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Wissenschaftstheorie und Interpretationen der Physik Runder Tisch für Physiker, Erkenntnis- und Wissenschaftstheoretiker

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  #11  
Alt 18.07.11, 18:26
Eyk van Bommel Eyk van Bommel ist offline
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Standard AW: Raumzeitkrümmung nur Mathematik?

Also Benjamin,
ich kann dich verstehen – da ich es nun mal genauso oder ähnlich sehe.

Raumzeit als Wirkungsweise unterscheidet sich nicht wesentlich von einem EM-Feld. Und auch hier hatte man lange Zeit angenommen, es gäbe ein Magnetfeld als eigenständige „physikalische Entität“. Raumzeit ist imho so real wie ein Magnetfeld. Man kann ihr eine Einheit verpassen, Energie zuordnen, Wirkung, Feldlinien und …

Eines Tages wird man aber ggf. feststellen können, dass es da (virtuelle) Teilchen gibt welche in abhängig zur rel. Bewegung das „Magnetfeld namens Raumzeit“ erzeugen.

@Bauhof
Zitat:
Etwas in der Natur, dessen Krümmung tatsächlich gemessen wurde, dem muss man auch eine physikalische Entität zuerkennen.
Ein e- wird in einem Magnetfeld auch abgelenkt/der Weg gekrümmt – hat es dann auch eine eigene Entität?
Zitat:
In der ART wird nicht nur die Materie, sondern auch die Wirkungen auf eben diese Raumzeit beschrieben.
Die man aber wiederum nur anhand der Beobachtung von Teilchen interpretieren kann (Rückschlüsse zieht: So müsste es…). Auch Magnetfelder „beeinflussen Magnetfelder“ zumindest wenn man es alleine aufgrund der Beobachtung von Teilchen interpretiert.

Ergo: Raumzeit ist für mich so real wie ein Magnetfeld (Nur kennt man im Fall Magnetfeld schon die eigentliche Ursache)


Gruß
EVB
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  #12  
Alt 18.07.11, 18:56
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Bauhof Bauhof ist offline
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Standard AW: Raumzeitkrümmung nur Mathematik?

Zitat:
Zitat von Eyk van Bommel Beitrag anzeigen
Raumzeit ist für mich so real wie ein Magnetfeld (Nur kennt man im Fall Magnetfeld schon die eigentliche Ursache)
Hallo Eyk van Bommel,

1. Was siehst du als physikalische Ursache für das Magnetfeld?
2. Ist das Magnetfeld aus deiner Sicht real oder nicht real?

M.f.G. Eugen Bauhof
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Ach der Einstein, der schwänzte immer die Vorlesungen –
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Hermann Minkowski
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  #13  
Alt 18.07.11, 19:29
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Standard AW: Raumzeitkrümmung nur Mathematik?

Zitat:
Zitat von Eyk van Bommel Beitrag anzeigen
Raumzeit ist für mich so real wie ein Magnetfeld (Nur kennt man im Fall Magnetfeld schon die eigentliche Ursache)
Die von der Raumzeit auch Eyk: http://www.quanten.de/forum/showpost...&postcount=109

In der SRT wird die enge Verknüpfung von Raum und Zeit nachgewiesen.
Raum und Zeit sind eine Einheit, Raumzeit halt.
In der ART wird der Zusammenhang von Raumzeit und Materie hergestellt.
Raumzeit und Materie sind eine Einheit.
Raumzeitmaterie ist nicht trennbar.
Keines von den Dreien ist irgendwie in den anderen separat eingebettet.

http://www.quanten.de/forum/showpost...4&postcount=50

Gruß EMI

Nach PS: @Bauhof, für Eyk ist ein Magnetfeld real. Schreibt er doch richtigerweise.
Die Ursache eines mag.Feldes ist natürlich die el.Elementarladung, das hat Eyk doch hier im Forum gelernt. Oder Eyk?
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Sollen sich auch alle schämen, die gedankenlos sich der Wunder der Wissenschaft und Technik bedienen, und nicht mehr davon geistig erfasst haben als die Kuh von der Botanik der Pflanzen, die sie mit Wohlbehagen frisst.

Ge?ndert von EMI (18.07.11 um 19:37 Uhr)
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  #14  
Alt 18.07.11, 19:33
Eyk van Bommel Eyk van Bommel ist offline
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Standard AW: Raumzeitkrümmung nur Mathematik?

