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  #1  
Alt 27.08.23, 12:57
sirius sirius ist offline
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Standard Quantelung der Zeit

Bei meinen Überlegungen zur Quantelung der Zeit bin ich heute auf folgenden Beitrag gestoßen

http://www.gaebler.info/sonstiges/wissen.htm

Der Physiker Martin Bojowald forscht zu Quantengravitation und lehrt theoretische Physik in den USA.

Sein deutscher Wikipediaeintrag

https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Bojowald

Zitat aus dem Wikitext zu Professor Bojowald

Zitat:
Er vertritt die Theorie des Big Bounce, eines von der Urknall-Theorie abweichenden zyklischen Modells. Hierbei wird der Big Bang als ein Großer Rückprall (Big Bounce) interpretiert. Demnach hätte das Weltall weder Anfang noch Ende. Es war immer schon da. Ein sich unter dem Einfluss der Gravitation bis zu einer höchsten Dichte kontrahierendes Universum implodiert in einem Big Crunch (Kollaps), woraufhin es zu einem Big Bounce (großen Rückprall) kommt. Eine neue Expansionsphase beginnt, bis die Gravitation die Ausdehnung wieder stoppt und es zu einer erneuten Kontraktion kommt.[4] Diese zyklischen Phasen: Kontraktion eines Vorgängeruniversums bis zum Big Crunch (Kollaps) – Rückprall (Big Bounce), Expansion eines Nachfolgeuniversums, Rekollaps ..., wiederholen sich nach diesem Modell in einem ewigen Kreislauf:

„Der Urknall wäre demnach die explosive Folge einer noch früheren Implosion, verursacht durch exotische Quanteneffekte.“
– Martin Bojowald: Spektrum der Wissenschaft, Mai 2009, S. 26–32.[5]
Aus obigem Zitat

"Demnach hätte das Weltall weder Anfang noch Ende. Es war immer schon da."

Das ist auch meine Vorstellung.

Die Grundlagen für die Existenz von Uni-/Multiversen waren mE iMMER schon vorhanden...


Mit Prof. Bojowalds Worten:

„Der Urknall wäre demnach die explosive Folge einer noch früheren Implosion, verursacht durch exotische Quanteneffekte.“

Wenn man, wie ich, MULTIVERSEN für wahrscheinlich hält, ergeben sich dazu aber auch noch ganz andere Ideen und Erklärungsmöglichkeiten
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Ge?ndert von sirius (27.08.23 um 13:02 Uhr) Grund: Die Autokorrektur macht sehr oft was sie will - Quantelung wollte sie nicht ;-)
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  #2  
Alt 27.08.23, 13:15
sirius sirius ist offline
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Standard AW: Quantelung der Zeit

Bitte Thread verschieben, wenn das Thema hier falsch ist....
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  #3  
Alt 27.08.23, 13:28
Benutzerbild von Geku
Geku Geku ist offline
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Standard AW: Quantelung der Zeit

Danke für den interessanten Artikel:

Zitat:
Die Raumzeit hört also im Urknall nicht mehr auf, zu existieren, sondern bleibt erhalten. Das Urknall-Universum hat somit erstmals eine Vorgeschichte.
Bedeutet Vorgeschichte nicht, dass neben Energie und Materie auch Information erhalten bleibt. Ohne Information gibt es keine Vorgeschichte!
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  #4  
Alt 03.09.23, 16:41
Eyk van Bommel Eyk van Bommel ist offline
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Standard AW: Quantelung der Zeit

Hallo Sirius,
Ich sehe die Interpretationen die eine Quantelung der Zeit sehen als schwierig an. Aber das gilt für vieles, dass alles versucht zu verquanteln. Bis scheinbar nichts mehr ohne ist.
Quanten sind nach meinem Verständnis Messergebnisse, die sich aus einem kontinuierlichen Hintergrund heraus ergeben.
Gerade bei der Zeit ist es so, dass diese in quantenphysikalischen Beschreibungen keine bevorzugte Richtung aufweist. Theoretisch bewegt sich ein Teilchen nicht nur über alle räumlichen Pfade, sondern auch über alle Pfade in der Zeit.
Wenn wir der Vergangenheit die Farbe Weiß zuordnen und wir für die Zukunft schwarz sehen, dann sind Quanten Grau. Das Grau erscheint uns als Quant. Grau ist hier nicht die Überlagerung von Weiß und Schwarz sondern das Resultat aus den Pfaden und ist dann nicht 50% w/ 50% s sondern 100% g.
Wie man sehen kann gehört das Grau dann nicht zum kontinuierlichen Weiß/Schwarzen Hintergrund sondern hebt sich in diesem Moment aus dem Hintergrund hervor.
Das dt ist hier Null. Weil es nicht mehr zum Hintergrund gehört (kein Weiß/Schwarzanteil) und auch außerhalb der Wechselwirkung mit ihm liegt. Es verschwindet kurz, wenn man so möchte, um dann in einer Wellenfunktion mit 50%w und 50% s neu aufzutauchen.
W+S -> G-> W+S. G ist physikalisch nicht messbar. Nur der Wechsel von "Zustand vor G" und "Zustand nach G" wird durch die Schrödingergleichung beschrieben. Mit dt =0 haben die physikalischen Formalismen ihre Probleme. Aber es liegt nicht am Formalismus sondern an der Realität, die wir damit ja beschreiben.
Man kann ja immer nur dumme Vergleiche aufstellen. Aber es ist vergleichbar mit dem Bewusstsein. Die Biologie ist hier s+w und das Bewusstsein Grau. Es steht außerhalb dessen, was die Neuronen als biologisches System beschreibt. Bewusstsein ist biologisch physikalisch (zumindest theoretisch) erklärbar. Also was man benötigt um Bewusstsein zu erhalten, sagt aber nichts über die Konsequenzen aus, was Bewusstsein bedeutet. Z.B Bewusstes handeln. Die Physik kann aus meiner Sicht Bewusstsein erklären -> das Entstehen von Grau, aber nichts über das Grau.

