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Quantenmechanik, Relativitätstheorie und der ganze Rest. Wenn Sie Themen diskutieren wollen, die mehr als Schulkenntnisse voraussetzen, sind Sie hier richtig. Keine Angst, ein Physikstudium ist nicht Voraussetzung, aber man sollte sich schon eingehender mit Physik beschäftigt haben. |
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#1
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Zeitscheibe
Moin!
In der Doku"Der Stoff aus dem der Kosmos ist", https://www.youtube.com/watch?v=YwY5...smW-p1BhMcrPsY wird behauptet, dass jeder eine, je nach Bewegungsrichtung, unterschiedliche "Zeitscheibe" aus der Raumzeit als Gleichzeitig wahrnähme und daher alle Ereignisse real existieren müssen. In dem Beispiel radelt ein Alien in 10 Millionen Lichtjahren auf die Erde zu und damit wäre die Vollendung von Beethovens fünfter Synphonie gleichzeitig mit der Radtour besagten Aliens. Das ist meines erachtens aber dergestalt Blödsinn, als daß eine Überprüfung dieser Tatsache nicht möglich ist, weil die Lichtgeschwindigkeit hier einen Strich durch die Rechnung macht. Wenn jetzt ein Alien in 10 Millionen Lichtjahren auf mich zuradelt, dann schreibe ich gerade diese Zeilen und nicht Beethoven seine fünfte. Läßt man da die Endlichkeit von Informationsaustausch, begrenzt durch die Lichtgeschwindigkeit nicht arg außer acht? Gruß der Kai |
#2
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AW: Zeitscheibe
Ich gehe davon aus, dass die Doku auf Brian Greene's gleichnamigen Buch basiert.
Zitat:
Klassisches Beispiel zu Einsteins Überlegungen sind der am Bahnsteig vorbeifahrende Zug mit zwei Lichtsignalen, die von beiden Enden des Bahnsteigs zur Mitte hin abgestrahlt werden. Wenn beide Lampen gleich weit von der Mitte des Bahnsteigs entfernt sind, dann wird ein Beobachter B in der Bahnsteigmitte wie folgt argumentieren: er sieht zur Zeit t = T zwei Lichtblitze, d.h. "er nimmt sie zur Zeit T gleichzeitig wahr". Seine "Scheibe der Gleichzeitigkeit" ist jedoch ein theoretisches Konstrukt, denn diese umfasst für den früheren (!) Zeitpunkt t = 0 < T in der Bahnsteigmitte x = 0 u.a. die zwei Ereignisse "die beiden Lampen senden die Lichblitze aus"; diesen beiden Ereignissen ordnet er die Koordinaten (t=0, x=cT) und (t=0, x=-cT) zu. Beachte, dass es für t = 0 nicht um die Wahrnehmung sondern um die Aussendung der Lichtblitze geht. Die Zeitscheibe zum Ereignis der Wahrnehmung bei t = T und x = 0 enthält NICHT die Aussendung der Lichtblitze. Insbs. muss der Beobachter die beiden Lichtblitze, deren Aussendung er "als gleichzeitig" konstruiert, nicht unbedingt auch gleichzeitig wahrnehmen; er kann z.B. zu t = T/2 einen Schritt nach rechts gehen und wird die beiden Lichtblitze dann nicht gleichzeitig wahrnehmen; da er jedoch weiß, dass er diesen Schritt gemacht hat, kann er immer noch zurückrechnen und die Aussendung für sich zu t = 0 als gleichzeitig konstruieren. Wenn du das verstanden hast, können wir im nächsten Schritt die selbe Situation aus Sicht des Beobachters B' im vorbeifahrenden Zug diskutieren.
