|
Quantenmechanik, Relativitätstheorie und der ganze Rest. Wenn Sie Themen diskutieren wollen, die mehr als Schulkenntnisse voraussetzen, sind Sie hier richtig. Keine Angst, ein Physikstudium ist nicht Voraussetzung, aber man sollte sich schon eingehender mit Physik beschäftigt haben. |
|
Themen-Optionen | Ansicht |
#91
|
|||
|
|||
AW: Verschränkung
Ein Einwand: Wäre das Universum zum Urknall exakt symmetrisch gewesen, könnte es uns nicht geben. Spricht m.E. eindeutig dagegen, Symmetrien fundamentaler als z.B. Kausalität und Energieerhalt zu sehen.
Grüße, amc |
#92
|
|||
|
|||
AW: Verschränkung
Hallo Philipp,
Zitat:
Auf Grund der Vortheorien, d.h. klassische Physik gilt: 1. Universum = prinzipiell beobachtbare Welt 2. Energie-Erhalt (mindestens auf der Erde) 3. Ladungserhalt Nun findet Erwin Schrödinger seine Gleichung zur Erklärung des Wasserstoffatoms. Bis hier ist die Welt noch ok. Danach wird die SGL auch zur Deutung z.B. der Bewegung von nicht atomgebundenen Elektronen benutzt und es stellt sich heraus, dass das Ergebnis der Berechnungen auf Grundlage dieser Gleichung, nämlich eine Superposition aller Möglichkeiten, mit der Erfahrung, dass Messungen stets zu einem definitiven Wert führen, im Widerspruch steht. Die logische Schlussfolgerung ist also, dass entweder die SGL hier falsch ist oder ihre Beschreibung unvollständig. Damit setzen die Interpretationsprobleme ein. Max Born fügt deshalb seine Wahrscheinlichkeitsinterpretation hinzu und macht die SGL mindestens pragmatisch benutzbar. (womit dann die meisten Physiker zufrieden sind, weil sie damit offensichtlich arbeiten können) Paralell dazu schlägt Louis de Broglie seine Interpretation als Führungswelle vor. Das wird später von David Bohm ausgearbeitet. Hier wird der SGL die Annahme eines Konfigurationspunktes hinzugefügt. Alles weitere ist dann bekannte statistische Mechanik. Als dritter kommt nun Huge Everett und sagt, wir brauchen nur die SGL. Und weil dies im Widerspruch mit der Erfahrung definiter Messergebnisse steht, wird dann die Grundannahme, dass unser Universum prinzipiell beobachtbar ist, aufgegeben. Zugleich wird logischerweise für das Universum auch das Prinzip des Energieerhaltes und des Ladungserhaltes aufgegeben. Da hilft dann auch die Ausrede, diese gelten nur für den beobachtbaren Teil des Universums, nicht viel weiter, weil der Vervielfältigungsprozess im beobachtbaren Teil stattfindet und dort noch nie beobachtet wurde. Und zuletzt kommt dann noch Philipp Wehrli mit seiner beobachterabhängigen Version der "Vielen Welten". Sorry, ich weiss nicht, was das noch mit Naturwissenschaft zu tun haben soll. Zitat:
Zitat:
__________________
mit freundlichem Gruß aus Hannover Unendliche Genauigkeit ist eine Illusion |
#93
|
|||
|
|||
AW: Verschränkung
Zitat:
Die Erkenntnistheorie müsste analysieren, welche Voraussetzungen und Annahmen für diese Interpretation verwendet werden. Analoge Voraussetzungen und Annahmen müsste sie dann auch für andere Gebiete zulassen, eben etwa bei der Viele Welten Interpretation. Leider ist die Erkenntnistheorie heute in einem desaströsen Zustand und hat dies noch nicht einmal als ihre Aufgabe begriffen. Aber du hast natürlich recht. Wenn du festlegst Universum = prinzipiell beobachtbare Welt dann gibt es die Vielen Welten nicht. Den Computer vor dir aber vermutlich auch nicht. Das zweite würdest du erst merken, wenn du genauer analysierst, was du zur Beobachtung eines Computers alles voraussetzt. Zitat:
Zitat:
Es ist tatsächlich im Kern eine erkenntnistheoretische Frage. Es geht um die Frage, was wir als real bezeichnen sollen. Die meisten Physiker halten die Antwort darauf für trivial. Sie denken, einen Baum kann ich beobachten, also ist er real. Aber sie beobachten eben nicht einen Baum, sondern sie schliessen basierend auf viele Voraussetzungen, dass da ein Baum ist. Würde man alle dazu nötigen Voraussetzungen auflisten und für gültig erklären, dann müsste man wohl auch die Vielen Welten als real anschauen. Das machen Physiker nicht, was ich ihnen nicht vorwerfe, weil sie Wichtigeres zu tun haben. Aber die Erkenntnistheoretiker machen es auch nicht. Und die haben nichts Wichtigeres zu tun. Die schwatzen zu viel über Kant und vernachlässigen ihre eigentliche Aufgabe. |
#94
|
|||
|
|||
AW: Verschränkung
Es gibt das bemerkenswerte Phänomen der spontanen Symmetriebrechung. Ich würde deshalb deine Aussage nicht bestätigen.
