Quanten.de Diskussionsforum  

Zur?ck   Quanten.de Diskussionsforum > Wissenschaftstheorie und Interpretationen der Physik

Hinweise

Wissenschaftstheorie und Interpretationen der Physik Runder Tisch für Physiker, Erkenntnis- und Wissenschaftstheoretiker

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #51  
Alt 27.01.12, 17:24
Benutzerbild von JoAx
JoAx JoAx ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 05.03.2009
Beitr?ge: 4.324
Standard AW: Welle-/Teilchen Dualismus

Hi richy!

Zitat:
Zitat von richy Beitrag anzeigen
Ich meine nicht dass der deterinierte Zufall (Chaos) z.B. in der BM eine zwingend notwendige Annahme ist.
Ist der Zufall dort denn überhaupt determiniert?
Oder in der VWI?

Zitat:
Zitat von richy Beitrag anzeigen
Sie nehmen jedenfalls keinen objektiven Zufall an sondern Determinismus.
D.h., zumindest du verstehst unter einem objektiven Zufall einen "Wert" der ... wie zustande kommt?
Ich möchte auf folgendes hinaus -> Wenn der scharfe Wert einer Observablen nicht durch ein (objektiven) Zufall zustande kommt, sondern durch mehrere (objektive ...), dann ist das Ergebnis immer noch nicht "determiniert & (leicht) chaotisch", sondern "zufällig & ...", ich denke das reicht auch. Einfach zufällig.

Bloß kann der Zufall nicht noch zufälliger werden. Zufall ist Zufall. D.h. aber, dass die mögliche Mehrzahl an zufälligen WW-en das End-Ergebnis nur weniger zufällig erscheinen lassen kann, nicht mehr zufälliger.


Gruß, Johann
Mit Zitat antworten
  #52  
Alt 27.01.12, 17:35
amc amc ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 17.05.2011
Beitr?ge: 896
Standard AW: Welle-/Teilchen Dualismus

Hi Richy,

Zitat:
Zitat von richy Beitrag anzeigen
Das ist eine Frage der Interpretation und darauf habe ich Fossilium hingewiesen.
Nur um das hier zu betonen - in dem Artikel geht es erstmal darum, dass die Unbestimmstheitsrelation offenbar nicht als Ursache für die Komplemtarität, und im speziellen für den Welle-Teilchen-Dualismus anzusehen ist. Diese Phänomene bleiben auch dann bestehen, wenn man die Unbestimmtheitsrelation umgeht. Es handelt sich bei der Komplementarität folglich wohl um etwas viel elemtareres in unser physikalischen Welt.

Ich denke, wenn man sich darauf einigt, dass es sich bei diesen Phänomenen erstmal um theoretisch und experimentell bestätigte Tatsachen handelt, es also Fakt ist, der Dualismus der Welle-Teilchen-Erscheinungen ist unbestritten, dann haben wir hier schon viel gewonnen. Gerade für Leute, die sich kaum bis gar nicht auskennen (noch weniger als ich ). Lediglich dafür, wie man diese Erscheinungen nun erklären möchte, benötigt man Interpretationen (z.B. ob sich der Dualismus an irgendeiner Stelle in einem gewisssen Sinne dann doch auflöst; oder es tatsächlich als Objekt anzusehende Dinge sind, die ihren Zustand wechseln; oder es vielleicht doch ganz anders ist als gedacht ...). Oder man lässt die Interpretationen einfach weg, und kümmert sich nicht um das "warum", auch eine von vielen bevorzugte Wahl.

