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Quantenmechanik, Relativitätstheorie und der ganze Rest. Wenn Sie Themen diskutieren wollen, die mehr als Schulkenntnisse voraussetzen, sind Sie hier richtig. Keine Angst, ein Physikstudium ist nicht Voraussetzung, aber man sollte sich schon eingehender mit Physik beschäftigt haben.

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  #61  
Alt 29.06.09, 21:47
Eyk van Bommel Eyk van Bommel ist offline
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Standard AW: Schrödinger Gleichung ohne Teilchen ?

Zitat:
Du gleichst dem Geist, den Du begreifst
Was soll diese Aussage? Nur weil man sich nicht dem aktiv „hingeben“ möchte? Also der Geist sagt ja - der Verstand nein

Es gibt doch nur wenige die die VWT aus geistiger Unreife nicht folgen wollen? Es ist vielmehr die Erfahrung, dass wir den inneren Aufbau der „einfachen“ Welt noch nicht annähernd verstanden haben.

Es mag ja sein, dass man mit der VWT alle Quantenmachanischen Beobachtungen erklären kann!
Es mag ja sein, dass es das einzige Modell ist, dass die Quantenmachanischen Beobachtungen ohne Widerspruch beantworten kann.

Aber imho NUR DANN wenn es sich zeigt, dass die bisher erkannten Strukturen, das Ende der Fahnenstange sind.

Sollte es sich aber zeigen, das Photonen z.B. in andere „imaginärere“ Teilchen zerfallen können (z.B am Doppelspalt) um sich danach wieder zusammenzufinden oder auch nicht – dann … was dann?
Benötigt man dann noch die VWT?

Anstatt VWT – sollte man sich doch ZUERST Fragen: Wie müsste die Struktur/ der Aufbau der Teilchen WIRKLICH sein, damit wir die QM erklären können. ZUERST die einfache Lösung - oder?

Naja – das wirst du wohl anders sehen. Aber zu glauben, das der Geist eine Rolle bei der Entscheidung VWT: Ja oder NEIN - spielt ist GEISTLOS

Gruß
EVB
__________________
Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt. A.E
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  #62  
Alt 29.06.09, 23:28
Benutzerbild von richy
richy richy ist offline
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Standard AW: Schrödinger Gleichung ohne Teilchen ?

Zitat:
Du gleichst dem Geist, den Du begreifst
Was soll diese Aussage?
"Bin ich ein Gott? Mir wird so licht."
richy luegt "ich weiss es nicht." (Was diese Aussage soll)

Das musst du also Mozart oder Zeh fragen :-) Ich luege damit es sich reimt.
Wobei des Pudels Kern doch eher lehrt, zuviel erforschen ist verkehrt *fg
Lies dir einfach nochmals Seite 13 von Prof Zeh durch.

Zitat:
Es gibt doch nur wenige die die VWT aus geistiger Unreife nicht folgen wollen?
Keine Ahnung. Ich vermute die meisten stolpern schon ueber die Aussage :
Zitat:
Die in der Quantenmechanik berechneten Mittelwerte verletzen die Bellsche Ungleichung. Daher kann die Quantenmechanik nicht durch Hinzufügen von lokalen Variablen zu einer realen und lokalen Theorie vervollständigt werden.
Der Satz ist mehr als missverstaendlich.
Wenn du schon mal auf Seite 13 bist kannst du bischen weiterlesen.
Vielleicht will der "missverstaendliche Satz" lediglich folgendes ausdruecken :
Zitat:
... Diese pragmatische Haltung beruft sich überwiegend auf die Kopenhagener Deutung von Niels Bohr, doch meistens ohne deren volle Konsequenzen zu erfassen. Bohr hatte auf Grund seiner langen und tiefen Erfahrung schon vor 1925 erkannt, daß es "keine einfache Lösung" der Probleme der Quantenphysik geben könne. Damit erteilte er allen "naiven" (traitionellen) Versuchen einer Interpretation eine auch nachträglich bestätigte Absage ...
Und damit meine ich, dass folgende Frage deinerseits auch schon beantwortet ist :
Zitat:
Zitat von EVB
Sollte es sich aber zeigen, das Photonen z.B. in andere „imaginärere“ Teilchen zerfallen können (z.B am Doppelspalt) um sich danach wieder zusammenzufinden oder auch nicht – dann … was dann?
Benötigt man dann noch die VWT?
Wenn das mathematische Modell deiner Interpretation keine zusaetzliche globale Variable enthaelt ist sie mit grosser Sicherheit falsch.
Enthaelt sie eine solche Variable, dann ist es eine Variante einer VWT.
Ich kenne dein mathematisches Modell aber nicht.

