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Wissenschaftstheorie und Interpretationen der Physik Runder Tisch für Physiker, Erkenntnis- und Wissenschaftstheoretiker |
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#51
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AW: Gibt es eine Quantenwelt?
Zitat:
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Der Verstand schafft die Wahrheit nicht, sondern er findet sie vor - Aurelius Augustinus |
#52
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AW: Gibt es eine Quantenwelt?
Zitat:
Meine Argumentation ist folgende: Das Äußere ist vom Inneren kausal getrennt; die einzelnen Zweige sind "dynamisch isoliert". Beides folgt aus der jeweiligen Theorie; beides handelt von prinzipiell unbeobachtbaren "Bereichen"; in beiden Fällen folgen jedoch Beobachter, die den jeweils anderen "Bereich" als den "ihren" ansehen und seine Realität bestätigen könnten, wenn man sie denn fragen könnte. Jetzt mal ehrlich: ich halte die Schlussfolgerungen der VWI persönlich für eine furchtbare Zumutung! Aber sie kommen nicht anders zustande, als Schlussfolgerungen in anderen Theorien. Ich halte es für unredlich, sie nur deswegen abzulehnen, weil man sie "nicht mag".
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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago. Ge?ndert von TomS (30.06.15 um 21:51 Uhr) |
#53
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AW: Gibt es eine Quantenwelt?
Zitat:
Wenn ich mit der Wahrscheinlichkeitsinterpretation zufrieden bin - sie widerspricht ja schließlich nicht den Befunden - brauche ich diese "furchtbare Zumutung" nicht. Was genau ist das Analogon der KI bei der ART?
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Der Verstand schafft die Wahrheit nicht, sondern er findet sie vor - Aurelius Augustinus |
#54
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AW: Gibt es eine Quantenwelt?
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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago. |
#55
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AW: Gibt es eine Quantenwelt?
Ich auch nicht. Und deshalb halte ich es für ziemlich abwegig, die klassische mit der Quantentheorie zu vergleichen um der VWI mehr Gewicht zu verleihen. Die eine ist interpretierbar, die andere nicht. Es verbindet sie nicht mehr als der Status 'Theorie', indem die Vorhersagen durch die Beobachtung bestätigt werden. Bei der QT noch sehr viel präziser als bei der ART.
Aber das ist ein Nebenaspekt. In Deiner Post #44 hast Du die Problematik sehr gut dargestellt, insbesondere die Inkonsistenz, wenn man 'Messung' mit 'Wechselwirkung' gleichsetzt. Und ich halte auch nichts davon die VWI nur deswegen abzulehnen, weil man sie "nicht mag". Meine Haltung ist eher agnostisch, aber schon mit dem Hang einfach nur Vorhersage mit Beobachtung zu vergleichen, denn soweit gibt es keine Inkonsistenzen und alles andere auszuklammern.
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Der Verstand schafft die Wahrheit nicht, sondern er findet sie vor - Aurelius Augustinus |
#56
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AW: Gibt es eine Quantenwelt?
Zitat:
Das ist m.E. der Vorzug der VWI ggü. KI, aber auch ggü. Agnostik, sie ist axiomatisch sparsamer und hat eine größere Vorhersagekraft; insbs., löst sie das Messproblem. Der Nachteil der "Ontologie" ist eher Geschmacksache. Die wesentliche Problematik der VWI ist, dass zum einen die Ableitung der Bornschen Regel als Theorem nicht vollumfänglich akzeptiert, und zum anderen, dass es unklar ist, warum der Vorfaktor einer Komponente des Quantenzustandes als Wahrscheinlichkeit erfahren wird, sich selbst in dieser Komponente (diesem Zweig, Welt, ...) wiederzufinden.
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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago. |
#57
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AW: Gibt es eine Quantenwelt?
Zitat:
Du hast anderswo von einer (angeblichen?) Ableitung der Born'schen Regel geschrieben, hättest es aber noch nicht nachvollziehen können. Falls die Ableitung tatsächlich gelingt, wäre ein wesentlicher Einwand gegen die VWI aus der Welt.
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Der Verstand schafft die Wahrheit nicht, sondern er findet sie vor - Aurelius Augustinus |
#58
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AW: Gibt es eine Quantenwelt?
Zitat:
Dann gibt es Gleason' Theorem, das besagt, dass ein konsistentes Wahrscheinlichkeitsmaß auf einem Hilbertraum zwingend mit der Bornschen Regel übereinstimmen muss! Das ist ein extrem starkes Argument, lost jedoch nur die Hälfte des Problems: es besagt, dass wenn ein Wahrscheinlichkeitsmaß eingeführt warden soll, dieses der Bornschen Regel entsprechen muss; es besagt jedoch nicht, ob bzw. warum eines eingeführt werden soll. Ja, natürlich, Argumente in der Richtung stärken die VWI. Allerdings sind Vorbehalte gegen die VWI selten sachlich begründet sondern entstammen zumeist einem falschen Bild bzgl. der VWI (z.B. die Behauptung, die VWI postuliere "viele Welten"; das ist in vielerlei Hinsicht falsch: insbs. postuliert sie das nicht).
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