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Wissenschaftstheorie und Interpretationen der Physik Runder Tisch für Physiker, Erkenntnis- und Wissenschaftstheoretiker |
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#1
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AW: Teilchenzustand vor Messung unbestimmt?
Zitat:
Woher wuesste eine Wasserwelle, ob es ein oder zwei Spalte gibt ? Das ergibt sich alleine aus dem Wellencharakter und einen solchen formuliert auch die SGL fuer die Teilchen vor der Messung. Und die SGL leistet hervorragendes. Damit ist sie (Wellencharakter) praktisch Fact. Den Teilchenbegriff darf man bezueglich Vorstellungen vor der Messung somit nicht anwenden. Nur dann landet man bei solchen informatorischen Fragen. Auf der anderen Seite wird man aber stets nach der Messung im Grunde recht willkuerlich von einem Teilchencharakter ausgehen. Weil wir Teilchen nun mal scheinbar am besten verstehen. Wir messen. Plopp ist da etwas das wir prima verstehen. Ein Teilchen. So ist es aber nicht. Problem 1 : - Gemaess der Kohaerenz erfolgt der Uebergang zu dem was wir begreifen (Teilchen) nicht in einem Kollaps, sondern fliessend. Abhaengig von anderen Groessen die wir nicht vollstaendig begreifen: Masse (Gravitation), Temperatur (Entropie), Energie (Zeit) ... Letzendlich natuerlich auch der Zufall (Information). Problem 2 : - Wenn wir messen, dann kollabieren die Loesungen der SGL. Dann ist die Wellenbeschreibung weg ! Das Goldstueck, dass die KI so gerne fuer sich beansprucht. Ueber diesen Vorgang haben wir konkret die allerwenigste Ahnung. Das ist somit nicht nur ein Problem der KI. Es steht an einem einzelnen Teilchen kein Zettel dran : "Ich bin das Ergebnis der SGL." Denn es gibt nach dem Kollaps gar keine SGL mehr ! Nimmt man solch einen Zettel an fuehrt dies zu Aussagen wie : Ich habe mit mir selber interferiert ! Es geht um ein einzelnes gemessenes Teilchen. Nicht um ein Kollektiv von Teilchen, das im Rahmen einer Statistik eine Interferenz zeigt ! Solch eine Statistik ist lediglich ein abstraktes Konstrukt, das den Wellencharakter den die SGL beschreibt auf sequentiell zeitlich ablaufende Ereignisse abbildet. Nur eines dieser Ereignisse ist real. Das, das wir genau jetzt messen. Und da gibt es keinen Wellencharakter, keine Interferenz. Erst wenn wir ein zeitliches Intervall betrachten. Unseren Realitaetsbegriff auch auf die Vergangenheit erweitern, mehrere Ereignisse in Betracht ziehen, tritt der Wellencharakter wieder in Erscheinung. Zum Quantenradierer. Gemaess der SGL werden da keine Photonen in diese oder jene Richtung befoerdert, solange man sie nicht misst. Teile ich ein kohaerentes Lichtereignis, Wahrscheinlichkeitswelle auf, erhalte ich zwei Wellen die auch als miteinander verschraenkte Photonen in Erscheinung treten koennen. Der Polarisationsfilter entscheidet ob die Photonen verschraenkt sind oder als unabhaengige Teilchen betrachtet werden muessen. Ueber dieses Prinzip sind alle Teilchen hinter dem Polarisationsfilter entweder global miteinander verbunden oder nicht. Das "reale" konkrete Ereignis ist schliesslich das Bild auf dem Detektor. Zitat:
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Zitat:
Ge?ndert von richy (06.03.10 um 22:25 Uhr) |
#2
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AW: Teilchenzustand vor Messung unbestimmt?
