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Wissenschaftstheorie und Interpretationen der Physik Runder Tisch für Physiker, Erkenntnis- und Wissenschaftstheoretiker |
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#1
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Zur Korrektheit und Vollständigkeit der relativistischen Quantenmechanik
Der Artikel „Ist die relativistische Quantenmechanik eine korrekte und vollständige physikalische Theorie?“ ist in ‚General Science Journal’ erschienen.
http://gsjournal.net/Science-Journal...pers/View/4502 Falls Interesse besteht - der Autor freut sich auf Kommentare und Diskussionen! Halil Güvenis Abstract In der vorliegenden Arbeit versuchen wir die Frage zu beantworten, ob die relativistische Quantenmechanik eine korrekte und vollständige physikalische Theorie ist oder nicht. Ausgehend von den von Albert Einstein, Boris Podolsky und Nathan Rosen formulierten Definitionen untersuchen wir die Korrektheit und Vollständigkeit 1. der klassischen Mechanik, 2. der relativistischen Quantenmechanik. Wir zeigen, dass die Korrektheit und Vollständigkeit der klassischen Mechanik nur dann gewährleistet werden kann, wenn zwischen Punktmassen Zweikörperkräfte wirken. Ferner zeigen wir anhand der hydrodynamischen Formulierung der Klein-Gordon-Gleichung, dass im Definitionsbereich der relativistischen Quantenmechanik, also dort, wo die Wechselwirkung zwischen Vakuumphotonen und Punktmassen mit der statistisch wirkenden, nichtlokalen potentiellen Energie […]beschrieben werden kann, die relativistische Quantenmechanik eine abgeschlossene Theorie ist, d. h. die in ihrem Definitionsbereich enthaltenen Elemente der physikalischen Realität von der Theorie korrekt und vollständig vorhergesagt werden. |
#2
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AW: Zur Korrektheit und Vollständigkeit der relativistischen Quantenmechanik
Zitat:
Erinnert mich irgendwie unangenehm an die "Biophotonen" aus der "Quantenheilung". Dass die relativistische Quantenmechanik ganz offensichtlich keine "vollständige" Theorie ist, sieht man z.B. daran, dass man relativistische Quantenfeldtheorien wie die QED benötigt, um einige Beobachtungen (z.B. Lamb-Shift) erklären zu können, oder nicht? Gruss, Hawkwind |
#3
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AW: Zur Korrektheit und Vollständigkeit der relativistischen Quantenmechanik
Zitat:
Zitat:
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#4
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AW: Zur Korrektheit und Vollständigkeit der relativistischen Quantenmechanik
Hallo Halil,
Du schreibst: „eine Theorie ist vollständig, wenn jedes Element der physik.Realität eine Entsprechung in der Theorie hat.“ Hier stellt sich zunächst die Frage: Ist dies eine 1:1-Entsprechung, d.h. gilt auch der Umkehrschluss, nämlich dass jeder physikalisch deutbare Begriff der Theorie eine Entsprechung in der Realität hat – z.B. ein Feld ? Wenn nicht, wie kann diese Asymmetrie verstanden werden ? Wenn nicht, woher kann ich wissen, dass jedes Element der physik. Realität in der Theorie auch vorhanden ist – oder gelten für das Wort „jedes“ doch Einschränkungen ? Die zweite Farge ist, was mit physik. Realität gemeint ist – ich gehe davon aus, dass Du eine Realität im Sinne des kritischen Realismus meinst, nach der es eine geistunabhängige Welt gibt, deren Strukturen wir näherungseweise oder teilweise erkennen können, und die mit physikalischen Begriffen beschreibbar ist. Wenn dies so ist, dann sagt uns die RQM, dass in der dieser Welt das Vakuum als Träger von Energie, Impuls, Drehimpuls und Masse beschrieben wird, also nicht leer ist, wie der Newtonsche Raum. Dann kann man die Summe über alle Energien dieses Raumes bilden und findet, dass der erhaltene Wert nicht der Erfahrung entspricht. Was nun ? Ist die Theorie dann immer noch vollständig oder korrekt ? Oder näherungsweise korrekt ? Ist sie vielleicht schon korrekter als andere ? Oder weniger ? Mit der axiomatischen Setzung gem. ERP-Definition hast Du diese Frage teilweise (wahrscheinl. bewusst) umgangen. Na gut, man kann ja nicht gleich alles haben. Grüsse Fossilium |
#5
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Definitionsbereiche
Natürlich ist die Theorie in ihrem Definitionsbereich korrekt und mit Sicherheit nicht vollständig:
1) Sie beschreibt Wechselwirkung zwischen Ladungen korrekt 2) Die Ladungen selbst bleiben unerklärt 3) Die Theorie bricht am Punkt der Quelle zusammen (Singularität) Das betrifft aber nicht nur die QED, sondern alle etablierten Theorien. Sie sind alle Wechselwirkungstheorien (keine Erklärung der Quelle), sie gelten alle in einer glatten Raumzeit (Singularitätsproblem). MFG Ghosti |
#6
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AW: Zur Korrektheit und Vollständigkeit der relativistischen Quantenmechanik
Hallo Fossilium,
Zitat:
