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Wissenschaftstheorie und Interpretationen der Physik Runder Tisch für Physiker, Erkenntnis- und Wissenschaftstheoretiker

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  #71  
Alt 30.06.10, 19:28
Knut Hacker Knut Hacker ist offline
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Nur, wenn nicht für Riesen gedeckt ist, oder man zu große Schlitten fährt!
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  #72  
Alt 30.06.10, 19:34
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Marco Polo Marco Polo ist offline
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Zitat:
Zitat von EMI Beitrag anzeigen
Wenn ich auf der Autobahn fahren kann, liegt das also daran, das gerade keine Tische auf der Bahn stehen.
Hurra. Endlich weiss ich, warum man manchmal auf der Autobahn Stau hat und man wiederum ein anderes mal frei Fahrt hat. Die Frage bewegt mich schon seit über zwanzig Jahren.
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  #73  
Alt 30.06.10, 21:30
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Gandalf Gandalf ist offline
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Hallo EMI!

Zitat:
Zitat von EMI Beitrag anzeigen
Einstein, einer der Väter (wenn nicht gar der Vater) der Quantenphysik, hier mangelndes Verständnis dazu unterzuschieben, ist schon ziemlich harter Tobak Gandalf!
nun mal langsam (und bitte im richtigen Kontext betrachten)

Mir ist durchaus bekannt, dass Einstein nicht seinen Nobelpreis für die RT bekommen hat, sondern für die 'Entdeckung' des Gesetzes des photoelektrischen Effektes (welches als Beginn einer ganzen Reihe quantenphysikalsicher Entdeckungen angesehen wird). Und das er eine ganze Reihe von Patenten (als Ingenieur) gehalten hat nicht weniger

ABER (und Du solltest mich mittlerweile soweit einschätzen können, das ichvielleicht nur deshalb mal gern auf den "Busch klopfe", um den Hasen, - der im Pfeffer - liegt auf die Sprünge zu Helfen )
Zitat:
Wir, weder Du, ich und andere hier können klären ob Einstein mit seinen Bedenken(nicht mangelndes Verständnis!) letztlich doch richtig lag.
Einzig zukünftige Erkenntnisse werden da der Richter sein!
Einsteins 'mangelndes Verständnis' das sich in seinen Verballhornungen von z.B. der "spukhaften Fernwirkung" äußerte, - bezog sich ja wohl nicht auf die Quantentheorie selbst sondern auf die Interpretation(en) aus "Kopenhagen". Er sucht "bis zum Schluss" nach lokalen Zusammenhängen. Man muss ja nicht verstehen (ich auch nicht), warum man dem "Kollaps einer mathematischen Funktion" Realität zuschreiben ('glauben') soll, den noch niemand beobachtet hat (und warum manche Ingenieure hier im Forum, kritiklos diesem "für angewandte Wissenschaften praktischen Glauben" anhängen)

'nach Einstein' kamen dann bereits "zukünftige Erkenntnisse" (z.B. durch Bell) und 'andere' Interpretationen als die, mit denen sich Einstein auseinandersetzte (der Nachweis des Kollapses fehlt jedoch weiterhin).

Interessanterweise gibt es sogar Hinweise darauf, das H. Everett, durch einen Einsteinvortrag zu seiner "relative Zustandstheorie" inspiriert wurde. In der VWT wird ja die Lokalität gewahrt, - was Einstein immer sehr wichtig war. (Anmerk.: Ich halte "relative Zustandstheorie" für eine viel bessere Bezeichnung, da viele Mißverständnisse, die in Zusammenhang mit "Viele Welten" auftreten (Energieerhaltung, völlig isolierte Universen, etc.), gar nicht erst zur Diskussion stehen. Imho wird sogar eine zukünftige vereinheitlichte RT/QT eine "Relativ-xy-Theorie" sein)

Zitat:
Dabei kann es durchaus sein, das gerade klassische Wissenschaftler und Ingenieure zu den entscheidenden Erkenntnissen gelangen und die Physik ein weiteres mal revolutionieren.
sry, - das halte ich aus bestimmten Gründen für sehr unwahrscheinlich Stichwort: "Nachhersage" von per Definition bereits "kollabierten" Zusammenhängen und daraus folgenden Zirkelschlüssen.

