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Wissenschaftstheorie und Interpretationen der Physik Runder Tisch für Physiker, Erkenntnis- und Wissenschaftstheoretiker

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  #11  
Alt 05.06.16, 19:29
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Marco Polo Marco Polo ist offline
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Es gibt bei dieser Frage nicht so selten die Haltung, die von der Physik nicht beantwortbare Frage nach der Entstehung des Universums sei leichter zu akzeptieren, als dies zu akzeptieren und zusätzlich einen Schöpfer, von dem man nicht weiß, wie er's gemacht hat.
Von diesem ganzen Schöpfer-Schnurkes halte ich ohnehin nicht viel.

Dieser hypothetische Schöpfer muss dem anthropischen Prinzip weichen, welches deutlich nachvollziehbarer und einleuchtender ist.
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  #12  
Alt 05.06.16, 19:43
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Zitat von Marco Polo Beitrag anzeigen
Von diesem ganzen Schöpfer-Schnurkes halte ich ohnehin nicht viel.

Dieser hypothetische Schöpfer muss dem anthropischen Prinzip weichen, welches deutlich nachvollziehbarer und einleuchtender ist.
Ich auch nicht. Das anthropische Prinzip macht, denke ich, allerdings nur im Rahmen der Physik Sinn.
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Der Verstand schafft die Wahrheit nicht, sondern er findet sie vor - Aurelius Augustinus
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  #13  
Alt 05.06.16, 20:19
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  #14  
Alt 05.06.16, 20:23
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Ich auch nicht. Das anthropische Prinzip macht, denke ich, allerdings nur im Rahmen der Physik Sinn.
Ich finde, dieses macht grundsätzlich Sinn. Warum sollte dieses auch nur im Rahmen der Physik Sinn machen?
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  #15  
Alt 05.06.16, 21:09
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Aber müßtest Du dann nicht akzeptieren, dass das AP generell Sinn macht, Stichworte Religion, Philosople, ...? Bei der String Theorie geht es um das riesige Potential prinzipiell damit vereinbarer Universen.
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  #16  
Alt 05.06.16, 21:45
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Das anthropische Prinzip ist teilweise nur ein Ergebnis unserer Unwissenheit. Alleine dass wir es bemühen, zeigt, dass uns bestimmte Einsichten fehlen. Es ist aber völlig offen, ob uns diese prinzipiell nicht zugänglich sind, oder dies lediglich eine Frage der Zeit ist.

Beispiel Stringtheorie. Zum einen kann diese Theorie schlichtweg falsch sein. Dann folgt aus dem anthropischen Prinzip im Kontext der Stringtheorie nichts. Zum anderen kann es sein, dass ein Selektionsprinzip existiert, uns jedoch noch unbekannt ist. Dann ist das anthropischen Prinzip letztlich irreführend bzw. nicht anwendbar, ohne wir dies wissen.
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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
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  #17  
Alt 05.06.16, 21:45
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Zitat:
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Aber müßtest Du dann nicht akzeptieren, dass das AP generell Sinn macht, Stichworte Religion, Philosople, ...? Bei der String Theorie geht es um das riesige Potential prinzipiell damit vereinbarer Universen.
Ich rede vom starken AP. Das gilt auch für alle möglichen Universen. Gibt es genügend davon, wird eines dabei sein, das die nötigen Voraussetzungen hat und Beobachter hervorbringt, die entsprechende Fragen stellen.

Da ist kein Platz für einen Schöpfer. Die Feinabstimmung der Naturkonstanten erklärt sich dann eben nicht durch einen Schöpfungsakt, sondern aufgrund der Masse an möglichen Universumskonstellationen.
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  #18  
Alt 06.06.16, 09:36
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Zitat von Astrophysiker.Danial Beitrag anzeigen
Diese Fragen kamen mir letztens, als mir eine Person weis machen wollte, dass es einen ''intelligenten Schöpfer'' des Universums geben muss.
Falls ich mal in die Verlegenheit gerate, mit jemandem über einen "intelligenten Schöpfer" diskutieren zu müssen, dann werde ich folgendes behaupten:

"Es muß einen intelligenten Schöpfer geben, weil man in der Natur so wenig kranke Tiere sieht. Es kann nicht sein, dass ewas fast perfekt funktioniert, ohne dass ein kreativer, intelligenter Schöpfer dies so konstruiert hat."

