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  #11  
Alt 18.12.07, 13:11
Sebastian Hauk Sebastian Hauk ist offline
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Standard AW: Wert des Geldes

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Zitat von Gandalf Beitrag anzeigen
Hi!
(da ich mich mit diesem Themenkreis beruflich mehr beschäftige als mit Quantenphysik, möchte ich auch hier meinen Senf dazugeben )



Klar ist das ALLES subjektiv einen relationalen Wert hat. (Ich denke das war hier von Rene nie in Frage gestellt) Apollo 13 hat sehr wenig mit volkswirtschaftlichen Überlegungen zu tun, - um die es hier geht, sondern um Überlebensstrategien.
Die Vorteile einer Goldparität für eine Volkswirtschaft sind v.a.:
- es wird nicht (kaum) "verkonsumiert". d.h. (fast) alles jemals physisch geförderte Gold ist noch "da" (BTW.: das jahrtausendelang geförderte 'Silber' ist weitgehend verkonsumiert worden, so dass paradoxerweise Silber momentan weitaus seltener oberhalb der Erdoberfläche zu finden ist als Gold)
- es ist nicht beliebig vermehrbar (es ist nur mit hohen Förderkosten zu gewinnen) und damit kann es definitiv keine "Geld-Blasen" geben.
- es hat eine jahrtausendelange Tradition (aus eben diesen Gründen). Und wenn es Krisen gibt, halten sich die Menschen an genau die Traditionen, die sich bewährt haben (und experimentieren nicht lang rum)


Man kann eine 'einzelne Währung' nicht mit der 'Weltwährung' vergleichen. In der Weltwährung kann man sich unbegrenzt verschulden (= Geld drucken), - in einer nationalen Währung nicht, - solange man den 'Glauben' an die Stärke der Währung und das was dahinter steht (volkswirtschaftlich, gesellschaftlich, militärisch,..) aufrecht erhalten kann.

Hinzukommt, das kommende Antigonisten noch nicht bereit sind ihr eigenes offenes Spiel zu spielen und den Leitwolf herauszufordern: Ein jeder sollte sich buchstäblich warm anziehen, wenn China alles grün gedruckte Papier (mittlerweile 1,5 Billiarden $), die es noch bereitwillig direkt von der Druckerpresse entgegennimmt, - gedenkt jemals auszugeben...

Der gegenwärtige Goldpreisanstieg ist aber nichts anderes als der sich beschleunigende Zerfall des gegenwärtigen Glaubenssystems (an den Dollar und dem System, das dahinter steht.) Denn eines sollte einem jeden klar sein: Einem jeden seine (Papier) Guthaben sind die (Papier) Schulden eines anderen und umgekehrt. Der saldierte Wert ist 'exakt 0,00'! (und bis dorthin muss noch für viele eine tiefe Erkenntnis führen)

Die (intelligenten) Ratten verlassen bereits das sinkende Schiff. (und decken sich in Gold und Silber ein)

Grüße
Zitat:
Die Vorteile einer Goldparität für eine Volkswirtschaft sind v.a.:
- es wird nicht (kaum) "verkonsumiert". d.h. (fast) alles jemals physisch geförderte Gold ist noch "da" (BTW.: das jahrtausendelang geförderte 'Silber' ist weitgehend verkonsumiert worden, so dass paradoxerweise Silber momentan weitaus seltener oberhalb der Erdoberfläche zu finden ist als Gold)
- es ist nicht beliebig vermehrbar (es ist nur mit hohen Förderkosten zu gewinnen) und damit kann es definitiv keine "Geld-Blasen" geben.
- es hat eine jahrtausendelange Tradition (aus eben diesen Gründen). Und wenn es Krisen gibt, halten sich die Menschen an genau die Traditionen, die sich bewährt haben (und experimentieren nicht lang rum)
Hallo Gandalf,

die Tendenz geht zum elektronischen Geld.

Frage:

Sollen nach Deiner Meinung nach die Leute mit Gold bezahlen, oder sollen alle Währungen sich nach dem Goldpreis richten?

