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  #1  
Alt 11.02.24, 18:47
John Ullmann John Ullmann ist offline
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Standard Die Frage nach Gott in der Physik

Die Frage nach Gott in der Physik

Galileo Galilei sagte: „Das Universum ist in der Sprache der Mathematik geschrieben.“ Tatsächlich funktioniert das Universum in Raum und Zeit nach den mathematischen Gesetzen der Physik. Auf die Frage, Warum sich die Materie in Raum und Zeit nach den mathematische Gesetzen der Physikverhält, gab uns Einstein die Antwort, weil Raum und Zeit eine Eigenschaft der Materie ist. Das Universum funktioniert aus seiner Selbstwechselwirkung, also auch ohne Gott.
In der Physik gibt es keinen Gott, denn mit ihr kann man die Gesetze der Evolution des Universums bisher sehr gut erklären. Doch die Physik ist nicht der Physiker, sie ist eine Naturwissenschaft, ein Mittel zur Erkenntnis über die Beschreibung, den Aufbau und die Funktion der Erscheinungen der Natur in Raum und Zeit. Der Physiker aber ist ein Mensch und der Mensch stellt sich auch die Frage nach dem Sinn des Lebens und der Welt.
Der Sinn des Lebens ist, dem Leben einen Sinn zu geben. Hat das Leben keinen Sinn mehr, dann führt das zum Selfdistruct. Wer oder was aber gibt den Myriaden von Sternen und Galaxien da draußen im Universum einen Sinn. Sind wir alleine in den unendlichen Weiten des Alls, und wenn es da draußen noch weitere Planeten mit Lebewesen geben sollte, die sich über die Gesetze des Universums Gedanken machen, so werden auch sie feststellen, dass die Physik die Frage nach dem Sinn nicht beantworten kann also auch deren Physiker nicht. Die Beantwortung der Frage nach dem Sinn des Universums ist jenseits der Physik im Bereich der Metaphysik und Religion angesiedelt. Aber sie ist für uns Menschen existenziell.
Heisenberg äußerte sich zur Beziehung des Physikers zu Gott so, „Der erste Schluck eines Glases Naturwissenschaft wird dich zum Atheisten machen, aber auf dem Boden des Glases erwartet dich Gott.“ Doch am Boden des Glases befindet sich der Quantensprung und dieser vollzieht sich im leeren Raum des Kontinuums, das keine Dimensionen aufweist und weder Ort noch Zeit kennt. Was sich im Quantensprung abspielt, das wissen wir nicht und wir werden es auch nie erfahren.
Geht man nach dem Grundsatz der Teilchenphysik, dass das Ganze die Summe seiner Teilchen ist gilt, dann ergibt sich Gott als geistige Macht des Universums als Summe der geistigen Macht der Menschen. Das hört sich gut an. Was meint ihr dazu?
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  #2  
Alt 12.02.24, 09:48
Benutzerbild von Geku
Geku Geku ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 09.06.2021
Beitr?ge: 1.305
Standard AW: Die Frage nach Gott in der Physik

Es gibt zwei Ziele, die das Universum anstrebt:
  1. Entwicklung zur Gleichverteilung von Energie auf niedrigstem Niveau, auch Entropie genannt
  2. Entwicklung zu immer komplexeren Strukturen, die auch als Evolution bezeichnet wird
Ich setze das zweite Ziel dem Sinn gleich. Daher ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass das Phänomen Leben im ganzen Universum zu finden ist. Manche Evolution endet in einer Sackgasse. Das ist der Weg auf dem sich die Menschheit gerade befindet. Umweltverschutzung, Klimaveränderung und vielleicht ein alles zerstörender Atomkrieg. Irgendwo anders im Universum wird die Evolution weitergehen.

Für mich ist das göttliche in der Natur, dass diese zweite Entwicklung des Universums nicht nur der ersteren trotzt, sondern daraus ihre Energie bezieht und dadurch die Entropie beschleunigt.

Die Akteure auf der Bühne des Universums (Raum und Zeit) sind Energie/Materie und Informationsinhalt/Informationsgewinn.

Informationsinhalt ist die zeitlose Gestalt von Energie und Information, vom Atomaufbau über Keilschrifttafel und DNA bis zum Gehirn. Der Informationsgewinn ist ein Prozess, der Zeit benötigt, um den Informationsinhalt zu vergrößern. Mit dem Leben hat die Natur den Informationsgewinn enorm beschleunigt und den Informationsinhalt in Bücher, Festplatten, etc. festgehalten.

Für mich ist die Rolle von Information in der Erforschung von Energie und Materie bisher zu kurz gekommen. "It from Bit" ist der richtige Weg (John Archibald Wheeler - Hans Peter Dürr - Anton Zeilinger)

https://youtu.be/XDZKwcr2xcw?si=ehRXDMdp8-hDU17b
__________________
It seems that perfection is attained not when there is nothing more to add, but when there is nothing more to remove — Antoine de Saint Exupéry

Ge?ndert von Geku (15.02.24 um 17:24 Uhr)
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  #3  
Alt 24.02.24, 14:32
A.Waken A.Waken ist offline
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Registriert seit: 12.05.2020
Beitr?ge: 42
Standard AW: Die Frage nach Gott in der Physik