Das Grau kann man in beiden Fällen nur "Philosophisch" betrachten. Es sind keine Bestandteile der physikalisch Welt.
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Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt. A.E

Ge?ndert von Eyk van Bommel (03.09.23 um 16:46 Uhr)
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  #5  
Alt 03.09.23, 18:19
Benutzerbild von Geku
Geku Geku ist offline
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Standard AW: Quantelung der Zeit

Zitat:
Zitat von sirius Beitrag anzeigen
Bei meinen Überlegungen zur Quantelung der Zeit bin ich heute auf folgenden Beitrag gestoßen

http://www.gaebler.info/sonstiges/wissen.htm
Die Annahme, dass Raum und Zeit, gequantelt sind verhindert Unendlichkeiten.

Wenn Alles (Energie und Materie) auf eine Raum/Zeitquant zusammenfällt, dann entsteht das größtmöglichste Energiequant (Ich bezeichne es einmal als Superenergiequant). Dieses wir während der Ausdehnung von Raum und Zeit auf immer kleinere Eneriequanten heruntergebrochen. (=Entropie)

Aufgrund der diskontinuierlichen Welt müsste Raum und Zeit abzählbar sein.

Auf größeren Abständen und in unserer alltäglichen Erfahrung ist die Quantisierung in der Regel nicht sichtbar, da die quantenmechanischen Effekte aufgrund der großen Anzahl von Teilchen und der statistischen Mittelungseffekte auf makroskopischer Ebene verschwinden. Daher erscheint die Welt auf unserer vertrauten Ebene als kontinuierlich und nicht quantisiert.

Auch Information ist diskret. Sätze werden auf Wörter, Wörter auf Buchstaben heruntergebrochen. Jeder Buchstabe besteht aus 7 Bits des ASCII Codes. Mit dem Bit (Ja/Nein Entscheidung) ist mit dem Teilen Schluß.

Was passiert mit der Information, wenn diese mit Energie und Materie (Materie=Energie) auf eine Superenergiequant mit der Ausdehnung eines Raum/Zeitquants zusammenfällt?
Superposition des Superenergiequants mit den Zuständen der Information?
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Ge?ndert von Geku (03.09.23 um 19:13 Uhr)
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  #6  
Alt 07.12.23, 16:21
sirius sirius ist offline
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Standard AW: Quantelung der Zeit

Zitat:
Zitat von Geku Beitrag anzeigen
Die Annahme, dass Raum und Zeit, gequantelt sind verhindert Unendlichkeiten.

Wenn Alles (Energie und Materie) auf eine Raum/Zeitquant zusammenfällt, dann entsteht das größtmöglichste Energiequant (Ich bezeichne es einmal als Superenergiequant). Dieses wir während der Ausdehnung von Raum und Zeit auf immer kleinere Eneriequanten heruntergebrochen. (=Entropie)
Zitat:
Zitat von Geku Beitrag anzeigen
Aufgrund der diskontinuierlichen Welt müsste Raum und Zeit abzählbar sein.
Alter des Universums seit Big Bang ca. 14 Mrd. Jahre
Woher kommen dann die älteren Galaxien, die gesichtet wurden?
Wie kann diese Diskrepanz erklärt werden?

Zitat:
Zitat von Geku Beitrag anzeigen
Auf größeren Abständen und in unserer alltäglichen Erfahrung ist die Quantisierung in der Regel nicht sichtbar, da die quantenmechanischen Effekte aufgrund der großen Anzahl von Teilchen und der statistischen Mittelungseffekte auf makroskopischer Ebene verschwinden. Daher erscheint die Welt auf unserer vertrauten Ebene als kontinuierlich und nicht quantisiert.