Gruß

Sebastian
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  #12  
Alt 18.12.07, 17:41
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Standard AW: Wert des Geldes

Zitat:
Zitat von Fremdwort Beitrag anzeigen
Hier liegt wieder ein Denkfehler zugrunde. Es ist schon richtig, dass rein buchungstechnisch der saldierte Wert 0 ist, aber das ist nicht real. Nicht umsonst war meine Frage nach Wert und Deckung.
Wenn es einen Überhang an Konsumkrediten gibt, ist der real verfügbare Wert, den es zu saldieren gäbe, eben nicht 0. Das liegt daran, dass sich dann teils Geld nur rein mit anderem Geld deckt und eben keine Warendeckung hat. Das hat wiederum zur Folge, dass die sich im Warenkreislauf befindlichen Werten mehr Schulden aufweisen als Guthaben existiert. Die typischen Blasen eben. Und das funktioniert genauso ut, wenn du ein Goldgeld einführst. Eine "Deckung" a la Wertdeckung mittels Gold gibt es nicht, weil Gold eben keinen inneren Wert hat, dieser prinzipiell nicht bestimmbar ist. Und genau das war auch in früheren Jahrhunderten so, angefangen im römischen Reich und bescherte seitdem immer wieder Krisen.
Gruß
Da stimmt so einiges nicht, Fremdwort! Selbst wenn die überbewerteten Investitionen nach unten korrigiert werden und die Banken den Verlust abschreiben müssen, ändert das nichts am bilanzierten Saldo von 0. Und dieser ist buchhalterisch genauso reell wie der Verlust durch die erfolgte Korrekur. Nach einer vorerst gemässigten linearen Geldentwertungsphase geht der Schock unerwartet und heftig aus einer längeren Phase der schleichenden aber fühlbaren Inflation hervor. Ich könnte mir eine Tagesschau-Meldung vorstellen wie: „Ab Mitternacht sind 100€ nur noch 9.43€ wert“. Der Run auf die Sachwerte wird wegen ihrer Knappheit (die Geldmenge ist sehr viel grösser als die Gütermenge) schwierig werden und nur einen Teil abfangen können. Die Banken werden ihre Zinssätze erhöhen, um einerseits ihre Forderungen an die Schuldner nicht durch die Inflation zu verlieren, andererseits um durch die Verteuerung der Kredite den Geldfluss einzuschränken, wodurch sich die Inflation abschwächt. Danach könnte nach dieser massiven Entwertung (=Korrektur) schlimmstenfalls sogar eine Deflation einsetzen und sämtliche Finanzierungspläne bestehender Anlageobjekte auf den Haufen werfen.

Gold ist seit über 5000 Jahren ein werterhaltendes Edelmetall, das niemals seinen wahren Wert durch alle Wirtschaftskrisen hindurch eingebüsst hat. Wer es besitzt, hat hierfür immer und jederzeit ein Zahlungsmittel zur Hand, welches den aktuellen Marktwert der Güter in Bezug auf die Geldflussmenge repräsentiert. Ohne Golddeckung (oder Silberdeckung) ist unser Geldystem an den Glauben daran geknüpft und gleichzeitig massiven Manipulationen im Börsen- und Devisengeschäft ausgesetzt. Papiergeld ohne Golddeckung ist ein Schuldschein ohne Garantie des Gegenwertes. Jede Regierung kann beliebig ihre Notenpressen laufen lassen, so wie dies die USA in intensivster Form tun. Im Sommer dieses Jahres bewirkten die Finanzspritzen der Zentralbanken (=Fiat money) eine Erhöhung der Geldmenge und damit dessen Geldflusses, ohne dass sich mittelfristig die Liquiditätskrise einiger Banken gebessert hätte. Im Gegenteil, sie scheint sich durch die platzende Immo-Blase mehr und mehr abzuzeichnen. Im Grunde genommen ist dieses Szenario sogar unausweichlich, weil jede Überbewertung (oder Unterbewertung) sich irgend einmal korrigiert. In diesem Fall sogar sehr heftig und plötzlich, weil jede hilflose Gegenmassnahme (die Banker fürchten um ihre Jobs und die Anleger um ihre Einlagen) zusätzlich Öl ins Feuer giesst. Etwas salopp gesagt wirft man dem schlechten Geld noch das gute hinterher.

