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  #1  
Alt 17.10.17, 09:38
Timm Timm ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 26.03.2009
Ort: Weinstraße, Rheinld.Pfalz
Beitr?ge: 3.165
Standard Verschmelzung von Neutronensternen beobachtet

Das seit einigen Wochen kursierende Gerücht hat sich nun bestätigt.

http://www.berliner-zeitung.de/wisse...lzen--28600908
__________________
Der Verstand schafft die Wahrheit nicht, sondern er findet sie vor - Aurelius Augustinus
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  #2  
Alt 17.10.17, 16:36
Hawkwind Hawkwind ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 22.07.2010
Ort: Rabenstein, Niederösterreich
Beitr?ge: 3.057
Standard AW: Verschmelzung von Neutronensternen beobachtet

Zitat:
Zitat von Timm Beitrag anzeigen
Das seit einigen Wochen kursierende Gerücht hat sich nun bestätigt.

http://www.berliner-zeitung.de/wisse...lzen--28600908
Anscheinend wurde der Gamma-Blitz doch deutlich später als die Gravitationswelle beobachtet. War die Gravitation da minimal schneller unterwegs als das Licht oder wurden die Photonen erst später erzeugt?

---

Naja, nur 1.7 Sek später.

---
Im infraroten Bereich erst eine Stunde danach:
"Then, about an hour later, researchers using the Gemini South telescope, also in Chile, spotted that same source in infrared light. Other teams using a variety of instruments soon studied the source across the electromagnetic spectrum, from radio to X-ray wavelengths.

This work revealed that some of the observed light was the radioactive glow of heavy elements such as gold and uranium, which were produced when the two neutron stars collided."

Ge?ndert von Hawkwind (17.10.17 um 16:48 Uhr)
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  #3  
Alt 17.10.17, 17:39
Benutzerbild von Marco Polo
Marco Polo Marco Polo ist offline
Moderator
 
Registriert seit: 01.05.2007
Beitr?ge: 4.998
Standard AW: Verschmelzung von Neutronensternen beobachtet

Zitat:
Zitat von Hawkwind Beitrag anzeigen
Anscheinend wurde der Gamma-Blitz doch deutlich später als die Gravitationswelle beobachtet. War die Gravitation da minimal schneller unterwegs als das Licht oder wurden die Photonen erst später erzeugt?
Hier die Erklärung dazu vom Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik:

https://www.mpg.de/11555828/gravitat...und-gammablitz

Zitat:
Bezeichnenderweise wurden die Gammastrahlen und die Gravitationswellen nicht genau zur selben Zeit detektiert, sondern mit einem Zeitunterschied von etwa zwei Sekunden. „Diese und die anderen Beobachtungen geben uns einzigartige Einblicke in die Physik rund um dieses Ereignis“, so von Kienlin. Denn die Verzögerung entspricht der Theorie, wonach sich erst nach der Verschmelzung der beiden Neutronenstern-Kugeln ein Ring aus heißer Materie bildet, in dem sich Materie- und Antimaterieteilchen vernichten - und zum Gammablitz führen.
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  #4  
Alt 17.10.17, 17:51
Benutzerbild von Marco Polo
Marco Polo Marco Polo ist offline
Moderator
 
Registriert seit: 01.05.2007
Beitr?ge: 4.998
Standard AW: Verschmelzung von Neutronensternen beobachtet

Beeindruckend ist auch die Tatsache, dass sich beide Neutronensterne kurz vor der Verschmelzung ca. 200 mal pro Sekunde umkreisen.

Zwei Objekte mit jeweils fast 2 Sonnenmassen umkreisen sich pro Sekunde 200 mal. Das muss man mehrmals lesen und auch dann fasst man es nicht.

Oder dass ein Teelöffel Neutronensternmaterie 1 Mrd. Tonnen wiegen soll, bzw. der komplette Neutronenstern mit seinen gerade mal 20 km Durchmesser die 700.000 fache Erdmasse aufweist, ist nicht weniger beeindruckend.
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  #5  
Alt 17.10.17, 20:15
Benutzerbild von JoAx
JoAx JoAx ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 05.03.2009
Beitr?ge: 4.324
Standard AW: Verschmelzung von Neutronensternen beobachtet

Zitat:
Zitat von Hawkwind Beitrag anzeigen
"This work revealed that some of the observed light was the radioactive glow of heavy elements such as gold and uranium, which were produced when the two neutron stars collided."
Das ist eines der wichtigen Dinger neben den grav. Wellen an sich. Denn, wie ich im Vorfeld gelesen habe, reichen die gewöhnlichen Novae und Supernovae nicht aus, um die Menge an schweren Elementen zu erklären. Die Verschmelzungen von Neutronensternen wurden als die "bessere" Quelle vermutet. So ein Ereignis kommt zwar 1000 Mal seltener vor, als eine Supernova, ist aber effektiver.
__________________
Gruß, Johann
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Eine korrekt gestellte Frage beinhaltet zu 2/3 die Antwort.
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E0 = mc²
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  #6  
Alt 17.10.17, 21:40
Timm Timm ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 26.03.2009
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Standard AW: Verschmelzung von Neutronensternen beobachtet