Zitat:
Und Du wirst sehen Gandalf, wenn wir's noch erleben, das Diese dann nicht so überheblich davon ausgehen, das die Handvoll Auserwählter die die QT jemals verstanden hatte, zum Verständnis der neuen Erkenntnisse ohnehin unfähig ist.
EMI, - es geht nicht darum sich über andere zu erheben, - sondern zu erkennen, das geschlossene Denksysteme, zwar praktisch, aber dennoch (immer) nur unvollständig sein können!

Grüße
__________________

Warum soll sich die Natur um intellektuelle Wünsche kümmern, die "Objektivität" der Welt des Physikers zu retten? Wolfgang Pauli
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  #74  
Alt 30.06.10, 21:34
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Gandalf Gandalf ist offline
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Hallo Roko!
Zitat:
Zitat von RoKo Beitrag anzeigen
Es gibt nur Beziehungen zu anderen Größen.
...relative Zustände also?

Zitat:
Philosophisch könnte man Energie als Wirkungsvorrat bezeichnen.
...und wo kommt dieser Vorrat an Wirkungen her?


Grüße
__________________

Warum soll sich die Natur um intellektuelle Wünsche kümmern, die "Objektivität" der Welt des Physikers zu retten? Wolfgang Pauli
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  #75  
Alt 30.06.10, 21:36
Hermes Hermes ist offline
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Hallo Roko,
es ist wieder dasselbe:

Zitat:
Zitat von Roko
Da wir uns selbst als Beobachter stets subjektiv in nur einem der Zweige befinden, ist die Ernegieerhaltung subjektiv stets für einen Zweig erfüllt, für das Multiversum als Ganzes jedoch nicht...... Es nützt auch nichts, negative Energie zu postulieren, um die Gesamtsumme der Energie = 0 zu setzen, da im angeführten Beispiel jede Möglichkeit mit einem positiven Energiefluss verbunden ist.
Ein einzelnes Universum ist nicht gleich das Multiversum!
Die Energie des einzelnen Universums ist Teil der Gesamtenergie des Multiversums. Wenn Du nicht daran glauben magst, versuche es als reines Gedankenspiel zu verstehen, das hat schon seine Logik.

Das sich etwas 'verzweigt' ist unsere subjektive Sicht aus der dynamischen Raumzeit heraus, dem 'Zeitpunkt'.

Bei Bohm vermisse ich eine tatsächliche Deutung, Interpretation, die nicht auf mathematische Umschreibungen hinausläuft.
Eine Interpretation stellt diese andere mathematische Beschreibung aber nicht dar.
Die Viele-Welten-Interpretation braucht nichts als die Schrödinger-Gleichung selbst als Grundlage. Ich sehe nicht wie Du das durch Deine bisherigen Ausführungen entkräftet haben willst, der Energieerhaltungssatz ist sicherlich ein zum Scheitern verurteilter Ansatz das Multiversum widerlegen zu wollen. Glaubst Du tatsächlich im Ernst, das hätte man bisher übersehen?!

Zitat:
Zitat von Hermes
Worauf ich hinaus will damit ist daß selbst die Relativitätstheorie eine Erklärung für Meßergebnisse liefert, die an sich nicht nachprüfbar ist.
Zitat:
Zitat von Roko
Da drängen sich mir gleich zwei Fragen auf.
- Wo gibt es "Meßergebnisse .., die an sich nicht nachprüfbar" sind?
- In wiefern liefert die Relativitätstheorie eine Erklärung für diesen offensichtlichen Unsinn?
Du liest einfach nicht, was ich schreibe oder antwortest zu schnell:
Die Erklärung ('gedehnte Raumzeit') für die Meßergebnisse ist nicht nachprüfbar.
Nenn nicht Unsinn, was Du nicht verstanden hast!