Grüsse, rene
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  #13  
Alt 18.12.07, 19:54
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Standard AW: Wert des Geldes

Hallo Sebastian!
Zitat:
die Tendenz geht zum elektronischen Geld.

Frage:

Sollen nach Deiner Meinung nach die Leute mit Gold bezahlen, oder sollen alle Währungen sich nach dem Goldpreis richten?
.. "mit was " wir bezahlen, hat nichts (wenig) damit zu, wie eine Währung gedeckt ist. Es hat was damit zu tun, ob wir diese Form der Bezahlung 'annehmen'. Beispiel: Wieso nehmen wir grün/schwarz/weiß bedrucktes Papier auf dem steht "in god we trust" - an, buntes Papier aus ... sagen wir mal "Lesotho" aber nicht? (Bitte die Frage selber beantworten)

Auch eine elektronische Währung liese sich als "goldgedeckt" vorstellen. (z.B. hier: Icegold)

Es ist ja außerdem nicht so, das es keine Erfahrungen mit goldgedeckten Wärhungen gibt. Vor dem 1.WK waren sowohl die Reichsmark als auch das englische Pfund goldgedeckt, d.h. man konnte die viele kleine Scheinchen (man schleppt also keineswegs Gold mit sich rum, - was unpraktisch wäre) gegen eine feste Menge an Gold tauschen und der Umtauschkurs war in Berlin und London verlässlich gleich. Warum das aufgegeben wurde dürfte auch klar sein. Man machte den Leuten glauben, das sie für das "Wohl des Vaterland ihr Gold bei der Bank" abgeben müssen. Im Umkehrschluss: Ein Krieg mit diesen Ausmaßen wäre mit einer Goldparität niemals möglich gewesen.

...und das sollte auch klar sein: wahrscheinlich auch nicht unser derzeitiger Konsumwohlstand

@Fremdwort
Ich denke der Denkfehler liegt bei Dir (was ist ein "innerer Wert" - und was ist der wert?): Du unterscheidest zwischen "Warendeckung" und "Golddeckung". Ich habe diesen Unterschied nie gemacht! - Warum auch - Gold ist ja auch nur eine "(Tausch-)Ware", die nur im Gegensatz zu sehr vielen anderen Waren ein paar Besonderheiten aufweist, die ich versucht habe aufzuzeigen. (und es hat nunmal Vorteile als Tauschware gegenüber anderen Tauschgütern, wie z.B. Grundstücken, Rindern, Kaurimuscheln, Kaugummis oder Mondgestein)

Unsere "modernen Währungen" sind generell 'nicht' durch Waren (Gold oder andere) gedeckt, sondern sind rein 'Anspruchsrechte' (Optionen) auf einen bestimmten Anteil am (künftigen) Bruttosozialprodukt eines Landes. Also Ansprüche an Waren, die erst noch geschaffen werden müssen Und je mehr Schulden angehäuft werden, um so mehr Waren sind zu erschaffen. Die 'vorläufig letzte Stufe' dieses "es werde" dürfte sogar sein: Man erschafft nicht einmal mehr die Waren, sondern man begnügt sich (trickreich) damit, das diese in der Bilanz stehen...

Die Frage ist somit: wer getraut sich als Erster den 'Kaiser als nackt' zu bezeichnen? (und sind wir darauf vorbereitet?) - oder können wir (die Zentralbanken) die Schraube noch eine Drehung hochschrauben (sie verkaufen ja schließlich sukzessive ihre Goldreserven zusammen mit der Suggestion, das es ein jeder ihnen nachmachen sollte...)

Viele Grüße
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Warum soll sich die Natur um intellektuelle Wünsche kümmern, die "Objektivität" der Welt des Physikers zu retten? Wolfgang Pauli
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  #14  
Alt 18.12.07, 20:39
Sebastian Hauk Sebastian Hauk ist offline
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Zitat:
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Hallo Sebastian!

