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  #1  
Alt 03.07.19, 21:34
Benutzerbild von Marco Polo
Marco Polo Marco Polo ist offline
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Registriert seit: 01.05.2007
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Standard arm und reich

Zitat:
Zitat von Timm Beitrag anzeigen
Dennoch - natürlich spekulativ - könnte gerade der Zeitgewinn entscheidend sein um Strategien zu einer humanen Eindämmung der zu erwartenden Bevölkerungskatastrophe in Afrika zu entwickeln.
Aus meiner Sicht hilft hier nur eine Bildungs- und Aufklärungsoffensive.

Solange die Leute aufgrund Glauben/Aberglauben und anderen Gründen Verhütungsmittel ablehnen, bzw, noch nicht mal kennen oder sich leisten können, wird sich da nicht viel ändern.

Die Armut spielt auch eine gewichtige Rolle. Kinder stellen die Altersvorsorge dar. Es muss aber viel Armut geben, damit wir reich bleiben. Leider ist das so.

Und eine Ein-Kind-Politik wird in Afrika nicht funktionieren.

Gibt es Alternativvorschläge?

Dieser Beitrag wurde von Bernhard von hier: http://quanten.de/forum/showthread.php5?t=3651 nach hier verschoben

Ge?ndert von Bernhard (06.07.19 um 15:29 Uhr)
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  #2  
Alt 03.07.19, 22:00
Ich Ich ist offline
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Standard AW: Genmanipulationen

Zitat:
Zitat von Marco Polo Beitrag anzeigen
Die Armut spielt auch eine gewichtige Rolle. Kinder stellen die Altersvorsorge dar. Es muss aber viel Armut geben, damit wir reich bleiben. Leider ist das so.
Dein Ernst?
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  #3  
Alt 04.07.19, 23:31
Benutzerbild von Marco Polo
Marco Polo Marco Polo ist offline
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Registriert seit: 01.05.2007
Beitr?ge: 4.998
Standard AW: Genmanipulationen

Zitat:
Zitat von Ich Beitrag anzeigen
Dein Ernst?
Der Reichtum des einen bedingt die Armut des anderen und umgekehrt.

Dieses schöne Zitat habe ich im Internet entdeckt:

Bertolt Brecht: „Reicher Mann und armer Mann standen da und sah’n sich an, und der Arme sagte bleich: ‘Wär ich nicht arm wärst du nicht reich.’
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  #4  
Alt 06.07.19, 21:08
Timm Timm ist offline
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Standard AW: Genmanipulationen

Zitat:
Zitat von Marco Polo Beitrag anzeigen
Der Reichtum des einen bedingt die Armut des anderen und umgekehrt.
Dazu zwei Fragen:

Wie begründest du diese Feststellung?

Hast du eine Idee bei welcher Gesellschaftsform sich der Unterschied zwischen arm und reich nivelliert?
__________________
Der Verstand schafft die Wahrheit nicht, sondern er findet sie vor - Aurelius Augustinus
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  #5  
Alt 21.10.19, 16:17
Ich Ich ist offline
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Beitr?ge: 2.423
Standard AW: Genmanipulationen

Zitat:
Zitat von Marco Polo Beitrag anzeigen
Der Reichtum des einen bedingt die Armut des anderen und umgekehrt.

Dieses schöne Zitat habe ich im Internet entdeckt:

Bertolt Brecht: „Reicher Mann und armer Mann standen da und sah’n sich an, und der Arme sagte bleich: ‘Wär ich nicht arm wärst du nicht reich.’
Ich habe vor ein paar Tagen ein viel schöneres Zitat zum Thema entdeckt, das die Frage auch abschließend beantwortet:
Zitat:
Zitat von Esther Duflo
The two groups that did relatively well in the world economy are the ultra-rich and the ultra-poor.
Es lohnt sich, die Arbeit der Nobelpreisträger kennenzulernen. Es ist einerseits beschämend, dass es im 21. Jahrhundert noch "revolutionär" ist, empirische Wissenschaft statt Ideologie auf diese Fragen anzuwenden. Andererseits gilt "besser spät als nie"; ihre Erfolge können sich durchaus sehen lassen und stimmen hoffnungsvoll.


Weil ich schon dabei bin, hier noch eine Antwort auf Timms Frage:
Zitat:
Zitat von Timm Beitrag anzeigen
[...] was du beschreibst sind Fakten mit wenig Interpretationsspielraum. Mich würde der Anteil der Bevölkerung interessieren, der sich ihrer bewußt ist. Denn mainstream Medien vermittelt sie eher nicht.
Dazu zwei Links aus diesem Artikel, auch aus dem "Gapminder"-Projekt, das ich schon mal empfohlen hatte.
https://ourworldindata.org/uploads/2...Since-1820.png
https://ourworldindata.org/uploads/2...population.png
In den letzten Jahrzehnten gab es also einen dramatischen, noch nie dagewesenen Rückgang der weltweiten extremen Armut. Britische Universitätsabsolventen haben in großer Mehrheit noch nie etwas davon gehört, sondern glauben weiterhin brav daran, dass alles immer schlechter wird. Das sind die Leute, die sich über Qualitätsmedien informieren, immun gegen Filterblasen und Fake News. Meinen sie zumindest.

