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Theorien jenseits der Standardphysik Sie haben Ihre eigene physikalische Theorie entwickelt? Oder Sie kritisieren bestehende Standardtheorien? Dann sind Sie hier richtig.

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  #21  
Alt 14.01.19, 13:07
Bernhard Bernhard ist offline
Moderator
 
Registriert seit: 14.06.2017
Beitr?ge: 2.635
Standard AW: Herakleitos' Gedanken über Zeit

Zitat:
Zitat von Eyk van Bommel Beitrag anzeigen
Hier schriebt Er…
„…sämtliche Phänomene, die wir mit dem Verrinnen von Zeit in Verbindung bringen, hängen mit der Temperatur zusammen…“
Diese Sichtweise ist aber nur bedingt alltagstauglich. Was ist mit der Erdrotation oder der Rotation von Neutronensternen? Diese Dinge kann man sehr schnell mit einem Zeitablauf in Verbindung bringen. Die Verknüpfung mit der Temperatur erscheint mir in diesen Fällen arg konstruiert und wenig hilfreich zu sein, auch wenn es in letzter Konsequenz zutreffen mag.
__________________
Freundliche Grüße, B.
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  #22  
Alt 14.01.19, 13:51
Hawkwind Hawkwind ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 22.07.2010
Ort: Rabenstein, Niederösterreich
Beitr?ge: 3.057
Standard AW: Herakleitos' Gedanken über Zeit

Zitat:
Zitat von Bernhard Beitrag anzeigen
Diese Sichtweise ist aber nur bedingt alltagstauglich. Was ist mit der Erdrotation oder der Rotation von Neutronensternen? Diese Dinge kann man sehr schnell mit einem Zeitablauf in Verbindung bringen. Die Verknüpfung mit der Temperatur erscheint mir in diesen Fällen arg konstruiert und wenig hilfreich zu sein, auch wenn es in letzter Konsequenz zutreffen mag.
Temperatur ist nur definiert für Systeme, die aus einer sehr hohen Anzahl von Komponenten (meist Molekülen) bestehen. Dem Autor des Buches geht es wahrscheinlich um irreversible Wärmeänderungen (d.h. mit Entropiezunahme); in so einem Fall kann ein Prozess zeiltlich nicht in umgekehrter Folge ablaufen. Diese Prozesse definieren also eine Art Richtungspfeil für die Zeit.

Die Größe Zeit ist aber auch für Systeme aus einer sehr kleinen Anzahl von Komponenten sinnvoll - Systeme für die die Konzepte von Temperatur und Entropie keinen Sinn machen.
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  #23  
Alt 14.01.19, 15:59
Eyk van Bommel Eyk van Bommel ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 08.07.2007
Beitr?ge: 3.798
Standard AW: Herakleitos' Gedanken über Zeit

Zitat:
Zitat von Bernhard Beitrag anzeigen
Diese Sichtweise ist aber nur bedingt alltagstauglich. Was ist mit der Erdrotation oder der Rotation von Neutronensternen? Diese Dinge kann man sehr schnell mit einem Zeitablauf in Verbindung bringen..
Es macht einfach keinen Sinn, Beispiele zu bringen – …Egal -
Gehst du echt davon aus, dass du mit deinen „bewegenden“ Beispielen einen Carlo Rovelli aus dem Konzept bringen würdest? Dass er sagt – hmm stimmt – habe ich nicht bedacht!

Die Frage ist vielmehr – wie kann es ohne eine Entität „Zeit“ – sich trotzdem („makroskopisch“) das Bild einer Bewegung geben? Eine „Scheinzeit“ (– im Sinne einer Scheinkraft)

Es geht nicht darum, ob sich was bewegt sondern warum und ob man dafür eine Entität „Zeit“ (und Raum) benötigt oder sich diese erst in der „nächsten Ebene“ als makroskopisch messbare Größe aus einem fundamentaleren Prinzip ergibt.

PS: Keine Ahnung ob richtig oder nicht – aber die Anzahl von Raumquanten in einem Spin-Netzwerk sollte für eine „Temperaturbeschreibung“ eines cm^3 reichen. Aber meines Erachtens sollte man den Temperatur-Begriff nicht zu sehr überstrapazieren, da er auf dieser Ebene nicht mit dem „klassischen“ Bild übereinstimmen dürfte.