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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago. |
#3
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AW: Zeitscheibe
Die Jetzt-Scheiben kann man sich gut vorstellen anhand dieses Modells:
http://www.solarsystemscope.com/de Einfach mal auf die Sonne achten und Erde und Mond.... |
#4
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AW: Zeitscheibe
Oder siehe hier
https://upload.wikimedia.org/wikiped...ine-de.svg.png Die Gegenwarts-Hyperfläche entspräche der Zeitscheibe t = T. Die zwei Geraden auf dem Vergangenheits-Lichtkegel entsprächen den einlaufenden Signalen. Die Zeitscheibe t = 0 wäre dann eine weiter unten liegende, parallele Gegenwarts-Hyperfläche, z.B. diejenige, die den unteren Kreis enthält. Man erkennt, dass die Konstruktion dieser Zeitscheibe t = 0 rein theoretisch ist, da sie Ereignisse (Aussenden der Lichtblitze) enthält, die man erst später wahrnimmt (ob gleichzeitig oder nicht hängt dabei nicht nur vom Aussenden sondern von der Bewegung zwischen t = 0 und t = T ab).
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#5
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AW: Zeitscheibe
Somit wäre ja genau das Problem, welches ich mit Brian Greens Darstellung ja habe eingefangen.
Eine Wahrnehmung der Ereignisse, sowohl des radelnden Aliens, als auch Beethovens bei der Komposition würde sich entsprechend später ja ergeben. Aber die Aussage besagten Filmes und mithin wohl auch des Buches ist ja, dass die Zeitscheibe, durch die Bewegung des radelnden Aliens, so verschoben wäre, dass die Ereignisse gleichzeitig stattfänden und mithin die Ereignisse, welche in unserer Zeit in der Vergangenheit, aber für den radelnden Ausserirdischen im Jetzt lägen und mithin vorhanden sein müssen. Das ist doch grober Unfug und durch Eure Ausführungen sehe ich den Unfug auch als solchen bestätigt. Das Bild mit dem Zug ist mir voll gegenwärtig, darum reibe ich mich ja so an der Darstellung der Zeitscheibe. |
#6
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AW: Zeitscheibe
Du musst erstmal realisieren, dass auf so einer "JETZT-Scheibe" absolut nichts stattfinden kann, da auf so einer "JETZT-Scheibe" keine Zeit existiert. Hast du den Schritt vollzogen, wird der Gedanke klarer.
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#7
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AW: Zeitscheibe
Hast Du den Film gesehen? Dort schneidet Brian Green im angenommen Winkel, durch die Relativbewegung des radelnden Aliens eine Scheibe durch die Raumzeit und erhält dadurch die Gleichzeitigkeit der Ereignisse. Das macht mich ja so wirr, weil die Gleichzeitigkeit ja nur eine theoretische wäre, die in besagtem Film aber als Hinweis verwendet wird, dass vergangene oder zukünftige Ereignisse überlagert vorhanden sind.
Halte ich für großen Blödsinn. Wobei die Greenschen Dokus sonst echt klasse sind. |
#8
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AW: Zeitscheibe
Ja und in dem Film wird das Universum als Leib Brot dargestellt. So viel zu deinen Verständnisproblemen.
Lies mal hier von mir, dass ist die Wahrheit! http://www.quanten.de/forum/showpost...7&postcount=90 |
#9
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AW: Zeitscheibe
Nein, aber sein Buch gelesen und Physik studiert
Greene versucht lediglich, die Relativität der Gleichzeitigkeit (Einstein, 1905, spezielle RT) zu veranschaulichen. Das ist völlig OK.
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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago. |
#10
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AW: Zeitscheibe
Ich zitiere aus dem Film (so zwischen der 23ten und 26ten Minute):
"Wenn ein fremder jetzt-Begriff Ereignisse einschliessen kann, die ich als Vergangenheit, oder Zukunft betrachte, ohne dass dieser fremde jetzt-Begriff weniger gültig wäre als meiner, folgt daraus, dass Vergangenheit und Zukunft Wirklichkeit sein müssen. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind also gleichermassen real, sie existieren." Und das halte ich für großen Nonsens. |
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