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Quantenmechanik, Relativitätstheorie und der ganze Rest. Wenn Sie Themen diskutieren wollen, die mehr als Schulkenntnisse voraussetzen, sind Sie hier richtig. Keine Angst, ein Physikstudium ist nicht Voraussetzung, aber man sollte sich schon eingehender mit Physik beschäftigt haben.

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  #151  
Alt 20.10.08, 19:17
Benutzerbild von Marco Polo
Marco Polo Marco Polo ist offline
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Standard AW: Schwarze Löcher - ein paar Gedanken

Zitat:
Zitat von EMI Beitrag anzeigen
wie meinst Du das?
Beim Kollaps geht es doch von "langsamer" Drehzahl zu schnellerer Drehzahl.(Pirouetteneffekt)

Es kollabiert, dreht scheller, kollabiert weiter, dreht noch schneller.... bis zu 1kHz halt. Dann kann von außen nichts mehr "zukollabieren".
Die äußeren Schichten die dann weiter kollabieren, werden nun nicht mehr Bestandteil von dem bereits mit 1kHz rotierenden Kern.
Die werden weggeschleudert/abgesprengt/Supernova halt.
Hallo EMI,

ich meine das so: Nehmen wir die Erde als Beispiel. Wenn wir an dieser einen gewaltigen Hebelarm ansetzen würden, um deren Rotationsgeschwindigkeit zu erhöhen, dann würde bei einer bestimmten erreichten Drehzahl, für eine Probemasse auf deren Oberfläche (meinetwegen ein Kasten Veltins-Pils) die Fliehkraft die Schwerkraft überwiegen. Der geliebte Kasten Veltins würde weggeschleudert.

Aber deswegen würde ja nicht gleich die gesamte Erdkruste mit weggeschleudert würde ich vermuten. Das meinte ich mit: "Gilt das auch für darunter liegende Schichten?".

Analog dazu glaube ich deswegen nicht, dass die äusseren Schichten eines Neutronenstern bereits weggeschleudert werden, wenn die Fliehkraft an der Obherfläche die Schwerkraft überwiegt. Die äusseren Schichten eines Neutronensterns liegen ja nicht einfach nur auf, wie der Kasten Veltins, sondern sind mit darunter liegenden Schichten verbunden (durch Kernkräfte usw.).

Das ist aber jetzt nur meine persönliche Vorstellung. Ich müsste mich mal zu diesem Thema ein wenig einlesen.

Soweit ich weiss, entsteht eine Supernova nicht durch die durch Rotation weggeschleuderten Schichten, sondern durch eine Schockwelle, die vom Zentrum ausgeht.

Gruss, Marco Polo
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  #152  
Alt 20.10.08, 19:40
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Kurt Kurt ist offline
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Standard AW: Schwarze Löcher - ein paar Gedanken

Zitat:
Zitat von Marco Polo Beitrag anzeigen

Aber deswegen würde ja nicht gleich die gesamte Erdkruste mit weggeschleudert würde ich vermuten. Das meinte ich mit: "Gilt das auch für darunter liegende Schichten?".

Analog dazu glaube ich deswegen nicht, dass die äusseren Schichten eines Neutronenstern bereits weggeschleudert werden, wenn die Fliehkraft an der Obherfläche die Schwerkraft überwiegt. Die äusseren Schichten eines Neutronensterns liegen ja nicht einfach nur auf, wie der Kasten Veltins, sondern sind mit darunter liegenden Schichten verbunden (durch Kernkräfte
Das würde gelten wenn es sich um "zusammenhängende" Materie handelt, also um feste Schichten.
Sobald diese nicht gebunden sind, so wie der Kasten Bier, würden sie abheben.
Das gilt auch für Wasser.
Nur wenn dieses in ein Gefäss Blasenfei und Luftdicht eingeschlossen ist lässt es sich nicht auseinaderziehen.
Ansonsten schon.