Zitat:
Es kommt darauf an, was gemessen wird. Es gibt bekanntlich Experimente (=Messungen), in denen Quantensysteme teilchenhaften Charakter zeigen und solche, in denen sie wellenartiges Verhalten zeigen. Bei letzter Art von Messungen ist die Wellenbeschreibung okay. Wieso sollte sie plötzlich weg sein ? Der Kollaps bedeutet nicht, dass die Wellenbeschreibung "weg ist", sondern dass die Welle eine bestimmte Form - nämlich einen Eigenzustand zum Messwert annimmt. Dieser kann nun teilchenartig aber auch eine reine ebene Welle (bei Impulsmessung z.B.) sein. Ich bin nicht sicher, ob du wirklich weiss, worüber du redest. |
#3
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AW: Teilchenzustand vor Messung unbestimmt?
Zitat:
Abgesehen von beleidigenden Worten wie "lernresistent" ist das natuerlich prima. Wir hatten an anderer Stelle schon einmal ueber den Tunneleffekt diskutuiert. Ich empfand die damalige Diskussion fuer mich als recht lehrreich. Auch dank deiner Argumentation, deinem Wissen, dass die numerische Simulation im "verbotenen" Bereich gemaess der SGL nicht Null ist. Etwas anderes haette ich mir an der Stelle auch gar nicht vorstellen koennen. Ich glaube im makroskopischen nicht an Geister, fliegende Hexen. In einem Link den ein User hier als ... "Meilensteins in der Erkundung der QM (seitem des GSI)" betitelt hat. Wobei GSI lediglich fuer "Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung GmbH" steht. ... wurde die Loesung im verbotenen Bereich bekannlicherweise kuenstlich zu Null gesetzt. Ich habe mir einige Zeit darueber Gedanken gemacht, ob dahinter ein gewisser Sinn steht. Du hattest ja eine Quelle angegeben, dass man auch durchaus davon ausgehen koennte, dass ein Teilchen im verbotenen Bereich tatsaechlich gemessen wird. Was natuerlich unmoeglich ist und nur damit begruendbar, dass die Messung selbst dem Teilchen ein Quaentchen Energie liefert, so dass es ohne Verletzung des Energieerhaltungssatzes dort messbar ist. Beschreibt die SGL in dem Fall ein Teilchen vor der Messung oder eine Teilchen nach der Messung ? Darueberhabe ich etwas laenger nachgedacht. Beschreibt sie ein Teilchen nach der Messung, so muss sie den Messvorgang in sich selbst ohne Begruendung enthalten. Und genau dem scheint so zu sein. Ein Punkt fuer die KD. Falls die Erklaerung mit der zugefuehrten Energie schluesssig ist. Allerhand was die SGL so alles in sich implizit beinhaltet. Und warum kann die SGL hier ohne Messung dem Energieerhaltungssatz widersprechen ? Ohne Messung kann ich nicht annehemen, dass ich dem Vorgang Energie ueber die Messung ausleihe. Wenn die SGL nicht den Vorgang vor der Messung beschreibt, wo kommt dann die Interferenz her ? Zitat:
Das geht nur ueber eine Wellenvorstellung. Aber eine solche impliziert eine zeitliche Dynamik, die bei einer reinen Teichenvorstellung nicht gegeben ist. Das Teilchen "ist" Zitat:
Ob dies zutrifft ist eine andere Frage. Ge?ndert von richy (07.03.10 um 00:22 Uhr) |
#4
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AW: Teilchenzustand vor Messung unbestimmt?
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Es geht um Lösungen der Schrödingergleichung; du brauchst nichts zu simulieren. Zitat:
Das wird ja immer lustiger. Du meinst, in der Kopenhagener Deutung gilt die Schrödingergleichung nach einer Messung nicht mehr ? Was gilt denn dann ? Ist in der Kopenhagener Deutung nach einer Messung die Quantenphysik außer Kraft gesetzt und es gilt wieder klassische Newtonsche Physik ? Ordne die wirren Gedanken mal ein wenig bevor du hier seitenweise Unfug postest. |
#5
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AW: Teilchenzustand vor Messung unbestimmt?
