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Quantenmechanik, Relativitätstheorie und der ganze Rest. Wenn Sie Themen diskutieren wollen, die mehr als Schulkenntnisse voraussetzen, sind Sie hier richtig. Keine Angst, ein Physikstudium ist nicht Voraussetzung, aber man sollte sich schon eingehender mit Physik beschäftigt haben.

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  #31  
Alt 28.12.22, 08:24
SuperpositionSimon SuperpositionSimon ist offline
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Standard AW: Quanten und Information

Zitat:
Da man die jede Information wieder unzugänglich macht und somit eben keine Informationen mehr an die Umgebung abgegeben werden. Hat ebenfalls nix mit dem aktiven beobachten zu tun.
Eine interessante Frage wäre dabei, wie man "Information" definiert. Da man ihr keine materiellen oder physikalischen Eigenschaften zuordnen kann, wage ich zu bezweifeln, dass Information ohne einem bewussten Beobachter existieren kann.
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  #32  
Alt 28.12.22, 08:47
Benutzerbild von Geku
Geku Geku ist offline
Singularität
 
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Standard AW: Quanten und Information

Zitat:
Zitat von SuperpositionSimon Beitrag anzeigen
Ersterem würde ich in etwa zustimmen. Bei zweiterem stellt sich mir die Frage, wieso dann Quantenradierer möglich sind (https://de.wikipedia.org/wiki/Quantenradierer). Wenn ich eine Messung durchführe, aber im Anschluss jegliche Möglichkeit lösche, die Messung (bewusst) auszuwerten, erhält man im Doppelspaltexperiment wieder ein Interferenzmuster.
Taugen Polarisationsfilter für quantenmechanische Experimente oder veranschaulichen sie nur die Effekte?

https://www.leifiphysik.de/optik/pol...ht-einfuehrung

Zwei senkrecht (orthogonal) polarisierte elektromagnetische Wellen beinflussen sich gegenseitig nicht und könne schon aus diesem Grund keine Interferenzen bilden.

Grund: die Projektion des orthognalen Feldes ergibt immer die Amplitude null. Orthogonale Wellen beeinflußen sich gegenseitig nicht!

Wäre dem nicht so, dann könnten beim SAT-Fernsehen horizontal und vertikal polarisierte Kanäle nicht voneinander getrennt werden. Ähnliches gilt auch für den Tonabnehmer eines Stereoplattenspielers.

Das beim Quantenradierer um 45° gedrehte eingefügte Polarisationsfilter erzeugt aus Wellen mit senkrechter oder horizontaker Polarisation Wellen mit gleich starker horizontaler und vertikaler Komponente, die miteinander interferieren können. Das hat nichts mit dem Aufheben des Kollapses der Wellenfunktion zu tun.

Daher denke ich, dienen Experimente mit Polarisationfilter nur zur Veranschaulichung.
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It seems that perfection is attained not when there is nothing more to add, but when there is nothing more to remove — Antoine de Saint Exupéry

Ge?ndert von Geku (28.12.22 um 09:02 Uhr)
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  #33  
Alt 28.12.22, 15:22
Hawkwind Hawkwind ist offline
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Standard AW: Quanten und Information

Zitat:
Zitat von Geku Beitrag anzeigen

Zwei senkrecht (orthogonal) polarisierte elektromagnetische Wellen beinflussen sich gegenseitig nicht und könne schon aus diesem Grund keine Interferenzen bilden.
Mir ist nicht so ganz klar, was du damit sagen willst: natürlich superponieren auch senkrecht aufeinander stehende elektromagnetische Wellen.

Betrachtest du freilich den zeitlichen Mittelwert der Intensität der aus der Überlagerung resultierenden Welle, dann enthält dieser Mittelwert neben der Summer der beiden Intensitäten auch einen Interferenzterm, der aber bei der Überlagerung orthogonaler Wellen verschwindet.

I = I1 + I2 + I12

wobei I12 proportional zum cos des Winkels der beiden Wellen ist.

Geht es dir darum?
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  #34  
Alt 28.12.22, 16:31
Benutzerbild von antaris
antaris antaris ist offline
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Zitat:
Zitat von SuperpositionSimon Beitrag anzeigen
Eine interessante Frage wäre dabei, wie man "Information" definiert. Da man ihr keine materiellen oder physikalischen Eigenschaften zuordnen kann, wage ich zu bezweifeln, dass Information ohne einem bewussten Beobachter existieren kann.
Warum? Information ist ein sehr weiträumiger Begriff. In der QM sind z.B. alle Informationen die man über dieses physikalische System wissen kann, in der Wellenfunktion codiert.

