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Quantenmechanik, Relativitätstheorie und der ganze Rest. Wenn Sie Themen diskutieren wollen, die mehr als Schulkenntnisse voraussetzen, sind Sie hier richtig. Keine Angst, ein Physikstudium ist nicht Voraussetzung, aber man sollte sich schon eingehender mit Physik beschäftigt haben.

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  #21  
Alt 24.11.09, 09:53
Timm Timm ist offline
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Registriert seit: 26.03.2009
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Standard AW: die H-H Streckschwingung, QM in Konflikt mit ART?

Hi Uli,

nach überschlafen:

Zitat:
Zitat von Uli Beitrag anzeigen
Wenn ich Bowalds Zitat recht verstehe, so ist er der Ansicht, dass auch die Abstrahlung von Gravitationswellen nur Übergänge zwischen den Niveaus des harmonischen Oszillators bewirken können. Insbesondere gäbe es also keine Abstrahlung von Gravitationswellen mehr aus dem Grundzustand (Nullpunktsschwingung) heraus. Das erklärt die Stabilität der Zustände.
Ja, so muß es sein. Entscheidend sind die Übergänge. Ich war mir in dem Punkt nicht sicher.



Hier sieht man die "Verschmierung" der Atom Positionen. Beim Übergang in das nächst höhere Niveau ist der mittlere Abstand größer. Dies dürfte der eigentliche Effekt sein. Aber korrigiere bitte, sofern nötig.

Gruß, Timm
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Der Verstand schafft die Wahrheit nicht, sondern er findet sie vor - Aurelius Augustinus
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  #22  
Alt 24.11.09, 10:17
Uli Uli ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
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Standard AW: die H-H Streckschwingung, QM in Konflikt mit ART?

Hi Timm,

ja, klassisch gesehen entspräche der Übergang von Niveau n nach n+1 einer Erhöhung des mittleren Abstandes der Atome voneinander (und einer Erhöhung ihrer mittleren kinetischen Energie).

Im Quantenbild "fehlt ein bisschen diese Dynamik": während klassisch unaufhörlich und periodisch eine Umformung zwischen potentieller und kinetischer Energie stattfindet, liegen quantenmechanisch stationäre Zustände zu diskreten Energieeigenwerten vor (ganz ähnlich wie Elektron-Orbitale im Atom)

So kann man sich klar machen, warum da laut Quantenphysik nicht unaufhörlich Bremsstrahlung oder hier Gravitationswellen abgestrahlt werden muss.

Gruß,Uli

Ge?ndert von Uli (24.11.09 um 10:18 Uhr) Grund: Typo
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  #23  
Alt 24.11.09, 16:27
Timm Timm ist offline
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Standard AW: die H-H Streckschwingung, QM in Konflikt mit ART?

Zitat:
Zitat von Uli Beitrag anzeigen
ja, klassisch gesehen entspräche der Übergang von Niveau n nach n+1 einer Erhöhung des mittleren Abstandes der Atome voneinander (und einer Erhöhung ihrer mittleren kinetischen Energie).

Im Quantenbild "fehlt ein bisschen diese Dynamik": während klassisch unaufhörlich und periodisch eine Umformung zwischen potentieller und kinetischer Energie stattfindet, liegen quantenmechanisch stationäre Zustände zu diskreten Energieeigenwerten vor (ganz ähnlich wie Elektron-Orbitale im Atom)

So kann man sich klar machen, warum da laut Quantenphysik nicht unaufhörlich Bremsstrahlung oder hier Gravitationswellen abgestrahlt werden muss.
Soweit verstanden, danke, Uli.

Hast Du eine Erklärung, was Bojowald damit meint:

Zitat:
Zitat von Martin Bojowald
Da die Gravitationswellen geringe Intensitaet haben, kann man zu deren Quantisierung einfachere Verfahren als die Schleifen-Quantengravitation verwenden. Dann gibt es kaum einen Unterschied zur quantenmechanischen Behandlung von Photonen, so dass die Stabilitaet des Grundzustandes auf gleiche Weise erklaert wird.
Welchle einfacheren Verfahren meint Bojowald? Das klingt so, als sei die Quantisierung von Gravitationswellen schon heute möglich.

Gruß, Timm
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  #24  
Alt 24.11.09, 16:40
Uli Uli ist offline
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Standard AW: die H-H Streckschwingung, QM in Konflikt mit ART?

Zitat:
Zitat von Timm Beitrag anzeigen
Soweit verstanden, danke, Uli.

Hast Du eine Erklärung, was Bojowald damit meint:



Welchle einfacheren Verfahren meint Bojowald? Das klingt so, als sei die Quantisierung von Gravitationswellen schon heute möglich.

