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Schulphysik und verwandte Themen Das ideale Forum für Einsteiger. Alles, was man in der Schule mal gelernt, aber nie verstanden hat oder was man nachfragen möchte, ist hier erwünscht. Antworten von "Physik-Cracks" sind natürlich hochwillkommen! |
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AW: Entropie beim Urknall
Zitat:
Angeblich beschäftigen sich prominete Physiker mit dieser Frage. Als Indiz wird noch die Wheeler-DeWitt-Gleichung herangezogen, die ein früher Beitrag zur Quantenkosmologie ist. Sie enthält keine Zeitvariable. "Jahrzehntelang waren die Physiker fassungslos ... Wenn man das Resultat wörtlich nimmt, existiert die Zeit nicht wirklich." Aber nachdem ich nun diesen Artikel http://www.wissenslogs.de/wblogs/blo...keine-illusion von Joachim gesehen habe, kommen große Zweifel an dem Spektrum Artikel auf. Gruß, Timm
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Der Verstand schafft die Wahrheit nicht, sondern er findet sie vor - Aurelius Augustinus |
#22
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AW: Entropie beim Urknall
Zitat:
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#23
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AW: Entropie beim Urknall
Die Definition einer kosmischen Zeitrichtung hängt aufs engste mit der Problematik der Beziehungen zwischen Mikro- und Makrophysik zusammen.
Die Entwicklung eines quasi-isolierten Systems S führt immer von relativ unwahrscheinlicheren zu wahrscheinlicheren Zuständen. Alle möglichen Vorgeschichten des Systems S führen schließlich nach dem 2. Hauptsatz der Thermodynamik auf den Zustand des relativen Entropiemaximums als wahrscheinlicheren Finalzustand S(∞) des Systems. Je näher ein Zustand S(t) diesem Finalzustand S(∞) ist, ein um so größeres statistisches Gewicht besitzt er. Gleichzeitig wächst mit der Annäherungen des momentanen Zustandes S(t) an den Finalzustand S(∞) auch die Mannigfaltigkeit der möglichen Vorgeschichten von S. Die Mannigfaltigkeit der möglichen Vorgeschichten des gegenwärtigen Zustandes S(t) ist tatsächlich ein Mass für die Wahrscheinlichkeit des gegenwärtigen Zustandes. Ein Zustand S(t) ist um so wahrscheinlicher, je größer die Mannigfaltigkeit seiner möglichen Vorgeschichten ist, auf je zahlreicheren Wegen der Zustand S(t) also erreichbar ist. Wird nun eine mögliche Vorgeschichte eines Systems S beliebig lange Zeiträume zurückverfolgt, so tritt immer ein Zeitpunkt to auf, hinter den die Geschichte des Systems nicht mehr zurückverfolgt werden kann. Die Fortsetzung der Systemgeschichte in die weitere Vergangenheit t<to wird entweder dadurch ausgeschlossen, dass für den Zeitpunkt t=to eine Singularität des Systems vorliegt oder aber, dass für die ferne Vergangenheit t<to die Bedingung der Quasi-Isoliertheit des Systems nicht mehr gegeben ist. Es wird immer eine in der Vergangenheit liegende zeitliche Grenze t=to für die Verstehbarkeit eines Systems S aus sich selbst heraus geben. Diese zeitliche Grenze bedeutet dann eben, dass in dieser Vorzeit das System nicht mehr als isoliertes System existiert hat, sondern einem Supersystem angehörte. Die zeitliche Grenze der Verstehbarkeit eines isolierten Systems aus seinen eigenen Gesetzen heraus ist also gerade die Grenze dafür, dass von der WW des Systems mit seiner Umwelt abgesehen werden kann. Unser Universum ist nun ein vollständig abgeschlossenes System, da es nichts anderes als das Universum gibt. Streng genommen ist unser Universum sogar das einzige ideal abgeschlossene und vollständige System. Daher kann die Geschichte unseres Universum bis t=to nur aus sich selbst heraus verstanden werden. Diese Auffassung der Geschichte des Universums ist im Prinzip schon von BOLTZMANN entwickelt worden. Ein Universum was sich zu seiner Entstehungszeit t=to beginnt zu isolieren wird sich immer in einem unwahrscheinlicherem Zustand befinden aus welchem es sich dann nach dem wahrscheinlicheren Endzustand hin entwickelt. Erst die Quasi-Isolation eines Systems definiert eine Zeitrichtung! Die Entropie war also am Anfang beim Urknall am niedrigstem, quasi Null @Slash. Gruß EMI
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Sollen sich auch alle schämen, die gedankenlos sich der Wunder der Wissenschaft und Technik bedienen, und nicht mehr davon geistig erfasst haben als die Kuh von der Botanik der Pflanzen, die sie mit Wohlbehagen frisst. |
#24
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AW: Entropie beim Urknall
Also vielen Dank ersteinmal an alle, die geantwortet hatten.
Ok, EMI, ist es dann so, dass wenn sich das Universum in einem Zustand < Plancklänge, Planckzeit, etc. befindet, die Kausalität keine Rolle mehr spielt, d.h. dass es auch nur "eine" (oder ggf. sogar null) mögliche Vergangenheit(en) gibt, so dass so die Entropie auch entsprechend klein ist. (?) Aber im Prinzip ist es mir (hoffentlich) jetzt doch schon halbwegs klar. Viele Grüße Slash |
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