Es sollte (bei mir) nur verdeutlichen –
Temperaturlose Teilchen -> Temperatur
und
„zeitlose Teilchen/Raumquanten“ -> Zeit.

Dass Temperatur und Zeit (Bewegung) zusammenhängen sieht man am besten am Unruh-Effekt, der wie schon gesagt Bewegung aus der Temperaturdifferenz erzeugt und nicht umgekehrt. Und in diesem Sinne - Unruh-Effekt - ist die Ursache von Bewegung die Temperatur. Das hat imho aber (fast) nichts mit der klassischen Sichtweise der Temperatur gemeinsam.

Aber jetzt bin ich erst mal wieder raus. Das geht in die falsche Richtung.
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  #24  
Alt 14.01.19, 16:02
Timm Timm ist offline
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Standard AW: Herakleitos' Gedanken über Zeit

Rovelli’s Bezug auf die Temperatur scheint auf TdS hinzudeuten, einen Wärmefluß. Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß er damit sagen will es vergehe keine Zeit sobald sich das System im thermodynamischen Gleichgewicht befindet. Es geht ihm wohl stattdessen um den Zeitpfeil.
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Der Verstand schafft die Wahrheit nicht, sondern er findet sie vor - Aurelius Augustinus
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  #25  
Alt 14.01.19, 22:05
Bernhard Bernhard ist offline
Moderator
 
Registriert seit: 14.06.2017
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Standard AW: Herakleitos' Gedanken über Zeit

Zitat:
Zitat von Eyk van Bommel Beitrag anzeigen
Gehst du echt davon aus, dass du mit deinen „bewegenden“ Beispielen einen Carlo Rovelli aus dem Konzept bringen würdest?
Nein, so sollte mein Beitrag oben bitte nicht verstanden werden.
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Freundliche Grüße, B.
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  #26  
Alt 15.01.19, 09:50
Eyk van Bommel Eyk van Bommel ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 08.07.2007
Beitr?ge: 3.798
Standard AW: Herakleitos' Gedanken über Zeit

Das Buch - „Die Wirklichkeit, die nicht so ist, wie sie scheint“
Ist wirklich gut.(****)

„und wenn es die Zeit nicht gäbe“
Hat eher ein Erzählcharakter (Lebensgeschichte) ohne irgendwo besonders in die Tiefe zu gehen. "2 Sterne"

Trotzdem ein (eher langweiliges Zitat) aus diesem.

"Zeit kann man auf ähnliche Weise sehen. «Vor» oder «nach» sind Begriffe, die auf fundamentaler Ebene keine Bedeutung haben. Für ein Proton gibt es weder ein «Vor» noch ein «Nach», alle mikroskopischen Gleichungen kommen ohne die Variable Zeit aus. Aber wenn man beispielsweise von einem Molekül spricht, das sich in einer Flüssigkeit befindet, die sich in einem Organ befindet, das sich in einem Papagei befindet, so sind diese Organisationsebenen den Gesetzen der Thermodynamik und statistischen Zuständen unterworfen, die Entropie produzieren. Und infolgedessen auch der Zeit. Zeit, das ist einfach «da, wo etwas Entropie erzeugt». Die Richtung, in die die Entropie unserer Beobachtung nach zunimmt, bezeichnen wir als Zeit. Und die Entropie erzeugt die Zeit, so wie das Fallen das «Unten» erzeugt. Unten, das ist «da, wo etwas hinfällt». Zeit, das ist «da, wo sich etwas abkühlt»."

Carlo Rovelli nennt es „Thermodynamische Zeit“

Ich halte das Zitat zwar für nicht ausreichend (besonders spannend), da es den Kern nicht richtig trifft, aber wenn hier schon Entropie genannt wird.

Das einzige was mir hier gut gefällt, ist der Vergleich von oben und unten.

Oben und Unten wird erst durch die Richtung/im Moment des Fallens "zugeordnet" - so wie Zukunft und Vergangenheit. Global (Universum) macht das Oben oder Unten wenig Sinn.
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  #27  
Alt 15.01.19, 10:04
Hawkwind Hawkwind ist offline
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Standard AW: Herakleitos' Gedanken über Zeit

Zitat:
Zitat von Eyk van Bommel Beitrag anzeigen
Für ein Proton gibt es weder ein «Vor» noch ein «Nach», alle mikroskopischen Gleichungen kommen ohne die Variable Zeit aus.