Zitat:
Aber imho NUR DANN wenn es sich zeigt, dass die bisher erkannten Strukturen, das Ende der Fahnenstange sind.
Wir haben sicherlich zwei unterschiedliche Vorstellungen vom Ende der Fahnenstange. Auch mit der Kopenhagener Deutung ist nicht vom Tisch, dass die QM nichtlokal und nicht real ist.
Und du kannst dich auf den Kopf stellen und Photonen zerlegen.
Diese beiden Eigenschaften kannst du nicht aus der Welt schaffen !
Zitat:
daß es "keine einfache Lösung" der Probleme der Quantenphysik geben könne. Damit erteilte er allen "naiven" (traitionellen) Versuchen einer Interpretation eine auch nachträglich bestätigte Absage ...
Diese Probleme sind nicht das Ende der Fahnenstange, wenn man zusaetzliche globale Variablen einfuehrt und den Begriff der "Realitaet" sowie der physikalischen Existenz in geeigneter Weise, also naturwissenschaftlich definiert. All dies muss dein Modell leisten. Und die VWT leistet dies.
Zitat:
Aber zu glauben, das der Geist eine Rolle bei der Entscheidung VWT: Ja oder NEIN - spielt ist GEISTLOS
Da stimme ich dir vollkommen zu Denn die Kopenhagener Deutung kommt einer Geisterbeschwoerung gleich.
Zitat:
Zitat von Seite 15
Ein klares Bekenntnis (Einsteins) zu einer beobachterunabhängigen Realität, die jedoch in der Kopenhagener Deutung der Quantentheorie bestritten wird. Daher wird diese auch so gern zur Rechtfertigung antireduktionisischer oder gar esoterischer Vorstellungen angeführt.
Letztendlich weil sie das Ende der Fahnenstange anders betrachtet. Als Uebergang zwischen physikalischer und geistiger Welt. Das kommt daher weil sie "nicht real" mit "abstrakt" verwechseln muss ! Weil sie kein geeignetes Modell anbietet. Ein Teufelskreis, der ueberhaupt nicht sein muesste wenn die KD konsequent zu ihrer Aussage steht :"Ich weiss nichts und ich will nichts wissen." Das waere aber ein Eingestaendnis dass die KD weder eine Deutung noch eine Interpretation ist.
Zeh verwendet fuer (Zeilingers) Quanteninformation die Beschreibung :
Zitat:
... ein Zwitterbegriff zwischen ontisch und epistemisch, der jeder Realität überzuordnen wäre.
Man kann einfacher sagen ein Zwitter zwischen physikalischer und geistiger Welt. Und das trifft den Nagel genau auf den Kopf.
Denn die geistige Welt hat an der Stelle, mal abgesehen vom Zufall, noch gar nichts verloren.
Und damit kann man den Kreis schliessen.

Zitat:
Herr und Meister! hör mich rufen! -
Ach, da kommt der Meister!
Herr, die Not ist groß!
Die ich rief, die Geister
werd ich nun nicht los.

Ge?ndert von richy (01.07.09 um 01:08 Uhr)
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  #63  
Alt 30.06.09, 02:15
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richy richy ist offline
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Standard AW: Schrödinger Gleichung ohne Teilchen ?

Nachtrag :
Zitat:
Zitat von EVB
Also der Geist sagt ja - der Verstand nein
Zitat:
Nach einem Vortrag über Raum und Zeit sagte einmal ein Teilnehmer zu Albert Einstein: „Nach meinem gesunden Menschenverstand kann es nur das geben, was man sehen und überprüfen kann!“ Einstein lächelte und erwiderte: „Dann kommen Sie doch mal nach vorne und legen Ihren gesunden Menschenverstand auf den Tisch!“
"Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu belassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas verändern wird."

(Albert Einstein)

Wer den Kopf in den Sand steckt muss sich nicht wundern wenn man ihm in den Hintern tritt.

(richy R.)

Ge?ndert von richy (30.06.09 um 02:26 Uhr)
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  #64  
Alt 30.06.09, 18:08
Timm Timm ist offline
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Standard AW: Schrödinger Gleichung ohne Teilchen ?