Bestätigt hat sich damit auch die seit langem vermutete Herkunft der Gamma Blitze. Neutrinos sollten bei solchen hochenergetischen Prozessen auch entstehen. Hätte man bei dieser Entfernung überhaupt Chancen sie zu detektieren?
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  #7  
Alt 17.10.17, 22:42
Ich Ich ist offline
Moderator
 
Registriert seit: 18.12.2011
Beitr?ge: 2.423
Standard AW: Verschmelzung von Neutronensternen beobachtet

Zitat:
Zitat von Timm Beitrag anzeigen
Bestätigt hat sich damit auch die seit langem vermutete Herkunft der Gamma Blitze. Neutrinos sollten bei solchen hochenergetischen Prozessen auch entstehen. Hätte man bei dieser Entfernung überhaupt Chancen sie zu detektieren?
Bei der SN1987A wurden insgesamt 31 Neutrinos registriert. Hier ist die Entfernung 1000 mal größer, es wären also bei gleicher Technologie 0,000031 Neutrinos zu erwarten. Davon ausgehend, dass nicht irgendwelche technologischen Tricks das Limit sind, sondern einfach Detektormasse, bräuchte man die 10.000-fache Größe, um 10 Neutrinos zu fangen. Ich denke, dass das für die absehbare Zukunft nicht geplant ist.
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  #8  
Alt 18.10.17, 11:12
Timm Timm ist offline
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Standard AW: Verschmelzung von Neutronensternen beobachtet

Zitat:
Zitat von Ich Beitrag anzeigen
Bei der SN1987A wurden insgesamt 31 Neutrinos registriert. Hier ist die Entfernung 1000 mal größer, es wären also bei gleicher Technologie 0,000031 Neutrinos zu erwarten. Davon ausgehend, dass nicht irgendwelche technologischen Tricks das Limit sind, sondern einfach Detektormasse, bräuchte man die 10.000-fache Größe, um 10 Neutrinos zu fangen. Ich denke, dass das für die absehbare Zukunft nicht geplant ist.
Und die Chancen auf so ein Ereignis in der Milchstraße dürften sehr gering sein. Jedenfalls sind demnach alle bisher entdeckten kurzen Gamma Blitze, die man mit der Verschmelzung von 2 Neutronensternen in Zusammenhang bringt, extragalaktischen Ursprungs.
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  #9  
Alt 19.10.17, 00:45
Benutzerbild von TomS
TomS TomS ist offline
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Standard AW: Verschmelzung von Neutronensternen beobachtet

Zitat:
Zitat von Ich Beitrag anzeigen
Bei der SN1987A wurden insgesamt 31 Neutrinos registriert. Hier ist die Entfernung 1000 mal größer, es wären also bei gleicher Technologie 0,000031 Neutrinos zu erwarten. Davon ausgehend, dass nicht irgendwelche technologischen Tricks das Limit sind, sondern einfach Detektormasse, bräuchte man die 10.000-fache Größe, um 10 Neutrinos zu fangen. Ich denke, dass das für die absehbare Zukunft nicht geplant ist.
Am Kamiokande waren das 3000 Tonnen Wasser, am Super-Kamiokande sind es nach meinem Verständnis 32.000 Tonnen der insgs. 50.000 Tonnen. Für den geplanten Hyper-Kamiokande ist von ca. 1 Mio Tonnen die Rede. Ich's Abschätzung der 10.000-fachen Größe führt ausgehend vom Kamiokande auf 30 Mio. Tonnen, also nochmal das 30-fache.

(Ziemlich viel Stress für 10 Neutrinos)
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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
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  #10  
Alt 19.10.17, 14:48
Hawkwind Hawkwind ist offline
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Standard AW: Verschmelzung von Neutronensternen beobachtet

Zitat:
Zitat von Marco Polo Beitrag anzeigen
Hier die Erklärung dazu vom Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik:

https://www.mpg.de/11555828/gravitat...und-gammablitz
Wenn man bedenkt, dass über eine Entfernung von über 100 Mio Lichtjahren Graitation und elm. Strahlung sekundengenau gleichzeitig eintrafen, dann bedeutet dies m.E., dass die Ausbreitungsgeschwindigkeiten hochpräzis (Genauigkeit im Bereich 1/10^15) gleich sind ... und somit die Massen der Träger (Photonen und Gravitonen) identisch null, denn nur masselose Teilchen breiten sich immer mit genau derselben Geschwindigkeit aus.
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