Auch Information ist diskret. Sätze werden auf Wörter, Wörter auf Buchstaben heruntergebrochen. Jeder Buchstabe besteht aus 7 Bits des ASCII Codes. Mit dem Bit (Ja/Nein Entscheidung) ist mit dem Teilen Schluß.
Zitat:
Zitat von Geku Beitrag anzeigen
Was passiert mit der Information, wenn diese mit Energie und Materie (Materie=Energie) auf eine Superenergiequant mit der Ausdehnung eines Raum/Zeitquants zusammenfällt?
Superposition des Superenergiequants mit den Zuständen der Information?
Könnte die vorhandene Information geteilt und damit weitergegeben werden?
Ein 'kollektives Bewusstsein' könnte so aus dem Vorhandensein und der Weitergabe von Informationen entstehen und setzt dabei zunächst kein organisches Leben voraus...?
Reicht dieser Denkansatz weit genug um eine Kontinuität in der Diskontinuität zu finden?
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  #7  
Alt 07.12.23, 17:45
Quantor Quantor ist offline
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Standard AW: Quantelung der Zeit

Zitat:
Zitat von sirius Beitrag anzeigen
Mit Prof. Bojowalds Worten:

„Der Urknall wäre demnach die explosive Folge einer noch früheren Implosion, verursacht durch exotische Quanteneffekte.“
Dazu müsste man erklären können, wie Raumzeit quantenmechanisch entsteht, das kann man bisher nicht.
Könnte man es, würde es aber auch nicht unbedingt bedeuten, dass es eine "Quantengravitation" gäbe, also eine quantenmechanische Theorie der Gravitation, mit "Raumzeit"-Quanten (wohl so im Sinne von Quanten des Raumes und der Zeit, wie du es verstehst). Es könnte dann noch möglich sein, dass Gravitation ein "Epiphänomen" ist. Dann wären Raum und Zeit nur kontinuierliche Parameter einer makroskopischen Beschreibung von "Gravitation". Tatsächlich spricht auch vieles dafür, dass Gravitation kein mikroskopisches Phänomen ist..
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  #8  
Alt 07.12.23, 18:25
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Standard AW: Quantelung der Zeit

Zitat:
Zitat von sirius Beitrag anzeigen
Woher kommen dann die älteren Galaxien, die gesichtet wurden?
Wie kann diese Diskrepanz erklärt werden?
Zuerst müsste man wissen wie die Abschätzung des Alters dieser Galaxien zustande kam?
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  #9  
Alt 31.12.23, 01:25
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physicus physicus ist offline
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Standard AW: Quantelung der Zeit

Zitat:
Zitat von sirius Beitrag anzeigen
Er vertritt die Theorie des Big Bounce, eines von der Urknall-Theorie abweichenden zyklischen Modells. Hierbei wird der Big Bang als ein Großer Rückprall (Big Bounce) interpretiert. Demnach hätte das Weltall weder Anfang noch Ende. Es war immer schon da. Ein sich unter dem Einfluss der Gravitation bis zu einer höchsten Dichte kontrahierendes Universum implodiert in einem Big Crunch (Kollaps), woraufhin es zu einem Big Bounce (großen Rückprall) kommt.
Dieser Ansatz ist doch bereits vom Tisch? Zyklisch ist nicht: Messungen haben doch gezeigt, dass das Universum sich immer schneller ausdehnt - getrieben von der Dunklen Energie, die den Raum immer schneller in das Nichts (ich nenne es ja Nulldimension, oder wie auch immer man es bezeichnen möchte) hinaustreibt.

Die Gravitation ist nicht stark genug, um der Dunklen Energie wirksam entgegenzuwirken - weder jetzt, noch irgendwann in der Zuknuft. Sie sorgt "nur" für lokale Materieballungen wie Galaxien, Schwarze Löcher usw.

Also gibt es keine "Zyklen" von Expansion und Kontraktion, und kein "pulsierendes" Universum.

Oder?
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Schönen Gruß, Chris

Ge?ndert von physicus (31.12.23 um 01:36 Uhr)
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  #10  
Alt 31.12.23, 01:54
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Standard AW: Quantelung der Zeit

Ergänzung: beim sog. "Geschlossenen Universum" (d.h. wenn die Gesamtdichte des Universums über einem gewissen kritischen Wert liegt), könnte die Gravitation schließlich die Expansion überwinden, und das Universum könnte sich wieder zusammenziehen.

Die aktuellen Beobachtungen deuten aber doch darauf hin, dass die Energiedichte des Universums von Dunkler Energie dominiert wird, was zu einer beschleunigten Expansion führt.
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Schönen Gruß, Chris
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