Zitat:
Zitat von John Ullmann Beitrag anzeigen
Die Frage nach Gott in der Physik

Galileo Galilei sagte: „Das Universum ist in der Sprache der Mathematik geschrieben.“ Tatsächlich funktioniert das Universum in Raum und Zeit nach den mathematischen Gesetzen der Physik. Auf die Frage, Warum sich die Materie in Raum und Zeit nach den mathematische Gesetzen der Physikverhält, gab uns Einstein die Antwort, weil Raum und Zeit eine Eigenschaft der Materie ist. Das Universum funktioniert aus seiner Selbstwechselwirkung, also auch ohne Gott.
In der Physik gibt es keinen Gott, denn mit ihr kann man die Gesetze der Evolution des Universums bisher sehr gut erklären. Doch die Physik ist nicht der Physiker, sie ist eine Naturwissenschaft, ein Mittel zur Erkenntnis über die Beschreibung, den Aufbau und die Funktion der Erscheinungen der Natur in Raum und Zeit. Der Physiker aber ist ein Mensch und der Mensch stellt sich auch die Frage nach dem Sinn des Lebens und der Welt.
Der Sinn des Lebens ist, dem Leben einen Sinn zu geben. Hat das Leben keinen Sinn mehr, dann führt das zum Selfdistruct. Wer oder was aber gibt den Myriaden von Sternen und Galaxien da draußen im Universum einen Sinn. Sind wir alleine in den unendlichen Weiten des Alls, und wenn es da draußen noch weitere Planeten mit Lebewesen geben sollte, die sich über die Gesetze des Universums Gedanken machen, so werden auch sie feststellen, dass die Physik die Frage nach dem Sinn nicht beantworten kann also auch deren Physiker nicht. Die Beantwortung der Frage nach dem Sinn des Universums ist jenseits der Physik im Bereich der Metaphysik und Religion angesiedelt. Aber sie ist für uns Menschen existenziell.
Heisenberg äußerte sich zur Beziehung des Physikers zu Gott so, „Der erste Schluck eines Glases Naturwissenschaft wird dich zum Atheisten machen, aber auf dem Boden des Glases erwartet dich Gott.“ Doch am Boden des Glases befindet sich der Quantensprung und dieser vollzieht sich im leeren Raum des Kontinuums, das keine Dimensionen aufweist und weder Ort noch Zeit kennt. Was sich im Quantensprung abspielt, das wissen wir nicht und wir werden es auch nie erfahren.
Geht man nach dem Grundsatz der Teilchenphysik, dass das Ganze die Summe seiner Teilchen ist gilt, dann ergibt sich Gott als geistige Macht des Universums als Summe der geistigen Macht der Menschen. Das hört sich gut an. Was meint ihr dazu?
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Hallo, meine Gedanken gehen vielleicht in die gleiche Richtung. Aber mit anderem Weg und anderen Worten:
„…Ganz im Gegenteil dazu findet beispielsweise die Verbindung von Unterbewusstseinen in einem Fussballstadion (bei dem richtigen Verein ????) oder während eines Konzert horizontal und ohne Führung statt, ein ehrliches Gefühl des Zusammengehörens. Man fühlt sich in dieser Kulisse des gemeinsamen Singens sofort wohl. Man möchte dieses Gefühl für immer haben.
Dieses unbeschreibliche Gefühl der Offenheit und des Aufgehobenseins.
Aber es ist nach dem Konzert vorbei, nach dem Spiel.
Wenn aber eine Dauerhaftigkeit eintreten könnte, würden sich Möglichkeiten in ungeahntem Maße auftun.
Die Menschheit würde nicht mehr gebremst werden durch die Menschen selbst. Durch Taktieren oder die Lüge.
Das Unbewusste selbst ist eine emergente Eigenschaft der Neuronen des Gehirns. Eine dauerhafte Verbindung wäre eine Potenzierung dieser Eigenschaft.
Charakteristisch für die Objektivität ist, dass dieser Sinn für alle gleich sein muss (im Gegensatz zu dem subjektiven Sinn, der für jeden unterschiedlich sein kann).
Dieser Sinn muss deswegen der Welt innewohnen, immanent sein, an jeder Stelle des Universums bereits bei Entstehung vorhanden sein. Und eine in der Welt innewohnende, immanente Eigenschaft der Materie neben der Masseeigenschaft ist die Bildung von emergenten Strukturen. Auf allen Ebenen des Seins steigt eine neue Qualität aus dem, was vorher war, zum Teil initiiert durch Synergien. Das Ganze wäre mehr als die Summe seiner Teile, wie ein Schwarmbewusstsein...
... oder sollten wir sagen Schwarm-Unbewusstsein?
Aber ein Sinn würde auch immer ein Ziel beinhalten wollen.
Und ich habe da eine Ahnung: wenn man die Überlegungen zusammenfasst, die sich ergeben bei dem Experiment der Quantenphysik, nach dem die Erwartungshaltung des Experimentators die Ergebnisse des Experiments beeinflussen und der
Überlegung, dass in einem Universum, in der die Viele-Welten-Theorie (VWI) gilt, in der also die Superpositionen der Quantenzustände sich nicht auflöst, sondern in unterschiedlichen Pfaden der Quantenmultiversen weiter existieren, denke ich, dass so verbundene Menschen die Welt durch ihre Erwartungshaltung über die richtigen Pfade zu einer besseren Welt verändern können.
Was für ein Gedanke...“
__________________
Es sieht immer mehr so aus, als ob das Ganze Universum nichts Anderes ist, als ein einziger grandioser Gedanke.

Albert Einstein
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  #4  
Alt 27.02.24, 08:02
Marsmännchen Marsmännchen ist offline
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Registriert seit: 26.02.2024
Beitr?ge: 45
Standard AW: Die Frage nach Gott in der Physik

Die Tatsache dass wir physikalische Gesetze entdecken und diese nach einem logischen Prinzip aufgebaut sind, beweist die intelligente Kreation der Welt durch Gott.
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Stichworte
mathematik, metaphysik, physik, sinn

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