer Puddel sprang zwischen meinen Beinen herum und die Silbermöwen schrieen erregt mit weit vorgestrecktem Hals im wirbligen Chor, an viel mehr kann ich mich nicht erinnern. Mit der Sippe meines Vaters (auch er hat inzwischen das Zeitliche gesegnet) hatte ich nur wenig Berührungspunkte, weil sich die Mutter vorzeitig in die Schweiz zurückzog, bevor îhre Ehe geschieden wurde. Der Alte war halt kein einfacher und hielt es in jungen Jahren mit der ehelichen Treue nicht immer so genau. Trotzdem erinnere ich mich an gute Zeiten. Immerhin hat er mir auf seiner Kleindrehbank das Zerspanen in Aluminium, Messing und Stahl beigebracht, als ich ab und zu die Schulferien bei ihm im Norden verbrachte. Auch spielte er wunderschön Klavierhandorgel (Akkordeon), Schwebungen und harmonische Septimenakkorde, was sehr gut zur Selmer-Klarinette passte, die er mir zum Lehrbeginn schenkte. Er war schroff nach aussen und sentimental in der Seele (wenn du verstehst, was ich meine). Und er hatte einen guten Appetit und genoss äusserst gerne (besonders in seinen späten Jahren) ein eiskaltes Gläslein "Kieler Sprotte Aquavit". - Ob ich deswegen so gerne Kümmel im Sauerkraut habe?

Gr. zg
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