Grußformel
Hermes
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  #76  
Alt 30.06.10, 21:48
Hermes Hermes ist offline
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Hallo Knut Hacker!

Zitat:
Zitat von Knut Hacker
2) Im übrigen ist es logisch unmöglich, mehrere Seinswelten zu vergleichen und in einer Gesamtschau zu sehen:
Jedes Sein bedarf der Ausgestaltung durch ein Sosein. Dieses ist denknotwendig kontingent, denn das Kausalitätsprinzip setzt als Gegenstand des Soseins das Sein bereits voraus und kann daher nicht für das Sein selbst gelten.Jeder Vergleich eines Seins mit einem potentiell anderen Sein scheitert daran, dass es einen den verschiedenen Seinsmöglichkeiten vorgelagerten Maßstab nicht geben kann, ohne dass auch dieser eine Seinsmöglichkeit wäre, was zu einem unendlichen Regress führen würde.
Daher liegt es näher, dass die Paradoxien der Quantenphysik an der Art des menschlichen Denkens liegen als an der isolierten Betrachtung nur eines von unendlich vielen Universen! Zumal es in Konsequenz der Vieleweltentheorie auch mindestens eine paradoxe Welt geben müsste!
Gerade die Logik spricht für eine VWI.
Es geht nicht um eine Wahrnehmung anderer Welten, sondern um die Logik deren Annahme.
Ich sehe das wahre Paradoxon für das Denken wie schon geschrieben in Fragen zu 'Sein' und 'Nichtsein', nicht in der Quantenphysik.
Ich habe den Eindruck, Du vermischt diese Bereiche und projizierst zuviel mystisches auf andere Welten. Es geht um Parallelwelten, nicht andere Seinsebenen!
Nichts ist mystischer, als das es überhaupt etwas gibt.

Zitat:
Denn erstens ist die Verwirklichung einer Möglichkeit ein zeitlicher Vorgang (es „wird“ ja etwas),so dass alle Welten der Zeit unterlegen sein müssten.Wo sollte diese außerhalb der Welten ihren Platz haben?
Du bringst Dinge durcheinander oder Fragen ins Spiel, die unabhängig von der Multiversumsdiskussion sind.
Jede Welt (= andere Raumzeit) hat und besteht aus ihrer eigenen 'Zeit'. Wieso sollte diese außerhalb sein?? Ist sie das beim Einzeluniversum?!
Zitat:
Zweitens müssten alle Welten aus einem übergeordneten, außerhalb von ihnen liegenden Prinzip der Möglichkeit hervorgegangen sein. Wo sollte es außerhalb dieser Welten beheimatet sein?
Dasselbe kannst Du beim Einzeluniversum fragen: Wenn es alles ist was es gibt, woher kommt es dann? Das hat nichts mit der Multiversumsdiskussion zu tun!
Zitat:
Wie ließen sich – drittens – die Möglichkeiten vergleichen, ohne dass der Betrachter aus einer Welt auf einen übergeordneten Standpunkt hinaustreten müßte? “Wo“ soll es einen solchen Metastandpunkt geben,ohne dass dieser wiederum lediglich eine der vielen Welten wäre?
Es ging nie darum, Viele Welten physisch zu 'sehen'. Einstein stellte sich vor auf einem Lichtstrahl zu reisen, das geht auch nicht.
Und wenn es einen tatsächlichen Beobachter geben sollte, hat dieser sicherlich eine andere Existenz-/Bewußtseinsform als Mensch Meier..