Grüße, AMC

Ge?ndert von amc (27.01.12 um 17:40 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #53  
Alt 27.01.12, 17:59
Benutzerbild von richy
richy richy ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
Ort: karlsruhe
Beitr?ge: 4.170
Standard AW: Welle-/Teilchen Dualismus

Hi Jaox
Zitat:
Ist der Zufall dort denn überhaupt determiniert?
(In der BM) Ja, das geht auch aus dem Wiki Eintrag und vielen anderen Darstellungen hervor. Und daher auch die Geleichgewichtshypothese. Nur mal als Beispiel
Zitat:
Zitat von Wiki
Die bohmsche Mechanik ist eine deterministische Theorie und erlaubt eine einfache Lösung des Messproblems der Quantenmechanik, d. h., der Akt der Messung bzw. Beobachtung spielt keine ausgezeichnete Rolle (zum Messproblem siehe auch den Artikel zu Schrödingers Katze).
Zitat:
Oder in der VWI?
Ebenfalls, aber da betrifft der Determinismus das ganze Hyperuniversum. Man kann diesen nicht alleine auf unsere Realitaet reduzieren und somit ist das kaum ein Unterschied mehr zu einem objekiven Zufall.

Es ist doch auch logisch. Vielleicht wird jetzt wieder ein Gemecker kommen, aber der objektive Zufall ist nun alles andere als eine realistische, physikalische Groesse. Der ist in keinster Weise erfassbar. Ein Realismus nimmt viele Welten an oder Trajektorien um genau solche unrealistische Groessen zu vermeiden. Wenn man dann dennoch einen "Gotteszufall" annimmt waere dies doch (scheinbar) alles fuer "Schroedingers Katz".
Aber wie erwaehnt waere es kein Widerspruch eines Realismus darin dennoch einen objektiven Zufall anzunehmen. (Heim waere solch eine Theorie) Und ich nehme dies auch an.
Beides. Objektiven Zufall und viele Welten

Gott wuefelt nicht !
Wer dann ?
Realist,Determinist : Die Natuer selbst ist der Wuerfel.

Zitat:
D.h., zumindest du verstehst unter einem objektiven Zufall einen "Wert" der ... wie zustande kommt?
Durch einen determinierten physikalischen und damit beschreibbaren Vorgang. Ok man muesste hier auch Aspekte einer Akausalitaet betrachten aufgrund des Zeitpfeils. Aber das wird meistens leider ausser acht gelassen.
Der Zufall der BM ist einfach das Chaos der Chaostheorie. Schon bei einfachen Mehrkoerperproblemen tritt dieses auf :
Zitat:
Die Bewegung von Billardkugeln ist bereits nach der 9ten Karambolage der Kugeln völlig unberechenbar, wenn sich ein Zuschauer im Raum bewegt, der auf die Kugeln äußerst geringe Gravitationskräfte ausübt. Das erstaunlichste Beispiel ist aber folgendes: Die Bewegung von Sauerstoffmolekülen, die in einer Sekunde milliardenfach zusammenprallen, ist bereits nach der 56ten Karambolage, also einem Bruchteil von Millisekunden, nicht mehr berechenbar, wenn man die geringste aller auf die Moleküle wirkenden Kräfte berücksichtigt, nämlich die Gravitationskraft eines Elektrons, das sich irgendwo am Rande des Universums befindet.
http://www.philippi-trust.de/hendrik...oku/stein.html

Ich meine es ist doch ganz einfach. Das Universum ist nichtlinear und ein 10^80 Koerpersystem. Da ist nichts geschlossen berechenbar und Chaos gibt es an jeder Ecke auch makroskopisch. Im Verhulst 1989 Beitrag habe ich doch auch gezeigt woran alleine die Berechnung der Anfangswerte scheitert. Und schon damit scheitert der Daemon.
Zitat:
Wenn der scharfe Wert einer Observablen nicht durch ein (objektiven) Zufall zustande kommt, sondern durch mehrere (objektive ...), dann ist das Ergebnis immer noch nicht "determiniert & (leicht) chaotisch", sondern "zufällig & ...", ich denke das reicht auch. Einfach zufällig.
Ja klar. Aber man benoetigt ueberhaupt keinen objektiven Zufall um chaotisches , zufaelliges zu erzeugen. Auch die Zahlenfolge hier scheint zufaellig.
y(k+1)=4*y(k)*(1-y(k)) y(0)=0.1
Wobei dies einen schlechter Zufallszahlengenerator darstellt. Einen guten kannst du nicht mehr vom objektiven Zufall unterscheiden.