Gruß, Timm
Man unterscheidet ja manchmal zwischen "Quantisierung" und "zweiter Quantisierung".
http://de.wikipedia.org/wiki/Zweite_Quantisierung

Dabei steht "Quantisierung" dafür, die quantenmechanische Wellengleichung etwa in Form der Schrödingergleichung hinzuschreiben, ein entsprechendes Potential einzuführen und zu lösen. Wenn man auf die Art und Weise das elektrostatische Coulomb Potential in die Schrödingergleichung einführt, landet man bei den Orbitalen des Wasserstoff-Atoms.

Will man noch genauer werden und feldtheoretische Effekte berücksichtigen (Vakuumpolarisation etc.), so muss man "zweite Quantisierung" machen und landet dann nicht bei einer quantenmechanischen Wellengleichung sondern bei einer relativistischen Quantenfeldtheorie a la Quantenelektrodynamik.

Ich denke, Bojowald wollte andeuten, dass für unsere Fragestellungen die einfache Quantisierung der Gravitation reicht. Weiss ich aber auch nicht genau. Das große Problem bei der Quantisierung der Gravitation ist ja die Renormierbarkeit (Divergenzen in der Feldtheorie - also "2. Quantisierung"); deshalb könnte meine Vermutung "passen".

BTW, "2. Quantisierung" sagt man heute gar nicht mehr.

Gruß,
Uli
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  #25  
Alt 25.11.09, 15:50
Timm Timm ist offline
Singularität
 
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Standard AW: die H-H Streckschwingung, QM in Konflikt mit ART?

Zitat:
Zitat von Uli Beitrag anzeigen
Man unterscheidet ja manchmal zwischen "Quantisierung" und "zweiter Quantisierung".
http://de.wikipedia.org/wiki/Zweite_Quantisierung

Dabei steht "Quantisierung" dafür, die quantenmechanische Wellengleichung etwa in Form der Schrödingergleichung hinzuschreiben, ein entsprechendes Potential einzuführen und zu lösen. Wenn man auf die Art und Weise das elektrostatische Coulomb Potential in die Schrödingergleichung einführt, landet man bei den Orbitalen des Wasserstoff-Atoms.

Will man noch genauer werden und feldtheoretische Effekte berücksichtigen (Vakuumpolarisation etc.), so muss man "zweite Quantisierung" machen und landet dann nicht bei einer quantenmechanischen Wellengleichung sondern bei einer relativistischen Quantenfeldtheorie a la Quantenelektrodynamik.

Ich denke, Bojowald wollte andeuten, dass für unsere Fragestellungen die einfache Quantisierung der Gravitation reicht. Weiss ich aber auch nicht genau. Das große Problem bei der Quantisierung der Gravitation ist ja die Renormierbarkeit (Divergenzen in der Feldtheorie - also "2. Quantisierung"); deshalb könnte meine Vermutung "passen".

BTW, "2. Quantisierung" sagt man heute gar nicht mehr.

Gruß,
Uli

Hallo Uli,

in dem Link steht:

Zitat:
Die Bezeichnung „zweite Quantisierung“ kommt daher, dass in diesem Fall nicht nur die Zustände des Teilchens quantisiert sind, sondern auch die Felder (z. B. das elektrische Feld). Bei einer Einführung in die Quantenmechanik sind für gewöhnlich nur die Zustände des Teilchens quantisiert und die Felder werden als klassisch angesehen. Diesen einfacheren Fall nennt man gelegentlich „erste Quantisierung“.
Wo versteckt sich dieser Teilchenbegriff bei der Gravitation? Hier ist Masse/Energie Ursache eines Feldes. Selbst beim "einfachen Fall" müßte man ja von Teilchen ausgehen, wenn ich es recht verstehe. Wir brauchen aber jetzt nicht rätselraten. Ich werde auch nicht mehr nachfragen, es war ohnehin sehr entgegenkommend von Herrn Bojowald, überhaupt zu antworten. Von seinem Lektor weiß ich, wie beschäftigt er ist,

Gruß, Timm
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  #26  
Alt 25.11.09, 15:59
Uli Uli ist offline
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Zitat:
Zitat von Timm Beitrag anzeigen
Hallo Uli,

in dem Link steht:



Wo versteckt sich dieser Teilchenbegriff bei der Gravitation?
...
Gruß, Timm
Hi Timm,

Feld und Teilchen sind in einer Quantenfeldtheorie fast so etwas wie Synonyme: jedes Feld hat sein Teilchen (oder Quant) und umgekehrt. Das zur Gravitation gehörende Quant wäre das Graviton.

Makroskopisch beobachtet man aber nur die Felder von Bosonen; wegen Pauli-Prinzip können sich Fermionen-Felder nicht so massiv "überlagern" dass sie makroskopisch beobachtbar werden.

Gruß,
Uli
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  #27  
Alt 25.11.09, 22:18
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Marco Polo Marco Polo ist offline
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Standard AW: die H-H Streckschwingung, QM in Konflikt mit ART?