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Auch zur Däkoherenz: ich dachte immer, das sei ein anderes Wort für "Kollaps der Wellenfunktion", dabei meint sie ein allmählicher Übergang von einer Superposition zu einem bestimmten Zustand, der umso schneller erfolgt, je chaotischer das zu messende System ist (eine Katze z.B. ist viel chaotischer als ein Elektron). Wie in den von Uli angegebenen Links nachzulesen. Jetzt brauche ich definitiv eine Pause, ein wenig Relax - brauche auch etwas Zeit, das Ganze durchzugehen. Grüsslein, Gwunderi
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«Denn es ist ja in Wirklichkeit genau umgekehrt. Erst die Theorie entscheidet darüber, was man beobachten kann.» Albert Einstein zu Werner Heisenberg |
#6
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AW: Teilchenzustand vor Messung unbestimmt?
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Gruß, Uli Ge?ndert von Uli (07.03.10 um 15:49 Uhr) |
#7
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AW: Teilchenzustand vor Messung unbestimmt?
Hallo zusammen!
Ich erlaube mir auch mal unberechtigt mit der Faust auf den Tisch zu hauen! (Elektron wird stellvertretend für alle massebehafteten QM-Objekte gemeint.) I. Warum kann man von einem Elektron als Teilchen reden? a. Quantisierte elektrische Ladung. b. Streuversuche in Beschleunigern, die bis Heute nicht ein Mal eine räumliche Ausdehnung nachweisen können. c. Ruhe und Ruhemasse. II. Warum kann man das Elektron wie eine Welle beschreiben? a. Diesem kann eine Wellenlänge zugeordnet werden. b. Die SGL beschreibt hervorragend das Verhalten. Wie man vlt. schon erkennen kann, will ich auf II einbisschen "rumhacken". zu II.a: Ja, dem Elektron kann eine Wellenlänge zugeordnet werden, aber ist das Elektron deswegen gleich eine Welle? zu II.b: Ja, es beschreibt die Entwicklung der Koordinaten, wo das Elektron detektiert werden kann, beschreibt es deswegen das Elektron selbst, als Welle? ========================= Zitat:
Zitat:
Es sind also eigentlich alle Voraussetzungen gegeben, dass ein Teilchen die Geometrie (verteilung der Materie) in seiner Bewegung (-srichtung) "speichern" kann, ohne! dass es der RT widersprechen muss. Eine Notwendigkeit für Extradimensionen sehe ich auch nicht. Zu der Zeitumkehr beim DS-Exp. Dass das Elektron tatsächlich exakt dort ankommt, wo es "losgegangen" ist, muss ja auch bewiesen werden. Dazu müssten zwei exakte Ortsmessungen vorgenommen werden. 1. Vor dem zweimaligen Durchgang durch den Spalt (nur einen, wie bei Susskind). 2. Danach. Aber schon die Ausführung der ersten Messung dürfte es unmöglich machen zu kontrollieren, dass das Elektron sich in Richtung des Spaltes überhaupt bewegt. Die zweite Messung dürfte damit ziemlich selten (wenn überhaupt möglich) werden. Was man aber (imho ohne Spekulationen) Schlussfolgern kann, ist, dass der qm-sche Zufall im Gegensatz zum deterministischen nicht nur streuen, sondern auch fokusieren kann. (?) Nutzen das die leicht kurzsichtigen Menschen unbewusst aus, wenn sie die Augenlieder zusammenkneifen, um weiter entfernte Muster schärfer zu sehen? ======================= Zitat:
======================= Zumindestens allein aus dem DS-Experiment ergeben sich für mich keine zwingende Gründe, vom Teilchenbild für das Elektron abzurücken. Wobei ich als Teilchen etwas bezeichnen würde, was kleiner, als diesem zuzuordnende Wellenlänge λ=h/p, wäre ("effektiver WW-Radius"?). Gruss, Johann Ge?ndert von JoAx (08.03.10 um 15:43 Uhr) |
#8
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AW: Teilchenzustand vor Messung unbestimmt?