Gruesse

Ge?ndert von richy (27.01.12 um 18:18 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #54  
Alt 27.01.12, 18:17
Benutzerbild von richy
richy richy ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
Ort: karlsruhe
Beitr?ge: 4.170
Standard AW: Welle-/Teilchen Dualismus

Vielleicht hilft dies hier weiter :



Oder dieses PDF zum Chaos in der Qunatenmechanik :
http://people.maths.ox.ac.uk/~porterm/papers/germqc.pdf
Mit Zitat antworten
  #55  
Alt 27.01.12, 18:37
Benutzerbild von richy
richy richy ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
Ort: karlsruhe
Beitr?ge: 4.170
Standard AW: Welle-/Teilchen Dualismus

Hi AMC
Zitat:
Nur um das hier zu betonen - in dem Artikel geht es erstmal darum, dass die Unbestimmstheitsrelation offenbar nicht als Ursache für die Komplemtarität, und im speziellen für den Welle-Teilchen-Dualismus anzusehen ist.
Komplementaritaet ist ein Unwort schlechthin und vor der Bezeichnung Welle Teilchen Dualismus wird auch an Schulen gewarnt. So gesehen : Ja.

Zitat:
Diese Phänomene bleiben auch dann bestehen, wenn man die Unbestimmtheitsrelation umgeht.
Wenn ich die Bezechungen wie oben verstehe : Nein.
Keiner umgeht die Unbestimmtheitsrelation. Die ist der Fakt. Dualismus und Komplementaritaet Kunstwoerter, die daraus interpretiert werden.

Zitat:
Es handelt sich bei der Komplementarität folglich wohl um etwas viel elemtareres in unser physikalischen Welt.
Komplementaritaet ist eine Interpretation um die Irrealitaet von Psi mittels Heisenberg zu rechtfertigen. Mag sein dass unsere Welt so funktioniert. Irreal. Es muss aber nicht so sein.

Zitat:
der Dualismus der Welle-Teilchen-Erscheinungen ist unbestritten,
Das Welle-Teilchen-Erscheinungen beobachtet werden ist unmstritten aber nicht dass dies einen Dualismus darstellt.
Wenn ich von einem Laib Brot eine Brotscheibe abschneide , ist dann Brot dualistisch weil es zugleich Scheibe Brot und Laib Brot ist ?

BTW: Schau die die Seite "Dualismus" bei WIKI lieber nicht an :-)
Und wenn du dir sie anschaust, dann duerfte wohl klar sein, woher dieses Wort seinen Ursprung hat.

Gruesse

Ge?ndert von richy (27.01.12 um 18:42 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #56  
Alt 27.01.12, 19:33
amc amc ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 17.05.2011
Beitr?ge: 896
Standard AW: Welle-/Teilchen Dualismus

Zitat:
Zitat von richy Beitrag anzeigen
Keiner umgeht die Unbestimmtheitsrelation. Die ist der Fakt. Dualismus und Komplementaritaet Kunstwoerter, die daraus interpretiert werden.
Damit klarer wird, wie es gemeint ist:
(wen es interessiert ...)

Zitat:
Zitat von Spektrum
Die von der Unbestimmtheitsrelation gesetzten Grenzen sind nicht der einzige Mechanismus, mit dem die Natur Komplementarität erzwingt. Wir haben nämlich vor kurzem entdeckt, daß sich im Prinzip Welcher-Weg-Detektoren konstruieren lassen, welche die Bewegung der beobachteten Objekte nicht beeinflussen und somit die Unbestimmtheitsrelation umgehen.