.. "mit was " wir bezahlen, hat nichts (wenig) damit zu, wie eine Währung gedeckt ist. Es hat was damit zu tun, ob wir diese Form der Bezahlung 'annehmen'. Beispiel: Wieso nehmen wir grün/schwarz/weiß bedrucktes Papier auf dem steht "in god we trust" - an, buntes Papier aus ... sagen wir mal "Lesotho" aber nicht? (Bitte die Frage selber beantworten)

Auch eine elektronische Währung liese sich als "goldgedeckt" vorstellen. (z.B. hier: Icegold)

Es ist ja außerdem nicht so, das es keine Erfahrungen mit goldgedeckten Wärhungen gibt. Vor dem 1.WK waren sowohl die Reichsmark als auch das englische Pfund goldgedeckt, d.h. man konnte die viele kleine Scheinchen (man schleppt also keineswegs Gold mit sich rum, - was unpraktisch wäre) gegen eine feste Menge an Gold tauschen und der Umtauschkurs war in Berlin und London verlässlich gleich. Warum das aufgegeben wurde dürfte auch klar sein. Man machte den Leuten glauben, das sie für das "Wohl des Vaterland ihr Gold bei der Bank" abgeben müssen. Im Umkehrschluss: Ein Krieg mit diesen Ausmaßen wäre mit einer Goldparität niemals möglich gewesen.

...und das sollte auch klar sein: wahrscheinlich auch nicht unser derzeitiger Konsumwohlstand

@Fremdwort
Ich denke der Denkfehler liegt bei Dir (was ist ein "innerer Wert" - und was ist der wert?): Du unterscheidest zwischen "Warendeckung" und "Golddeckung". Ich habe diesen Unterschied nie gemacht! - Warum auch - Gold ist ja auch nur eine "(Tausch-)Ware", die nur im Gegensatz zu sehr vielen anderen Waren ein paar Besonderheiten aufweist, die ich versucht habe aufzuzeigen. (und es hat nunmal Vorteile als Tauschware gegenüber anderen Tauschgütern, wie z.B. Grundstücken, Rindern, Kaurimuscheln, Kaugummis oder Mondgestein)

Unsere "modernen Währungen" sind generell 'nicht' durch Waren (Gold oder andere) gedeckt, sondern sind rein 'Anspruchsrechte' (Optionen) auf einen bestimmten Anteil am (künftigen) Bruttosozialprodukt eines Landes. Also Ansprüche an Waren, die erst noch geschaffen werden müssen Und je mehr Schulden angehäuft werden, um so mehr Waren sind zu erschaffen. Die 'vorläufig letzte Stufe' dieses "es werde" dürfte sogar sein: Man erschafft nicht einmal mehr die Waren, sondern man begnügt sich (trickreich) damit, das diese in der Bilanz stehen...

Die Frage ist somit: wer getraut sich als Erster den 'Kaiser als nackt' zu bezeichnen? (und sind wir darauf vorbereitet?) - oder können wir (die Zentralbanken) die Schraube noch eine Drehung hochschrauben (sie verkaufen ja schließlich sukzessive ihre Goldreserven zusammen mit der Suggestion, das es ein jeder ihnen nachmachen sollte...)

Viele Grüße
Hallo Gandalf,

Zitat:
Es ist ja außerdem nicht so, das es keine Erfahrungen mit goldgedeckten Wärhungen gibt. Vor dem 1.WK waren sowohl die Reichsmark als auch das englische Pfund goldgedeckt, d.h. man konnte die viele kleine Scheinchen (man schleppt also keineswegs Gold mit sich rum, - was unpraktisch wäre) gegen eine feste Menge an Gold tauschen und der Umtauschkurs war in Berlin und London verlässlich gleich.
Das würde heute keiner mehr machen. Es wäre auch m E.nicht genügend Gold auf der Erde vorhanden, um dieses weltweit durchzuführen.