Zitat:
Zitat von Uli Beitrag anzeigen
Feld und Teilchen sind in einer Quantenfeldtheorie fast so etwas wie Synonyme: jedes Feld hat sein Teilchen (oder Quant) und umgekehrt. Das zur Gravitation gehörende Quant wäre das Graviton.
Hallo Uli,

ich stelle mir gerade ein SL in der Mitte einer Galaxie vor. Es würde, da es ja keine nennenswerten beschleunigten Bewegungen ausführt (es ruht annähernd in der Mitte der Galaxie) keine Gravitationsstrahlung aussenden, es sei denn es verspeist gerade eine Sonne.

Es bewirkt nur eine starke Raumzeitkrümmung in seiner Umgebung. Dieses Gravitationsfeld würde dann auch aus Gravitonen bestehen?

Oder würden Gravitonen nur bei Gravitationsstrahlung auftreten, wie z.B. bei beschleunigten SL´s, also z.B. bei zwei sich umkreisenden SL´s?

Gruss, Marco Polo
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  #28  
Alt 26.11.09, 03:36
Benutzerbild von EMI
EMI EMI ist offline
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Zitat:
Zitat von Marco Polo Beitrag anzeigen
...Es bewirkt nur eine starke Raumzeitkrümmung in seiner Umgebung. Dieses Gravitationsfeld würde dann auch aus Gravitonen bestehen?
Genau Marco Polo,

virtuelle Gravitonen, virtuelle!

Zitat:
Zitat von Marco Polo Beitrag anzeigen
Oder würden Gravitonen nur bei Gravitationsstrahlung auftreten, wie z.B. bei beschleunigten SL´s, also z.B. bei zwei sich umkreisenden SL´s?
Hier sind es reelle Gravitionen, die abgestrahlt werden.
Diese reelen Gravitonen versucht man nachzuweisen, indirekt ist das bei Neutronensternen schon gelungen.
Deren Dreh-Energieverlust entspricht genau der theoretisch berechneten Abstrahlungsenergie von Gravitonen.
Dafür gabs mal nen Nobelpreis.

Gruß EMI
__________________
Sollen sich auch alle schämen, die gedankenlos sich der Wunder der Wissenschaft und Technik bedienen, und nicht mehr davon geistig erfasst haben als die Kuh von der Botanik der Pflanzen, die sie mit Wohlbehagen frisst.
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  #29  
Alt 26.11.09, 08:08
Uli Uli ist offline
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Zitat:
Zitat von EMI Beitrag anzeigen
Genau Marco Polo,

virtuelle Gravitonen, virtuelle!


Hier sind es reelle Gravitionen, die abgestrahlt werden.
Diese reelen Gravitonen versucht man nachzuweisen, indirekt ist das bei Neutronensternen schon gelungen.
Deren Dreh-Energieverlust entspricht genau der theoretisch berechneten Abstrahlungsenergie von Gravitonen.
Dafür gabs mal nen Nobelpreis.

Gruß EMI
Dem kann ich nur noch zustimmen.

Vielleicht mit einer etwas pedantischen Ausnahme: Was indirekt experimentell bestätigt wurde, ist die ART-Vorhersage des Verlustes abgestrahlter Energie auf Grund von Gravitationswellen. Wenn das "Gravitonen-Bild" denn stimmt, dann wären das in der Tat reelle Gravitonen; da hat EMI auch wieder recht.

Gruß,
Uli
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  #30  
Alt 26.11.09, 08:31
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Bauhof Bauhof ist offline
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Zitat:
Zitat von Marco Polo Beitrag anzeigen
Hallo Uli, ich stelle mir gerade ein SL in der Mitte einer Galaxie vor. Es würde, da es ja keine nennenswerten beschleunigten Bewegungen ausführt (es ruht annähernd in der Mitte der Galaxie) keine Gravitationsstrahlung aussenden, es sei denn es verspeist gerade eine Sonne.

Es bewirkt nur eine starke Raumzeitkrümmung in seiner Umgebung. Dieses Gravitationsfeld würde dann auch aus Gravitonen bestehen?

Oder würden Gravitonen nur bei Gravitationsstrahlung auftreten, wie z.B. bei beschleunigten SL´s, also z.B. bei zwei sich umkreisenden SL´s? Gruss, Marco Polo
Hallo Marc,

ich meine, wenn überhaupt Gravitonen eines Tages als Quanten des Gravitationsfeldes nachgewiesen werden sollten, dann sollte folgendes gelten:

Die Gravitonen müssten sowohl die für die satischen Grav-Felder als auch für Gravitationswellen 'verantwortlich' sein, die durch umeinanderkreisenden SL entstehen.

Weshalb sollte in Sachen Gravitonen ein Unterschied zwischen statischen und anderen Grav-Feldern bestehen? Was ist er Unterschied zwischen reellen und virtuellen Gravitonen?

M.f.G. Eugen Bauhof
__________________
Ach der Einstein, der schwänzte immer die Vorlesungen –
ihm hatte ich das gar nicht zugetraut!

Hermann Minkowski

Ge?ndert von Bauhof (26.11.09 um 08:36 Uhr) Grund: Unterschied zwischen reellen und virtuellen Gravitonen?
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