Das Konzept dieses neuartigen Detektors beruht auf einer Variante des Doppelspalt-Versuchs. Der amerikanische Physiker Richard P. Feynman (1918 bis 1988, Nobelpreis 1965) hat eine solche Variante in seiner Einführung in die Quantenmechanik (im dritten Band seiner berühmten "Lectures on Physics") beschrieben. Er machte die interessante Beobachtung, daß man mit Elektronen anstelle von Photonen einen besseren Zugriff auf die interferierenden Objekte gewinnt. Da Elektronen Welleneigenschaften haben, können sie - genau wie Licht - in einem Doppelspalt-Versuch ein Interferenzmuster erzeugen. Doch weil sie obendrein elektrisch geladen sind, treten sie mit elektromagnetischen Feldern - also auch mit Licht - in Wechselwirkung. Folglich kann man Welcher-Weg-Information erhalten, indem man Licht an ihnen streut.

Feynman schlug folgende Methode vor: Man plaziere knapp hinter der Platte eine Lichtquelle symmetrisch zwischen den beiden Spalten. Einige Photonen prallen dann von den Elektronen ab, und ihre Bewegungsrichtung zeigt an, ob sie aus der Nähe des einen oder des anderen Spalts kommen.

Feynmans Analyse des Elektron-Photon-Stoßes zielt auf zwei Variable: den auf das Elektron übertragenen Impuls und die Unbestimmtheit bei der Messung des Elektron-Orts. Wie bei Einsteins Gedankenexperiment mit dem Rückstoß auf die bewegliche Spaltplatte müssen auch hier beide Größen sehr klein sein, wenn man sowohl Welcher-Weg-Information als auch Interferenzmuster erhalten will - und zwar kleiner, als Heisenbergs Unbestimmtheitsrelation erlaubt.

Mit dem neuen Welcher-Weg-Detektor folgen wir Feynmans Vorschlag, umgehen allerdings die Impulsstöße. In unserem Gedankenexperiment lassen wir nicht Elektronen, sondern Atome interferieren. Vor die beiden Spalte stellen wir je einen kleinen kastenförmigen Hohlraum, so daß jedes Atom einen davon durchqueren muß, bevor es zur Spaltplatte gelangt (Bild 3). Bei den dafür erforderlichen experimentellen Techniken haben Forscher an der Universität München, am Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching, an der Yale-Universität in New Haven (Connecticut) und der École Normale Supérieure in Paris in den letzten Jahren enorme Fortschritte erzielt: Man vermag nun ohne weiteres im Experiment einzelne Atome durch Hohlräume zu schicken.

Wir regen zunächst jedes Atom mit einem kurzwelligen Laser an; das heißt, es absorbiert ein Photon der Laserstrahlung und geht dabei in einen höheren Energiezustand über. Die Geometrie der beiden Hohlräume wird so gewählt, daß die angeregten Atome gezwungen sind, in einen niedrigeren Energiezustand überzugehen, wobei sie ein längerwelliges Photon aussenden. (Diese Wellenlängen sind mit jener der Strahlung in einem Mikrowellenherd vergleichbar.) Über einen Nachweis dieses längerwelligen Photons läßt sich dann ermitteln, welchen Hohlraum - und folglich welchen Spalt - das Atom durchquert hat.

Mit dieser Methode umgehen wir Heisenbergs Unbestimmtheitsrelation, weil die Freisetzung des Photons im Hohlraum die Bewegung des Atoms nicht beeinflußt. Um Störsignale zu minimieren, müßte man im realen Experiment die Hohlräume extrem tief kühlen und zudem mit supraleitenden Wänden ausstatten, damit die Photonen sich darin lange genug speichern lassen (siehe hierzu "Hohlraum-Quantenelektrodynamik" von Serge Harouche und Jean-Michel Raimond, Spektrum der Wissenschaft, Juni 1993, Seite 48).

Insofern diese Nachweismethode die Bewegung des Atoms nicht stört, könnte man vermuten, daß das Atom seine Fähigkeit zur Interferenz behält. Wir würden demnach Information über den Weg erhalten (ein Indiz für die Teilchennatur des Atoms) und gleichzeitig ein Streifenmuster als Beweis für seinen Wellencharakter.