Kurt
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  #153  
Alt 20.10.08, 20:02
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Marco Polo Marco Polo ist offline
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Standard AW: Schwarze Löcher - ein paar Gedanken

Zitat:
Zitat von Kurt Beitrag anzeigen
Das würde gelten wenn es sich um "zusammenhängende" Materie handelt, also um feste Schichten.
Sobald diese nicht gebunden sind, so wie der Kasten Bier, würden sie abheben.
Das gilt auch für Wasser.
Nur wenn dieses in ein Gefäss Blasenfei und Luftdicht eingeschlossen ist lässt es sich nicht auseinaderziehen.
Ansonsten schon.
Hallo Kurt,

ich werde in den nächsten Tagen mal ein wenig zum hypothetischen inneren Aufbau von Neutronensternen schmökern.

Vielleicht ist das Innere eines Neutronenstern ja tatsächlich zusammenhängende Materie. Wenn das so wäre, dann würden äussere Bereiche nicht mal eben so weggeschleudert, nur weil die Fliehkraft die Schwerkraft überwiegt, denke ich.

Gruss, Marco Polo
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  #154  
Alt 20.10.08, 20:06
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Standard AW: Schwarze Löcher - ein paar Gedanken

Zitat:
Zitat von Marco Polo Beitrag anzeigen
Hi Lorenzy,

einverstanden. Aber trotzdem. Nach meinem Verständnis sind Gezeitenwirkungen ein Maß für die Raumzeitkrümmung. Je höher die Gezeitenwirkung, desto höher die Raumzeitkrümmung.

Bist du soweit einverstanden?

Gruss, Marco Polo
Hi Lorenzy,

das hatte sich ja als Unsinn von mir herausgestellt.

Dies gilt nämlich imho nur für das Innere von SL´s. Dort steigt die Raumzeitkrümmung in Richtung Zentrum immer mehr an. Analog dazu verhalten sich die Gezeitenwirkungen. Am EH können in Abhängigkeit der SL-Masse trotz grosser Raumzeitkrümmung kleine Gezeitenwirkungen auftreten.

Danke an dich und EMI für die Richtigstellung.

Gruss, Marco Polo

Ge?ndert von Marco Polo (20.10.08 um 20:11 Uhr)
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  #155  
Alt 20.10.08, 21:44
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Standard AW: Schwarze Löcher - ein paar Gedanken

Salvete.

Zitat:
Zitat von Uranor
da die lustigen Dinger nun die max-Drehzahl haben, müssen sie einschlagendes Material via Jets abgeben. Damit wäre die Beobachtungskette geschlossen. Geben sie dabei Drehimpuls ab? Mir ist nichts bekannt.
Bei den SLs sollte dies so sein. Allerdings gewinnen sie auch wieder Drehimpuls durch Akkretion zurück, sofern der "Nachschub" nicht ausbleibt. Marco Polo hatte das bereits angedeutet.

Zitat:
Zitat von Marco Polo
Bei SL´s haben wir ja auch die Akkretionsscheibe. Die Jets schiessen aber stark gebündelt in den Nachthimmel. Man vermutet, dass hieran spiralförmige Magnetfelder beteiligt sind.
Dabei geht es um das Jet-Szenario, bei dem sich Magnetfelder verdrillen ("Magnetischer Zopf").

Zitat:
Zitat von lexikon der astrophysik
Die Energie (...) stammt zwar aus dem zentralen Schwarzen Loch, und es verliert Rotationsenergie. Dennoch kann man nun nicht zwingend davon ausgehen, dass rotierende Schwarze Löcher ihre Rotation in entwickelten Jet-Systemen aufgeben (und in die Schwarzschild-Lösung übergehen). Denn das Loch gewinnt durch Akkretion auch wieder an Drehimpuls/Rotation. Im Allgemeinen wird viel mehr Materie vom Loch aufgesammelt, als wieder im Jet weggeschleudert wird.
Gruß,
Centurio
__________________
Elfmeterschießen -
einer trifft die Kugel nicht
und sie dreht sich doch
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  #156  
Alt 20.10.08, 22:56
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Kurt Kurt ist offline
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Standard AW: Schwarze Löcher - ein paar Gedanken

Zitat:
Zitat von Marco Polo Beitrag anzeigen
Hallo Kurt,

ich werde in den nächsten Tagen mal ein wenig zum hypothetischen inneren Aufbau von Neutronensternen schmökern.