Der Metastandpunk nach dem Du suchst ist imho unser Bewußtsein selbst
als Phänomen nicht als das Ego daß wir dafür gewohnheitsmäßig halten.
Es entsteht möglicherweise aus einem unendlichen Regress von 'Ebene - Metaebene' den Du so ähnlich beschrieben hast.

Zitat:
Beispiel: In unserer Welt sei das Prinzip des Gegensatzes – Ja/Nein – verwirklicht. In einer anderen Welt seien Gegensätze aufgehoben.
Du vermischst wild 'andere Welten' mit gänzlich anderen Existenz- und Daseinsformen!

Hierin stimmen wir aber überein:

Zitat:
Zitat von Knut Hacker
Gerade weil die Schrödinger-Gleichung als praktisches Instrument so erfolgreich war, sind viele Menschen davon abgehalten worden, gründlich darüber nachzudenken, wie und warum dieses Instrument funktioniert“
Aber auf was kommst Du durch grundlegendes Nachdenken?
'Alles ist anders.' 'Ich weiß daß ich nichts weiß.'
Glaube ich nicht, zumindest nicht an dieser Stelle!

Grüße Hermes
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  #77  
Alt 30.06.10, 22:30
RoKo RoKo ist offline
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Hallo Knut Hacker,

vorab: Paradoxa sind letztlich immer tatsächliche, unauflösbare Widersprüche. Sachverhalte, die uns paradox erscheinen, müssen es nicht zwingend sein. Bevor man etwas zum Paradoxon erklärt, sollte man die Dialektik bemühen - eine Philosophie, die mit Widersprüchen umgehen kann.

Zitat:
Zitat von Knut Hacker Beitrag anzeigen
wenn es keine Paradoxien in der Quantenphysik gibt, weshalb sucht man dann nach Auswegen wie die Vieleweltentheorie?
Es gibt halt Physiker, die keinen anderen Ausweg sehen, als auf diese Art scheinbare Widersprüche aufzulösen. Ich sehe da andere Lösungen.
Zitat:
Und wenn alles erklärbar wäre, wäre denn nicht auch dies ein Paradoxon: es blieben doch die Fragen, warum es erklärt werden kann und warum gerade so und nicht anders!
Ich behaupte nicht, das alles erklärbar wäre. Ich gehe aber angesichts des bisherigen Verlaufs der Wissenschaftsgeschichte davon aus, dass sich vieles erklären lässt. Im übrigen ist das Wahrheitskriterium einer jeden Theorie die Praxis. Insbesondere dann, wenn es gelingt, auf Basis einer Theorie eine Technik zu entwickeln, dann kann sie nicht völlig falsch sein.
Zitat:
Vorab soll der Mitbegründer der Quantenphysik Niels Bohr zu Wort kommen:
„Wer von der Quantentheorie nicht schockiert ist, hat sie nicht verstanden!“
Ähnlich der Nobelpreisträger für Physik Dr. Richard Feynmann:
„Wenn jemand glaubt, er habe die Quantenmechanik verstanden, dann hat er sie nicht verstanden!“
80 Jahre sind eine lange Zeit. Da ist dann manch alte Ansicht überholt.
Zitat:
Die Überschreitung unseres Verstandes ist also gerade typisch für die Quantentheorie.
Ich kontere: Die ständige Erweiterung unseres Verständnisses ist gerade typisch für die bisherige Menschheitsgeschichte.

Der scheinbare Widerspruch der Quantenphysik (der Physik - nicht der Theorie! - die Theorie ist nicht widersprüchlich!) liegt im Widerspruch zwischen Kontinuität und Diskretheit. Der Widerspruch löst sich auf, wenn man zu einer begrifflichen Synthese kommt:

Ein Quantum ist die kleinste Portion (also etwas diskretes) eines Kontinuums.

Ein Photon ist die kleinste Portion eines Lichtstrahls bzw. elektromagnetischen Welle.
Ein Elektron/Proton/Neutron/Atom/Molekül ist die kleinste Portion eines Elektron/Proton/Neutron/Atom/Molekül-Strahls bzw. einer Materiewelle.
Das einzelne Quantum verhält sich, so gut es eben geht, wie das Ganze.