Doch diese Annahme ist falsch. Wie unsere Analyse zeigt, schließen sich Welcher-Weg-Information und Interferenzmuster weiterhin gegenseitig aus. Sobald wir Information über den eingeschlagenen Weg erhalten, verschwindet das Interferenzmuster, und zu sehen ist nur noch ein großer Fleck in der Mitte des Schirms. Das heißt: Wir können zwar Heisenbergs Unbestimmtheitsrelation umgehen, nicht aber Bohrs Komplementaritätsprinzip.

Die Komplementarität behauptet sich dabei auf sehr subtile Weise. Sie verbirgt sich in den Korrelationen zwischen der Bewegungsfreiheit des Atoms einerseits und den Photonen im Hohlraum andererseits, die letztlich den Verlust des Interferenzmusters bewirken. Es ist, als hätte jedes Atom ein Etikett, das anzeigt, durch welchen Spalt es gekommen ist, und als dürften verschieden gekennzeichnete Atome nicht miteinander wechselwirken. Als Etikett fungiert das im Hohlraum abgegebene Photon. Wie weit der Schirm, auf dem die Interferenz erscheint, von den Welcher-Weg-Detektoren entfernt liegt, spielt dabei keine Rolle. Wenn erst einmal eine Korrelation zwischen einem etikettierten Atom und dem entsprechenden Hohlraum hergestellt worden ist, bleibt sie bestehen.
(Dies ist nur ein Auszug. Um den Artikel komplett zu lesen muss man Abonnent sein, oder eine Gebühr bezahlen.)

Zitat:
Zitat von richy Beitrag anzeigen
Das Welle-Teilchen-Erscheinungen beobachtet werden ist unmstritten aber nicht dass dies einen Dualismus darstellt.
Deswegen habe ich ganz bewusst geschrieben: "Der Dualismus von Welle-Teilchen-Erscheinungen", und nicht "Der Welle-Teilchen-Dualismus".

Grüße, AMC

Ge?ndert von amc (27.01.12 um 19:39 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #57  
Alt 27.01.12, 20:52
Benutzerbild von richy
richy richy ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
Ort: karlsruhe
Beitr?ge: 4.170
Standard AW: Welle-/Teilchen Dualismus

Hi AMC
Dieser Versuch ist ja brandneu. Dass du dich auf diesen beziehst konnte ich nicht wissen. Bauhof hat ihn gerade auch hier geposted.
http://www.quanten.de/forum/showthre...6314#post66314
Also wenn das alles seine Richtigkeit hat, dann waere das ein Beweis, dass tatsaechlich ein objektiver Zufall existiert. Das waere meiner Meinung nach sensationell.
Eine deteminierte Bohmsche de Broglie Mechanik damit widerlegt.

Zitat:
Deswegen habe ich ganz bewusst geschrieben: "Der Dualismus von Welle-Teilchen-Erscheinungen", und nicht "Der Welle-Teilchen-Dualismus".
Das habe ich mir fast gedacht :-)

Ge?ndert von richy (27.01.12 um 20:55 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #58  
Alt 27.01.12, 23:22
amc amc ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 17.05.2011
Beitr?ge: 896
Standard AW: Welle-/Teilchen Dualismus

Zitat:
Zitat von richy Beitrag anzeigen
Dieser Versuch ist ja brandneu. Dass du dich auf diesen beziehst konnte ich nicht wissen.
Hab ich auch nicht. Habe ich auch jetzt erst mitbekommen. Ich habe mich auf den von dir zitierten Spektrum Artikel bezogen. Handelte sich dabei allerdings auch nur um ein (durchgerechnetes) Gedankenexperiment, weil sie diesen damals nicht tatsächlich duchrführen konnten.