Gruß

Sebastian
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  #15  
Alt 19.12.07, 09:48
Fremdwort Fremdwort ist offline
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Standard AW: Wert des Geldes

Hallo Gandalf,

Zitat:
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@Fremdwort
Ich denke der Denkfehler liegt bei Dir (was ist ein "innerer Wert" - und was ist der wert?): Du unterscheidest zwischen "Warendeckung" und "Golddeckung". Ich habe diesen Unterschied nie gemacht! - Warum auch - Gold ist ja auch nur eine "(Tausch-)Ware", die nur im Gegensatz zu sehr vielen anderen Waren ein paar Besonderheiten aufweist, die ich versucht habe aufzuzeigen. (und es hat nunmal Vorteile als Tauschware gegenüber anderen Tauschgütern, wie z.B. Grundstücken, Rindern, Kaurimuscheln, Kaugummis oder Mondgestein)

Unsere "modernen Währungen" sind generell 'nicht' durch Waren (Gold oder andere) gedeckt, sondern sind rein 'Anspruchsrechte' (Optionen) auf einen bestimmten Anteil am (künftigen) Bruttosozialprodukt eines Landes. Also Ansprüche an Waren, die erst noch geschaffen werden müssen Und je mehr Schulden angehäuft werden, um so mehr Waren sind zu erschaffen. Die 'vorläufig letzte Stufe' dieses "es werde" dürfte sogar sein: Man erschafft nicht einmal mehr die Waren, sondern man begnügt sich (trickreich) damit, das diese in der Bilanz stehen...
Es gab im Prinzip noch nie eine Gold"deckung". Das hieß immer Goldparität.
Dass du nie zwischen Gold- und Warendeckung unterschieden hast, offenbart deinen Fehler. Gold ist zur Konsumtion relativ uninteressant. Hätten wir also tatsächlich eine 100%-ige Golddeckung, gäbe es nur Gold zu kaufen. Da dem aber sao nicht ist, wird der Wert des Goldes bei Goldparität viel zu weit angehoben und verzerrt dadurch den Markt.

Meine Frage nach der Wertbetrachtung war nicht umsonst. Heute wird ausschliesslich die neoklassische Theorie gelehrt, die im Prinzip gar nichts erklären kann. Da gibt es nur einen Wertbegriff und das ist der Tauschwert. Eine Differenzierung zum Gebrauchswert wird nicht gemacht. Aber erst durch die Betrachtung des Verhältnisses zwischen Gebrauchs- und Tauschwert kann ich die Sache auch tatsächlich wissenschaftlich betrachten.

Ich habe jetzt nicht viel Zeit, aber vllt. komme ich über Weihnachten dazu, eine kurze Abhandlung über die Wirkungsweise eines Konsumkredites als neu geschöpftes Geld zu schreiben, aus welchem klar hervorgehen sollte, dass dieses nur als Schuld wirkt, dessen Guthaben aber im Nirwana verpufft.

Gruß
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  #16  
Alt 19.12.07, 18:01
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Standard AW: Wert des Geldes

Hallo!

@Sebastian
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Es ist ja außerdem nicht so, das es keine Erfahrungen mit goldgedeckten Wärhungen gibt. Vor dem 1.WK waren sowohl die Reichsmark als auch das englische Pfund goldgedeckt, d.h. man konnte die viele kleine Scheinchen (man schleppt also keineswegs Gold mit sich rum, - was unpraktisch wäre) gegen eine feste Menge an Gold tauschen und der Umtauschkurs war in Berlin und London verlässlich gleich.
Das würde heute keiner mehr machen. Es wäre auch m E.nicht genügend Gold auf der Erde vorhanden, um dieses weltweit durchzuführen.
hmmm.., - nunja, - Du gehst vom 'heutigen' Geldwert in Relation zum Goldpreis aus. Das kann sich aber schlagartig ändern, wenn die gegenwärtig Inflation in eine Hyperinfaltion mündet (was aus bereits genannten Gründen im Bereich des Wahrscheinlichen liegen könnte) Und wenn dann vielleicht 1 Unze Gold 8.000 Dollar kostet, bedeutet das dann nicht weniger, als dass das derzeitig umlaufende 'fiat money' ca 90% seines Wertes verloren hat und seinem (wahren) Goldwert entgegenstrebt.