@Uli
Ich weiss gar nicht, wie ich dazu kam, "ART" anstelle von "SRT" zu schreiben, sonst verwechsle ich diese doch nie … Der Unterschied zwischen den beiden ist, dass ich von der zweiten wenigstens eine Ahnung habe. Zitat:
Zitat:
Ausserdem: woher kommt diese "höchste Wahrscheinlichkeit"? Wir kennen die höchste Wahrscheinlichkeit für den Ort des Auftreffens (und nicht des Weges selbst) statistisch aus früheren Auftreffmustern, oder können sie daraus berechnen. Aber warum gerade eine Wahrscheinlichkeitsverteilung, die für eine Welle typisch ist? Habe seit meinem letzten Beitrag erst heute wieder hier reingeschaut … ein wenig Geduld wenn ich manchmal nicht gleich antworte Grüsslein, Gwunderi
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«Denn es ist ja in Wirklichkeit genau umgekehrt. Erst die Theorie entscheidet darüber, was man beobachten kann.» Albert Einstein zu Werner Heisenberg Ge?ndert von Gwunderi (08.03.10 um 20:30 Uhr) |
#9
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AW: Teilchenzustand vor Messung unbestimmt?
Hi Gwunderi
Ueber das Zitat hatte ich geschrieben Problem 2. (Nur eines von vielen) Manche loesen den Welle Teichen Dualismus einfach indem sie sagen : Das ist doch gar kein Problem. Der Wellencharakter den die SGL vorgibt zeigt sich doch anhand der Statistik vieler Teichen. Das ist aber keine Erklaerung wo diese Information bei einem einzelnen Teilchen noch zu finden ist. Zitat:
Und das muss man auch annehmen. Aber das waere fuer ein Teilchen grotesk. Nur eine Welle kann mit sich selbst interferieren. Und damit diese Interferenz eine physikalische Wirkung hat muss diese Welle einen physikalischen (das heisst aber nicht realen) Charakter haben. Nimm den Wellencharakter ruhig mal als "Zettel" an. Die BM nimmt vor der Messung sogar beides an. Teilchen und Fuehrungswelle. Die versteht dies fast bildlich, dass an dem Teilchen ein Zettel in Form einer Fuehrungswelle dranklebt. Und die Frage ist nun in allen Faellen : Wo ist dieser Zettel nach der Messung hin ? Auch bei der VWI traegt ein einzelnes Teilchen kein Merkmal mehr eines Wellencharakters. Da loest sich der Wellencharakter aber bei der Messung bekanntlicherweise nicht in Luft auf oder war zuvor nur eine Luftnummer. Das statistische Bild ist fuer ein einzelnes Teichen ueberhaupt keine Erklaerung. Das besagt "lediglich". Da war vor der Messung eine Welle : Vor der Messung gab es einen Wellencharakter und der hat fuer mehrere Ereignisse eine physikalische Wirkung. Das bestaetigt den Dualismus und loest ihn nicht. Wenn ein Zauberer ein Kanninchen aus dem zuvor leeren Hut springen laesst lautet die Erklaerung nicht. Der Hut war zuvor leer und danach sprang ein Kanninchen heraus ! Diese Erklaerung genuegt aber anscheinend sehr vielen Physikern. Zusammen mit wirren Vorstellungen zu Bertelmanns Socken, damit der Nichtlokalitaet und dem Zufall. Die Verschraenkung, Nichtlokalitaet ist dabei fuer die meisten Interpretationen das groesste Problem. Bis auf eine Ausnahme. @Joax Deine Vorstellungen entsprechen der Bohmschen Mechanik. Die ist noch im Rennen. Hat aber gerade wegen Zeilinger mit einigen Problemen zu kaempfen. Gruesse Ge?ndert von richy (08.03.10 um 23:05 Uhr) |
#10
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AW: Teilchenzustand vor Messung unbestimmt?
Zitat:
Egal. So etwas sehe ich nicht. Und für die 5-te Dimension sehe ich auch keine Verwendung. Ok. Wird Zeit, dass ich mir andere Experimente zum Thema vornehme. Gruss, Johann |
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