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Wissenschaftstheorie und Interpretationen der Physik Runder Tisch für Physiker, Erkenntnis- und Wissenschaftstheoretiker

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  #31  
Alt 27.06.10, 13:31
Benutzerbild von Bauhof
Bauhof Bauhof ist offline
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Zitat:
Zitat von RoKo Beitrag anzeigen
Warum müssen wir die "leeren und wirkungslosen" Universen annehmen? Weil sie sich als Konsequenz der Theorie ergeben. Da sie aber wirkungslos sind, brauchen wir sie nicht berücksichtigen.
Hallo RoKo,

vermutlich meinst du mit "der Theorie", die Bohmsche Mechanik. Wenn das so ist, dann kann man bereits die Bohmsche Mechanik für den physikalischen Fortschritt nicht berücksichtigen, weil die obengenannte Konsequenz dieser Theorie wirkungslos ist.

M.f.G. Eugen Bauhof
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Ach der Einstein, der schwänzte immer die Vorlesungen –
ihm hatte ich das gar nicht zugetraut!

Hermann Minkowski
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  #32  
Alt 27.06.10, 14:09
Knut Hacker Knut Hacker ist offline
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JoAx,gestern 12.40 Uhr(das Zitieren klappt bei mir nicht, es erscheint immer die Anzeige: Text zu kurz),

selbstverständlich ist unser Bewusstsein Teil der Außenwelt und umgekehrt, wobei natürlich diese Unterscheidung wiederum in unserem Bewusstsein stattfindet.
Aber gerade deshalb benötigten wir doch eine Überebene, um die Welt einschließlich unseres Bewusstseins erfassen zu können, wobei auch dieses Bild wiederum ein Bewusstseinskonstrukt ist. Nichts anderes hat Gödel für den Bereich der Mathematik bewiesen, wobei Beweise wiederum Konstrukte des Bewusstseins sind.
Mir geht es nur darum, naturwissenschaftliche Erkenntnisse nicht zu verabsolutieren. Zumal die Naturwissenschaften einen solchen Anspruch in ihrem Selbstverständnis ja auch gar nicht erheben (im Gegensatz zu Philosophie und Religion).
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  #33  
Alt 27.06.10, 14:35
Benutzerbild von EMI
EMI EMI ist offline
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Zitat:
Zitat von Knut Hacker Beitrag anzeigen
(das Zitieren klappt bei mir nicht, es erscheint immer die Anzeige: Text zu kurz)
Du musst immer noch selbst etwas unter das Zitat schreiben.
Ein paar Zeichen reichen da aus.

Z.B. Gruß Knut

Dann ist dein Text nicht nur zu kurz, sondern auch, wie hier üblich, mit Höflichkeit abgeschlossen.
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Sollen sich auch alle schämen, die gedankenlos sich der Wunder der Wissenschaft und Technik bedienen, und nicht mehr davon geistig erfasst haben als die Kuh von der Botanik der Pflanzen, die sie mit Wohlbehagen frisst.
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  #34  
Alt 27.06.10, 15:00
RoKo RoKo ist offline
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Hallo Eugen,

Zitat:
Zitat von Bauhof Beitrag anzeigen
vermutlich meinst du mit "der Theorie", die Bohmsche Mechanik.
Nein. Die Theorie ist die Schrödingergleichung. Das mathematische Modell der Theorie ist die Wellenfunktion. (Die Bohmsche Mechanik geht nur insofern darüber hinaus, dass sie sagt, dass zu einer Funktion, die auf ihrem Konfigurationsraum definiert ist, logischerweise auch die Konfigurationen (=Ortskoordinaten) als die eigentlichen Variablen des Modells gehören.)

Unter der Voraussetzung, dass die Theorie allgemeingültig ist, ergibt sich das so, wenn man den "Kollaps" der Wellenfunktion vermeiden will. (das ist wiederum eine Annahme der VWI-Dekohärenz-Anhänger wie Zeh, Zurek, Joos, Ciefer etc.)

Beachte bitte, dass ich auch schrieb, dass man die Bohmsche Mechanik so interpretieren kann. Dabei ging es mir darum, die Gemeinsamkeiten zwischen Everett und Bohm kurz zu charakterisieren.

In der "Führungsfeldinterpretation" der BM ist die Wellenfunktion eben ein Feld, dass ein (oder mehrere) "Teilchen" führt. "Teilchen" haben dabei aber keinerlei weitere Eigenschaften als ihren Ort (=die Konfiguration) . Ich würde deshalb "Teilchen" eher als potentiellen Wirkungspunkt bezeichnen, der von der Wellenfunktion geführt wird. Wenn dieser potentielle Wirkungspunkt zu realen Wirkunkspunkt geworden ist (z.B. bei einer Messung), also gewirkt hat, dann ist sein Führungsfeld obsolet geworden. Ob es dann noch existiert oder in China ein Sack Reis umfällt, ist dann eine rein metaphysische Frage, aber für die weitere Entwicklung unwichtig.