Richtet man einen Strahl auf einen Doppelspalt, dann ergibt sich dahinter stets ein Interferenzmuster. Der Effekt ist aus der Optik seit langem bekannt. Verringert man die Intensität des Strahls, dann kommt irgendwann der Punkt, wo der Strahl nicht mehr genügend Quanta enthält, um alle Möglichkeiten zu realisieren. Verringern wir die Intensität weiter, so verbleibt letzlich nur ein Quantum, dass dann eben auch nur eine Möglichkeit realisiert.

Zum Verständnis der Quantenphysik ist allerdings ein Paradigmenwechsel erforderlich. Nicht das Mikroverhalten von "Teilchen" bestimmt das Verhalten des Ganzen (der Welle), sondern die Welle bestimmt das Mikroverhalten ihrer Quanta.

(Fortsetzung folgt)
__________________
mit freundlichem Gruß aus Hannover

Unendliche Genauigkeit ist eine Illusion
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  #78  
Alt 30.06.10, 22:31
RoKo RoKo ist offline
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Standard AW: VWT/Parelleluniversen, David Deutsch

Fortsetzung:

Dazu im Einzelnen:
Zitat:
1) Akausalität:
Die elementaren Vorgänge im Mikrokosmos haben keine Ursache mehr und sind daher nur noch statistisch vorherbestimmbar. Solche Vorgänge nennt man Zufall. Beispielsfälle sind der Quantensprung und der radioaktive Zerfall.
Kausalität und Determiniertheit sind zwei Paar Stiefel. Auch im Mikrokosmos haben alle Vorgänge einen Grund. Das gilt insbesondere auch für den Zufall. Dieser basiert auf der Kugelsymmetrie. Von einem radioaktiven Atom geht eine kugelsysmetrische Welle aus. Einem Quantum dieser Welle (in diesem Fall gibt es immer nur ein Quantum) stehen damit unendlich viele Möglichkeiten offen. Wir haben es hier schlicht mit einer "Bi"furkation (besser wäre wohl das neue Kunstwort "Unendlichfurkation") zu tun.

Um die Ursache von Radioaktivität hat sich bisher noch kein Physiker bemüht. Dabei braucht man sich nur einmal intensiv das Periodensystem der Elemente anzuschauen, um einen Forschungsansatz zu erhalten: Es muss da eine Disharmonie zwischen Protonen und Neutronen geben.

Zum "Unwort" des letzten Jahrhunderts, dem "Quantensprung", verweise ich dich an Dr. Michael Komma. http://mikomma.de/fh/hydrod/hydoszi.htm