Nach dieser Definition hat jeder physikalisch deutbare Begriff der Theorie eine Entsprechung in der Realität, wenn 1. bei der Vorhersage das System nicht gestört wird (z. B. durch den Messvorgang), 2. der Wert einer physikalischen Größe mit Sicherheit (d. h. mit der Wahrscheinlichkeit gleich eins) vorhergesagt werden kann. Trotzdem kann man aber nicht sagen, dass zwischen Realität und Theorie eine 1:1-Entsprechung besteht: „Das Vollständigkeitskriterium verlangt nicht ausdrücklich, dass alle Elemente der physikalischen Realität eine Entsprechung in ein- und derselben physikalischen Theorie haben – das wäre ja eine Forderung an die sogenannte Weltformel! Nach dem Vollständigkeitskriterium reicht es vollkommen aus, wenn jedes Element der physikalischen Realität eine Entsprechung in irgendeiner physikalischen Theorie hat; das Vollständigkeitskriterium macht also keine Aussage darüber, welches Element der physikalischen Realität in welcher physikalischen Theorie ihre Entsprechung hat. Um diese Unbestimmtheit bei der Definition des Vollständigkeitskriteriums aufzuheben, haben wir in der vorliegenden Arbeit festgestellt, dass der Definitions- bzw. Gültigkeitsbereich der Theorie durch ihre Postulate festgelegt wird und daher die Theorie für die in ihrem Definitionsbereich enthaltenen Elemente der physikalischen Realität eine Entsprechung haben muss.“ Zitat:
Grüße, Halil |
#7
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AW: Zur Korrektheit und Vollständigkeit der relativistischen Quantenmechanik
Hallo Halil,
Zitat:
Komplizierte Voraussetzungen führen immer zu komplizierten Darstellungen. Ich habe Deine Publikation sehr gerne gelesen, aber ich frage mich, welchen erkenntnistheoretischen Nutzen diese damit hat. Bringt es uns in der Theorie der Theorie weiter ? Für mich steht im Vordergund, dass Du den wesentlichen Inhalt der Theorie in einer sehr gelungenen Weise beschrieben und abgegrenzt hast. Das wäre aber auch ohne ERP-Vorauissetzungen möglich gewesen. Grüsse Fossilium |
#8
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AW: Zur Korrektheit und Vollständigkeit der relativistischen Quantenmechanik
Hallo Fossilium,
Zitat:
Worin besteht aber der Vorteil der hydrodynamischen Formulierung der RQM bei der Beschreibung der physikalischen Realität, so dass ich diesen mathematischen Formalismus gewählt habe? – Der Vorteil der hydrodynamischen Formulierung der RQM ist, dass der Beitrag der Photonen unabhängig von beteiligten Teilchen in einem separaten Term (= im „Quantenpotential“) auftritt und sich unmittelbar als solches identifizieren lässt. In dem gewohnten Schrödinger- bzw. Heisenberg-Bild treten aber die Photonen nicht unabhängig von Teilchen auf, so dass man das Gefühl hat, als ob hier „spukhafte Quantensprünge“ (Einstein) am Werk wären. Erst wenn man durch einen geeigneten mathematischen Formalismus den Reiter (= Photonen) vom Reittier (= von absorbierenden bzw. emittierenden Teilchen) getrennt hat, verlieren die für die QM wesentlichen Quantensprünge jede ihre Spukhaftigkeit! Zitat:
Gruß, Halil |
#9
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AW: Zur Korrektheit und Vollständigkeit der relativistischen Quantenmechanik
Hallo Halil,
ich verstehe Dich langsam, ich glaube wir haben etwas aneinander vorbeigeredet. Mir geht es um den beanspruchten erkenntnistheoretischen Gewinn aus Deiner Publikation. Zu den inhaltlichen Aussagen kann ich nicht viel sagen, ich bin in der Materie auch nicht so firm. Die Schrödingergleichung als Kontinuitätsgeleichung zu formulieren, ist aber nicht neu, sondern an anderen Stellen auch schon gemacht worden. Das soll keine Kritik sein, sondern Bestätigung. Nun schreibst Du: Zitat:
Zitat:
Zitat:
Für mich liegt die Hauptleistung Deiner Publikation darin begründet, dass es eine konsistente Beschreibung der (in ihrer Existenz vorausgesetzten) Mikro-Realität gibt. Damit weichst Du von der beliebten Methode ab, es bei rein formalen Deutungen zu belassen. Das ist schon für sich gesehen eine Leistung, finde ich. Das gelingt Dir deswegen so gut, weil Du von der realwertigen Fassung der Schrödingergleichung, einer Kontinuitätsgleichung mit Quantenpotential, ausgegangen bist. Ob mit dieser Gleichung die Interpretation der Theorie nachhaltig auf eine bessere Grundlage gestellt werden kann, wird sich noch zeigen. Damit ist – so meine ich - bei der Interpretation der Theorie viel, erkenntnistheoretisch nicht viel gewonnen. Erkenntnistheoretisch wäre etwas gewonnnen, wenn – wie auch gostwhisperer schreibt – die Voraussetzungen, die bei der Beschreibung der Entitäten der Physik stillschweigend gemacht werden, reduziert würden - wenn nämlich die Existenz von Ladungen, Spin, Masse, Quellen und Senken und eines vorausgesetzten Austauschs von Wirkung (was immer das ist) auf nicht weiter zusammengesetzte Entitäten mit irreduziblen Eigenschaften und Dispositionen zurückgeführt werden könnten. Das ergibt sich aber nicht aus Deiner Publikation, so sehr diese auch schätzenwert ist. Grüsse Fossilium |
#10
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AW: Zur Korrektheit und Vollständigkeit der relativistischen Quantenmechanik
Hallo Fossilium,
Zitat:
Wäre durch diese neuartige Beschreibung erkenntnistheoretisch etwas gewonnen? Gruß, Halil |
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