Wenn ein heißes C70 Molekül ein infrarotes Photon emmitiert, weil es sich so abkühlt (und die Temperatur sich der Umgebung anpasst), dann verliert das C70 Molekül genau die Energie dieses Photons. Es gibt Informationen in Form von Energie ab. Trifft das Photon dann irgendwo auf eine Detektorplatte, so wird es von dieser absorbiert und regt in der Detektorplatte ein Elektron mit der Energie an...
Warum sind Informationen also etwas unphysikalisches und warum kann man nicht akzeptieren, dass wir Menschen nichts aber rein gar nichts besonderes sind? Wir machen einen unvorstellbar kleinen Teil dieses Großen Ganzen aus und warum sollte all das nur auf uns "blinde" Menschen warten? Selbst wenn wir uns alle mit Kernwaffen vollwerfen und dabei die Erde zerstören, so hat das auf den Rest des Universums fast null einfluss. Das Universum entwickelte sichohne uns, mit uns und wird es ganz sicher auch wieder ohne uns machen.
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Ge?ndert von antaris (28.12.22 um 16:37 Uhr)
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  #35  
Alt 28.12.22, 17:11
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antaris antaris ist offline
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Zitat:
Zitat von Geku Beitrag anzeigen
Stehende vs. laufende Welle, genau das macht den Unterschied zwischen Materie und Energie aus. Das Elektron (Materie) bildet eine stehende Welle um den Atomkern. Fällte ein angeregtes Atom, dessen Elektron als stehenden Welle mit höherer Energie den Kern umläuft, in den Grundzustand, dann wird die Energiediffernz als frei laufende Welle (Photon) mit Lichtgeschwindigkeit emittiert. Das Atom verliert Masse nach dem Gesetz E=mc².

Natürlich kann das Photon mit einem anderen Atom wechselwirken indem es dessen Elektron (stehende Welle) auf ein höheres Energieniveau hebt. Voraussetzung ist, dass das Photon die richtige Energie (Energiequantum) besitzt.

Stehende Wellen sind an die Materie gebunden und wandern mit dieser in der Raumzeit. Frei laufende Wellen breiten sich mit Lichtgeschwindigkeit aus und bleiben in der Zeit stehen.
Teilchen als stehende Wellen zu betrachten ist aber alles andere als Mainstream oder? Wieder alles nur eine Sache der Interpretation der QM? Vielleicht doch mehr in Richtung De-Broglie-Bohm-Theorie mit Führungswellen?

Ist das Teil(chen) vielleicht nur die größte Amplitude innerhalb der ganzen stehenden Materiewelle, am unscharf punktuellen Ort x, y, z, und zur Zeit t?
So wäre das jeweilige lokalisierte Teilchen nur "die Spitze des Eisbergs".
Der Teilchenbegriff müsste so wohl aus einem anderen Blickwinkel betrachtet werden. Es wäre der Wellenberg mit maximaler Amplitude bzw. Intensität im Interferenzmuster der Teilchenwelle.
Die Teilchenwelle ist aber wiederum nur eine Teilmenge einer viel größeren und im zeitlichen Verlauf "zerfließenden" universalen Welle, wie alle anderen Teilchenwellen auch. Die Aufenthaltswahrscheinlichkeit der stärksten Intensität hängt von der Dekohärenz der Umgebung und der Teilchenwelle zusammen. Die Verschränkung findet statt, weil Teilchenwellen in einer einzigen großen und gemeinsamen Interferenz verwoben ist. Der Wellenberg mit größter Intensität stellt in der "universalen Welle" den Urknall zum Zeitpunkt t0 dar.


Ganz interessant auch das hier (und auch die anderen Links, oben auf der Webseite):
https://gams.uni-graz.at/o:qm.5#div-de-2-4

Seltsam, dass man Publikationen in dieser Richtung fast nur in Östereich findet.
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Ge?ndert von antaris (28.12.22 um 19:00 Uhr)
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  #36  
Alt 28.12.22, 22:34
SuperpositionSimon SuperpositionSimon ist offline
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Zitat:
Warum? Information ist ein sehr weiträumiger Begriff. In der QM sind z.B. alle Informationen die man über dieses physikalische System wissen kann, in der Wellenfunktion codiert.
Habe jetzt mal nach einer Definition von Information gegoogelt in bin mal wieder auf Wikipedia fündig geworden. Hab kürzlich sogar mal 20€ gespendet .

https://de.wikipedia.org/wiki/Information
Zitat:
Information ist in der Informationstheorie das Wissen, das ein Absender einem Empfänger über einen Informationskanal vermittelt. Die Information kann dabei die Form von Signalen oder Code annehmen. Der Informationskanal ist in vielen Fällen ein Medium. Beim Empfänger führt die Information zu einem Zuwachs an Wissen.