Hallo Bauhof,

Zitat:
1. Was siehst du als physikalische Ursache für das Magnetfeld?
Die Ursache für das Magnetfeld: Die Relativbewegung geladener Teilchen (zusammen mit der Konstanz von c) und vor allem die Photonen als Vermittler der Wechselwirkung.
Zitat:
2. Ist das Magnetfeld aus deiner Sicht real oder nicht real?
Real sind die Photonen, die geladenen Teilchen und die Konstanz von c (woraus die Lorentz-Transformation resultiert). Das Feld ist eine mathematische Beschreibung dessen. Die Maxwell-Gleichungen beschreiben nicht die Photonen selbst sondern nur ihre Wirkung. Wirkung ist nicht von sich aus real - sie ist die Folge.

Gruß
EVB
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  #15  
Alt 19.07.11, 11:32
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Bauhof Bauhof ist offline
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Standard AW: Raumzeitkrümmung nur Mathematik?

Zitat:
Zitat von EMI Beitrag anzeigen
In der SRT wird die enge Verknüpfung von Raum und Zeit nachgewiesen.
Raum und Zeit sind eine Einheit, Raumzeit halt.
In der ART wird der Zusammenhang von Raumzeit und Materie hergestellt.
Raumzeit und Materie sind eine Einheit.
Raumzeitmaterie ist nicht trennbar.
Keines von den Dreien ist irgendwie in den anderen separat eingebettet.
Hallo EMI,

das sehe ich auch so, dass die Raumzeitmaterie nicht trennbar ist. Die Raumzeitmaterie stellt eine physikalische Entität dar. Die Frage ist nun, ob damit auch die Raumzeitkrümmung als eine physikalische Entität anzusehen ist und nicht nur als ein mathematischer "Hilfsgriff". Ich meine ja.

Bereits in der SRT bezeichnete Hermann Minkowski die Meinung, "dass Raum und Zeit je eine unabhängige Bedeutung haben" als Dogma, das er aber in der SRT noch respektiere. In seinem Vortrag "Raum und Zeit" [1] vom 21.09.1908 äußert er sich dazu wie folgt:

Zitat:
Es hat niemand einen Ort anders bemerkt als zu einer Zeit, eine Zeit anders als an einem Orte. Ich respektiere aber noch das Dogma, dass Raum und Zeit je eine unabhängige Bedeutung haben. Ich will einen Raumpunkt zu einem Zeitpunkt, d. i. ein Wertsystem x, y, z, t einen Weltpunkt nennen. Die Mannigfaltigkeit aller Wertsysteme x, y, z, t soll die Welt heißen.
Ich denke nicht, dass Minkowski mit "Welt" nur einen mathematischen Hilfsgriff einführen wollte.

Mit freundlichen Grüßen
Eugen Bauhof

[1] Lorentz, Hendrik A.
Einstein, Albert
Minkowski, Hermann
Das Relativitätsprinzip. Eine Sammlung von Abhandlungen. Achte Auflage.
Stuttgart 1982. ISBN=3-519-07306-4

Den Vortrag kann man hier lesen.
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Hermann Minkowski

Ge?ndert von Bauhof (19.07.11 um 12:11 Uhr) Grund: Nur Link zum Minkowski-Vortrag ergänzt.
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  #16  
Alt 19.07.11, 14:33
Benjamin Benjamin ist offline
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Zitat:
Zitat von Bauhof Beitrag anzeigen
Die Frage ist nun, ob damit auch die Raumzeitkrümmung als eine physikalische Entität anzusehen ist und nicht nur als ein mathematischer "Hilfsgriff". Ich meine ja.
Wie bereits erläutert, müsstest du folgerichtig von einem Lichtgeschwindigkeit-mal-Zeit-Raum sprechen und nciht von einer Raumzeit, denn im vierdimensionalen Minkowski-Raum kommt nicht der Zeit sondern dem Produkt ct, der Strecke, die das Licht in der Zeit t zurücklegt, eine eigene Dimension zu.
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Ge?ndert von Benjamin (19.07.11 um 14:37 Uhr)
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  #17  
Alt 19.07.11, 15:10
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Bauhof Bauhof ist offline
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Standard AW: Raumzeitkrümmung nur Mathematik?