Zitat:
2) Subjektivität:
Wir sind selbst Teil der Natur, die wir beobachten. Daher können wir die Natur nur so wahrnehmen, wie sie uns erscheint.
Das ist allgemein sicherlich richtig. Not macht bekanntlich erfinderisch, deshalb wurden Messgeräte erfunden.
Zitat:
Ein beobachtetes Elementarteilchen erscheint uns als Korpuskel. Ein unbeobachtetes Elementarteilchen nimmt eine sogenannte Superposition unabhängig von Raum und Zeit ein. Es ist gleichsam gleichzeitig überall und nirgends. Mathematisch lässt sich dies durch eine Welle ausdrücken, die die ontologische (nicht lediglich epistemologische) Wahrscheinlichkeit beschreibt,mit der das Elementarteilchen im Falle seiner Beobachtung in einem raumzeitlich nicht beliebig genau bestimmbaren Bereich erscheint.
Ich nehme diese abenteuerliche Beschreibung mal so hin und interpretiere sie als Hinweis auf das sogenannte Messproblem. Dieses Problem löst sich auf, wenn man nicht nur die Welle (das Ganze) betrachtet, sondern auch das zugehörige Quantum. Das ist zwar irgendwo, aber nicht überall und nirgends - und schon garnicht unabhängig von Raum und Zeit.
Zitat:
Durch Beobachtung kann man den Wellencharakter der Elementarteilchen auch rückwirkend in der Zeit kollabieren lassen. Bei einer experimentellen Anordnung, die danach fragt, welchen Weg das Teilchen zuvor genommen hatte, wird dieser Weg für die Vergangenheit festgelegt. Das führt zu dem paradoxen Ergebnis( aller „Zeitreisen“), dass das beobachtete Teilchen ein solches zu einem Zeitpunkt war, zu dem es noch gar nicht beobachtet worden war und daher Wellenstruktur aufgewiesen hatte, also überhaupt noch keinen bestimmten Weg zurück gelegt hatte.
An Hand dieser Interpretation kann ich den zu Grunde liegenden Versuch leider nicht identifizieren.
Zitat:
Der Beobachter findet auch bei der Messung des Spins eines Elementarteilchens diesen immer genau in der Ausrichtung, in der er ihn messen will.
Ausser dem Ort des Quantums kann man in der Quantenphysik nichts messen. Alles andere wird nicht festgestellt, sondern mittels "Mess"geräthergestellt. Das gehört zum Grundlagenwissen.
Zitat:
3) Komplementaritätie Natur eines Elementarteilchens als Korpuskel und seine Struktur als Welle stellen Gegensätze dar. Sie schließen sich jedoch nicht gegenseitig aus, sondern ergänzen sich gegenseitig, indem sie zwei Erscheinungsformen ein und desselben Beobachtungsgegenstandes sind. Man spricht hier von Quantenlogik im Gegensatz zur aristotelischen Logik.
Das kommt davon, wenn "man" undialektisch denkt. Hierzu hatte ich eingangs schon alles gesagt.
Zitat:
4) Nichtlokalität:
Es ist unmöglich, Ort und Impuls eines Elementarteilchens hinreichend genau zu bestimmen. Je genauer man den Ort misst, desto ungenauer erscheint der Impuls und umgekehrt. Philosophisch gesehen ist es also nicht so, dass ein Körper während seiner Bewegung unendlich viele Teilstrecken zurücklegen müsste, wie der alte Zenon gemeint hat.Die Teilstrecken verschwimmen, wenn man die Bewegung betrachtet. Betrachtet man einen beliebigen Ort des bewegten Körpers – zum Beispiel eines fliegenden Tennisballes, indem man ihn mit dem Schläger aufhält-, bricht die Bewegung zusammen.
Hier sprichts du zunächst die sogenannte Heisenbergsche Unschärferelation an. Diese ist dummerweise so formuliert, als wären Quanta Newtonsche Teilchen mit einer Ausnahmeregel. Da die Schrödingergleichung aber eine Differentialgleichung erster Ordnung ist, sind Impulse im Sinne der Newtonschen Mechanik überhaupt nicht definiert. Sie kommen erst durch Umrechnung der Wellenlänge der Welle am Ort des Teilchens wieder ins Spiel. Die Wellenlänge an einem Ort ist nun aber ein Widerspruch in sich!
Zitat:
Auch im beobachteten Zustand weisen die Elementarteilchen Eigenschaften auf, die nicht an Raum und Zeit gebunden sind. Verschränkt man beispielsweise zwei Teilchen und trennt sie dann wieder, bleibt ihr physikalisches Schicksal unabhängig von Raum und Zeit verbunden. Ändert man den Spin des einen Teilchens, ändert sich gleichzeitig auch der des anderen, auch wenn beide Lichtjahre voneinander getrennt sind.
Versucht man einem Ganzen mit Spin=0 einen Spin aufzuzwingen, dann reagiert es eben so, dass sein Spin erhalten bleibt. Gleichzeitig zerstört man das Ganze.
Zitat:
Ein weiteres Beispiel ist der so genannte Tunneleffekt.Ein Teilchen, welches eine physikalisch unüberwindliche Barriere vor sich hat, kann ohne Zeitverlust auf der anderen Seite auftauchen.
Auch hier bestimmt das Ganze das mögliche Mikroverhalten seiner Quanta. Bei genauerer Betrachtung gibt es nämlich eine Überlappung von Welle und Barriere und damit eine geringe Wahrscheinlichkeit für den Tunneleffekt.
Zitat:
5) Irreduzibilität:
Das Ganze ist etwas anderes als die Summe seiner Teile.
Mein Reden!!!!
Zitat:
Man kann zum Beispiel zwei Elementarteilchen in einem exakten Abstand zueinander anordnen, obwohl keines der beiden für sich genommen einen genau definierten Ort hat. Auch können zwei Teilchen entgegengesetzte Spins haben, obwohl keine der beiden Spinrichtungen definitiv feststeht. Oder es ist exakt nur eines der Teilchen angeregt, aber keines von beiden ist definitiv das angeregte.
Nur das Ganze befindet sich hier in einem definitiven Zustand, seine Quanta nicht.
Zitat:
6) All diese Ergebnisse decken sich teilweise mit denen der Relativitätstheorie und der Chaosforschung.
Meine Erklärungen auch.
Zitat:
Sie lösen jahrtausendealte philosophische Fragen.Zum Beispiel die, ob sich ein Ganzes unendlich teilen lässt.Die Quantenphysiker antwortet: Nein,
bis hierhin ok. ..
Zitat:
im elementaren Bereich verschwimmt alles zwischen Sein und Nichtsein (Heisenbergsche Unschärferelation). Oder: Gibt es das „Ding an sich“? Die Quantenphysik verweist uns auf die Wechselwirkung zwischen beobachtendem Subjekt und beobachtetem Objekt. Gibt es eine letzte Ursache? Es gibt letzte ursachenlose Ursachen.
.. aber das ist grober Unfug.
Zitat:
Sind unsere Begriffe wie Sein und Nichts, Ganzes und Teil, Gegensätze, Ursache und Wirkung, Raum und Zeit usw. lediglich geistige Konstrukte? Ja.
.. aber es sind Abstraktionen von der Wirklichkeit. Und wenn die Begriffe nicht mehr zur Wirklichkeit passen, dann muss man die geistigen Konstrukte ändern und nicht versuchen, die Wirklichkeit mit untauglich gewordenem Werkzeug zurechtzustutzen - nur das führt zu den angeblichen Paradoxien.
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  #79  
Alt 01.07.10, 00:33
RoKo RoKo ist offline
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Hallo Hermes,