Hi richy,

Zeh kam vor nicht allzu langer Zeit im "Spektrum der Wissenschaft" zu Wort, er ist nicht irgendwer.


Zitat:
Das hast du zu oberflaechlich beobachtet. Natuerlich enthaelt die VWT eine zusaetzliche Variable, Dimension.
Ok, er spricht von Wellenfunktionen in "hochdimensionalen Räumen".

Gleich zu meinem Hauptproblem, wenn Du noch soviel Geduld hast.

Zitat von Zeh:
Zitat:
S.6 Everetts "Welten" entsprechen keineswegs Bahnen im klassischen Konfigurationsraum, sondern sind quasi-autonome Komponenten einer sich deterministisch entwickelnden Wellenfunktionen, die irreversibel voneinander getrennt werden (sich also verzweigen).
Verstehe ich es richtig, daß hier "eigene Welten" beschrieben sind, die von einander nichts wissen.

Zitat:
S. 11: 3. Müssen alle "Welten" tatsächlich existieren?
Das müssen sie sicher nicht. ...Wenn wir ... subjektiv in einer der dabei voneinander unabhängig gewordenen Komponenten des Quantenuniversums leben, können wir ebensogut auch annehmen, daß alle anderen von nun an nicht mehr existieren. ...
Es folgt noch der Hinweis auf die "ökonomischere Annahme". Und auf S. 15 unten die Analogie zu unabhängigen und getrennt betrachteten Fernsehsendungen. Ich kann damit nichts anfangen, diese Zuschauer leben alle in einer Welt und können Kontakt zueinander aufnehmen.

richy, nach allem was ich bisher mitgekriegt habe, bist Du Experte auf diesem Gebiet. Kannst Du bitte aus Deiner Sicht beschreiben, wie real diese verzweigten Welten sind? Mein Problem ist nicht, daß ich sie mir räumlich getrennt vorstelle, sie existieren "als getrennte Wellenpakete in dem hochdimensionalen Raum". Trotzdem : Wie real? Gehst Du mit dem "Das müssen sie sicher nicht" einig? Auch mit der Begründung?

Zitat:
Zitat von richy Beitrag anzeigen
Der beschreibene Formalismus der QM muss nicht erweitert werden.
Lediglich fuer eine Interpretation der physikalischen Vorgaenge ist eine Erweiterung so gut wie unumgaenglich.
Ok, danke. Auch für den Link, ich werde mich da noch etwas reinvertiefen,

Gruß, Timm
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  #65  
Alt 30.06.09, 21:12
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richy richy ist offline
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Standard AW: Schrödinger Gleichung ohne Teilchen ?

Hi Timm
Ein Spinner ist Zeh sicherlich nicht :
http://de.wikipedia.org/wiki/Dieter_Zeh

Zitat:
Ok, er spricht von Wellenfunktionen in "hochdimensionalen Räumen".
Ja leider, denn diese Herangehensweise an die Thematik ohne eine weitere Erlaeuterung gefaellt mir ueberhaupt nicht.
Mit "hochdimensionalen Rauemen" meint er den Konfigurationsraum eines N-Teilchen Systems.
http://de.wikipedia.org/wiki/Konfigurationsraum
Zwar spricht man hier von einem n-dimensionalen Raum, aber die Variablen dieses Raumses sind keine globalen Variablen sondern lediglich Freiheitsgrade. Das wird einem sofort klar, wenn man den Wert einer Variablen variiert. Damit aendert sich nur der Zustand eines Teilchens. Und das ist keine globale sondern ledglich lokale Wirkung. Die Freiheitsgrade selbst sind damit auch noch keine geeigneten Parameter fuer eine VWT. Dieser Konfigurationsaum ist nicht der Hyperraum einer VWT.
Man kann diesen Konfigurationsraum aber auf eine einzige gobale Koordinate x5 abbilden. Und das waere dann eine geeignete Koordinate fuer eine VWT wie ich sie verstehe.