Zitat:
Zitat von Benjamin Beitrag anzeigen
Wie bereits erläutert, müsstest du folgerichtig von einem Lichtgeschwindigkeit-mal-Zeit-Raum sprechen und nciht von einer Raumzeit, denn im vierdimensionalen Minkowski-Raum kommt nicht der Zeit sondern dem Produkt ct, der Strecke, die das Licht in der Zeit t zurücklegt, eine eigene Dimension zu.
Hallo Benjamin,

den Begriff: "Lichtgeschwindigkeit-mal-Zeit-Raum" sehe ich nur als eine alternative Ausdrucksweise ohne inhaltlichen Hintergrund. Die Union aus Raum und Zeit in der SRT wird schon seit langem Raumzeit genannt. Ein anderer Name für die Raumzeit ändert nichts an der unauflöslichen Verquickung von Raum und Zeit in der SRT und der ART.

Hermann Minkowski multiplizierte das Produkt ct sogar noch zusätzlich mit der imaginären Einheit i. Er schrieb dazu: "Dadurch wird alles noch viel anschaulicher!"

Warum? Weil man dann den Pythagoras anwenden kann, der in unserem gewöhnlichen euklidischen Anschauungsraum gilt.

M.f.G. Eugen Bauhof
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Hermann Minkowski
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  #18  
Alt 19.07.11, 15:27
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EMI EMI ist offline
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Standard AW: Raumzeitkrümmung nur Mathematik?

Zitat:
Zitat von Benjamin Beitrag anzeigen
Wie bereits erläutert, müsstest du folgerichtig von einem Lichtgeschwindigkeit-mal-Zeit-Raum sprechen und nicht von einer Raumzeit, denn im vierdimensionalen Minkowski-Raum kommt nicht der Zeit sondern dem Produkt ct, der Strecke, die das Licht in der Zeit t zurücklegt, eine eigene Dimension zu.
Hallo Benjamin,
Zitat:
Zitat von EMI
Die Symmetrie zwischen Raum und Zeit wird besonders deutlich, wenn Ort und Zeit in gleichen Einheiten angegeben, c=1 gesetzt wird.
Wenn Raum- und Zeitabstände in gleichen Einheiten gemessen werden, lässt sich der Satz des Pythagoras anwenden, um das Abstandsquadrat zwischen zwei Ereignissen als Summe der Quadrate ihrer Koordinaten ausdrücken.
Die Lichtgeschwindigkeit c entspricht dann einem Verhältnis zwischen zwei Abständen, das man gleich 1 setzen darf.
Hier würde eine Zeichnung etwas besser weiterhelfen. Leider habe ich da wenig Zeit zu.

Wir denken uns ein t, x Koordinatenkreuz und legen über dieses ein quadratisches Gitter (Einheitszellen). Die Koordinate t drücken wir nun durch ct aus.
Ein Lichtstrahl, der sich in positiver x-Richtung ausbreitet, entspricht den Diagonalen der Einheitszellen des Gitters.
Für diese Diagonale gilt die Gleichung ∆x = c∆t , die besagt, dass die Seiten der Einheitszelle im Gitter gleich sind.

Mit ∆x/∆t = c folgt (wenn man Ort und Zeit in gleichen Einheiten angibt):
c = 1

Gruß EMI
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  #19  
Alt 19.07.11, 15:36
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Standard AW: Raumzeitkrümmung nur Mathematik?

Zitat:
Zitat von Bauhof Beitrag anzeigen
Die Frage ist nun, ob damit auch die Raumzeitkrümmung als eine physikalische Entität anzusehen ist und nicht nur als ein mathematischer "Hilfsgriff". Ich meine ja.
So ist es Bauhof,

die Raumzeitkrümmung kann man real ausmessen, was sollte dann dabei ein "mathematischer Hilfsgriff" sein?

Gruß EMI
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  #20  
Alt 19.07.11, 17:12
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richy richy ist offline
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Standard AW: Raumzeitkrümmung nur Mathematik?

Auch wenn man es heute nur noch in der Metrik beruecksichtigst ist die Koordinate nicht c*t sondern i*c*t. Nicht ct sonder ict fuehrt zur Metrik der "Raumzeit". Und das imaginaere Vorzeichen zeigt deutlich, dass die Zeit auch in der Raumzeit nicht mit dem Ort vertauschbar ist.
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