------------------

Im übrigen werde ich das Gefühl nicht los, dass die Physiker m.E. unzulässige Simplifizierungen machen. Das beginnt bei der von J.v.Neumann eingeführten Darstellung des Messprozesses. Da wird einem Messgerät ein Zustandsvektor zugeschrieben, der sich zeitlich wie eine Wellenfunktion gemäß Schrödingergleichung verhalten soll. Die Thermodynamik wird völlig aussen vor gelassen.
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mit freundlichem Gruß aus Hannover

Unendliche Genauigkeit ist eine Illusion
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  #35  
Alt 27.06.10, 15:11
Knut Hacker Knut Hacker ist offline
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Vielen Dank!
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  #36  
Alt 27.06.10, 17:49
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EMI EMI ist offline
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Zitat:
Zitat von RoKo Beitrag anzeigen
Die Thermodynamik wird völlig aussen vor gelassen.
Hallo Roko,

ich sehe die Thermodynamik auch zu sehr aussen vor gelassen.
Ok, wir Alle hier wissen natürlich, das die QM aus der Thermodynamik geboren wurde.
Nur, "nach der Geburt" spielt diese irgendwie keine Rolle mehr. IMHO

Insbesondere die Basisgröße Temperatur der Physik geht da nirgends mehr ein.

Ist nur so ein Gefühl von mir.

Gruß EMI
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  #37  
Alt 27.06.10, 18:53
Knut Hacker Knut Hacker ist offline
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Wärme ist ja ein kinetisches Phänomen.Hierfür fehlt aber doch im Anwendungsbereich der Unschärferelation das Inertialsystem.
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  #38  
Alt 27.06.10, 19:54
Hermes Hermes ist offline
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Hallo Roko!

Zitat:
Zitat von RoKo Beitrag anzeigen
Die Vorstellungen von einem Multiversum kollidieren mit dem Energieerhaltungssatz. Für eine solch schwerwiegende Annahme gibt es aber keinerlei empirische Gründe. Ich halte es deshalb für plausibler anzunehmen, dass effektiv stets nur ein Universum realisiert wird und alle übrigen mangels Energie leer und wirkungslos sind. Bohmsche Mechanik erklärt, warum es so ist.
Das Thema "Verletzt das Multiversum nicht den Energieerhaltungssatz?!" gabe es schon öfter. Wäre das tatsächlich der Fall, hätte man Viele-Welten doch schon längst offiziell widerlegt und bräuchte sich nicht auf andere Wegen bemühen das Thema abzuhaken.
Stephen Hawking erklärt den (umstrittenen) Informationsverlust Schwarzer Löcher mit Hilfe des Multiversums:
http://www.youtube.com/watch?v=MnjwjtM_rq8&NR=1
Das wäre wieder ein Seitenstrang zum eigentlichen Thema, aber es ist doch anzunehmen, daß Hawkings als gewisse Kapazität ein Problem mit dem Energieerhaltungssatz aufgefallen wäre...

Die Frage nach dem Energieerhaltungssatz habe ich hier schonmal so beantwortet:

Wo siehst Du den Energieerhaltungssatz durch Viele Welten eingeschränkt?!
Vielleicht wäre es besser, von verschiedenen Pfaden zu reden, weniger von Welten, die sich "abspalten" oder neu "entstehen".
Denn diese Sichtweise ist nur die subjektive Perspektive, die aus unserer persönlichen Involviertheit in Raum und Zeit resultiert. So wie es auch kein bevorzugtes "Jetzt" physikalisch gibt, gibt es nichts, das sich 'abspaltet'. Es ist einfach alles existent in einem, aber nicht aus unserer dynamischen Perspektive, sondern 'global' gesehen.
In Gottes hyperdimensionalem Wohnzimmer meinetwegen.

Beschreiten wir die Zukunft oder entsteht sie?
Gehen wir einen Weg durchs Multiversum oder spalten sich Welten ab?
- Kein Entweder-oder, sondern eine Frage der Perspektive des Betrachters -
Global nichtlokal oder dynamisch lokal; letzteres ist unsere gewohnte Perspektive der Dinge...

(gewünschte Grußformel bitte hier einfügen )
Hermes
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  #39  
Alt 27.06.10, 22:25
RoKo RoKo ist offline
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Hallo EMI,

Zitat:
Zitat von EMI Beitrag anzeigen
Insbesondere die Basisgröße Temperatur der Physik geht da nirgends mehr ein.
Genauso ist es - und m.E. ein großer Fehler. (Sie unten)

Zitat:
Zitat von Knut Hacker:
Wärme ist ja ein kinetisches Phänomen.
Ja, aber Wärme ist chaotische kinetische Energie, die jede Kohärenz zerstört. Auf warme Gase, Flüssigkeiten und Festkörper ist die Quantenmechanik deshalb nicht anwendbar. Kühlt man solche jedoch bis nahe des absoluten Temperturnullpunktes ab, dann zeigen sich wieder bestimmte Quanteneigenschaften.

Wenn man Kohärenz (konstante Phasenbeziehungen) auf andere Weise herstellt, wie es z.B. bei induktiver Durchflussmessung tut, dann lassen sich Remperaturabhängigkeiten kompensieren.

Zitat:
Hierfür fehlt aber doch im Anwendungsbereich der Unschärferelation das Inertialsystem.
Die Unschärferelation spielt allein von ihrer Großenordnung hier keine Rolle mehr.
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mit freundlichem Gruß aus Hannover

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  #40  
Alt 27.06.10, 22:31
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Zitat:
Zitat von Knut Hacker Beitrag anzeigen
Wärme ist ja ein kinetisches Phänomen.Hierfür fehlt aber doch im Anwendungsbereich der Unschärferelation das Inertialsystem.
Mit wem redest Du?

Das Wärme ein kinetisches Phänomen sei ist übrigens die Denke von klein Fritzchen.
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