Beispiel:
Gegeben sind zwei Teichen Z1,Z2 , die jeweils die Zusatende {0,1,2} annehmen koennen.
z1={0,1,2}
z2={0,1,2}
Daraus lassen sich fuer das Gesamtsystem folgende neun moegliche Zustaende kombinieren :
g=[z1,z2]

g1= {0,0}
g2= {0,1}
g3= {0,2}
g4= {1,0}
g5= {1,1}
g6= {1,2}
g7= {2,0}
g8= {2,1}
g9= {2,2}

Im Prinzip steht die von mir vorgeschlagene Abbildung nun schon da.
Ich muss lediglich den Index von g als einen Koordinatenwert von g auffassen. Natuerlich muss dieser nicht ganzzahlig sein.
Betrachtet man g=3 und g=4 sieht man, dass die Variable g nun globaler Natur ist.
Es genuegt eine zusaetzliche Koordinate g um alle Zustaende zu erfassen.

Zitat:
Verstehe ich es richtig, daß hier "eigene Welten" beschrieben sind, die von einander nichts wissen.
Im Makroskopischen wissen diese Welten wenig voneinander. Im Mikroskopischen sind diese Welten notwendig um z.B. das globale Verhalten der Quantenmechanik zu erklaeren.

Zitat:
S. 11: 3. Müssen alle "Welten" tatsächlich existieren?
Zeh will hier darauf hinaus, dass man mit Occhams Messer auch mal daneben schneiden kann :-) Wobei das Argument der Kritiker soundso voellig hinkt, denn etwas einfacheres als eine zusaetzliche globae Variable gibt es doch gar nicht.

Zitat:
Und auf S. 15 unten die Analogie zu unabhängigen und getrennt betrachteten Fernsehsendungen. Ich kann damit nichts anfangen, diese Zuschauer leben alle in einer Welt und können Kontakt zueinander aufnehmen.
Zitat:
Zitat von Seite 15
Tatsächlich bilden Everetts "Welten" eine gewisse Analogie zu inhaltlich voneinander unabhängigen und getrennt betrachtbaren Radio- oder Fernsehsendungen, die alle gleichzeitig
als eine elektromagnetische Welle den (in diesem Fall dreidimensionalen) Raum füllen – nur daß in einer globalen Quantenwelt der Zuschauer selber Teil jeweils einer der "Sendungen" ist.
Das soll doch nur eine Analogie, ein veranschaulichendes Beispiel sein.

Kennst du nicht die Flaechenmenschen, die man verwendet um einen 4 D Raum etwas besser verstehen zu koennen ?

Der Raum um dich ist von einem einzigen EM Feld durchdrungen.
Hunderte von Radio und Fernsehsender sind in diesem Feld ueberlagert. Jedes Programm steht als Analogon fuer eine Welt.
Und das ist sehr passend, denn die Parallelwelten teilen sich wie die Programme auch den geometrischen Raum. Da wo du gerade bist, da ist auch gerade dein Paralellweltbruder.
Weiteres Analogon dazu :
Auch Gegenwart und Zukunft teilen sich die selbe geometrische Weltbuehne.

Wenn du jetzt am Frequenzabstimmknopf deines Radioempfaengers drehst ( Ja heute ist das digital :-) dann filterst du einen Sender , eine dieser Welten aus. Einer der Sender wird damit zur akustischen oder visuellen Realitaet.
Mehr will das Beispiel nicht aussagen.

Zitat:
Mein Problem ist nicht, daß ich sie mir räumlich getrennt vorstelle, sie existieren "als getrennte Wellenpakete in dem hochdimensionalen Raum". Trotzdem : Wie real? Gehst Du mit dem "Das müssen sie sicher nicht" einig? Auch mit der Begründung?
Dieser hochdimensionale Konfigurationsraum ist wie gesagt weniger geeignet. Schon gar nicht fuer die Vorstellung. Zu bloed, dass Zeh den Begriff ueberhaupt erwaehnt.

Ansonsten sprichst du hier einen zentralen Punkt an.
Wer die QM interpretieren moechte muss zunaechst folgende Begriffe definieren koennen :

physikalisch - geistig abstrakt.
real - irreal

Und nicht ueber philosophische Betrachtungen sondern am besten anhand eines mathematischen Modells.
Ich benutze dafuer das Modell von B.Heim und ich meine es gibt fuer diese Zwecke kein besseres, da ich bisher noch in keinem Fall eine Inkonsistenz bemerkt habe.
Man muss hier lediglich akzeptieren, dass gewisse Dinge zwar physikalisch, aber dennoch irreal sein koennen. Und dann ist alles ganz einfach. Die strenge Realitaet wird beschrieben ueber
t=0, x5=0
Wer jetzt noch mit Ochams Messer argumentiert ...
Diejenigen die damit argumentieren bieten dazu keine Alternative.