Dann gibt es also, zu dem von Bauhof ins Spiel gebrachten Versuch, Parallelen zu diesem Artikel? Wer da noch an den Zufall glaubt

Grüße, AMC

Ge?ndert von amc (27.01.12 um 23:25 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #59  
Alt 27.01.12, 23:34
fossilium fossilium ist offline
Profi-Benutzer
 
Registriert seit: 01.04.2009
Ort: Bonn
Beitr?ge: 230
Standard AW: Welle-/Teilchen Dualismus

Hi zusammen,

eigentlich ging es mir um folgendes: nachdem auf meinen Beitrag „Die Welt besteht nicht aus Materie“ keiner eingegangen ist, wollte ich die Frage „was ist Beobachtung ?“ an Hand der Ergebnisse des Doppelspaltversuchs mit Elektronen Euch sozusagen durch die Hintertür erneut vorlegen. Aber das war so schlecht und missverständlich gemacht, dass dann die Diskussion einen ganz anderen Verlauf nahm. Und plötzlich hatte ich mich noch in die Situation manövriert, das periodische Diagramm anders als mit dem üblichen Welle-Teilchen Dualismus erklären zu müssen – was ich auch gemacht habe, was aber ebenfalls unterging.

Dabei geht es mir um folgendes:

Wir haben Modelle, um Beobachtungen zu erklären, der Doppelspaltversuch ist nur ein Beispiel. Diese Modelle postulieren Objekte wie Quanten und Elektronen, die klassisch nicht erklärbar sind – damit eben unerklärlich. Aber diese Unerklärlichkeit stört uns gar nicht. Wir tun so, als sei die Unerklärlichkeit kein Problem. Möglicherweise weil es mathematisch funktioniert. Der erklärbare physikalische wesenhafte Gehalt ist nicht so wichtig. Wer da anderer Meinung ist, soll mal anschauliche wissenschaftliche - eben klassische - Erklärung geben, was ein Quant oder ein Elektron ist – soll ja dasselbe sein.

Wenn man dagegen den Wesensgehalt hinterfragt, kommen jede Menge unterschiedliche Wesensdeutungen (Interpretationen in klassischen Bildern). Der wesenhafte Inhalt unserer Modelle lässt sich weder verständlich darlegen, noch herrscht Einigkeit über halbverständliche Beschreibungen – weder in der Quantenmechanik noch der Relativitätstheorie.

Fragt man nach dem warum, erhält man als Antwort: weil das Ergebnis von Beobachtungen unterschiedlich interpretiert wird – mit unterschiedlichen Modellen.

Also frage ich: was sind denn diese Beobachtungen genau ? W a r u m kann man diese unterschiedlich interpretieren ? Wo liegt die Ursache dieser Deutungsprobleme - das ist die Mutter der Fragen. Liegt es an der Natur, die sich hinter Unschärfen verbirgt, vor den Blicken der Menschen, wie auch den Wesen anderer Welten ? Oder liegt es an unserer (evolutionären ?) Beschränktheit ? Oder an einer falschen Fragestellung ?

Wenn wir diese Frage beantworten, dann kommen wir vielleicht dahinter, was die Beobachtungen im Mikrokosmos so mehrdeutig macht.
Diese Frage nach der Mehrdeutigkeit – oder erstmal überhaupt die Frage, was Beobachtung ist (die ja letzlich über die Güte eines Modells entscheidet) wollte ich diskutieren.

Also: Was ist Beobachtung und was macht sie mehrdeutig ? Damit es nicht zu philosophisch wird, kann man "Beobachtung" auch erst mal physikalisch beschreiben. Da wird vielleicht schon so manches klar.

