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  #21  
Alt 07.05.11, 16:43
Timm Timm ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 26.03.2009
Ort: Weinstraße, Rheinld.Pfalz
Beitr?ge: 3.165
Standard AW: Entropie beim Urknall

Zitat:
Zitat von Marco Polo Beitrag anzeigen
Emergenz finde ich ein wenig schwammig. Wird in dem Spektrum-Bericht etwas konkreter darauf eingegangen?
Nicht wirklich, Marc. Als Beispiel wird Druck und Temperatur eines Gases erwähnt. Beides gibt es auf der Ebene einzelner Gasatome nicht. Und dann: "In ähnlicherweise könnte die Zeit aus zeitlosen Komponenten emergieren."

Angeblich beschäftigen sich prominete Physiker mit dieser Frage. Als Indiz wird noch die Wheeler-DeWitt-Gleichung herangezogen, die ein früher Beitrag zur Quantenkosmologie ist. Sie enthält keine Zeitvariable. "Jahrzehntelang waren die Physiker fassungslos ... Wenn man das Resultat wörtlich nimmt, existiert die Zeit nicht wirklich."

Aber nachdem ich nun diesen Artikel http://www.wissenslogs.de/wblogs/blo...keine-illusion von Joachim gesehen habe, kommen große Zweifel an dem Spektrum Artikel auf.

Gruß, Timm
__________________
Der Verstand schafft die Wahrheit nicht, sondern er findet sie vor - Aurelius Augustinus
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  #22  
Alt 07.05.11, 20:43
Benutzerbild von richy
richy richy ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
Ort: karlsruhe
Beitr?ge: 4.170
Standard AW: Entropie beim Urknall

Zitat:
Wenn man das Resultat wörtlich nimmt, existiert die Zeit nicht wirklich.
. Die Zeit oder deren (kausaler) Verlauf ?
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  #23  
Alt 07.05.11, 21:54
Benutzerbild von EMI
EMI EMI ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 12.05.2008
Ort: Dorsten
Beitr?ge: 2.564
Standard AW: Entropie beim Urknall

Die Definition einer kosmischen Zeitrichtung hängt aufs engste mit der Problematik der Beziehungen zwischen Mikro- und Makrophysik zusammen.

Die Entwicklung eines quasi-isolierten Systems S führt immer von relativ unwahrscheinlicheren zu wahrscheinlicheren Zuständen.
Alle möglichen Vorgeschichten des Systems S führen schließlich nach dem 2. Hauptsatz der Thermodynamik auf den Zustand des relativen Entropiemaximums als wahrscheinlicheren Finalzustand S(∞) des Systems. Je näher ein Zustand S(t) diesem Finalzustand S(∞) ist, ein um so größeres statistisches Gewicht besitzt er.
Gleichzeitig wächst mit der Annäherungen des momentanen Zustandes S(t) an den Finalzustand S(∞) auch die Mannigfaltigkeit der möglichen Vorgeschichten von S.
Die Mannigfaltigkeit der möglichen Vorgeschichten des gegenwärtigen Zustandes S(t) ist tatsächlich ein Mass für die Wahrscheinlichkeit des gegenwärtigen Zustandes.

Ein Zustand S(t) ist um so wahrscheinlicher, je größer die Mannigfaltigkeit seiner möglichen Vorgeschichten ist, auf je zahlreicheren Wegen der Zustand S(t) also erreichbar ist.

Wird nun eine mögliche Vorgeschichte eines Systems S beliebig lange Zeiträume zurückverfolgt, so tritt immer ein Zeitpunkt to auf, hinter den die Geschichte des Systems nicht mehr zurückverfolgt werden kann.
Die Fortsetzung der Systemgeschichte in die weitere Vergangenheit t<to wird entweder dadurch ausgeschlossen, dass für den Zeitpunkt t=to eine Singularität des Systems vorliegt oder aber, dass für die ferne Vergangenheit t<to die Bedingung der Quasi-Isoliertheit des Systems nicht mehr gegeben ist.

Es wird immer eine in der Vergangenheit liegende zeitliche Grenze t=to für die Verstehbarkeit eines Systems S aus sich selbst heraus geben. Diese zeitliche Grenze bedeutet dann eben, dass in dieser Vorzeit das System nicht mehr als isoliertes System existiert hat, sondern einem Supersystem angehörte.

Die zeitliche Grenze der Verstehbarkeit eines isolierten Systems aus seinen eigenen Gesetzen heraus ist also gerade die Grenze dafür, dass von der WW des Systems mit seiner Umwelt abgesehen werden kann.

Unser Universum ist nun ein vollständig abgeschlossenes System, da es nichts anderes als das Universum gibt. Streng genommen ist unser Universum sogar das einzige ideal abgeschlossene und vollständige System. Daher kann die Geschichte unseres Universum bis t=to nur aus sich selbst heraus verstanden werden.

Diese Auffassung der Geschichte des Universums ist im Prinzip schon von BOLTZMANN entwickelt worden.

Ein Universum was sich zu seiner Entstehungszeit t=to beginnt zu isolieren wird sich immer in einem unwahrscheinlicherem Zustand befinden aus welchem es sich dann nach dem wahrscheinlicheren Endzustand hin entwickelt.

Erst die Quasi-Isolation eines Systems definiert eine Zeitrichtung!

Die Entropie war also am Anfang beim Urknall am niedrigstem, quasi Null @Slash.

Gruß EMI
__________________
Sollen sich auch alle schämen, die gedankenlos sich der Wunder der Wissenschaft und Technik bedienen, und nicht mehr davon geistig erfasst haben als die Kuh von der Botanik der Pflanzen, die sie mit Wohlbehagen frisst.
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  #24  
Alt 09.05.11, 21:54
Slash Slash ist offline
Profi-Benutzer
 
Registriert seit: 30.07.2008
Beitr?ge: 441
Standard AW: Entropie beim Urknall

Also vielen Dank ersteinmal an alle, die geantwortet hatten.

Ok, EMI, ist es dann so, dass wenn sich das Universum in einem Zustand < Plancklänge, Planckzeit, etc. befindet, die Kausalität keine Rolle mehr spielt, d.h. dass es auch nur "eine" (oder ggf. sogar null) mögliche Vergangenheit(en) gibt, so dass so die Entropie auch entsprechend klein ist. (?)

Aber im Prinzip ist es mir (hoffentlich) jetzt doch schon halbwegs klar.

Viele Grüße

Slash
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