Die anderen Welten sind nach meiner besser Heims Definition somit physikalisch existent aber irreal.
Sie sind keinesfalls geistig abstrakt !!!

Viele Gruesse

Ge?ndert von richy (01.07.09 um 01:18 Uhr)
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  #66  
Alt 01.07.09, 12:27
Timm Timm ist offline
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Standard AW: Schrödinger Gleichung ohne Teilchen ?

Zitat:
Zitat von richy Beitrag anzeigen
Wer die QM interpretieren moechte muss zunaechst folgende Begriffe definieren koennen :

physikalisch - geistig abstrakt.
real - irreal

Und nicht ueber philosophische Betrachtungen sondern am besten anhand eines mathematischen Modells.
Ich benutze dafuer das Modell von B.Heim und ich meine es gibt fuer diese Zwecke kein besseres, da ich bisher noch in keinem Fall eine Inkonsistenz bemerkt habe.
Man muss hier lediglich akzeptieren, dass gewisse Dinge zwar physikalisch, aber dennoch irreal sein koennen. Und dann ist alles ganz einfach. Die strenge Realitaet wird beschrieben ueber
t=0, x5=0

Die anderen Welten sind nach meiner besser Heims Definition somit physikalisch existent aber irreal.
Sie sind keinesfalls geistig abstrakt !!!
Viele Gruesse
Hi richy,

zuerst mal vielen Dank, für einen wie mich, der nur auf der Oberfläche schwimmt, hast Du Dir viel Mühe gemacht.

Die VWT scheint aus meiner bescheidenen Sicht ein Erfordernis der Nichtlokalität zu sein und den ohnehin umstrittenen Kollaps der Wellenfunktion überflüssig zu machen. Interessant finde ich hier, daß die Verschränkung von Objekt und Detektor mit der Umwelt nach Zeh nicht auf Information beruhen muß (wie gelegentlich dargestellt), sondern auch chaotischer Natur sein kann. Was er als "Dekohärenz" bezeichnet.

Zitat:
Die anderen Welten sind nach meiner besser Heims Definition somit physikalisch existent aber irreal.
Sie sind keinesfalls geistig abstrakt !!!
Sind diese Aussagen für den "gesunden Menschenverstand" eine geringere Zumutung, als Nichtlokalität, die zu akzeptieren man ohnehin keine Wahl hat?

Die VWT läßt sich ja wohl nicht widerlegen. Findet sie deshalb nicht breiteren Anklang, weil sie Experimenten nicht zugänglich ist? Oder gibt es noch andere Gründe?

Damit will ich es aber belassen. Ein tieferer Einstieg, gar Heim ... bleibt mir verschlossen.

Gruß, Timm
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  #67  
Alt 01.07.09, 21:02
Benutzerbild von Gandalf
Gandalf Gandalf ist offline
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Standard AW: Schrödinger Gleichung ohne Teilchen ?

Zitat:
Zitat von Timm Beitrag anzeigen
Die VWT läßt sich ja wohl nicht widerlegen. Findet sie deshalb nicht breiteren Anklang, weil sie Experimenten nicht zugänglich ist? Oder gibt es noch andere Gründe?
Hi!

Die VWT ist 'jedem Experiment zur QT' genauso zugänglich wie jede andere Interpretation der QT.

Das 'T' anstatt 'I' arbeitet lediglich mit der Prämisse, dass die Interpretation (der Phänomene z.B. am Doppelspalt) als 'parallele Welten', nach Ockham die naheliegendste ist.

Die Gründe werden wohl sein, dass sie - auf den ersten Blick - ungewohnt erscheint und unserem anerzogenen reduktionisch-mechanistischen Weltbild zuwieder läuft.

Oder nach David Deutsch sinngemäß: Die anderen Interpretationen sind aus der Not geborener Schwachfug.
(Zitat D.D. einmal in einem Spiegel-Interview: Die Kopenhagener Deutung ist der größte Skandal der Physik des 20. Jahrhunderts" - Diese hat uns lt. Deutsch fast 50 Jahre lang aufgehalten mit dem Gerede von Ungewissheit und Wahrscheinlichkeiten. "Es gibt nur eine vernünftige Weise diese Gleichungen zu lesen

Bei der Quantentheorie verzichten die Physiker nämlich, - anders als bei allen anderen physikalischen Theorien, - völlig darauf, sie als eine wahre Beschreibung der Welt zu betrachten .... Das hat die Physik sehr lange aufgehalten zund viel Sand ins Getriebe der Wissenschaftsphilosophie gestreut.
"

Grüße
__________________

Warum soll sich die Natur um intellektuelle Wünsche kümmern, die "Objektivität" der Welt des Physikers zu retten? Wolfgang Pauli
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  #68  
Alt 01.07.09, 23:28
möbius möbius ist offline
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Standard AW: Schrödinger Gleichung ohne Teilchen ?