... und da hast Du dann schon Recht: da das gegenwärtige Wirtschaftssystem von diesem 'virtuellen Geld' lebt, wird es das nicht aushalten können...

@Fremdwort
Zitat:
Es gab im Prinzip noch nie eine Gold"deckung". Das hieß immer Goldparität.
Dass du nie zwischen Gold- und Warendeckung unterschieden hast, offenbart deinen Fehler. Gold ist zur Konsumtion relativ uninteressant. Hätten wir also tatsächlich eine 100%-ige Golddeckung, gäbe es nur Gold zu kaufen. Da dem aber sao nicht ist, wird der Wert des Goldes bei Goldparität viel zu weit angehoben und verzerrt dadurch den Markt.
...? Sorry, - das ist doch Quatsch. Wir reden aneinander vorbei.

Goldparität bezeichnet das Wechselkursverhältnis einer Währung 'im Rahmen des Goldstandards'! - Und wenn eine Währung 100% durch Gold gedeckt ist, - ist 'Gold = Geld'!

Geld wird doch niemals durch 'Waren geschaffen', wie Du meinst, sondern man gibt Waren als Sicherheit und erhält dafür von den Banken 'Kredit' (und nur dadurch und durch nichts anderes wird erst Geld geschaffen!). Ich kann doch z.B. soviel "Lufthaken" produzieren wie ich will. So lange mir keine Bank Kredit auf Grund dessen gibt, bzw. verkaufen (= Kreditgewährung durch Dritte, der darauf spekuliert, das er mit diesen Lufthäken was anfangen kann) kann, - habe ich niemals "Geld"!


Zitat:
Meine Frage nach der Wertbetrachtung war nicht umsonst.
Sicher, - aber Du hast Sie für Dich ideologisch beantwortet. Ich denke zu einer 'Naturalwirtschaft', in der es nur Gebrauchsgüter gibt, will keiner zurückkehren (- kann keiner zurückkehren wollen) das funktioniert vielleicht innerhalb eines Dorfes, wo ich für den Frisör die Winterreifen aufziehe, damit er mir die Haare schneidet. Will ich mir aber die neueste Digicam leisten, - sehe ich alt aus. - Klar: wer baucht so was? - das haben sich z.B. auch die Roten Khmer in Kambodscha vor Jahren gefragt, als sie folgerichtig "die Herstellung Zahnarztbesteck verboten" hatten...

Zitat:
Ich habe jetzt nicht viel Zeit, aber vllt. komme ich über Weihnachten dazu, eine kurze Abhandlung über die Wirkungsweise eines Konsumkredites als neu geschöpftes Geld zu schreiben, aus welchem klar hervorgehen sollte, dass dieses nur als Schuld wirkt, dessen Guthaben aber im Nirwana verpufft.
dazu bruachst Du nicht viel zu schreiben, sondern nur die gegenwärtige (Wirtschafts)politik der USA mit offenen Augen zu betrachten. Das Guthaben "verpufft" zwar nicht, sondern wird im Vergleich zu Gold ständig weniger Wert

Grüße
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  #17  
Alt 20.12.07, 10:12
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Zitat:
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@Fremdwort


...? Sorry, - das ist doch Quatsch. Wir reden aneinander vorbei.
Ja, sorry. DU redest hier an MIR vorbei!

Zitat:
Zitat von Gandalf Beitrag anzeigen
Goldparität bezeichnet das Wechselkursverhältnis einer Währung 'im Rahmen des Goldstandards'! - Und wenn eine Währung 100% durch Gold gedeckt ist, - ist 'Gold = Geld'!
Goldparität ist keine Golddeckung. Geld ist ausschliesslich Tauschmittel. Gedeckt ist es dann, wenn es in die deckenden Waren eingetauscht werden kann. Da Gold in dem Sinne aber keine Ware sondern eine Art Geld darstellt, welches auch nur zum Tausch in andere Waren zur Verfügung stehen soll, spricht man von Goldparität und nicht -deckung.
Auch ein Goldgeld muß nicht durch Waren gedeckt sein.