Vielleicht ,wovon man aber nicht ausgehen darf, kommt er/sie selber darauf, was an dieser Behauptung nicht stimmt.

Natürlich sieht man nur deshalb so wenig kranke Tiere, weil kranke Tiere in der Natur sehr schnell sterben.

Daraus habe ich für mich ein grundlegendes Prinzip abgeleitet: Wir können nur dann etwas als System/Objekt erkennen, wenn es für mehr als ein paar Wechselwirkungen bestand hat. Ich gehe davon aus, dass die Natur permanent, in großer Anzahl und völlig wahllos Systeme/Objekte generiert. Übrig bleiben aber nur die, die nicht sofort wieder verschwinden (herrlich triviale Aussage).
Die Bezeichnug von etwas als Objekt/System kann man sehr weit fassen, sofern es eine Dynamik, Entwicklung besitzt. Das kann ein Atom sein, ein Stern, eine Galaxie, das Objekt, das wir Universum nennen, ein Lebewesen, ein Fuballverein, die Ausbreitung einer Krankheit, eine Modeerscheinung, eine Population von Fuchsen und Mäusen auf einer Insel. Wenn ich die logistische Gleichung heranziehe und eine Folge von Iterationsschritten als Analogie zu den Wechselwirkungen und der Entwicklung eines physikalischen Objekts ansehe, dann möchte ich vermuten, dass Objekte um so dauerhafter Bestand haben je weniger schnell sie gegen einen konstanten Wert oder Unendlich konvergieren, chaotische System wären dann die stabilsten.
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... , can you multiply triplets?
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  #19  
Alt 06.06.16, 11:05
Timm Timm ist offline
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Da ist kein Platz für einen Schöpfer. Die Feinabstimmung der Naturkonstanten erklärt sich dann eben nicht durch einen Schöpfungsakt, sondern aufgrund der Masse an möglichen Universumskonstellationen.
Ja, bei der schier unendlichen Zahl von Universen, z.Z. ist das inflationäre Multiversum in, muß ja eins dabei sei sein, das dem unsrigen gleicht.

Diese "Theorie" geht davon aus, daß die einzelnen Blasen permanent entstehen und sich dann individuell entwickeln. Sie sagt aber nichts über den Akt der Entstehung, weil die Physik erst dann zuständig ist, wenn die initiale Blase existiert. Insofern denke ich, daß das anthropische Prinzip die Selektion aus der Fülle entstandener Universen beinhaltet, nicht aber den Akt der Entstehung. Und deshalb ist die Frage nach einem Schöpfer vermutlich für immer offen.
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  #20  
Alt 06.06.16, 13:58
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Ich rede vom starken AP. Das gilt auch für alle möglichen Universen. Gibt es genügend davon, wird eines dabei sein, das die nötigen Voraussetzungen hat und Beobachter hervorbringt, die entsprechende Fragen stellen.

Da ist kein Platz für einen Schöpfer. Die Feinabstimmung der Naturkonstanten erklärt sich dann eben nicht durch einen Schöpfungsakt, sondern aufgrund der Masse an möglichen Universumskonstellationen.
Das Problem an dieser Argumentation ist, dass sie voraussetzt, dass diese verschiedenen Universen existieren. Das ist überhaupt nicht gesichert; und es folgt auch nicht zwingend aus einer gesicherten Theorie (die Stringtheorie ist alles andere als gesichert, und für die ewige Inflation fehlt heute eine wesentliche Zutat, nämlich das Inflatonfeld selbst).

Ich argumentiere hier nicht gegen das AP selbst, das ebenso nicht unumstritten ist, sondern ich argumentiere dahingehend, dass man stillschweigend annimmt, die Voraussetzungen für das AP wären gegeben. Das sind sie nicht, bzw. nicht gesichert.

Insogern steht das etwas auf tönernen Füßen.
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