Ukraine - Seite 10

Hawkwind · #91 24.02.22, 09:55

Ich wage mal eine Prophezeiung: es wird ihm schaden. Da kommt er nicht mehr heil heraus. Wie man hört, hält sich trotz aller Propaganda auch die Begeisterung der russischen Bevölkerung über den Krieg sehr in Grenzen. Eine Lösung sollte dort erfolgen: ein kräftiger Ar...tritt.

Hawkwind · #92 24.02.22, 19:50

https://twitter.com/nexta_tv/status/1496905396178534409

Es wird von mittlerweile ca 950 Festnahmen berichtet in Russland wegen Teilnahme an Demos gegen den Krieg.

sirius · #93 24.02.22, 20:39

Ich glaube trotzdem nicht, daß Putin einfach so verschwinden wird.
Er hat schließlich nicht ohne Hintergedanken 2020 die Verfassungsänderung in Bezug auf seine Präsidentschaft durchgezogen.

Ich bin ziemlich geschockt über das Ausmaß des Eingreifens der russischen Truppen in der gesamten Ukraine. Reaktionen aus Belarus könnten alles noch weiter komplizieren.

Geku · #94 24.02.22, 20:59

Zitat:

Zitat von Hawkwind

https://twitter.com/nexta_tv/status/1496905396178534409

Es wird von mittlerweile ca 950 Festnahmen berichtet in Russland wegen Teilnahme an Demos gegen den Krieg.

Hut ab vor diesen Demonstranten. Fast 1000 ist eine hohe Anzahl. Bei uns lässt ed sich viel leichter demonstrieren, ohne Gefahr eines Gefängnisaufenthaltes.

Hawkwind · #95 24.02.22, 21:02

Zitat:

Zitat von Geku

Hut ab vor diesen Demonstranten. Fast 1000 ist eine hohe Anzahl. Bei uns lässt ed sich viel leichter demonstrieren, ohne Gefahr eines Gefängnisaufenthaltes.

Genau: Respekt für diese mutigen russischen Bürger.

sirius · #96 25.02.22, 06:04

Die Putin-Doktrin

https://www.geopolitik.one/2021/07/die-putin-doktrin/

Vladimir Putin leidet - entgegen der Meinung einer undiplomatischen deutschen Politikerin - nicht an „Wahnvorstellungen“.
Nur weil man selbst wenig Ahnung hat, heißt das noch lange nicht, daß andere Leute ebenso planlos durchs Leben gehen.

TomS · #97 25.02.22, 06:36

Der Mann ist leider in vielerlei Hinsicht intelligent und m.E. ein kühler Stratege - und Geheimdienstler.

Menschen - auch die eigene Bevölkerung - interessieren ihn wenig, solange er sie unter Kontrolle hat. Er denkt in Machtstrukturen und Einflussfaktoren. Außerdem denkt er nicht multi- sondern trilateral - Russland, USA, China - die die Welt ordnen (seit Jalta, mit einer kurzen Phase russischer Schwäche nach dem Ende der Sowjetunion).

Die angebliche Bedrohung erscheint aus unserer Sicht konstruiert, aus seiner Sicht ist sie das nicht. Er hat keine von Russland abhängigen Pufferstaaten im Westen, er sieht eine Demokratisierungs- und auf Europa hingerichtete Bewegung der ehemaligen Staaten des Warschauer Paktes, er erkennt eine zunehmend multilaterale Welt und eine Tendenz zur Lokalisierung der Energieversorgung mit einer Abkehr von fossilen Brennstoffen. Auch für die Diskussion um die NATO-Osterweiterung gibt es eine russische Perspektive. Natürlich war die Zusicherung der NATO 1990 nur auf die DDR bezogen, da alle anderen Staaten ja noch im Warschauer Pakt waren. Dennoch hat sich die Einflusssphäre der NATO tatsächlich nach Osten ausgeweitet, auch ohne große Militärpräsenz im Baltikum. Warum Putin das früher anders bewertet hat, ist aus der heutigen Sicht irrelevant.

Da eine Expansion des russischen Einflusses im Osten und Südosten unmöglich ist, gleichzeitig aber die Schwäche von Europa und der NATO im Westen ein Handlungsspielraum entsteht, nutzt er diesen kühl aus.

Meine Prognose: er konsolidiert die Ukraine als Satellitenstaat und versucht gleichzeitig, Europa und insbs. die USA mit ihren Präsidenten zu destabilisieren, mit dem Ziel einer zweiten Amtszeit von Trump. Trump denkt ähnlich wie Putin, hat aber im Gegensatz zu diesem kein Interesse an Europa.

Schlimmstenfalls tritt Trump aus der NATO aus und zieht sich aus Europa zurück, was letztlich einem Zerfall des Bündnisses gleichkommt. Dann hätte Putin freie Hand für eine weitere Westausdehnung. Für Putin wäre das ein strategisches Ziel, für Trump eventuell sogar ein guter Deal.

Geku · #98 25.02.22, 08:25

Zitat:

Zitat von TomS

Schlimmstenfalls tritt Trump aus der NATO aus und zieht sich aus Europa zurück, was letztlich einem Zerfall des Bündnisses gleichkommt. Dann hätte Putin freie Hand für eine weitere Westausdehnung. Für Putin wäre das ein strategisches Ziel, für Trump eventuell sogar ein guter Deal.

Konsequenz wäre, dass sich Europa von den USA abnabeln und seine eigene Verteidigungstrategie ausbauen müsste. Das würde die EU stärker zusammen schweißen.

Ob das due USA wollen ist fraglich.

Hawkwind · #99 25.02.22, 08:34

Zitat:

Zitat von Geku

Konsequenz wäre, dass sich Europa von den USA abnabeln und seine eigene Verteidigungstrategie ausbauen müsste. Das würde die EU stärker zusammen schweißen.

Sehe ich auch so, höchste Zeit dafür. Wie Tom schon sagt, niemand weiß, ob ein Typ wie Trump nicht wiederkommen kann - darum auch meine Skepsis, auf Bernhards Post oben "Frieden schaffen ohne Waffen".

Ich denke aber eher, Trump selbst wird kein Präsident mehr, er hat allen möglichen Ärger am Hals, und diese offene Putin-Bewunderung wird ihn auch Sympathien kosten. Zudem ist er auch nicht mehr der Jüngste.

Bernhard · #**100** 25.02.22, 09:18

Zitat:

Zitat von Hawkwind

darum auch meine Skepsis, auf Bernhards Post oben "Frieden schaffen ohne Waffen".

Das war nur eine Bemerkung zum aktuellen Konflikt.

Dass wir in Europa eine starke und gemeinsame militärische Verteidigung benötigen steht dabei für mich auch außer Frage und würde dabei auch nicht erwarten, dass das unser Verhältnis zu den USA verschlechtert - eher im Gegenteil.