Vielleicht ist das Innere eines Neutronenstern ja tatsächlich zusammenhängende Materie. Wenn das so wäre, dann würden äussere Bereiche nicht mal eben so weggeschleudert, nur weil die Fliehkraft die Schwerkraft überwiegt, denke ich.

Gruss, Marco Polo
Ja das stimmt, auch der Zusammenhang der Materie könnte passen.
Es wär wie ein grosser Atomkern.
Jedoch dürften die darin vorkommenden Kräfte nicht unbedingt einen starken Zusammenhang verursachen.
Die Gravitationswirkung sollte die einzige/dominierende Kraft sein die hier ansetzt.

Jedoch eins macht mich stutzig.
Wenn so ein Pulsar zwei "Strahlen" abgibt, diese -Rotieren-, dann liegen sie nicht auf den Polen, sondern am "Äquator".
Das passt nun gar nicht zu einer Rotationsursache.
Denn dann würden sie an den Polen austreten.
Es müssen also andere Umstände dafür sorgen das es so ist.

Kann es vielleicht sein das wir nicht die Rotation eines Sternes sehen, sondern nur eine pumpende Strahlungsabgabe.
Das der N-Stern sich vielleicht gar nicht oder nur langsam dreht, die (gepulste) Strahlung an den Polen austritt?

Wenn es eine rotierende Strahlungsquelle wäre dann müsste sich eine flache "Scheibe" leuchtenden Nebels um den Pulsar zeigen!


Kurt
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  #157  
Alt 20.10.08, 23:49
JGC JGC ist offline
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Standard AW: Schwarze Löcher - ein paar Gedanken

Hi Marko und all...


Grade hab ich ein Bild in meinem Kopf...

Wie schafft es denn das Material vom Äquator des Objekts denn in die Polregion vor zu stoßen??

Muss da nicht ein Prozess ablaufen, der es erlaubt, weil er Vorraussetzungen schafft, damit Masse zu den Polen gelangen kann??

Mal angenommen..

Der Äquator hätte halbe LG(das war doch in etwa die Grenze, oder) dannn lösen sich die Atom- und Teilchenverbände des Mantels auf der Äquatoroberfläche und wird quasi"verflüssigt"...(In Schwebe gehalten)

Dann könnte doch der hohe Gravitationdruck, der diese "flüssigen" Bestandteile auf der Oberfläche des Objektes wie eine Welle um den Äquator herum aufstauen und würde ein Potentialgefälle zum jeweiligen Rotations-Pol Bereich schaffen, damit dort die "überschüssige Masse durch magnetische Beschleunigung entweichen kann..


JGC
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  #158  
Alt 21.10.08, 02:44
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EMI EMI ist offline
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Standard AW: Schwarze Löcher - ein paar Gedanken

Zitat:
Zitat von Marco Polo Beitrag anzeigen
ich meine das so: Nehmen wir die Erde als Beispiel. Wenn wir an dieser einen gewaltigen Hebelarm ansetzen würden, um deren Rotationsgeschwindigkeit zu erhöhen, dann würde bei einer bestimmten erreichten Drehzahl, für eine Probemasse auf deren Oberfläche (meinetwegen ein Kasten Veltins-Pils) die Fliehkraft die Schwerkraft überwiegen. Der geliebte Kasten Veltins würde weggeschleudert.
Hallo Marco Polo,

Genau. Deshalb wird es nun nicht mehr möglich sein neue Kästen Veltins auf dieser rotierenden Erdoberfläche abzustellen.
Das gelingt dann sogar Uranor nicht mehr, mit Warsteiner Kisten.