Grüsse Fossilium
Mit Zitat antworten
  #60  
Alt 28.01.12, 03:25
Benutzerbild von richy
richy richy ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
Ort: karlsruhe
Beitr?ge: 4.170
Standard AW: Welle-/Teilchen Dualismus

Hi fossilium
Zitat:
Wir haben Modelle, um Beobachtungen zu erklären, der Doppelspaltversuch ist nur ein Beispiel.
Ich wuerde dies etwas genauer formulieren :
Wir haben mathematische Modelle, um Beobachtungen zu beschreiben. Die Schroedingerleichung zum Beispiel.
Wobei diese ebenso wie die Maxwellgleichungen nicht aus uebergeordneten Gleichungen bisher herleitbar ist. Es gibt da bei Maxwell den Spruch : "Gottes Hand schrieb sie". Und in beiden Fallen gibt es an dieser Hand kaum etwas zu deuteln. Am mathematischen Modell. Ebensowenig an den Beobachtungen.
Zitat:
Diese Modelle postulieren Objekte wie Quanten und Elektronen, die klassisch nicht erklärbar sind – damit eben unerklärlich.
Ja genau. "Quantenobjekt" mag ein sinnvoller Ausdruck sein, aber er erklaert nichts. Wenn ein Kanninchen aus dem Hut springt und ich dieses HuKa=Hutkanninchen nenne erklaert dies auch nichts.
Zitat:
Aber diese Unerklärlichkeit stört uns gar nicht. Wir tun so, als sei die Unerklärlichkeit kein Problem.
Ja, die meisten stoert dies ueberhaut nicht. Und in einigen Faellen geht dies so weit, dass derjenige, der ein HuKa als nicht voellig normal betrachtet selbst als etwas abnormal betrachtet wird. Ich empfinde dies als Verniedlichung der Quantenmechanik. Die spukhafte Fernwirkung loest sich magisch auf, Dualismen sind selbstverstaendlich, ebenfalls ein objekiver Zufall u.s.w.
Zitat:
Der wesenhafte Inhalt unserer Modelle lässt sich weder verständlich darlegen, noch herrscht Einigkeit über halbverständliche Beschreibungen
Gerade die realistischen Versionen sind im Grunde recht verstaendlich. Allerdings enthalten sie exotische Elemente, wie einen Konfigurationsraum. Zusaetzliche Dimensionen.
Die KI ist etwas unverstaendlicher, da es davon unzaehlige Variationen gibt und ihre Annahmen weit mehr als ein physikalische Verstaendnis erfordern. Inzwischen nimmt man wohl auch dort einen Konfigurationsraum an, viele Welten. Aber diese sind lediglich gedacht und damit wohl nicht erwaehnenswert. :-)

Zitat:
Also frage ich: was sind denn diese Beobachtungen genau ?
Im Grunde lassen sich diese auf die Nichtlokalitaet bei der Verschraenkung, somit dem EPR Experiment und den Bellschen Ungleichen reduzieren.
Die Quantenwelt ist nichtlokal. Es existiert eine spukhafte Fernwirkung (Albert Einstein)
Dazu wird ein objektiver Zufall angenommen.
Eine Unschaerfe aufgrund der Fouriertransformation ist ganz normale Mathematik. Lediglich die in der QM auftretenden Groessen sind etwas ungewoehnlich.

Zitat:
W a r u m kann man diese unterschiedlich interpretieren ? Wo liegt die Ursache dieser Deutungsprobleme
Die Ursache liegt bei Niels Bohr, Albert Einstein und dass Hugh Everetts Modell sowie das Dekohaerenzprogamm nicht von Anfang an zur Verfuegung standen.

EINSCHUB
Vielleicht auch bei den Einschraenkungen der Fouriertransformation, die nicht bedacht werden. Diese ist nur fuer eingeschwungene Systeme geeignet. Fuer transiente Vorgaenge muss die La Place Transformation verwendet werden. Ebenso stellen Ur und Bildbereich einer Integraltransformation alles andere dar als komplementaere, sich ergaenzende Groessen.
Was wird denn in cos(w*t) ueber dirac(-w) + dirac(w) zu einer Einheit ergaenzt ?
Dieser komplementaere Trugschluss hat seinen Ursprung auch bei unseren Sinnesorganen. Denn wir koennen Frequenzen und deren zeitlichen Huellenkurven z.B. als Ganzes akustisch wahrnehmen. Z.B in Form einer angeschlagenen Pianotaste. Diese gleichzeitige Wahnehmung von Ur und Bildbereich ist aber rein physiologischer Art und aus naturwissenschaftlicher Sicht eine sinneswahrnehmliche Taeuschung.
/EINSCHUB