|
#95
|
|||
|
|||
AW: Verschränkung
Zitat:
Grüße, amc |
#96
|
|||
|
|||
AW: Verschränkung
Zitat:
Zitat:
Psi = |U>|A> + |U>|B> Du befindest dich, wie wir alle, in |U>. (ironisch: Wir werden nur mit jedem irreversiblen binären Prozess immer schizofrener.) Das ist aber stets ein globaler, und daher nicht-lokaler Prozess. Du stellst das aber als lokalen Prozess dar, als befändest du dich in |A> oder |B>. Das brauchst du auch, um deine Argumentation in der Diskussion des EPR-Aufsatzes aufrecht erhalten zu können. Das ist m.E. aber falsch. Nun ist es aber wegen Energie- und Ladungserhalt so, dass sich die am Quantenprozess beteiligte Energie und Ladung nur in |A> oder |B> aufhalten kann. Da Dekohärenz erklärt, warum die Interferenzterme verschwinden, wird aus der quantenmechanischen Gleichung Psi = |U>|A> + Interferenz + |U>|B> eben die boolsche Gleichung Psi = |U>|A> xor |U>|B>. (xor = entweder-oder) Zitat:
__________________
mit freundlichem Gruß aus Hannover Unendliche Genauigkeit ist eine Illusion |
#97
|
|||
|
|||
AW: Verschränkung
Hallo amc,
ja, doch, dass sehe ich genauso (soweit ich Einblick überhaupt in die Materie habe). Aber ich frage mich, ob nicht der Fehler allgemein darin liegt, überhaupt von eigenständigen Teilchen zu reden, sondern man müsste eigentlich immer von Systemen reden. Aber das würde es wahrscheinlich sehr umständlich machen, klassiche Zusammenhänge zu erklären. Das ist das gleiche wie mit einem Photon - ein Photon _einer_ Frequenz gibt es gar nicht (es wäre unendlich lang). Mir wäre es manchmal wirklich am liebsten, die Worte "Teilchen" und "Welle" würden gestrichen und Sachen wie Elektron, Photon, etc. nur noch als "Ding" bezeichnet. Wie propagiert sich Information eigentlich? Woher kommt die Begrenzung auf Lichtgeschwindigkeit? Viele Grüße Slash Zitat:
|
#98
|
|||
|
|||
AW: Verschränkung
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Ge?ndert von Ich (10.11.12 um 22:11 Uhr) |
#99
|
||||
|
||||
AW: Verschränkung
Hallo,
Rosinenbrötchen! Zitat:
LG soon
__________________
... , can you multiply triplets? |
#100
|
|||
|
|||
AW: Verschränkung
Zitat:
Zitat:
Es gibt ja viele Physiker, die die Viele Welten Interpretation ablehnen. Aber im Allgemeinen diese, dass die Viele Welten Interpretation mathematisch konsistent ist und mit allen Beobachtungen übereinstimmt. Du stehst mit deiner Ansicht sehr einsam da. Da müsstest du schon präziser erklären, wie dein Energiebegriff aussieht und weshalb du wissen willst, dass in abgespalteten Welten die Physik nicht genau so weiter geht, wie in unserer. Ich habe das irgendwo schon geschrieben. Die Abspaltung passiert ständig. Sie beginnt beim Strahlteiler. Sie wird irreversibel, sobald viele und weit auseinander liegende Teilchen beteiligt sind. Energie ist ein Konzept einer Welt, nicht des Universums als Überlagerung aller Welten. Sie ist messbar bei ihrer Emission in der Welt, in der ein Photon emittiert wird. Und sie ist messbar bei ihrer Absorbtion in der Welt, in der ein Detektor anschlägt. Ihre Grösse wird durch die Frequenz der Welle festgelegt. Da es in jeder Welt eine Welle gibt, kann auch in jeder Welt die Energie gemessen wird. |
Lesezeichen |
|
|