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Quantenmechanik, Relativitätstheorie und der ganze Rest. Wenn Sie Themen diskutieren wollen, die mehr als Schulkenntnisse voraussetzen, sind Sie hier richtig. Keine Angst, ein Physikstudium ist nicht Voraussetzung, aber man sollte sich schon eingehender mit Physik beschäftigt haben. |
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#11
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AW: De-Sitter Universum
Zitat:
Jetzt kann man natürlich einfach sagen, ok, der Raum in all diesen Bereichen ist exakt flach. Und die Bereiche entstehen alle zur selben Zeit aus derselben Art Singularität und haben deshalb dieselbe Temperatur. Da es dafür keinen physikalischen Grund gibt, ist das unbefriedigend. Sobald man Inflation annimmt, ändert sich das: Ich kann im Urknall mehr oder minder irgendwelche Randbedingungen setzen, der Raum muss auch keineswegs flach sein (darf er aber). Dann [hier geschieht ein Wunder] setzt Inflation ein, und das alles wird homogenisiert und flachgezogen. Das ist jetzt ein Mechanismus, der automatisch zum beobachteten flachen, homogenen Universum führt. Allein dadurch hat sich die Stelle in [] gelohnt. Noch besser ist aber, dass man diesem Feld zwecks Quantenmechanik Schwankungen unterstellen muss, die aufgrund der exponentiellen Natur auf allen Skalen fast gleich aussehen müssten. Die gibt's in der Form tatsächlich zu sehen. |
#12
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AW: De-Sitter Universum
Hmm, der vor dem Beginn der Inflation entstandene (erschaffene) Raum muß ja wohl - wenn nicht unendlich- so jedenfalls riesig gewesen sein im Vergleich zu der Region, aus der das heute beobachtbare Universum entstanden ist.
Ist es nun so, daß es wegen der "Schwankungen" bedingt durch Quantenfluktuationen keine global einheitliche Krümmung gab? War lokal der Wert von k per Zufall mal so, mal anders? Aber das würde ja bedeuten, daß heute überall inflationsbedingt das Universum zwar quasi flach aussieht, das Vorzeichen von k aber dennoch von Region zu Region schwanken kann. Kann doch bei Annahme globaler Gültigkeit des Kosmologischen Prinzips eigentlich nicht sein. Dieses unterstellt müßte man eher annehmen, daß es im prä-Inflationsuniversum trotz der lokalen quantenmechanischen Schwankungen eine einheitliche Raumkrümmung gegeben haben muß, wie auch immer. Aber würde das nicht voraussetzen, daß es eine global einheitliche kritische und aktuelle Energiedichte gegeben haben muß? Na ja, ich habe jetzt einfach mal laut gedacht.
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Der Verstand schafft die Wahrheit nicht, sondern er findet sie vor - Aurelius Augustinus |
#13
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AW: De-Sitter Universum
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#14
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AW: De-Sitter Universum
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http://arxiv.org/abs/1010.0588 sowie die Referenzen darin. Hier wird die positive Raumkrümmunn in Fermi-Koordinaten ausformuliert, ebenso das Ende des Raums am Urknall in diesen Koordinaten - das passt hierher genauso wie zum Gamsbart-Thread. |
#15
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AW: De-Sitter Universum
Zitat:
Bisher war von Riemann'schen Normalkoordinaten die Rede. Wie unterscheiden sich die von Fermi-Koordinaten? Lt. Wikipedia gelten Letztere lokal für eine Geodäte. Aber dies offenbar ohne Einschränkung, zeit- raum- lichtartig? Gleichung (76) im verlinkten Artikel zeigt die Fermi-Geschwindigkeit eines mitbewegten Testpartikels relativ zu einem Fermi-Beobachter, der sich vermutlich auf einer Geodäte befindet, die ihn und das Testpartikel verbindet. Die Abhängigkeit der Fermi-Geschwindigkeit von der proper distance zum Beobachter könnte bedeuten, daß es sich um eine raumartige Geodäte handelt. Aber das ist nur geraten, der Artikel überfordert mich völlig. Ein paar erklärende Worte wären super.
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Der Verstand schafft die Wahrheit nicht, sondern er findet sie vor - Aurelius Augustinus |
#16
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AW: De-Sitter Universum
Zitat:
Zitat:
Der Unterschied ist eher folgender: Normalkoordinaten gehen von einem bestimmten Ereignis aus und messen alle Abstände (zeit- und raumartig) entlang Geodäten von diesem Ereignis aus. Fermi Koordinaten gehen von einem bestimmten Beobachter (==eine Weltlinie, nicht nur ein Ereignis) aus und messen die Zeit nach der Eigenzeit dieses Beobachters, den Raum nach den Geodäten, die zu jedem Zeitpunkt auf dieser Weltlinie senkrecht stehen. Wenn es jemals auf diesen Unterschied ankommt, habe ich immer von Fermi-Koordinaten gesprochen, denke ich. Falls nicht bitte ich um Entschuldigung. Da das für meine Argumentationen hier meistens egal war, kannst du einfach bei "Normalkoordinaten" bleiben. Die hören sich irgendwie natürlicher an. Zitat:
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#17
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AW: De-Sitter Universum
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Der Verstand schafft die Wahrheit nicht, sondern er findet sie vor - Aurelius Augustinus |
#18
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AW: De-Sitter Universum
Du nimmst die Entfernung an zwei verschiedenen Zeitpunkten und rechnest aus der Differenz die Koordinatengeschwindigkeit aus. Die Entfernungen sind entlang raumartiger Geodäten gemessen, die senkrecht auf den Beobachter stehen und den Raum aufspannen. Die Koordinatenzeit ist die Zeit des Beobachters.
Das passt aber nicht zu dem Diagramm von Davis und Lineweaver, dort wird entlang anderer Linien gemessen, die keine Geodäten sind. |
#19
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AW: De-Sitter Universum
Zitat:
Ich hatte nun Fermi Geschwindigkeit als Zuwachs der Eigenlänge zwischen uns und der entfernten Galaxie pro Eigenzeit Intervall des Beobachters auf unserer Weltlinie verstanden, mißverstehe ich das? Der erste Term in (76) ist proper distance / Eigenzeit. Den zweiten verstehe ich nicht. Du meinst doch damit die Eigenlänge, oder?
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Der Verstand schafft die Wahrheit nicht, sondern er findet sie vor - Aurelius Augustinus Ge?ndert von Timm (10.02.14 um 17:15 Uhr) |
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