es ist wieder dasselbe:
Zitat:
Zitat von Hermes Beitrag anzeigen
Ein einzelnes Universum ist nicht gleich das Multiversum! Die Energie des einzelnen Universums ist Teil der Gesamtenergie des Multiversums.
Genau davon gehe ich ja aus.

Die Differenz liegt hier:
Zitat:
Das sich etwas 'verzweigt' ist unsere subjektive Sicht aus der dynamischen Raumzeit heraus, dem 'Zeitpunkt'.
Diese Sicht stimmt nicht mit der Herleitung der VWI überein. Ich hatte nicht ohne Grund von "branches" gesprochen. Diesen Begriff wirst du in den meisten Veröffentlichungen zum Thema finden.
Zitat:
Die Viele-Welten-Interpretation braucht nichts als die Schrödinger-Gleichung selbst als Grundlage.
Womit wir beim Problem wären. Die VWI steht und fällt mit der Annahme, die Schrödinger-Gleichung wäre allgemein gültig. Für "warme" Systeme gilt sie aber vermutlich nicht. Darüber hinaus beschreibt sie das Ganze, nämlich die Wellenfunktion des betrachteten Systems. Letztere ist eine Funktion, die auf dem Konfigurationsraum ihrer Quanta definiert ist. Folglich muß man deren Ortskoordinaten, die Variablen des mathematischen Modells, hinzufügen. Wenn man das fälschlicherweise nicht tut, erhält man eben alle Möglichkeiten, und nicht nur die im betrachteten System konfigurierten, als Lösung.