Zitat:
Zitat von Gandalf Beitrag anzeigen
Geld wird doch niemals durch 'Waren geschaffen', wie Du meinst, sondern man gibt Waren als Sicherheit und erhält dafür von den Banken 'Kredit' (und nur dadurch und durch nichts anderes wird erst Geld geschaffen!).
Ich habe nicht behauptet, dass es durch Waren erschaffen wird sondern durch diese gedeckt sein muß.

Zitat:
Zitat von Gandalf Beitrag anzeigen
Sicher, - aber Du hast Sie für Dich ideologisch beantwortet. Ich denke zu einer 'Naturalwirtschaft', in der es nur Gebrauchsgüter gibt, will keiner zurückkehren
Das ist nicht ideologisch. Was soll denn der Quatsch?
Ich: Gebrauchswerte
du: Gebrauchsgüter

Ich rede über Wertbetrachtungen, du über Naturalwirtschaft. Willsat du mich absichtlich verdrehen?

Zitat:
Zitat von Gandalf Beitrag anzeigen
dazu bruachst Du nicht viel zu schreiben, sondern nur die gegenwärtige (Wirtschafts)politik der USA mit offenen Augen zu betrachten. Das Guthaben "verpufft" zwar nicht, sondern wird im Vergleich zu Gold ständig weniger Wert

Grüße
Eben, weil es nicht durch Waren gedeckt ist sondern nur durch anderes Geld. Das passiert dann, wenn man Geld als Konsumkredit neu schöpft.

Gruß
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  #18  
Alt 22.12.07, 11:41
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Zitat:
Eben, weil es nicht durch Waren gedeckt ist sondern nur durch anderes Geld. Das passiert dann, wenn man Geld als Konsumkredit neu schöpft.
Eben nicht! Diese naive Vorstellung mag zwar weit verbreitet sein (weil auf den ersten Blick naheliegend), wird aber dadurch nicht richtiger.

Es bekommt niemand auch nur einen Konsumkredit, wenn er 'null' Einnahmen hat. Dem 'Arbeitsplatz' wird somit ein Wert zugeordnet, der kreditierfähig ist. Und da in der neoklassichen Wirtschaft alles für 'berechenbar' gehalten wird, ist der Arbeitsplatz genauso eine 'geratete' Sicherheit (= "Ware"), wie jede andere. (auch eine Ware kann jederzeit zu 'null' werden, wenn sie verdorben oder am Markt nicht bezahlt wird.)

Umgekehrt kann der Fall eintreten, das eine Währung überhaupt nicht mehr akzeptiert wird (= Wert nahe '0'), obwohl genügend Waren für die Deckung vorhanden sind. Das war z.B. bei der Grenzöffnung der DDR für die Ostmark der Fall, die dann, obwohl Waren vorhanden, fast niemand, bzw nur weit unter "Waren-Wert" angenommen hat. Der Währungsumtausch in DM zu einem festen Verhältnis war eine 'berechnete Aktion' und hatte nichts mit dem Marktwert der Ostmark zu tun.

Und so würde/wird es auch bei einem zunehmenden Dollarverfall der Fall sein, weit bevor der Dollar gegen null geht, wird man sich alternative Abrechungsformen suchen, denen man einen größeren 'Vertrauensbonus' entgegenbringt. Und da alle Papierwähgrungen irgendwie zusammenhängen, reagieren die Ersten schon und und decken sich mit 'harten Werten' ein.
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  #19  
Alt 22.12.07, 13:00
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Zitat:
Zitat von Gandalf Beitrag anzeigen
Eben nicht! Diese naive Vorstellung mag zwar weit verbreitet sein (weil auf den ersten Blick naheliegend), wird aber dadurch nicht richtiger.