Zitat:
Zitat von EMI
Bei unserer Erde wäre die Grenze bei 10 min / Umdrehung.
Wird der Tag auf der Erde kürzer wie 10 Minuten, werden wir alle ins All geschleudert. Schön festhalten wenn es dazu kommt!
Zitat:
Zitat von Marco Polo
Aber deswegen würde ja nicht gleich die gesamte Erdkruste mit weggeschleudert würde ich vermuten.
Das meinte ich mit: "Gilt das auch für darunter liegende Schichten?".
Na wenn der Speed von "außen" weiter erhöht wird schon. Dann "siegt" die Fliehkraft über die Gravitation.

Zitat:
Zitat von Marco Polo
Analog dazu glaube ich deswegen nicht, dass die äusseren Schichten eines Neutronenstern bereits weggeschleudert werden, wenn die Fliehkraft an der Obherfläche die Schwerkraft überwiegt.
Schon klar aber dann kann nichts mehr dazu kommen von "oben".
Wir sprechen ja hier von einem Neutronenstern der sich im Inneren eines Stern's gerade bildet.
Wenn sein Speed das Gleichgewicht erreicht hat, ist es weiterer Materie nicht mehr möglich sich da "aufzulegen" und damit auch noch den Speed weiter zu erhöhen.
Ich denke da ist Schluß, beim Gleichgewicht ~1kHz, und deshalb Neutronenstern immer ca. 1,5 Sommenmassen, egal wieviel Sonnenmassen der Geburtsstern hatte.

Zitat:
Zitat von Marco Polo
Soweit ich weiss, entsteht eine Supernova nicht durch die durch Rotation weggeschleuderten Schichten, sondern durch eine Schockwelle, die vom Zentrum ausgeht.
Unbestritten. Das hatten wir Beide ja hier mal sauber besprochen.
Die Frage aber "wann beginnt die Schockwelle, was genau ist deren Auslöser" blieb dabei offen.
Es könnte die 1kHz Grenze sein, so meine Vermutung.

Gruß EMI
__________________
Sollen sich auch alle schämen, die gedankenlos sich der Wunder der Wissenschaft und Technik bedienen, und nicht mehr davon geistig erfasst haben als die Kuh von der Botanik der Pflanzen, die sie mit Wohlbehagen frisst.
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  #159  
Alt 21.10.08, 07:26
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Kurt Kurt ist offline
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Standard AW: Schwarze Löcher - ein paar Gedanken

Zitat:
Zitat von JGC Beitrag anzeigen
Der Äquator hätte halbe LG(das war doch in etwa die Grenze, oder) dannn lösen sich die Atom- und Teilchenverbände des Mantels auf der Äquatoroberfläche und wird quasi"verflüssigt"...(In Schwebe gehalten)

Dann könnte doch der hohe Gravitationdruck, der diese "flüssigen" Bestandteile auf der Oberfläche des Objektes wie eine Welle um den Äquator herum aufstauen und würde ein Potentialgefälle zum jeweiligen Rotations-Pol Bereich schaffen, damit dort die "überschüssige Masse durch magnetische Beschleunigung entweichen kann..
Und wo bleibt dann der rotierende Stern, er kann ja nicht gleichzeitig einen rotierenden Äquator haben und eine durch Rotation sichtbare Abstrahlung die von den Polen ausgeht.


Kurt
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  #160  
Alt 21.10.08, 10:26
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Standard AW: Schwarze Löcher - ein paar Gedanken

Hallo Kurt...


Der magnetische Pol muss nicht mit dem Rotations-Pol zusammenfallen!
Der Magnetpol kann genausogut am Äquator liegen..

Und ich schätze, das dieses einfach mit der Schalenstruktur jeglichen Sternenobjektes ist, die in den unterschiedlichen Dichtezonen unterschiedliche Drehwinkel und Drehgeschwindigkeiten erzeugt...


JGC
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