Information kann bewusst als Nachricht oder Botschaft von einem Sender an einen Empfänger übermittelt oder auch unbewusst transportiert werden und durch die Wahrnehmung von Form und Eigenschaft eines Objektes auffallen. Information erhält ihren Wert durch die Interpretation des Gesamtgeschehens auf verschiedenen Ebenen durch den Empfänger der Information. Sender oder Empfänger können nicht nur Personen/Menschen, sondern auch (höherentwickelte) Tiere oder künstliche Systeme (wie Maschinen oder Computer/Computerprogramme) sein.
Ich bleib dabei: ohne Beobachter keine Information.
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  #37  
Alt 28.12.22, 22:48
Benutzerbild von antaris
antaris antaris ist offline
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Standard AW: Quanten und Information

Zitat:
Zitat von SuperpositionSimon Beitrag anzeigen
Ich bleib dabei: ohne Beobachter keine Information.
Das kannst du gerne machen und ich gebe dir ja sogar in gewisser Weise recht aber nicht auf das beobachten eines einzelnen oder aller Menschen in einem bestimmten Experiment.

Welches Wissen tauschen denn die Bäume über ihre Blätter und über die Wurzeln, sowie den Mycelien der Pilze in Form vo Codes und Signale untereinander aus?
Siehst du diese Art "Bewusstsein" als gleichwertig dem unseren an?

Wer ist Sender, wer Empfänger, was sind Signale und Codes und was hat eine menschengemachte Definition von etwas, dass wir nicht (vollständig) verstehen damit zu tun? (Wissen)
Was ist mit dem Wissen, das wir noch nicht entdeckt haben? Existiert es nicht? Wer beobachtet dieses uns unbekannte Wissen bzw. dessen Informationen?
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Ge?ndert von antaris (28.12.22 um 22:51 Uhr)
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  #38  
Alt 29.12.22, 04:18
sirius sirius ist offline
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Zitat:
Zitat von SuperpositionSimon Beitrag anzeigen
Habe jetzt mal nach einer Definition von Information gegoogelt in bin mal wieder auf Wikipedia fündig geworden. Hab kürzlich sogar mal 20€ gespendet .
Ich habe versucht aktiv mitzuarbeiten und den einen oder anderen Text zu übersetzen. Ist gar nicht so einfach, wie man vermutet.

Zitat:
Zitat von SuperpositionSimon Beitrag anzeigen

https://de.wikipedia.org/wiki/Information

Ich bleib dabei: ohne Beobachter keine Information.
Ist das noch ein philosophisches Problem oder stehen wir hier vor vollkommen neuen Interpretationsmöglichkeit durch den Fortschritt bei den Naturwissenschaften?

Welche Probleme werden wir künftig durch den Einsatz von KI bekommen? Dazu mache ich mir ab und an schon ernsthafte Gedanken.

Ich sehe sehr große gesellschaftspolitische Probleme auf die Menschheit zukommen. Dabei ist der Klimawandel und seine Folgen nur ein Faktor…
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  #39  
Alt 29.12.22, 04:31
sirius sirius ist offline
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Zitat:
Zitat von antaris Beitrag anzeigen
Das kannst du gerne machen und ich gebe dir ja sogar in gewisser Weise recht aber nicht auf das beobachten eines einzelnen oder aller Menschen in einem bestimmten Experiment.

Welches Wissen tauschen denn die Bäume über ihre Blätter und über die Wurzeln, sowie den Mycelien der Pilze in Form vo Codes und Signale untereinander aus?
Siehst du diese Art "Bewusstsein" als gleichwertig dem unseren an?

Wer ist Sender, wer Empfänger, was sind Signale und Codes und was hat eine menschengemachte Definition von etwas, dass wir nicht (vollständig) verstehen damit zu tun? (Wissen)
Was ist mit dem Wissen, das wir noch nicht entdeckt haben? Existiert es nicht? Wer beobachtet dieses uns unbekannte Wissen bzw. dessen Informationen?
Ich gehe mittlerweile davon aus, daß “Information” eines der wichtigsten Elemente, wenn nicht gar DER WICHTIGSTE FAKTOR im Uni- bzw. Multiversum ist. Menschen gemacht ist das ganz sicher nicht. Als gottgewollt oder durch einen Schöpfer kreiert sehe ich das aber auch nicht an. Die Grundlage für EXISTENZ bzw. LEBEN sind und waren mE einfach immer vorhanden. Die ursachlose Ursache…
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  #40  
Alt 29.12.22, 07:26
SuperpositionSimon SuperpositionSimon ist offline
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Standard AW: Quanten und Information

Zitat:
Ich gehe mittlerweile davon aus, daß “Information” eines der wichtigsten Elemente, wenn nicht gar DER WICHTIGSTE FAKTOR im Uni- bzw. Multiversum ist.
Dem kann ich nur zustimmen. Bezogen auf die Quantenwelt ist für mich die plausibelste Erklärung, dass der Kollaps der Wellenfunktion ein Kollaps des Informationsmangels des Beobachters ist.
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