Inflationstheorie und mehr

[nancy50]

Zur Inflationstheorie nach A. Guth

Die Inflation nimmt ihren Anfang als das Universum ca.10 exp -37 sec alt war und dauerte bis zu Zeitpunkt 10 exp -35 sec, je nach Modell.
In dieser Zeitspanne vergrößerte es sich um den Faktor 10 exp 30 bis 10 exp 50, wieder Modellabhängig.
Nach diesem Zeitpunkt zerfällt das Falsche Vakuum (GUT Brechung ) und es beginnt die Epoche des Standardmodells der elektroschwachen und starken Wechselwirkung.
Die Frage lautet nun, wie groß war das Universum zu diesem Zeitpunkt.
Je nach Modell findet man in der Lit. hier sehr diverenzierte Angaben.
E. Guth geht davon aus, dass das Universum ja bis zum Zeitpunkt der Inflation ja schon existierte, also mit c als Lichtgeschwindigkeit dann 10 exp -29 m groß war.
Der Radius des falschen Vakuums war jedoch nur 10 exp -35 m, die sog. Plankwellenlänge. (er nimmt sogar 10 exp - 52, warum auch immer )
Damit ist Guths Universum deutlich größer, nämlich um den Faktor 10 exp 23 , als üblich.
Auch unterscheidet Guth ein gesamtes Universum und ein sichtbares, letztere wäre dann um diesen Faktor kleiner.
Sollte Guth recht haben, dann würde unser Universum ja hinter der Grenze von 13.7 Mrd. Lichtjahren bis zu eben seiner Grenze verlaufen und wir würden sozusagen "täglich" ein Stück mehr davon zu sehen bekommen, natürlich nicht mit elektromagnetischen Wellen, das verhindert ja der Horizont der Hintergrundstrahlung)
Diese dahinter kann aber dann nur leerer Raum (ist sehr, sehr viel !) sein, denn sein gesamtes Universum vom Anfang, enthält ja kein Inflatonfeld, also falsches Vakuum.
Nur daraus kann ja materielles entstehen.
Interessant ist auch die Frage, ob nach der Inflation schon alles da war, das müsste ja so sein, denn nur das expandierende falsche Vakuum behält seine Energie bei und die Summe aus materieller positiver Energie und negativer Gravitationsenergie ist gleich fast Null.
Das Universum kann also aus fast Nichts (bis auf sein Quantenmechanisches Minimum ) entstehen.


Vielen Dank


N50

[Ilja]

Zitat von nancy50

Zur Inflationstheorie nach A. Guth
Die Frage lautet nun, wie groß war das Universum zu diesem Zeitpunkt.

Wenn die Krümmung <= 0 ist, unendlich groß. Ansonsten hängt der Wert von der Krümmung ab.

[Uranor]

salve

Zitat von nancy50

Sollte Guth recht haben, dann würde unser Universum ja hinter der Grenze von 13.7 Mrd. Lichtjahren bis zu eben seiner Grenze verlaufen und wir würden sozusagen "täglich" ein Stück mehr davon zu sehen bekommen, natürlich nicht mit elektromagnetischen Wellen, das verhindert ja der Horizont der Hintergrundstrahlung)

Noch sollte grundsätzlich elektromagnetisch beobachtbar sein. Ist der optische Horizont nicht 14 MRD LJ?... Doch, beim Schreiben "sehe" ich auch wieder die 28 MRD, es sollte stimmen.

Guth hat ggf. neuer IR-Messdaten ausgewertet? Man will ja versuchen, gerade aus den Mustern der Hintergrundstrahlung auf die tatsächliche Größe des Kosmos zu schließen. Die Schätzungen gehen recht weit auseinander.


"negative Gravitationsenergie"? Das irritiert mich. Gravitation kennt doch kein Vorzeichen? Inflation (zweifel ich an) und Expansion stelle ich mir auf Basis von Raumkrümmung vor. Vielleicht kann ich dabei bleiben, doch explizit -g? Negative Raumkrümmung? Und das wäre dann wie "umgeschwappt"? Es gibt Bereiche, die sind selbst für den Laien nicht einfach.

Andererseits:

Das Universum kann also aus fast Nichts (bis auf sein Quantenmechanisches Minimum ) entstehen.

Das ist aber deine eigene Schlussfolgerung, @nancy50? Hier würde falls überhaupt möglich und erlaubt
+2g + -2g = +4g ||
+2g + -2g = -4g
erwarten. Indes, Antigravitation gibt es nun mal nicht. Andererseits, akzeptiert man die Inflation als Möglichkeit, wären dann eben auch -g realistisch. Ich kann nicht mitquasseln, da ich mir nun mal v > c nicht mal mal zu Ostern wünschen würde und (logo ) einen fraktalen Urdonner bevorzugen würde. Aber zwecks inflationärer Denkübung frag ich halt. Mitunter kennt sich da jemand flüssig aus.

Gruß Uranor