Mir gibt das zu denken, zumal ich weitere folgenreiche Tatsachen kenne, über die die Öffentlichkeit, insbesondere die meinungsführende, komplett desinformiert ist. Obwohl es manchmal nur einen Klick auf Wikipedia bräuchte, um die Fakten kennenzulernen, komplett mit ausgiebigen Quellenangaben.
Das ist mir manchmal durchaus ein bisschen unheimlich.
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  #6  
Alt 21.10.19, 19:04
Timm Timm ist offline
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Standard AW: Genmanipulationen

Zitat:
Zitat von Ich Beitrag anzeigen
Das ist mir manchmal durchaus ein bisschen unheimlich.
Verstehe ich gut, mir geht's ähnlich. Die naive Mediengläubigkeit ist bedenklich. Aber für bare Münze halten, was man vorgesetzt bekommt ist die eine Sache, vielleicht eine Überforderung vieler Leute. Die mangelnde Objektivität dessen was sie sehen und lesen wiegt wohl schwerer. Wobei man nicht alles über einen Kamm scheren kann. Berichte über zunehmende Armut erscheinen regelmäßig von interessierter Seite, kürzlich auch in der FAZ. Immerhin erschien da wenige Tage später eine seriöse Richtigstellung. Aber insgesamt gehen Richtigstellungen in der Regel unter.
Von Einfluss ist das Thema um das es geht. Bei der offensichtlichen Bildungsmisere besteht breiter Konsens, allerdings bei der Frage, wie damit umgehen, schon weniger.
__________________
Der Verstand schafft die Wahrheit nicht, sondern er findet sie vor - Aurelius Augustinus
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  #7  
Alt 03.07.19, 23:12
Bernhard Bernhard ist offline
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Standard AW: Genmanipulationen

Zitat:
Zitat von Marco Polo Beitrag anzeigen
Es muss aber viel Armut geben, damit wir reich bleiben.
Puh, das ist Pessimismus pur.

a) Wir leben in einem relativ fruchtbaren Land. Ein gewisser relativ einfacher Wohlstand wäre also auch unabhängig vom außereuropäischen Umland machbar.

b) Natürliche Ressourcen waren und sind immer ungleichmäßig auf der Erde verteilt. Das sollte man ehrlicherweise/mMn nicht als Ungerechtigkeit, sondern als Aufgabe interpretieren.
__________________
Freundliche Grüße, B.
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  #8  
Alt 04.07.19, 11:56
Hawkwind Hawkwind ist offline
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Standard AW: Genmanipulationen

Zitat:
Zitat von Bernhard Beitrag anzeigen
Puh, das ist Pessimismus pur.

a) Wir leben in einem relativ fruchtbaren Land. Ein gewisser relativ einfacher Wohlstand wäre also auch unabhängig vom außereuropäischen Umland machbar.

b) Natürliche Ressourcen waren und sind immer ungleichmäßig auf der Erde verteilt. Das sollte man ehrlicherweise/mMn nicht als Ungerechtigkeit, sondern als Aufgabe interpretieren.
Das sehe ich auch so: es wird nicht jeder Mensch prassen können wie ein Millionär, aber ein vernünftiger Lebensstandard sollte doch für alle erreichbar sein. Nicht nur "natürliche Ressourcen" und deren Verfügbarkeit, sondern auch soziale Gerechtigkeit muss dafür Thema werden. Solange 8 Milliardäre mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung besitzen, kann das nur Illusion bleiben.
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  #9  
Alt 04.07.19, 13:19
Ich Ich ist offline
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Standard AW: Genmanipulationen

Google oxfam-85-richest-people-half-of-the-world

Alle Zahlen aus derselben Quelle "oxfam":
2014: 85
2016: 62
2017: 8
2018: 42
2019: 26
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  #10  
Alt 04.07.19, 16:51
Timm Timm ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 26.03.2009
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Beitr?ge: 3.165
Standard AW: Genmanipulationen

Zitat:
Zitat von Hawkwind Beitrag anzeigen
Nicht nur "natürliche Ressourcen" und deren Verfügbarkeit, sondern auch soziale Gerechtigkeit muss dafür Thema werden. Solange 8 Milliardäre mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung besitzen, kann das nur Illusion bleiben.
Ein gutes Stichwort.

Das ist auch manchen Milliardären zumindest in den USA (in China weiß ich nicht) bewußt, sie regen eine höhere Besteuerung an, gründen Stiftungen mit philanthropischen Zielen ... .

Bleiben wir bei dem Beispiel Bevölkerungswachstum in Afrika. Wie ließe es stabilisieren, wenn große Mittel der Milliardäre zur Verfügung stünden? Überläßt man sie den Staaten ist abzusehen, daß sich die korrupten Eliten vornehmlich damit bereichern. Ließe sich das mittels knallharter Bedingungen verhindern? Da bin skeptisch.

Oder, der Norden bezahlt für afrikanische Produkte Preise, die weit über dem Weltmarktniveau liegen und nehmen wir an, daß dieser künstliche Eingriff nicht die gesamte Weltwirtschaft ins Schleudern bringt. Käme der höhere Ertrag wirklich bei den unteren Schichten an? Das ist doch sehr zu bezweifeln. Wäre aber Voraussetzung für mehr Bildung, den Aufstieg in die Mittelschicht und damit auch eine Chance das Bevölkerungswachstum zu verlangsamen.

Hilfe zur Selbsthilfe an den Eliten vorbei? Kaum vorstellbar, wie sollte das funktionieren?

Weitere Vorschläge?
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