Nochmals klar und deutlich: Wenn ich ein Photon, Elektron oder sonstwas auf einen Doppelspalt schiesse, dann habe ich nur ein Quantum einer Welle. Wenn man nun behauptet, dieses eine Quantum würde alle Möglichkeiten der Welle realisieren, dann kollidiert das schlicht mit dem Energieerhaltungssatz, weil sich das Quantum dazu vervielfältigen muß.

Dein Ansatz läuft ja ungefähr darauf hinaus, das keine Verzweigung stattfindet, sondern dass entsprechend der Möglichkeiten bereits irgendwie parallele Universen bestehen, in denen zeitlich das gleiche passiert. Dann stellt sich aber sofort die Frage nach dynamischen Abhängigkeit.Wenn eine dynamische Abhängikeit bestünde, müsstest du die gesamte Physik umschreiben. Wenn nicht, dann wäre dass nun überhaupt keine Lösung des Messproblems, dass ja in einem Universum auftritt.
Zitat:
Ich sehe nicht wie Du das durch Deine bisherigen Ausführungen entkräftet haben willst, der Energieerhaltungssatz ist sicherlich ein zum Scheitern verurteilter Ansatz das Multiversum widerlegen zu wollen. Glaubst Du tatsächlich im Ernst, das hätte man bisher übersehen?!
Die Anhänger der VWI übersehen doch auch sonst großzügig die Thermodynamik.
Zitat:
Bei Bohm vermisse ich eine tatsächliche Deutung, Interpretation, die nicht auf mathematische Umschreibungen hinausläuft.
Eine Interpretation stellt diese andere mathematische Beschreibung aber nicht dar.
Wie bereits dargelegt, handelt es sich um eine ausgearbeitete Theorie, mit der du dich sehr offensichtlich noch nicht beschäftigt hast.
Zitat:
Du liest einfach nicht, was ich schreibe oder antwortest zu schnell: Die Erklärung ('gedehnte Raumzeit') für die Meßergebnisse ist nicht nachprüfbar. Nenn nicht Unsinn, was Du nicht verstanden hast!
.. oder du schreibst zu schnell und vergißt wesentiches!
__________________
mit freundlichem Gruß aus Hannover

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  #80  
Alt 01.07.10, 07:12
RoKo RoKo ist offline
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Hallo Gandalf,

Zitat:
Zitat von Gandalf Beitrag anzeigen
(Anmerk.: Ich halte "relative Zustandstheorie" für eine viel bessere Bezeichnung, da viele Mißverständnisse, die in Zusammenhang mit "Viele Welten" auftreten (Energieerhaltung, völlig isolierte Universen, etc.), gar nicht erst zur Diskussion stehen.
Dann pack doch mal Butter bei die Fische und erläutere die "relative Zustandstheorie". Bisher höre und lese ich von den VWIlern auch nur "Many Words".

Nachtrag:

Damit es nicht zu kompliziert wird:

Wir nehmen einen Laser, einen Beamsplitter und zwei Detektoren und richten diese am geteilten Laserstrahl aus. Anschließend stellen wir einen starken Filter zwischen Laser und Beamsplitter, so daß nur ein Lichtquantum (Photon) pro Millsekunde zum Beamsplitter gelangt.

Bitte zeige an diesem Beispiel deine Theorie.

Hallo Hermes,

du darfst auch.
__________________
mit freundlichem Gruß aus Hannover

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Ge?ndert von RoKo (01.07.10 um 16:43 Uhr)
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