Zitat:
Zitat von Gandalf Beitrag anzeigen
...
"Es gibt nur eine vernünftige Weise diese Gleichungen zu lesen

Bei der Quantentheorie verzichten die Physiker nämlich, - anders als bei allen anderen physikalischen Theorien, - völlig darauf, sie als eine wahre Beschreibung der Welt zu betrachten .... Das hat die Physik sehr lange aufgehalten zund viel Sand ins Getriebe der Wissenschaftsphilosophie gestreut.[/I]"

Grüße
Hallo Gandalf!

Habe ich das "richtig" verstanden:
Es geht bei physikalischen Modellen nicht um "wahr"./."falsch", sondern um
"richtig"./."falsch"? Und "richtig" wäre dann ein Modell, dessen Vorhersagen/Prognosen empirisch-experimentell beobachtbar wären und von der Forschergemeinschaft der Physiker als bestätigt gilt?
Besteht in dieser Hinsicht eine Analogie zwischen Mathematik und Physik in der Hinsicht, dass es ja auch in der Mathematik nicht um "wahr"./."falsch" sondrn um "richtig./."fasch" geht? Ich habe jedenfalls noch nie gehört, dass ein Mathematiker gesagt hat: "Du hast wahr gerechnet."
Grüße, möbius
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  #69  
Alt 02.07.09, 00:24
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richy richy ist offline
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Standard AW: Schrödinger Gleichung ohne Teilchen ?

Hi Timm

TEIL 1
(Yepp das ist eine Drohung :-)

Zitat:
zuerst mal vielen Dank, für einen wie mich, der nur auf der Oberfläche schwimmt, hast Du Dir viel Mühe gemacht.
Gerne geschehen. Vielen Dank, dass du meine Gedanken, mit denen ich mich bemuehe die VWT zu plausibilisieren, nicht gleich als Spinnerei abtust. Es ist angenehm mit dir ueber dieses umstrittene Thema zu diskutieren.

Zitat:
Die VWT scheint aus meiner bescheidenen Sicht ein Erfordernis der Nichtlokalität zu sein und den ohnehin umstrittenen Kollaps der Wellenfunktion überflüssig zu machen.
Ja, das kann man so formulieren. Wobei die Quantenmechanik nicht nur "nichtlokal" ist sondern auch "nichtreal". So wird dies selbst bei WIKI dargestellt, ohne den Begriff nichtreal weiter zu erlaeutern.

Zitat:
Interessant finde ich hier, daß die Verschränkung von Objekt und Detektor mit der Umwelt nach Zeh nicht auf Information beruhen muß (wie gelegentlich dargestellt), sondern auch chaotischer Natur sein kann. Was er als "Dekohärenz" bezeichnet.
Diesen Abschnitt zur Dekohaerenz in Zehs Dokument habe ich leider noch nicht so ganz verstanden.
Ich habe mir zum Begriff der Dekohaerenz wahrscheinlich ueber die Jahre hinweg eine falsche Vorstellung angeeignet. Die darauf basiert, dass ich neben der VWT auch die Kopenhagener Deutung stets versucht habe als Deutung, Interpretation anzusehen.
Es gibt aber keine Kopenhagener Deutung, nur eine Kopenhagener Unwissenheit, eine KU. So wie dies auch Prof Zeh angedeutet hat.

Wenn man einfach eingestehen wuerde :
"Ok, wir wissen nicht welchen physikalischen Prozess die Wahrscheinlichkeitswelle im Grunde beschreibt."
... dann gaebe es tatsaechlich sehr viel weniger Sand im quantenmechanischen Getriebe. Angelehnt an David Deutsch.
http://de.wikipedia.org/wiki/David_D...enschaftler%29
rauher formuliert :
"Solche dummen Fragen stellt man nicht"
Sorry, ich wollte damit niemanden beleidigen.

