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Quantenmechanik, Relativitätstheorie und der ganze Rest. Wenn Sie Themen diskutieren wollen, die mehr als Schulkenntnisse voraussetzen, sind Sie hier richtig. Keine Angst, ein Physikstudium ist nicht Voraussetzung, aber man sollte sich schon eingehender mit Physik beschäftigt haben.

 
 
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  #1  
Alt 30.05.16, 08:25
pakoe pakoe ist offline
Newbie
 
Registriert seit: 30.05.2016
Beitr?ge: 7
Standard Interpretation der Quantenmechanik

Was ist am folgenden Vergleich falsch? "Genau" gleichartige Kugeln fallen mit gleicher Geschwindigkeit nacheinander an derselben Stelle in ein tosendes Meer. Sie treffen NICHT an derselben Stelle am Meeresboden auf, denn sie werden beim Auftreffen auf die Meeresoberfläche durch die Wellen unterschiedlich abgelenkt. Ist es beim Auftreffen von Elektronen auf einen Messapparat (z.B. die bekannten 2 Schlitze) nicht genauso? Der Messapparat ist das tosende Meer. Abhängig davon, wie es gerade tost, passiert bei der Annäherung eines Elektrons mal dies, mal das. Wenn man für einen bestimmten Zeitpunkt die ungeheuer komplexe Zustandsfunktion des Gesamtsystems aus Elektron und Messapparat einschließlich des Tosens kennen würde (selbstverständlich ist die Zustandsfunktion des Elektrons allein nicht mehr realistisch, wenn die Wechselwirkung mit dem Messapparat nicht mehr vernachlässigbar ist), wäre die Annahme plausibel, dass aus der (ungeheuer komplexen) Schrödinger-Gleichung für dieses Gesamtsystem folgen würde, hinter welchem Schlitz das Elektron registriert werden würde (=> kein Zufall im Spiel). Aber so, wie der Zustand der tosenden Meeresoberfläche zu keinem Zeitpunkt genau bekannt ist (viel zu komplex) und, wenn er bekannt wäre, seine weitere Entwicklung und die Wechselwirkung mit der aufprallenden Kugel praktisch nicht berechenbar wäre, so ist auch die Zustandsfunktion von Elektron+Messapparat (einschließlich Brown'scher Bewegung im Messapparat) zu keinem Zeitpunkt genau bekannt, und auch, wenn sie es wäre, könnte ihre weitere Entwicklung mit der Schrödinger-Gleichung nur theoretisch, aber nicht praktisch ermittelt werden.
Ich habe kein Verständnisproblem damit, dass die Zustandsfunktion eines Elektrons keinen genauen Ort und zugleich Impuls angibt, ich verstehe aber nicht, warum ein Kollaps von Quantenzuständen oder Zustandsfunktionen angenommen wird. Der scheinbare Kollaps könnte eine rein mathematische (also vielleicht kontra-intuitive, aber dennoch nicht im Geringsten interpretationsbedürftige) Eigenschaft der Lösung ungeheuer komplexer Differentialgleichungen sein. Dies wäre eine deterministische Interpretation der Quantenmechanik. Wo also steckt ein Fehler in dem Vergleich zwischen Elektron+Messapparat und Kugel+Meeresoberfläche? (Nur am Rande: Seit Gödel ist bekannt, dass ungeheuer komplexe mathematische Objekte kontra-intuitive Eigenschaften haben können. Zu interpretieren gibt es auch da nichts.)
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Stichworte
indeterminismus, kollaps, zufall

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