Albert Einstein versuchte die QM, insbesondere deren Nichtlokalitaet realistisch zu erklaeren (Bertelmanns Socken). Niels Bohr hatte diesbezueglich die richtige Intuition, dass dies nicht moeglich waere. Zusaetliche Dimensionen wurden damals nicht ernsthaft in Betracht gezogen. Damit blieb Nils Bohr im Grunde keine andere Alternative als anzunehmen, dass die QM nicht rein physikalisch, realistisch erklaert werden koennte. Dass die Vorgaenge vor der Messung nicht mehr physikalischer Natur, sondern geistiger, abstrakter Natur sind.
Bell war wie Einstein Realist. Und eigentlich sollte EPR zeigen, dass Einstein recht hatte und die QM mittels lokaler Variablen, Bertelmanns Socken, realistisch erklaerbar sei.
Aber es kam eben anders. Einsteins einfacher Realismus war widerlegt. Und daraus schloss man vielleicht etwas voreilig, dass nun Bohrs Annahmen wohl richtig sein muessten. So schwer verdaulich diese auch sind.
Die realistischen Varianten wie BM und VWI erlangen erst jetzt wieder Beachtung.
Haette man sie damals ernster genommen, haette man Bohrs Interpretation als reine Esoterik verworfen. Aber wer weiss. Vielleicht ist es gar keine Esoterik.

Zitat:
Also: Was ist Beobachtung und was macht sie mehrdeutig ?
Die Beobachtungen sind nicht mehrdeutig , sondern deren Interpretationen.
Zitat:
Damit es nicht zu philosophisch wird, kann man "Beobachtung" auch erst mal physikalisch beschreiben. Da wird vielleicht schon so manches klar.
Und damit faengt die Problematik schon an.
Ersetzen wir die "Beobachtung" erstmal durch eine "physikalische Messung".
Was ist eine physikalische Messung ? Insbesonders : Was ist eine direkte physikalische Messung ? Die gibt es gar nicht. Physikalische Messungen verwenden immer Messprinzipien. Nun wird niemand daran zweifeln, dass die Schwarzung eines Detektors durch ein Elektron einer Messung entspricht.
Aber entspricht das Inteferenzmuster, dass sich aus vielen solcher Schwaerzungen ergibt einer physikalischen Messung ? Bis vor kurzer Zeit war die Antwort der positivistischen Kopenhagener Deutung noch ein klares Nein.
Die Physik fing erst nach der Messung an. Nach einer "direkten Messung". Wenn ein Ereignis, dessen Wahrscheinlichkeit |psi|^2 beschreibt eingetreten ist. Die Welt vor dem Wellenkollaps war physikalisches Sperrgebiet. Ein Kollektiv von Ereignissen keine Messung.
"Shup up and calculate" Eine Einstellung die Widersprueche vermeidet denkt man. Gerade nicht ! Denn wenn ich das physikalische Sperrgebiet nicht in Betracht ziehe, dann muss ich letzendlich alle physikalischen Phaenomene dem zuordnen was ich letzendlich messe. Und das ist z.B. im Falle eines Elektrons ohne Frage ein Teilchen. Und wenn ich dessen Wellencharakter vor der Messung den Philosphen ueberlasse, dann ist dieses Teilchen aus physikalischer Sicht schizophren. Und das nannte sich dann Welle Teilchen Dualismus.
Mit Anton Zeilinger ist solch eine Sichtweise aber im Grunde nicht mehr zeitgemaess.
Daher auch KI statt KD.

Gruesse

Ge?ndert von richy (28.01.12 um 04:09 Uhr)
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beitr?ge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anh?nge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beitr?ge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 14:30 Uhr.


Powered by vBulletin® Version 3.8.8 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
ScienceUp - Dr. Günter Sturm