Und was hat es dann beispielsweise mit der Schrödinger-Gleichung auf sich?



Ich hatte immer gedacht, der Buchstabe "t" stehe auch dort für Zeit.
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  #28  
Alt 15.01.19, 10:09
Bernhard Bernhard ist offline
Moderator
 
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Standard AW: Herakleitos' Gedanken über Zeit

Zitat:
Zitat von Eyk van Bommel Beitrag anzeigen
Trotzdem ein (eher langweiliges Zitat) aus diesem.

"Zeit kann man auf ähnliche Weise sehen. «Vor» oder «nach» sind Begriffe, die auf fundamentaler Ebene keine Bedeutung haben. Für ein Proton gibt es weder ein «Vor» noch ein «Nach», alle mikroskopischen Gleichungen kommen ohne die Variable Zeit aus. ...."
Tatsächlich verwirrend finde ich den Satz:
Zitat:
Für ein Proton gibt es weder ein «Vor» noch ein «Nach», alle mikroskopischen Gleichungen kommen ohne die Variable Zeit aus.
Ich kenne das anders. Bei der Dirac-Gleichung gibt es formal zumindest noch die Trennung zwischen Raum und Zeit, auch wenn diese sehr ähnlich behandelt werden.
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  #29  
Alt 15.01.19, 10:10
Bernhard Bernhard ist offline
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Reden AW: Herakleitos' Gedanken über Zeit

Zitat:
Zitat von Hawkwind Beitrag anzeigen
Ich hatte immer gedacht, der Buchstabe "t" stehe auch dort für Zeit.
[scherz]Da kannste mal sehen, wie man sich irren kann .[scherz]
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  #30  
Alt 15.01.19, 11:49
Eyk van Bommel Eyk van Bommel ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 08.07.2007
Beitr?ge: 3.798
Standard AW: Herakleitos' Gedanken über Zeit

Sicher kann man Sätze mit einer „didaktischen Reduktion“ auf diese Art und Weise „diffamieren“, aber ich denke, dass er es auch „Formal“ erklären könnte was er meint, aber dann steigen 95% seiner Leser aus. Ich denke nicht, dass er dabei dann die Dirac-Gleichung verwenden würde.

So – die letzten Zitate, dann soll es damit gewesen sein.

Um zu zeigen, dass Rovelli nicht der Einzige ist (und mathematisch nicht unerfahren ist)…

Zitat:
" als ich mich eines Abends bei Tisch neben einer außergewöhnlichen Persönlichkeit wiederfand: Alain Connes. Alain ist einer der größten zeitgenössischen Mathematiker. Er hat die wichtigsten internationalen Auszeichnungen seines Fachgebiets erhalten.“.....
....Dann, nach mehreren Gläsern Wein, meinte Alain schließlich ganz nebenbei: «Ich habe eine tolle Idee, auf welche Weise die Zeit entsteht, aber niemand hat sie bisher ernst genommen.»....
Um zu zeigen, dass es tatsächlich um die „Variablen t“ geht, die er „entfernen will.

Zitat:
"Das impliziert nicht, dass die Zeit nicht real ist. Natürlich gibt es sie! Genauso, wie oben und unten, rot und blau, gezuckert und gesalzen, heiß und kalt real sind. Es genügt, einen Herd anzufassen, um sich davon zu überzeugen. Dennoch benutzt die Physik diese Begriffe nicht, wenn sie die Natur auf fundamentaler Ebene beschreibt. Man darf nicht das, was auf einer bestimmten Skala oder in einer speziellen Situation existiert, mit dem verwechseln, was für die grundsätzliche Beschreibung der Natur notwendig ist. Die einzelnen Atome tragen keine Farbe, haben keinen Geschmack und auch keine Temperatur. Um die Fundamente der Welt zu erkennen, muss man sich dieser Vorstellungen entledigen. Genauso muss man sich, wenn man die Welt verstehen will, meiner Meinung nach von der Variablen t verabschieden."
Edit:
Zitat:
"Kann man von der Raumzeit sprechen, wenn die Zeit nicht existiert? Ja, das ist durchaus möglich, wenn man «à la Feynman» rechnet."
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Ge?ndert von Eyk van Bommel (15.01.19 um 11:52 Uhr)
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