"Ich weiss nicht ob die Katze tod oder lebendig ist"
"Ich habe die Daten noch nicht ausgelesen"

Damit wird die Unkenntnis in einfachster Form auf eine verstaendliche Unkenntnis des Beobachters zurueckgefuehrt .
Auf den Beobachter und nicht auf die Messung !

Die Kopenhagener "Deutung" versucht aber die Unkenntnis des Beobachters ueber die Messung zu interpretieren. Und vermischt damit schon abstrakte und physikalische Welt.
Natuerlich haelt jeder Mensch die harte Kopenhagener Deutung, Schroedingers Katze nur fuer einen Gag.
Eine Beobachtung ist ein geistiger Vorgang, eine Messung ein physikalischer Vorgang.

Der vermeintliche Rettungsring der zwischen beidem vermitteln soll ist die Dekohaerenz. Ab einer gewissen Komplexitaet, einer Grenze zwischen Mikro- und Makrokosmos mitteln sich die quantenmechanischen Phaenomene aus und spielen daher keinerlei Rolle mehr. Wo diese Grenze liegt ist meines Wissens nicht bekannt.
Das spielt zunaechst auch scheinbar keine Rolle fuer die Funktion des Rettungsrings. Dessen Funktion ist es den abstrakten, geistigen Beobachter, der nun tatsaechlich nichts in der einfachen Welt der Physik zu suchen hat aus der Betrachtung auszuschliessen.
Im Grunde ein Zugestaendnis an den Realismus.
Voila.
Ab einer gewissen Komplexitaet, wenn ich ueber die physikalische Messung das isolierte Quantensystem mit dem Makrokosmos in Wechselwirkung treten lasse, dem System in dem ich beobachte, beobachtet sich das Sytem selbst ! :-)
Die Natur beobachtet sich ab einer gewissen Komplexitaet selbst.
Das klingt plausibel und ich habe mich von diesem Argument auch verwirren lassen.

Es ist aber lediglich ein Taschenspielertrick !
Denn welche neue Erkenntnis koennen wir daraus bezuglich dem Ausgangsproblem gewinnen ?
Welchen physikalischen Prozess beschreibt die Wahrscheinlichkeitswelle ?
Absolut keine neue Erkenntnis.
Aus Nichts folgt eben Nichts.

Ich mag dennoch den Zen Buddhismus :-)

ciao

Ge?ndert von richy (02.07.09 um 00:33 Uhr)
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  #70  
Alt 02.07.09, 00:58
Benutzerbild von richy
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Standard AW: Schrödinger Gleichung ohne Teilchen ?

TEIL 2

Zitat:
Zitat von richy
Die anderen Welten sind nach meiner besser Heims Definition somit physikalisch existent aber irreal.
Sie sind keinesfalls geistig abstrakt !!!
Zitat:
Zitat von Timm"
Sind diese Aussagen für den "gesunden Menschenverstand" eine geringere Zumutung, als Nichtlokalität, die zu akzeptieren man ohnehin keine Wahl hat?
Du begehst hier den selben Fehler, Fehler ist vielleicht der falsch Ausdruck, wie Zeilinger.
Wobei ich Zeilinger unterstelle dass er mit Vorsatz handelt.
Einen Sophismus voranschiebt.
Der Mensch ist Quantenphysiker !

Ich hatte meine Kritik wie folgt formuliert :
Zitat:
Man muss dieses Phaenomen nur dem beschreibeneden System unterjubeln. Und Hurra dann kann man das beschreibende System kritisieren und die physikalische Beobachtung auf geistigem Level wegdiskutieren ;-)
Leider noch mit weiterer Polemik ausgarniert.
Na ist doch aber auch kein Wunder.

Das Experiment beobachtet Nichlokalitaet
Das mathematische (VWT) Modell beruecksichtigt (unzumutbare) Nichtlokalitaet.

Das Experiment beobachtet nichtreale Vorgaenge
Das mathematische (VWT) Modell beruecksichtigt diese ueber eine (unzumutbare) imaginaere Koordinate.

Zitat:
Die VWT läßt sich ja wohl nicht widerlegen.
Ja, sie laesst sich nicht widerlegen , da sie die QM konsistent beschreibt. Und gerade das wird ihr zur Last gelegt.
Im Grunde ein kaum zu begreifender Wahnsinn.

Ge?ndert von richy (02.07.09 um 04:51 Uhr)
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