Es bekommt niemand auch nur einen Konsumkredit, wenn er 'null' Einnahmen hat. Dem 'Arbeitsplatz' wird somit ein Wert zugeordnet, der kreditierfähig ist. Und da in der neoklassichen Wirtschaft alles für 'berechenbar' gehalten wird, ist der Arbeitsplatz genauso eine 'geratete' Sicherheit (= "Ware"), wie jede andere. (auch eine Ware kann jederzeit zu 'null' werden, wenn sie verdorben oder am Markt nicht bezahlt wird.)
Was soll daran naiv sein? Dass die AK als Ware betrachtet wird, ist mir schon klar und untermauert doch nur den bürgerlichen Schwachsinn.
Eine Wohnimmobilie, die im Monat 5000 Euro Einnahmen bringt, wird bsplw. mit 100.000 Euro belastet. Das ist ein Konsumkredit und KEINE Investition. Wird dazu Geld neu geschöpft, weil von anderswem angelegtes nicht verfügbar ist, dann ist dieses Geld nicht gedeckt!!! Die neoklassische Theorie bietet hier keinen Spielraum, zu unterscheiden.

Zitat:
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Umgekehrt kann der Fall eintreten, das eine Währung überhaupt nicht mehr akzeptiert wird (= Wert nahe '0'), obwohl genügend Waren für die Deckung vorhanden sind. Das war z.B. bei der Grenzöffnung der DDR für die Ostmark der Fall, die dann, obwohl Waren vorhanden, fast niemand, bzw nur weit unter "Waren-Wert" angenommen hat. Der Währungsumtausch in DM zu einem festen Verhältnis war eine 'berechnete Aktion' und hatte nichts mit dem Marktwert der Ostmark zu tun.
Bei der Ostmark war es so, dass die Waren in diesem Währungsraum drastisch an Wert verloren. Wer sollte sich einen neuen Trabbi kaufen, wenn er für die Hälfte einen gebrauchten Golf bekommt? Dasselbe bei Joghurt, O-Saft, Fernsehern, Werkzeug, .......

Zitat:
Zitat von Gandalf Beitrag anzeigen
Und so würde/wird es auch bei einem zunehmenden Dollarverfall der Fall sein, weit bevor der Dollar gegen null geht, wird man sich alternative Abrechungsformen suchen, denen man einen größeren 'Vertrauensbonus' entgegenbringt. Und da alle Papierwähgrungen irgendwie zusammenhängen, reagieren die Ersten schon und und decken sich mit 'harten Werten' ein.
Ein Dollarverfall hat andere Gründe. In der ganzen westlichen Welt gibt es einen riesigen Überhang an Konsumkrediten. Immobubble, Kreditkarten, Staatsverschuldung --> Konsumkredite in Hülle und Fülle. Selbstgedrucktes Geld ohne Deckung also, mit dem man massenhaft importieren muß, weil es im Land nichts mehr zu kaufen gibt.
Das ist das Problem mit dem Kapital: Geld, welches nur durch anderes Geld gedeckt ist und somit nichts mehr mit dem Warenkreislauf zu tun hat. Zudem noch zinstragend und sich dadurch von selbst vermehrend. Wenn diese Pyramide einstürzt, ist der Dollar platt, samt Euro und Yen.
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  #20  
Alt 22.12.07, 14:49
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Diesem Text hingegen kann ich einiges abtrotzen, Fremdwort. Das Problem beginnt doch an der Quelle des Geldes, welches durch seinen fehlenden Gold- oder Silberstandard zu haltlosen, aber im Moment der Hausse rentablen Überbewertungen von Komsum- und Investitionskrediten führt, die durch eine Marktkorrektur, welche aktuell mit aller Kraft zu verhindern versucht wird -> die Immo-Bubble darf nicht völlig platzen, die ganze Pyramide zum Einstürzen bringen kann. Gesamthaft gesehen stimmt das Verhältnis der Geldmenge zur Gütermenge schon lange nicht mehr!

Übrigens steht der Amero als neue Leitwährung von Canada, USA und Mexico schon bereit. Sobald der US$ völlig heruntergewirtschaftet ist, wird er abgelöst. Vermutlich über Nacht zum Nennwert von 5 Ameros für 100US$.

Let's see, rene
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